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Tierstudien
Die oben genannte Empfehlung, körperliche Anstrengungen während eines viralen Infekts zu vermeiden, basiert auf wissenschaftlichen Daten. Allerdings unterliegen diese Studien einigen wesentlichen Limitationen. Allem voran handelt es sich um Tierexperimente aus den 60er-Jahren. Zudem wurden die Mäuse bei dieser Forschung mit dem Coxsackie-Virus infiziert. Beim Menschen verläuft die Infektion mit diesem Erreger meist symptomfrei. Außerdem ist eine Tröpfcheninfektion selten. Es handelt sich also nicht um die klassische Erkältung, auch wenn es gelegentlich zu den typischen grippalen Symptomen kommen kann.
In einem der Experimente wurden die Tiere – nach der gezielten Ansteckung – gezwungen, 30 Minuten zu schwimmen. In dieser Interventionsgruppe verstarb die Hälfte der Mäuse an einer Myokarditis. In der Kontrollgruppe, die keinen „Sport“ absolvieren musste, lag die Sterblichkeit hingegen nur bei 5,5 Prozent. In einer weiteren Studie absolvierten die Tiere 70 Minuten auf einem Laufband. Hierbei lag die Letalität der infizierten Mäuse nicht höher als bei den Vergleichstieren. Die Rate an Herzmuskelschäden war allerdings signifikant höher.
Die stärkste Limitation dieser Arbeiten besteht wohl darin, dass bei den Mäusen direkt durch die Virusinfektion eine Myokarditis ausgelöst wurde. Die Herzmuskelentzündung lag also bereits vor und wurde nicht erst durch das Training ausgelöst. Es ist somit kein Rückschluss auf die Wahrscheinlichkeit der „Verschleppung“ möglich. Vielmehr kann geschlussfolgert werden, dass exzessiver Sport während einer virusbedingten Myokarditis mit hohen Komplikationsrisiken einhergeht.
Diese Erkrankung ist beim Menschen üblicherweise selbstlimitierend. Da die Mäuse „gewaltsam“ zur Belastung gezwungen wurden, statt eine humane Motivation zu erhalten, sind diese Ergebnisse zudem nicht repräsentativ für typisch menschliches Verhalten während einer Herzmuskelentzündung.
Bei einer weiteren Veröffentlichung handelt es sich um eine Übersichtsarbeit mit Meta-Analyse. Diese fasste alle Tierstudien zusammen, die Training vor oder nach einer akuten viralen respiratorischen Infektion betrachteten. Eingeschlossen waren die typischsten Erkältungsviren (Herpes Simplex Typ 1, Influenza A und BK-Virus). Hierbei zeigte sich, dass mit moderater Belastung die Morbidität (Krankheitshäufigkeit) deutlich reduziert werden konnte. Gleichzeitig stieg weder die Mortalität (Todesrate), noch wurden Krankheitssymptome verstärkt. Erst exzessives Training bis zur Erschöpfung führte zum signifikanten Anstieg dieser Endpunkte. Hiervon lässt sich zumindest für Tiere ableiten, dass eine moderate sportliche Aktivität während virusbedingter Erkältungssymptome kein Risiko darstellt, sondern sogar die Beschwerden verringert. Ob diese Ergebnisse uneingeschränkt auf Menschen übertragbar sind, bleibt dabei unklar.
Myo-/Perikarditis
Die Myokarditis ist eine häufige Begleiterscheinung von generalisierten Infekten. Da die deutliche Mehrzahl der Fälle leicht oder asymptomatisch verläuft, wird sie meist nicht diagnostiziert. Zur Inzidenz existieren daher nur Schätzungen. Diese liegt global bei zehn bis 20 Fällen pro 100.000 Menschen. Zur Perikarditis sind die Zahlen noch unklarer. Etwa die Hälfte aller Myokarditiden wird auf respiratorische Viren zurückgeführt. Die zweithäufigste Ursache ist ein bakterielles Geschehen. Die meisten Fälle treten zwischen der Geburt und dem jungen Erwachsenenalter überwiegend beim männlichen Geschlecht auf.
