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Therapiemethoden kritisch beleuchtet
Hilft Myofaszialer Release gegen Nackenschmerzen?
Eine Meta-Analyse will herausfinden, ob die Faszien-Technik gegen chronische Nackenschmerzen hilft.
23.10.2024 • 0 Kommentare
Lizenz: CC-BY •
Ein Bindegewebsnetz, das den Körper durchzieht, sorgt für Probleme, wenn es verfilzt, verknotet oder verkürzt. Die richtigen Handgriffe, mit der richtigen Intensität und der richtigen Zeitdauer genügen, um das Netz wieder zu entknoten und PatientInnen wieder zu mehr Bewegungsfreiheit und weniger Schmerz zu verhelfen. So lauten die Grundhypothesen und die daraus resultierenden Versprechen des Myofascial Release (MFR), das vor allem durch Robert Schleip in Deutschland bekannt geworden ist. Viele WissenschaftlerInnen stehen diesem Versprechen skeptisch gegenüber, denn Nachweise über die gewebsverändernde Wirkung durch „Tiefengewebsmanipulation“ (Deutsche Gesellschaft für Myofascial Release e.V.) mittels geeigneter Handgriffe fehlen.

Ob die Intervention gegen Nackenschmerzen erfolgreich sein kann, will nun eine Meta-Analyse von Lea Overmann, Robert Schleip, Dennis Anheyer und Johannes Michalak herausfinden. Wir analysieren das Papier und erklären anhand einer spannenden aktuellen Studie, was Myofaszialer Release bei Nackenschmerzen mit Fingernägeln zu tun hat und warum die beschriebene Meta-Analyse bei Weitem nicht der Weisheit letzter Schluss ist.

Die Studie
Zehn randomisiert kontrollierte Studien mit insgesamt 549 ProbandInnen konnten in die Meta-Analyse inkludiert werden. In diesen wurden die Effekte Myofaszialer Techniken auf
  • • Schmerz,
    • die Druckschmerzschwelle,
    • und die Beweglichkeit
verglichen. In den Kontrollgruppen fanden Interventionen wie Massage, Training, Stretching oder manueller Therapie statt. Manche Studien verwendeten MFR in Kombinationen mit weiteren Interventionen, wie Training oder Elektrotherapie und untersuchten, ob das Weglassen von MFR geringere Effekte zeigt. So wurden etwa bei Celenay und Kaya (2016) die Effekte eines 40-minütigen Stabilisationstrainings, einmal mit und einmal ohne MFR miteinander verglichen.

Die Meta-Analyse lässt sich schnell zusammenfassen: Es konnten keine signifikanten Unterschiede auf die Beweglichkeit und die Druckschmerzschwelle zwischen der MFR und den Kontrollinterventionen festgestellt werden. Allerdings beschreibt die Studie einen signifikanten Vorteil auf Schmerz gegenüber den Kontrollgruppen.

Einordnung
Die AutorInnen kündigen bereits im Abstract an: "Geringe Effekte bei der Schmerzlinderung werden beobachtet, was auf potenzielle Vorteile des Myofaszialen Release bei der Behandlung chronischer Nackenschmerzen hinweist." Diese Aussage wird sich wahrscheinlich sehr schnell durch in Physiotherapie-Medien verbreiten. Kernige Konklusionen sollen schließlich dazu führen, dass Studien an Reichweite gewinnen. Dabei merken die ForscherInnen bereits selbst in der Diskussion an, dass KlinikerInnen in der Interpretation der Ergebnisse Vorsicht walten lassen sollten. Die geringe Datenmenge, die sehr unterschiedlichen Studiendesigns und das Ergänzen des MFR mit multimodalen Behandlungsarten, machen es schwer, eindeutige Aussagen zu den Ergebnissen zu treffen.

Dabei kann schon die Fragestellung der Studie alleine für Stirnrunzeln sorgen. Denn zu Beginn jeder Studie sollten sich ForscherInnen überlegen, ob eine Fragestellung plausibel ist und ob die Studie misst, was sie zu messen glaubt. Ansonsten droht Verwirrung zwischen Korrelation und Kausalität, eine sogenannte Scheinkorrelation.

Grundlagen zur Forschung sollten in der Einleitung zu finden sein, also in diesem Fall, ob eine Technik, die vorgibt, Faszien zu lösen, denn auch wirklich Faszien löst. Wörtlich steht in der Einleitung der Studie:

Myofaszialer Release beeinflusst diese faszialen Veränderungen und wird daher zur Behandlung von chronischen Schmerzen empfohlen. Ziel ist es, Schmerzen zu lindern, die optimale Länge eines Muskels wiederherzustellen, die Funktion zu verbessern und die Gewebeempfindlichkeit des myofaszialen Systems zu verringern.

Als Quellen hierfür werden Übersichtsarbeiten verwendet, die ebenfalls die Auswirkungen von MFR auf Schmerz, Druckschmerzschwelle oder Beweglichkeit untersuchen (siehe hier und hier). Ein struktureller Einfluss auf Faszien wird in diesen Studien nicht belegt – kein Wunder, denn ein solcher Plausibilitätsnachweis fehlt weiterhin. Würde wissenschaftliches Arbeiten so funktionieren, ließe sich auch wissenschaftlich belegen, dass der Storch die Kinder bringt; denn Geburtenraten und Storchenpopulation korrelieren schließlich miteinander.

Eine alternative Begründung für die Schmerzlinderung durch MFR zeigt eine jüngst veröffentlichte Studie von Tibor Szikszay und KollegInnen. Hier wurden die schmerzlindernden Effekte durch das Drücken von Triggerpunkten im Trapeziusbereich verglichen mit dem Effekt des schmerzhaften Drückens eines Fingernagels der ProbandInnen.

Schmerz hemmt Schmerz durch die Aktivierung schmerzhemmender Bahnen und so dokumentierten Szikszay et al. einen ähnlich starken hypoalgetischen Effekt nach dem schmerzhaften Drücken des m. Trapezius, wie nach dem Drücken des Fingernagels.

Bezogen auf die beschriebene Meta-Analyse bedeutet das: Was messen wir hier eigentlich? Wahrscheinlich nicht den „Myofaszialen Release“ sondern die Aktivierung der endogenen Schmerzhemmung durch Schmerz (auch Conditioned Pain Modulation). Dazu kommen Placebo-Effekte, etwa dadurch, dass PatientInnen in den Interventionsgruppen länger Zeit mit TherapeutInnen verbrachten als die Kontrollgruppen.

Ob MFR also eine sinnvolle Intervention bei chronischen Nackenschmerzen sein kann, ob der Terminus „Myofaszialer Release“ überhaupt seine Berechtigung hat und falls ja, wie stark der Effekt von MFR auf Schmerz und Bindegewebe sein kann, kann die Meta-Analyse nicht wirklich beantworten. Betrachtet man die komplexen biopsychosozialen und individuellen Faktoren von Nackenschmerzen, wäre das wahrscheinlich auch etwas zu einfach gedacht.

Daniel Bombien / physio.de

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