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Bereits im Jahr 2016 wurde eine Beobachtungsstudie im Journal of Orthopedic Sports Physical Therapy (JOSPT) veröffentlicht, die verschiedene Bauchmuskelaktivitäten miteinander verglich. Diese kam zum Ergebnis, dass alle gezielten isotonischen (dynamischen) Übungen die Inter-Recti-Distanz (IRD) verringern. Das Kopfheben und der Curl-Up (aus dem engl. für "sich zusammenrollen", ähnlich einem Crunch) erwiesen sich als besonders effektiv. Demgegenüber verursachten isometrische Anspannung des Beckenbodens oder das Einziehen der Bauchmuskeln eher eine Vergrößerung der Lücke zwischen den Muskelbäuchen. Ein norwegisches Forscherinnenteam veröffentlichte 2020 ebenfalls eine Arbeit, die sich mit den Kurzzeiteffekten der verschiedenen Übungen auseinandersetzte.
Die Kolleginnen aus Norwegen untersuchten nun in einer neuen Studie ganz gezielt den Einfluss der Langzeitanwendung von Curl-Ups auf die Diastase bei Frauen nach einer Entbindung. Während in der Arbeit aus 2016 und 2020 der direkte Effekt während der Übungen betrachtet wurde, befassten sich die Forscherinnen in der aktuellen Studie mit der Auswirkung eines progressiven Aufbautrainings über 12 Wochen hinweg.
Methodik
Ein im Umgang mit der Ultraschalldiagnostik der Inter-Recti-Distanz geschulter Physiotherapeut nahm zu Beginn der Studie die Daten aller Frauen auf. Anschließend wurden die 70 Teilnehmerinnen in eine von zwei Gruppen randomisiert.
Die Interventionsgruppe erhielt das bereits erprobte Übungsprogramm zum gezielten dynamischen Trainieren der geraden Bauchmuskeln. Dieses bestand aus drei Manövern. Dem Kopfanheben folgten schräge Curl-Ups (zu beiden Seiten) und klassische Curl-Ups. Die Intensität wurde alle zwei Wochen gesteigert.
Außerdem wurden ab der fünften Woche bei den beiden Curl-Up-Varianten noch Haltemomente in der Endestellung eingefügt. Zunächst für eine und ab der siebten Woche für zwei Sekunden. In den letzten beiden Wochen sollten bei der geraden Curl-Up-Übung die Hände nicht mehr vor der Brust gekreuzt, sondern wie beim Crunch in den Nacken gelegt werden.• 1. + 2. Woche: 1 x 8 Wiederholungen
• 3. + 4. Woche: 1 x 10 Wiederholungen
• 5. + 6. Woche: 2 x 10 Wiederholungen
• 7. + 8. Woche: 2 x 12 Wiederholungen
• 9. + 10. Woche: 3 x 10 Wiederholungen
• 11. + 12. Woche: 3 x 12 Wiederholungen
Der Kontrollgruppe wurden für den Studienzeitraum alle Bauchmuskelübungen untersagt. Allgemeine Physiotherapie und das Krafttraining anderer Muskeln war erlaubt. Eine gezielte Intervention erhielten sie allerdings nicht. Somit fällt dieses Vorgehen unter ein sogenanntes Wartelisten-Kontroll-Prinzip.
Die ProbandInnen
Eingeschlossen wurden 70 Frauen, bei denen sechs bis 12 Monaten nach einer Entbindung eine Rectusdiastase diagnostiziert wurde. Bei der Art der Schwangerschaft und der Niederkunft gab es keine Einschränkungen. Die beiden Gruppen waren im Allgemeinen (Alter, Größe, Gewicht, …) homogen. Leichte Unterschiede zeichneten sich in der Art der Entbindung ab. In der Kontrollgruppe waren deutlich mehr Kaiserschnitte (24 Prozent) vertreten als in der Interventionsgruppe (drei Prozent).