Die Prognose fällt eher gut aus. Etwa 50 bis 70 Prozent der diagnostizierten virusbedingten Herzmuskelentzündungen heilen ohne jegliche Spätfolgen aus. Über alle geschätzten Fälle beläuft sich die Komplikationsrate daher wohl auf deutlich unter fünf Prozent. Trainingsinduzierte Kardiomyopathien aufgrund respiratorischer Viren beim Menschen sind bisher nicht dokumentiert.
Es ist allerdings anzumerken, dass eine Myokarditis die häufigste Ursache für einen plötzlichen Herztod bei LeistungssportlerInnen darstellt.
Humanforschung
Bisher wurden keine Studien zur körperlichen Leistungsfähigkeit während des natürlichen Verlaufs von respiratorischen Infektionen durchgeführt. Viele AthletInnen berichten davon, ihren Sport während typischer Erkältungen meist uneingeschränkt fortgeführt zu haben. Eine bislang unveröffentlichte Studie analysierte die Verläufe in einem professionellen Eishockeyteam. Diese stellte keine Komplikationen bei den Spielern fest, die trotz symptomatischer Enterovirusinfektion trainierten und spielten. Weitere systematische (wissenschaftliche) Erhebungen existieren hierzu nicht.
Erst mit dem Auftreten des SARS-CoV-2-Virus wurde wieder intensiver an dieser Fragestellung geforscht. Dabei stellte sich heraus, dass bei dieser Erkrankung die Performance stark beeinflusst wird. Außerdem greift dieser Erreger den menschlichen Organismus deutlich breiter an, während sich die sonstigen Erkältungsviren auf das kardiopulmonale System oder den Verdauungstrakt beschränken. Auch erste Studien zu Auswirkungen körperlicher Beanspruchung während und nach der Infektion zeigen ein hohes Komplikationsrisiko.
Sportfreigabe
Aktuelle Handlungsempfehlungen basieren – aufgrund fehlender Daten – ausschließlich auf Expertenmeinungen. SportmedizinerInnen geben die Belastung meist dann frei, wenn sich die Symptome ausschließlich auf die oberen Atemwege beschränken. Diese Regeln sind nicht wissenschaftlich fundiert. Ein deutlich zuverlässiges Kriterium könnte die Ätiologie – die Identifikation des Erregers – der Infektion sein. So führt beispielsweise eine virale oder bakterielle (Tonsillo-)Pharyngitis sowie Covid-19-Infektion bei AthletInnen, die uneingeschränkt trainieren, zu potenziell kritischen Verläufen und Komplikationen.
Bedeutung für die übliche therapeutische Praxis
Eine adäquate Datenlage, anhand der man eine klare Aussage treffen könnte, fehlt. Berücksichtigt man die frühen Tierstudien, könnte man mit gebührender Vorsicht für „Otto-NormalbürgerInnen“ in einem therapeutischen Kontext Empfehlungen ableiten. Die Belastungen in einem rehabilitativen Kontext sind eher moderat. Auch ein Erreichen der Belastungsgrenze ist hier nicht mit einem „exzessiven Training“ gleichzusetzen. Dementsprechend kann man PatientInnen mit milden Symptomen eines akuten viralen respiratorischen Infekts – einer Erkältung – ein Übungsprogramm dennoch empfehlen. Einzig bei und nach Covid ist besondere Vorsicht geboten.
Martin Römhild B.Sc. / physio.de
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PT-Nik schrieb:
Habe ich mir auch gedacht. So nutzlos wie die drölfte Studie über die Zufriedenheit in den Therapieberufen
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Problem beschreiben
Dorsovolar schrieb:
Ja, es muss die Akademisierung her, wir wissen dann zwar nicht mehr, machen aber aussageunfähige Studien, die wertvolle Therapiezeit rauben...
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