Physiotherapeut (w/m/d) in VZ, TZ
oder auf Minijob-Basis ab sofort.
Auch Berufsanfänger*innen sind
herzlich willkommen.
Unser interdisziplinäres
Therapiezentrum befindet sich
westlich von Köln in
Bergheim-Oberaußem.
Dich erwartet:
- Ein kreatives und motoviertes
Team
- Eine gut ausgestattete Praxis mit
großem KGG-Raum
- Behandlungen im 30-Minuten-Takt
- Flexible Arbeitszeiteinteilung
- Eine ganztägig besetzte
Rezeption
- Dienstfahrzeug für Hausbesuche
- Regelmäßige Teamveran...
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Ja, PhysiotherapeutInnen dürfen in Deutschland keine Wirbelsäulenmanipulation durchführen. Hört man sich jedoch in Berufskreisen um, haben es dennoch sehr viele gelernt. Im Grunde genommen sind die Mobilisationstechniken aus vielen Konzepten der Manuellen Therapie nahezu identisch mit Manipulationstechniken der Chiropraktik – nur der Impuls am Bewegungsende fehlt. Diese Techniken zu lernen, erfordert neben erheblichen Kosten für die entsprechende Aus- und Weiterbildung auch Zeit zum Üben, denn das Handling will gelernt sein. Oder?
Nachdem sich empirische Hinweise gehäuft hatten, dass das mit dem „Segment einstellen“ gar nicht so einfach ist und Mobilisationen der Wirbelsäule in der Regel global, statt spezifisch wirken (es bewegen sich stets auch andere Segmente mit), wollten es Nim et al. genau wissen. Sie führten eine große Netzwerk-Metaanalyse durch, mit bemerkenswerten Ergebnissen.
Gigantische Datenmengen
Die Anzahl an Studien, die die Spinale Manipulationstherapie (SMT) untersucht, ist riesig. Allerdings vergleichen die meisten Studien SMT gegenüber anderen Interventionen, wie Placebo-Interventionen, Edukation, Schmerzmitteln oder „leitliniengerechter Therapie“. Eine direkte Gegenüberstellung unspezifischer Manipulation mit spezifisch „sauber eingestellter“ Manipulation findet selten statt. Daher nutzten die ForscherInnen das Prinzip der Netzwerk-Metaanalyse:
Im Gegensatz zu einer klassischen Metaanalyse, die nur direkte Vergleiche zwischen zwei Behandlungen auswertet, kann diese auch indirekte Vergleiche zwischen den Interventionen erstellen (Beispiel: Zwei Studien, A vs. Placebo, B vs. Placebo erlauben einen Rückschluss auf A vs. B).
Mit ausreichend Studien, die entweder Effekte von spezifischer oder unspezifischer Manipulation auf Schmerz oder Funktion untersuchen, konnte also ein Rückschluss darauf gezogen werden, was besser wirkt – eine gezielte oder sogar ungezielte Technik?
161 Studien mit 11.849 RückenschmerzpatientInnen wurden in die Analyse mit einbezogen. Die untersuchten Parameter waren:
In der statistischen Analyse wurden 308 direkte Vergleiche dieser unterschiedlichen Parameter berechnet.• Technik-Auswahl (spezifisch, also eingestellt, verriegelt etc. vs. Unspezifische „einfach Drücken/Drehen“),
• Art des Drucks (spezifischer, z. B. Instrumentengestützt mit gezielter Amplitude vs. generalisierter Impuls) und
• Region der Anwendung (symptomatische vs. asymptomatische Bereiche).
Der Druck steigt
Die Studie könnte den Fortbildungsmarkt auf den Kopf stellen, denn die Ergebnisse sind eindeutig. Zwar scheint SMT gegen Rückenschmerzen zu helfen, allerdings ebenso gut, wie die Kontrollinterventionen. Während dieses Fazit noch für eine aufwändige Weiterbildung in manuellem Handling reichen könnte, müssen viele TherapeutInnen jetzt stark sein:
Die unspezifischen Manipulationen ohne aufwändiges Palpieren, Einstellen und Verriegeln waren im Durchschnitt sogar etwas effektiver als die spezifischen Impulstechniken. Den Unterschied schätzten die ForscherInnen allerdings als „nicht klinisch bedeutend“ ein.
Fazit
Die AutorInnen der Studie vermuten, dass generelle biomechanische und neurophysiologische Effekte, unabhängig von der genauen Technik, zur Schmerzlinderung einer spinalen Manipulation beitragen. Dabei betonen sie, dass auch kontextsensitive Faktoren, wie die Interaktion zwischen BehandlerIn und PatientIn oder patientenseitige Erwartungen, eine größere Rolle spielen könnten als die technische Präzision der Manipulation. Einfach gesagt: Erwarten schmerzgeplagte Menschen, dass die Wirbelsäule nur mal wieder gerichtet werden muss, fühlen sie sich gleich besser, wenn eine Fachperson in einem klinischen Umfeld Hand anlegt und dann auch noch ein Knacken zu hören ist.