Ergebnisse
Die primäre Frage war, ob die Distanz zwischen den Muskelbäuchen des Rectus abdominis durch das gezielte Training verändert werden kann. Die Messstellen waren standardisiert auf zwei Zentimeter oberhalb und unterhalb des Bauchnabels definiert. Cranial verbesserte sich die IRD in der Trainings- und der Kontrollgruppe über die 12 Wochen etwa gleich stark. Sowohl im entspannten Zustand als auch während eines Curl-Ups.
Unterhalb des Bauchnabels unterschieden sich die Ergebnisse zwischen den Gruppen allerdings deutlich. Während sich in der Interventionsgruppe eine Besserung einstellte, verschlechterten sich die Werte in der Kontrollgruppe sogar. Dies sowohl in Ruhe als auch in Aktivität.
Ebenso wurde die Muskeldicke und -kraft betrachtet. Während in der Kontrollgruppe keine Veränderungen sichtbar wurden, konnte bei der Trainingsgruppe eine deutliche Zunahme der Kraft und auch der Muskelmasse festgestellt werden.
Die für die klinische Praxis vielleicht wichtigste Frage war die Häufigkeit von Nebenwirkungen im Beckenbodenbereich, dem unteren Rücken, Beckenring und/oder Abdomen. Dafür wurde ausgewertet, wie häufig Beschwerden auftraten. Anders als häufig propagiert, deuten die Ergebnisse darauf hin, dass auch der Beckenbodenbereich vom gezielten Training der geraden Bauchmuskeln profitiert. Denn die Häufigkeit von Beschwerden im Beckenboden war in der Trainingsgruppe sogar um 53 Prozent seltener als in der Kontrollgruppe. Ein ähnliches Bild zeichnete sich bei Rücken- (22 Prozent seltener) und Abdomenschmerzen (113 Prozent seltener) ab. Nur bei Schmerzen im Beckenring traten häufiger Schmerzen (29 Prozent) auf.
Allerdings scheint dies sehr individuell zu sein. Daher ergab sich eine sehr breite Streuung der Ergebnisse und somit keine statistische Signifikanz. Neben der Häufigkeit wurde in einem weiteren Schritt der Schweregrad der Symptome abgefragt. Mittels validierter Fragebögen konnte eine genaue Auswertung durchgeführt werden. Auch hier sprachen die Ergebnisse eher für das Training der geraden Bauchmuskeln.
Fazit
Entgegen der häufig vertretenen Meinung birgt das gezielte Training des Rectus abdominis kein erhöhtes Risiko für den Beckenboden oder bzgl. anderer Nebenwirkungen. Im Gegenteil, es scheint bei den meisten Frauen hierauf sogar eher positive Effekte zu erzielen. Wie auch schon viele Arbeiten vorher bestätigt diese Forschung, dass Curl-Ups und Crunches die Rectusdiastase verringern.
Martin Römhild / physio.de
Anmerkung der Redaktion
Oben erwähnte Studie von Sandra Gluppe gewann den diesjährigen PEDro-Preis für die beste Studie und wurde auf dem Weltkongress für Physiotherapie 2023 in Dubai vorgestellt.
BauchmuskelnSchwangerschaftTrainingFrauenStudiePEDro
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Halbtitan schrieb:
Am besten noch die Vacuum Pose trainieren. :D
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Horst Lee schrieb:
Hallo MikeL, ich finde die Studie auch interessant. Aber soweit ich es verstanden habe, werden Übungen für die geraden BM in der Gyn wegen der Rectusdiastase vor allem kurz nach der Schwangerschaft untersagt. So habe ich es zumindest gelernt. Neu ist ja nun „nur“ das man 6 Monate danach trotz RD mit dem Training der geraden BM anfangen kann. Was hier in Bayern auch eine gute Nachricht für die Herren des Bierkonsums ist 😁 von daher ist die Kritik an das GynFach ja zu relativieren. Beste Grüße Horst Lee
Natürlich kann man die Kritik am Fach Gyn nicht verallgemeinern. Bei mir wurde in diesem Fach noch gelehrt, dass man die schrägen BM unbedingt frühzeitig nach der Entbindung bereits trainieren solle, weil sie über die RD hinweg verlaufen und diese daher wieder verschließen würden. Eine Erklärung, die nicht nur jeglicher Logik entbehrt, sondern auch rein anatomisch betrachtet blödsinnig ist. Bei meiner ersten Arbeitsstelle im Krankenhaus gab es Kurse in Rückbildungs-Gymnastik, in denen ebenfalls die geraden BM verteufelt und stattdessen die schrägen trainiert wurden!
