Herzlich willkommen in der Praxis
für PT/MT - Osteo-Fit in
Pinneberg.
Unsere hellen und freundlich
eingerichteten Räumlichkeiten
entsprechen den Anforderungen einer
komplexen Physiotherapie. Wir
arbeiten überwiegend orthopädisch
orientiert; vorrangig von PT über
MLD, MT, OMT bis hin zu Techniken
aus der Osteopathie.
Zur Unterstützung unseres Teams
suchen wir ab sofort SIE in TZ/VZ.
Zu bieten haben wir:
- Ein angemessenes Ambiente,
Arbeitsklima und Gehalt werden
garantiert.
- Bei...
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Mythos 1:
Die Fibromyalgie ist eine rein psychosomatische Erkrankung.
Wer ständig Schmerzen hat, verändert sein Verhalten und daher fallen Fibromyalgie-PatientInnen in der Praxis oft (aber nicht immer!) durch depressives, ängstliches oder auch aggressives Verhalten auf. Tatsächlich sind depressive Erkrankungen mit der Fibromyalgie assoziiert, aber spielen wahrscheinlich eher eine begleitende Rolle in der komplexen biopsychosozialen Natur des Syndroms. Fibromyalgie-PatientInnen leiden unter einer Übererregbarkeit des peripheren und zentralen Nervensystems. Eine Untersuchung der Arbeitsgruppe um Claudia Sommer aus dem Jahr 2013 gibt Hinweise darauf, dass zehn bis 25 Prozent der Betroffenen unter einer Small-Fiber-Neuropathie leiden. Veränderungen der Erregungsweiterleitung und sogenannte neuroplastische Veränderungen des Gehirns spielen ebenfalls eine Rolle bei der Erkrankung.
Mythos 2:
Die Fibromyalgie ist eine entzündliche oder rheumatische Erkrankung.
Dieser populäre Mythos sorgt wahrscheinlich immer noch für die meisten Fehlbehandlungen von PatientInnen mit Fibromyalgie. Zwar wird diskutiert, inwiefern das Immunsystem das Nervensystem moduliert (und umgekehrt!), eine Autoimmunerkrankung liegt allerdings nicht vor. Daher sind entzündungshemmende Medikamente wie NSAR oder gar Kortison nicht geeignet, um der Fibromyalgie zu begegnen. Nichtsteroidale Antirheumatika (wie Ibuprofen, Diclofenac etc.) hatten in einer Meta-Analyse aus dem Jahr 2017 keine bessere Wirkung als Scheinbehandlungen gegen die Schmerzen.
Mythos 3:
Es gibt keine klaren Kriterien für die Fibromyalgie, daher ist sie eine Ausschlussdiagnose.
Schon einige Jahre versucht die Schmerzmedizin Diagnosekriterien für das Fibromyalgie-Syndrom zu definieren. Lange galt das sogenannte „Tenderpoint-Konzept“ als Diagnosemittel. Hier wurden definierte Punkte am Körper auf Druckdolenz überprüft. Mittlerweile gilt aber auch dieses Konzept als überholt, vor allem, weil sich Druckpunkte nicht oder nur sehr schlecht reliabel überprüfen lassen.
Die Fibromyalgie definiert sich seit 2016 aus drei wesentlichen Punkten:
=> Eine Fibromyalgie liegt vor, wenn
• der WPI zwischen vier und sechs liegt und die SSS einen Wert von neun oder höher zeigt.
Einen entsprechenden Fragebogen gibt es hier.
Mythos 4:
Nur oder überwiegend Frauen leiden an Fibromyalgie.
Im Jahr 2018 veröffentlichten Wolfe et al. eine umfassende Studie, in der die aktuellen Diagnosekriterien der Fibromyalgie an Personen aus der „National Data Bank for Rheumatic Diseases“ angewendet wurden. Zusätzlich wendeten die ForscherInnen die Kriterien an Personen aus einer deutschen Untersuchung aus dem Jahr 2013 an. Hier wurden 2.435 nicht-diagnostizierte, vermeintlich „gesunde“ Personen auf Fibromyalgie-Kriterien untersucht.