Ob Manuelle Techniken (in diesem Fall Manipulationen, die von PhysiotherapeutInnen nicht eingesetzt werden dürfen) in der Praxis durchgeführt werden sollten, beantworten die AutorInnen mit einem „Kann man durchaus machen.“ Da den Daten zufolge eine Schmerzlinderung erwartbar ist, sollte das Erlernen der Techniken aber nicht mehr auf biomechanische Details fokussiert sein, sondern an PatientInnenpräferenzen, und sie sollte zudem an die Umgebung gekoppelt sein. Oder man behandelt einfach leitliniengerecht, denn auch das führt zu einer Verbesserung in Schmerz- und Funktion – Ganz ohne Manipulation, aber dafür mit Verbesserung der Selbstwirksamkeit.
Daniel Bombien / physio.de
Transparenzhinweis
Der Autor dieser Zeilen hat jahrelang Rückenschmerzen mit spinalen manuellen Techniken behandelt und viel Zeit und Geld in entsprechende Weiterbildungen gesteckt – was er heute so nicht mehr machen würde. Dass Studien wie die hier beschriebene „wehtun“, ist in Anbetracht der Zeit und Kosten für das Erlernen präziser Techniken absolut verständlich. Freuen Sie sich mit ihm, dass zukünftige Generationen sich die Kosten und den Aufwand hierfür sparen können.
Schon in seiner MT-Fortbildung äußerte ein Dozent den bemerkenswerten Satz: „Diese evidenzbasierte Therapie sägt uns den Ast ab, auf dem wir sitzen.“
Schade, wenn bei man bei so viel Erkenntnis lieber in Schockstarre auf dem Ast sitzen bleibt, als auf den Boden der Tatsachen hinunterzuklettern.
ManipulationWirbelsäuleKritikStudie
Ja, das kenne ich aus eigener Erfahrung. Allein wenn ich daran denke, wieviele Instruktoren und Assistenten früher bei MT Fortbildungen anwesend waren, da floß schon eine Menge Kohle. Man sollte aber mal eine Evaluierung von solch obskuren Methoden wie CS (cranio sacral) oder AK (applied Kinesologie) durchführen, da wären einige Heiler und Osteos sicherlich not amused.
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PT-Nik schrieb:
Schön wäre es und im Gegenzug die Realität medial so breit treten wie aktuell die unsinnigen Wunderheiler gelobt werden. Wäre schön wenn da die ein oder andere Pappnase mit gefährdenden Techniken von der Bildfläche verschwindet.
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ali schrieb:
@PT-Nik Wat träumst Du nachts? 1. Lieben Medien Wunderheiler 2. Würde deswegen keene Pappnase von der Bildfläche verschwinden....
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PT-Nik schrieb:
@ali Von Kompetenz und Transparenz. Weniger Scharlatanerie um mit dubiosen HP-Quatsch den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen :D
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ella426 schrieb:
„Der Autor dieser Zeilen hat jahrelang Rückenschmerzen mit spinalen manuellen Techniken behandelt und viel Zeit und Geld in entsprechende Weiterbildungen gesteckt – was er heute so nicht mehr machen würde.“
Ja, das kenne ich aus eigener Erfahrung. Allein wenn ich daran denke, wieviele Instruktoren und Assistenten früher bei MT Fortbildungen anwesend waren, da floß schon eine Menge Kohle. Man sollte aber mal eine Evaluierung von solch obskuren Methoden wie CS (cranio sacral) oder AK (applied Kinesologie) durchführen, da wären einige Heiler und Osteos sicherlich not amused.
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christoph55 schrieb:
Hab' ich mir so in etwa schon immer gedacht.
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Gert Winsa schrieb:
In meiner MT-Ausbildung hat uns der gute alte Professor Kaltenborn beigebracht, wie man als Physio bei Patienten mit ausgeprägter "Einrenk-Affinität" eine Schein-Manipulation durchführen kann. Man legt hierzu z.B. das Periost seines Zeigefingergrundgelenkes an den Spinosus eines Schmerzgeplagen Patientenwirbels. Anschließend macht man eine ruckartige Traktion seines eigenen Fingers, um ein Fingerknacken auszulösen. Das Ganze kombiniert man mit einer ruckartigen, unspezifischen Bewegung des Patienten. Durch den knöchernen Kontakt zwischen Finger des Therapeuten und Spinosus des Patienten merkt dieser nicht, dass es tatsächlich nicht bei ihm, sondern bei seinem Therapeuten geknackt hat. Prof. Kaltenborn empfahl uns, dass wir die Behandlung des Patienten anschließend abbrechen und diesen als geheilt nach Hause schicken sollten, wenn der Patient nach dieser "Manipulation" deutlich schmerzreduziert oder sogar schmerzfrei war.