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MikeL schrieb:
@Horst Lee
Natürlich kann man die Kritik am Fach Gyn nicht verallgemeinern. Bei mir wurde in diesem Fach noch gelehrt, dass man die schrägen BM unbedingt frühzeitig nach der Entbindung bereits trainieren solle, weil sie über die RD hinweg verlaufen und diese daher wieder verschließen würden. Eine Erklärung, die nicht nur jeglicher Logik entbehrt, sondern auch rein anatomisch betrachtet blödsinnig ist. Bei meiner ersten Arbeitsstelle im Krankenhaus gab es Kurse in Rückbildungs-Gymnastik, in denen ebenfalls die geraden BM verteufelt und stattdessen die schrägen trainiert wurden!
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MikeL schrieb:
Endlich mal eine Studie, die der allgemein zu beobachtenden Verteufelung des Trainings der geraden Bauchmuskulatur bei bestehender Rectusdiastase widerspricht! Der allgemeine "Wissensstand" um dieses Thema ist in der Physiotherapie vereinzelt wirklich erschreckend. So wird z.B. an einigen PT-Schulen im Fach KG in der Gynäkologie noch immer unterrichtet, dass man bei einer Rectusdiastase auf keinen Fall die gerade, dafür umso intensiver die schräge Bauchmuskulatur trainieren soll, weil diese angeblich die auseinanderklaffende Bauchdecke schließen soll. Unglaublich! Anatomie: Note 5! Durchgefallen!
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hgb schrieb:
Hier zur Abwechslung eine klare und saubere Darstellung, auch die Beschreibung der Variation für das rect. abd. Training, nur das "curl up", keine sit up's! Nicht allein die Rectusdiastase, auch die Beckenstellung kann damit verbessert werden, nicht wegen Kraft oder Mechanik, sondern Entwicklung des Körpergefühls. Rectusdiastasen über den BeBo zu bessern erfodert aus meiner Sicht schon ein esonderes Glaubensbekenntnis. mfg hgbblush
Wir sehen uns in Göttingen 😉
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Paul22 schrieb:
Danke dir Martin für diese Zusammenfassung 🤝🏼.
Wir sehen uns in Göttingen 😉
Auswahl der Kongressdestination | Weltphysiotherapie
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Evemarie Kaiser schrieb:
... und das Beste an diesem Kongress ist, dass ICH da nicht hin muß!
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MikeL schrieb:
@Evemarie Kaiser
Evemarie Kaiser schrieb am 14.09.2023 09:49 Uhr:... und das Beste an diesem Kongress ist, dass ICH da nicht hin muß! Ooch menno, Evi! Schon allein, um Dich mal in der Burka zu sehen, wäre ich da glatt hingeflogen!
... hm ... der Lachanfall bei diesem Anblick wäre eigentlich das beste Bauchmuskeltraining gewesen ... sollte ich daraus eventuell einen Zertifikatskurs basteln ... ? sweat_smile
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Evemarie Kaiser schrieb:
@MikeL
... hm ... der Lachanfall bei diesem Anblick wäre eigentlich das beste Bauchmuskeltraining gewesen ... sollte ich daraus eventuell einen Zertifikatskurs basteln ... ? sweat_smile
Bis jetzt habe ich nur davon gehört, dass man sich krank, kaputt oder schlapp lachen kann. Vielleicht wäre dies die erste Methode, sich gesund, fit und stark zu lachen! joy
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MikeL schrieb:
@Evemarie Kaiser
Bis jetzt habe ich nur davon gehört, dass man sich krank, kaputt oder schlapp lachen kann. Vielleicht wäre dies die erste Methode, sich gesund, fit und stark zu lachen! joy
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f2801 schrieb:
wie wäre es denn mal mit dem Powerhouse von Dr. Pilates also querer BM ??