Das Ergebnis: Schaut man in Rheumadatenbanken, ist der Anteil an betroffenen Frauen mit über 90 Prozent erstaunlich hoch. Der Grund liegt aber wahrscheinlich eher daran, dass ÄrztInnen die Erkrankung eher bei Frauen diagnostizieren. Das immer noch in der Gesellschaft verankerte Bild des starken Mannes sorgt wahrscheinlich dafür, dass diese ihre Beschwerden seltener äußern. Bei dem Blick auf unverzerrte Populationsstudien lag der Anteil von Frauen nur noch bei 58,7 Prozent - ein gesellschaftliches Problem also, das auch von Praktizierenden mehr Beachtung verdient hat. Männer leiden immer noch im Stillen.
Mythos 5:
Um den Schmerz im myofaszialen System zu bekämpfen, eignen sich passive Maßnahmen am besten.
Die Therapie von chronischen SchmerzpatientInnen, also auch Fibromyalgie-PatientInnen, sollte immer die Selbstwirksamkeit in den Fokus setzen, um aktiv die Lebensqualität der Menschen zu verbessern. Passive Therapien sind hier hinderlich und können ExpertInnen zufolge sogar die Chronifizierung anheizen: „Dieses ‚Jemand tut mir was Gutes‘ ist in der psychosozialen Entwicklungsdynamik einer chronischen Schmerzerkrankung leider schädlich“, sagt Dr. Michael Überall von der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin.
Eine Therapie sollte immer multimodal erfolgen. Die Erhöhung des Aktivitätslevels ist in erster Linie die Aufgabe der PhysiotherapeutInnen, was aufgrund der Schmerzen nicht immer einfach ist. Das Fenster für Aktivität können moderne Schmerzmedikamente öffnen, die das übererregbare Nervensystem von Fibromyalgie-PatientInnen regulieren. Aktuell gilt niedrig dosiertes Naltrexon (paradoxerweise ein „Opioid-Antagonist“) als wirksamstes Medikament gegen die Schmerzen. Gemeinsam mit PsychotherapeutInnen sollten immer neue Ziele auf Aktivitäts- oder Partizipationsebene definiert und erarbeitet werden, bis bestenfalls ein Leben ohne Therapie möglich ist. Das Ziel „Schmerzfreiheit“ ist im Falle einer Fibromyalgie leider unrealistisch.
Aussicht
Die deutsche Leitlinie für die Diagnostik und Behandlung von Fibromyalgie-PatientInnen ist mittlerweile über fünf Jahre alt. Derzeit befindet sich diese in Überarbeitung. Mit einer Veröffentlichung ist zu Beginn 2023 zu rechnen.
Daniel Bombien / physio.de
FibromyalgieMythenStudie
Mythos 1 ist kein Mythos.
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Seelchen schrieb:
Da keiner was sagt, werde ich jetzt sprechen.
Mythos 1 ist kein Mythos.
Heute kann ich Patienten:innen sehr gut verstehen, die eine Odyssee von "nicht wahrgenommen" bis "psychosomatisch" in Kauf nehmen müssen, obwohl klare organische, muskuläre Gründe vorlagen.
Als Patien:in ist man der "Depp" des Tages, vorallem, wenn man nicht fachlich bewandert ist. Psychologen bestimmen schnell einen Narzissten in dir, wenn du Doktrine nicht erfüllst, dich gegen Nebenwirkungen wehrst.
Ja, man versucht sich erstmal bei Fibromyalgie in einem Schmerzzentrum mit Psychopharmaka, Duloxetin, Mirtazapin und was es alles noch so tolle Sachen gibt. Man beruft sich darauf, keine oder kaum passive Maßnahmen zu machen - oh wehe, wenn ein ganzer Sack von Krankheiten einen befallen hat, da ist pauschal schnell gesagt: keine passiven Lösungen. Jedoch helfen die Mythen hier keinem Patienten wirklich. Jede/r hat Pat. mit einer Mehrfacherkrankung, und die multimodalen Methoden sind nicht überall sinnvoll. Oft weiß der/die Betroffene sehr wohl, dass Wärme, Kälte usw. doch ganz probate Hilfsmittel sind. Aber gibt es ja noch das Pantoprazol - gegen Nebenwirkungen.