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Also ob man die Gelenke der WS bei normalen Patienten so ein Stellen kann. Bei vielen ist man froh wenn man die Patella findet und die selber wissen wo sie anfangen und aufhören
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PT-Nik schrieb:
Hätte ich auch können müssen. War mir aber zu blöd und war das Einzige was auf Lücke ging :D
Also ob man die Gelenke der WS bei normalen Patienten so ein Stellen kann. Bei vielen ist man froh wenn man die Patella findet und die selber wissen wo sie anfangen und aufhören
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MikeL schrieb:
Wenn ich daran denke, wie viele Stunden Fortbildungen ich investiert habe, um die Segmentgenaue Verriegelung so durchführen zu können, dass die eigentliche Mobilisation (manipulieren dürfen wir ja nicht) nur noch einer Mikrobewegung bedurfte. Und dann kommen Patienten regelmäßig vom Orthopäden mit chiropraktischer Weiterbildung und erzählen davon, wie ihnen der Onkel Doktor das über die Bankkante hängende Bein mit riesieger Gewalt so lange ruckartig nach unten gepresst hat, bis es schließlich an allen Ecken und Enden gekracht hat. Und? Hat es geholfen? Ja, hat es, weil die Patienten daran glauben und ihrem Artzt vertrauen. Und natürlich, weil ein sehr großer Teil der WS-Beschwerden psychosomatischer Natur ist und es eigentlich egal ist, was man mit den Patienten macht, so lange sie daran glauben. Wäre es anders, könnten beispielsweise Liebscher & Bracht ihren Opfern nicht so leicht das Geld aus der Tasche ziehen.
In meiner MT-Ausbildung hat uns der gute alte Professor Kaltenborn beigebracht, wie man als Physio bei Patienten mit ausgeprägter "Einrenk-Affinität" eine Schein-Manipulation durchführen kann. Man legt hierzu z.B. das Periost seines Zeigefingergrundgelenkes an den Spinosus eines Schmerzgeplagen Patientenwirbels. Anschließend macht man eine ruckartige Traktion seines eigenen Fingers, um ein Fingerknacken auszulösen. Das Ganze kombiniert man mit einer ruckartigen, unspezifischen Bewegung des Patienten. Durch den knöchernen Kontakt zwischen Finger des Therapeuten und Spinosus des Patienten merkt dieser nicht, dass es tatsächlich nicht bei ihm, sondern bei seinem Therapeuten geknackt hat. Prof. Kaltenborn empfahl uns, dass wir die Behandlung des Patienten anschließend abbrechen und diesen als geheilt nach Hause schicken sollten, wenn der Patient nach dieser "Manipulation" deutlich schmerzreduziert oder sogar schmerzfrei war.
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postri-77 schrieb:
Mein MT-Lehrer meinte, wenn ein Patient unbedingt will, dass die Behandlung „wie beim Orthopäden” klingt, dann kann man einfach einen Blechklicker oder ein klickendes Blechspielzeug in die Hand nehmen und der WS manipulieren mit klick.
Mit der gleichen unbedingten Bereitwilligkeit mit der man vor 30 Jahren den MT Gurus an den Lippen hing ist man jetzt plötzlich bereit (nachdem ein paar scheinbar evidenzbasierte Studien anscheinend belegen dass das alles Mumpitz war) sich möglichst schnell (fast so als würde man sich schämen) von seinen ehemaligen Überzeugungen zu trennen.
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helmingas schrieb:
Offenbar hat bei einigen keine Selbstreflexion stattgefunden.
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FoetorExOre schrieb:
Wer sich von der Wissenschaft abgekoppelt wird Fakten mit abstrusen Ausreden ablehnen.
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FoetorExOre schrieb:
es geht doch überhaupt nicht darum zu sagen was alles mumpitz war. es geht darum herauszufinden, warum mumpitz trotzdem manchmal funktioniert und ob es nicht was einfacheres besseres gibt. weiss nicht was daran schlecht sein soll.
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mbone schrieb:
Schon seltsam
Mit der gleichen unbedingten Bereitwilligkeit mit der man vor 30 Jahren den MT Gurus an den Lippen hing ist man jetzt plötzlich bereit (nachdem ein paar scheinbar evidenzbasierte Studien anscheinend belegen dass das alles Mumpitz war) sich möglichst schnell (fast so als würde man sich schämen) von seinen ehemaligen Überzeugungen zu trennen.
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fritz33 schrieb:
Noch ein Mumpitz-Zertifikat für die Sammlung!
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