Da nach der Entbindung der BeBo schutzbedürftig ist, sind situps und Übungen aus der RL kontraindiziert um den BeBo nicht noch mehr nach caudal zu pressen und um eine spätere Inkontinenz zu vermeiden.
Sinnvolle Übungen sind: Übungen aus der Bauchlage z.B Schambein runterdrücken, oder leichte Brückenaktivitäten im UA Stütz
Übungen im Stand wie Gleichgewichtsverlagerungen nach Vertrag/ Dorsal bringen die frischen Mamas schon an ihre Grenzen.
Da der BeBo eine reaktive Struktur ist , sind isolierte Anspannungsübungen nicht zielführend und werden auch nicht mehr empfohlen.
Therapeuten, die sich mit den BeBo Strukturen und Funktionalität nicht auskennen und corestabi ohne Schädigende Übungen für den BeBo mit den Patienten trainieren möchten, ist eine Fobi in Tanzberger Konzept wärmsten zu empfehlen.
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massu schrieb:
Wir reden hier von einer rechtusdiastase nach einer Schwangerschaft/ Entbindung. Trainierst du die queren BM dann zieht du die rectusdiastase ja noch mehr auseinander, da diese schräg ansetzten ( daher auch der Name obliquus)
Da nach der Entbindung der BeBo schutzbedürftig ist, sind situps und Übungen aus der RL kontraindiziert um den BeBo nicht noch mehr nach caudal zu pressen und um eine spätere Inkontinenz zu vermeiden.
Sinnvolle Übungen sind: Übungen aus der Bauchlage z.B Schambein runterdrücken, oder leichte Brückenaktivitäten im UA Stütz
Übungen im Stand wie Gleichgewichtsverlagerungen nach Vertrag/ Dorsal bringen die frischen Mamas schon an ihre Grenzen.
Da der BeBo eine reaktive Struktur ist , sind isolierte Anspannungsübungen nicht zielführend und werden auch nicht mehr empfohlen.
Therapeuten, die sich mit den BeBo Strukturen und Funktionalität nicht auskennen und corestabi ohne Schädigende Übungen für den BeBo mit den Patienten trainieren möchten, ist eine Fobi in Tanzberger Konzept wärmsten zu empfehlen.
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f2801 schrieb:
@massu in Kombination mit Cantieni (Tigerfeeling ) es wird auch nicht gepresst sondern permanent die Klappe offengelassen.
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massu schrieb:
@f2801 ja aber wenn du situps machst und die Klappe offen lässt ist es auch schädigend für den BeBo😃
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Halbtitan schrieb:
Wenn ich mir auf der Seite von World Physiotherapie, dem Veranstalter des Weltkongresses, die Kriterien durchlese, nach denen entschieden wird welches Land den Kongress ausrichten darf, dann wundere ich mich doch sehr, sehr, sehr wie die Wahl auf Dubai fallen konnte.
Auswahl der Kongressdestination | Weltphysiotherapie
Ich habe eine Patientin mit Rectusdiastase 12 Monate nach ihrer 2. SS gesehen. Sie hat u.a. eine stark ausgeprägte BWS Kyphose. Hier halte ich auch die "behutsameren" Curl ups und Crunches für belastend und würde mich evtl über die Frösche und Brückenaktivität herantasten. Ich glaube, das eine schließt das andere nicht aus und am Ende muss die Rumpfmuskulatur in ihrer Gesamtheit auftrainiert werden und die aufrichtenden Rückenmuskeln und Muskeln in der Tiefe nicht vergessen werden.
Auch im Werk von Renate Tanzberger steht drin, dass der gerade Bauchmuskel bei Rectus Diastase trainiert werden muss, nicht die Schrägen. Wie der Trainingsaufbau gestaltet wird, hängt vermutlich vom individuellen Befund der Patientin ab.
Aber danke für diese Interessante Studie!!
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hgb schrieb:
.. damit ist das Problem die nicht gespannte BM durch Hyperkyphose. Kniestand, Gesäß nach dorsal und mit den Händen nach vorn wandern, bis nur noch die Ballen aufliegen, diese Pos. halten, das muß erst einmal geschafft werden! mfg hgbblush
BWS Extension ist auch ein großes Ziel. BWS Aufrichtung hat eine reaktive BeBo Anspannung.
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massu schrieb:
@hgb deshalb lieber Doc fängt man in der Rückbildungsgymnastik ganz langsam in BL mit UA Stütz an . Und kräftigt die BM in Funktion.
BWS Extension ist auch ein großes Ziel. BWS Aufrichtung hat eine reaktive BeBo Anspannung.
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hgb schrieb:
@massu ..liebe massu, hast Du gelesen, wie weit diese Pat. von der Geburt weg ist??
Bei einer starken BWS Kyphose (Post Pastum wohlgemerkt, ich gehe jetzt mal davon aus, dass es funktionell und nicht strukturell ist) lässt sich der Zustand des BeBo leicht erahnen… Das Ziel ist hier in erster Linie nicht das isolierte BM Training sondern eine funktionelle BWS Aufrichtung.
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massu schrieb:
@hgb und weißt du wie weit der BeBo nach 12 Monate noch caudal steht?
Bei einer starken BWS Kyphose (Post Pastum wohlgemerkt, ich gehe jetzt mal davon aus, dass es funktionell und nicht strukturell ist) lässt sich der Zustand des BeBo leicht erahnen… Das Ziel ist hier in erster Linie nicht das isolierte BM Training sondern eine funktionelle BWS Aufrichtung.
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hgb schrieb:
@massu ..da gehe ich aber davon aus, daß eine starke Kyphose strukturell ist und das Ziel ist, die Sekundärschäden zu vermindern.
Bei vielen Frauen bleibt leider ein gesenkter und reaktionsarmer Beckenboden nach Geburt, auch noch nach der Rückbildungszeit.
Bauchmuskelübungen aus der Rückenlage sind da sehr belastend, trainieren sogar in die Senkung hinein. Vielleicht gibt es individuelle Unterschiede, zum Beispiel Technik, Fitnesslevel und Bindegewebe. Ich kann mir das schwer erklären, wie sich die Teilnehmerinnen dieser Studie im Beckenboden verbessert haben sollen...???
Meine erste Wahl werden Crunches bestimmt nicht werden. Bei einer Sportskanone, mit straffem Bindegewebe, die keinerlei Beschwerden hat, (z.B. Belastungsinkontinenz) hätte ich weniger Bedenken.
Mal ehrlich, wir können doch mehr als in die aktive Insuffizienz coachen und therapieren.
Ich habe Lust auf eine Studie mit anderen Übungen und gleichem Ergebnis. 😉
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christine404 schrieb:
Die Patientin, die hier beschrieben ist, kann sich noch aufrichten und die BWS extendieren. Das würde ich an erster Stelle mit ihr üben.
Bei vielen Frauen bleibt leider ein gesenkter und reaktionsarmer Beckenboden nach Geburt, auch noch nach der Rückbildungszeit.
Bauchmuskelübungen aus der Rückenlage sind da sehr belastend, trainieren sogar in die Senkung hinein. Vielleicht gibt es individuelle Unterschiede, zum Beispiel Technik, Fitnesslevel und Bindegewebe. Ich kann mir das schwer erklären, wie sich die Teilnehmerinnen dieser Studie im Beckenboden verbessert haben sollen...???
Meine erste Wahl werden Crunches bestimmt nicht werden. Bei einer Sportskanone, mit straffem Bindegewebe, die keinerlei Beschwerden hat, (z.B. Belastungsinkontinenz) hätte ich weniger Bedenken.
Mal ehrlich, wir können doch mehr als in die aktive Insuffizienz coachen und therapieren.
Ich habe Lust auf eine Studie mit anderen Übungen und gleichem Ergebnis. 😉
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hgb schrieb:
@christine404 .. das bedeutet eine gleichmäßige Rinne über den DFS bei Extension des Kopfs in der BL! Bleibt ein "Berg" in der Rinne, ist dort die Kyphose kontrakt. In der Rutschhaltung kann die Kyphose passiv gedehnt werden, ob das im BeBo ankommt, wage ich zu bezweifeln. Aktiv kann aber die Kyphose in der BL wunderbar beübt werden, Risiko Facettendruck in den noch beweglichen Segmenten. mfg hgbblush
Die Diaphragmen arbeiten synkron. Das bedeutet, eine BWS Extension bewirkt auch ein Aufrichten des diaphragma pelvis.
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massu schrieb:
@hgb Sorry du bist halt Orthopäde😃
Die Diaphragmen arbeiten synkron. Das bedeutet, eine BWS Extension bewirkt auch ein Aufrichten des diaphragma pelvis.
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hgb schrieb:
@massu .. Glaubensbekenntnis oder Nachweis? Wir reden von der Rutschaltung, die vornehmlich passiv dehnt. Wenn Du Aufrichten des Diaphragma pelvis schreibst, kann das wohl kaum eine caudale Senkung sein oder sind wir im Begriffswirrwar??E
Eine Dehnung ist kein therapeutisch erstrebenswertes Ziel. Bei der Beckenhochlage dehnt sich nichts. Es bewirkt eine Entlastung des BeBo, da die Schwerkraft nachlässt.
Und es ist kein Glaubensbekenntnis sondern Anatomie😃
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massu schrieb:
@hgb eine Rutschhaltung ist für dich Beckenhochlage? Herabschauender Hund?
Eine Dehnung ist kein therapeutisch erstrebenswertes Ziel. Bei der Beckenhochlage dehnt sich nichts. Es bewirkt eine Entlastung des BeBo, da die Schwerkraft nachlässt.
Und es ist kein Glaubensbekenntnis sondern Anatomie😃
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hgb schrieb:
@massu Die Dehnung betrifft die strukturelle Kyphose, der herabschauende Hund kommt aus dem Yoga und geht mit gestreckten Knien, die Rutschhalte dehnt auch die Pectorales, das Becken bleibt im Kniestand dorsal, Hüften + Knie sind über 90° gebeugt. Wie schon geahnt, wir reden aneinander vorbei. Die Entlastung des Bebo vom Eingeweidegewicht ist übereinstimmend.
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christine404 schrieb:
Diese Studie nehme ich ernst, würde mich aber behutsam in der Praxis ran tasten.
Ich habe eine Patientin mit Rectusdiastase 12 Monate nach ihrer 2. SS gesehen. Sie hat u.a. eine stark ausgeprägte BWS Kyphose. Hier halte ich auch die "behutsameren" Curl ups und Crunches für belastend und würde mich evtl über die Frösche und Brückenaktivität herantasten. Ich glaube, das eine schließt das andere nicht aus und am Ende muss die Rumpfmuskulatur in ihrer Gesamtheit auftrainiert werden und die aufrichtenden Rückenmuskeln und Muskeln in der Tiefe nicht vergessen werden.
Auch im Werk von Renate Tanzberger steht drin, dass der gerade Bauchmuskel bei Rectus Diastase trainiert werden muss, nicht die Schrägen. Wie der Trainingsaufbau gestaltet wird, hängt vermutlich vom individuellen Befund der Patientin ab.
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