Nebenwirkungen von den Mixed an Medikamenten von all den Fachärzten - wer interessiert sich schon, wenn jeder Facharzt seine Medikation an den Mann/Frau bringen möchte. Da vergisst man schnell die Thrombozytopenie und negiert von vornherein PostVacsymptome.
Die Wunderwelt der Fibromyalgie - eher eine Notdiagnose, psychisch angetan in Form von Depression und tauben Ohren für die organischen Untersuchungsmethoden...
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M.Bo schrieb:
Du bist der Prototyp-Albtraumpatient.
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viento schrieb:
Danke Bo! Edit: ich bin selbständige Kollegin gewesen, das ist mittlerweile das Schlimme an der Story.
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viento schrieb:
Fur mich ist und bleibt Fibromyalgie immer eine Diagnose, wenn Ärzte es nicht schaffen, andere Möglichkeiten von entzündlichen Reaktionserkrankungen in der Ursachenhierarchie zu finden. Wenn der eigene Körper rebelliert, jahrelang nichts passiert, dann Hashimoto Thyreoditis diagnostiziert wird, schleichen die Entzündungsprozesse im Körper voran. Autoimmunerkrankungen sind meist in mehrfacher Form vorhanden, so die rheumatische Entzündung, psoriatisch-rheumatische Entzündung. Alles setzt sich im Verlauf aufeinander. Dann kommen noch andere Schmerzen dazu, man drückt an den Triggerpunkten, plus Zeit, plus Intensität, dann ist es Fibromyalgie. Blutwerte - ein Mysterium, wehe, wenn die Rheumafaktoren, Entzündungswerte, oder zuguterletzt der Tumormarker negativ sind, und dennoch Krebs dazu kommt.
Heute kann ich Patienten:innen sehr gut verstehen, die eine Odyssee von "nicht wahrgenommen" bis "psychosomatisch" in Kauf nehmen müssen, obwohl klare organische, muskuläre Gründe vorlagen.
Als Patien:in ist man der "Depp" des Tages, vorallem, wenn man nicht fachlich bewandert ist. Psychologen bestimmen schnell einen Narzissten in dir, wenn du Doktrine nicht erfüllst, dich gegen Nebenwirkungen wehrst.
Ja, man versucht sich erstmal bei Fibromyalgie in einem Schmerzzentrum mit Psychopharmaka, Duloxetin, Mirtazapin und was es alles noch so tolle Sachen gibt. Man beruft sich darauf, keine oder kaum passive Maßnahmen zu machen - oh wehe, wenn ein ganzer Sack von Krankheiten einen befallen hat, da ist pauschal schnell gesagt: keine passiven Lösungen. Jedoch helfen die Mythen hier keinem Patienten wirklich. Jede/r hat Pat. mit einer Mehrfacherkrankung, und die multimodalen Methoden sind nicht überall sinnvoll. Oft weiß der/die Betroffene sehr wohl, dass Wärme, Kälte usw. doch ganz probate Hilfsmittel sind. Aber gibt es ja noch das Pantoprazol - gegen Nebenwirkungen.
Nebenwirkungen von den Mixed an Medikamenten von all den Fachärzten - wer interessiert sich schon, wenn jeder Facharzt seine Medikation an den Mann/Frau bringen möchte. Da vergisst man schnell die Thrombozytopenie und negiert von vornherein PostVacsymptome.
Die Wunderwelt der Fibromyalgie - eher eine Notdiagnose, psychisch angetan in Form von Depression und tauben Ohren für die organischen Untersuchungsmethoden...
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hgb schrieb:
.. das somatisch nicht ausreichend abgeklärt ist! Meine Erfahrung auch. mfg hgbblush
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viento schrieb:
...das es Ärzte gibt, die bei "Unklarheiten in der Diagnostik" sofort zu diesem einfachen, vorgegebenen Mittel ausweichen, ist es ja sehr einfach, alles was ich nicht erklären kann, steckt man da rein. Wirklich ernst genommen fühlen sich solche Pat. nicht, und mittlerweile habe ich viele kennengelernt, aber auch die der Klassifizierung "psychisch krank". Wer behauptet, Schmerzen werden generell psychisch geursächlicht, der irrt, macht den Pat. schon von vornherein unglaubwürdig. Diese Erkrankung ist eine Lücke zwischen zwei Welten, und einige versuchen zu erklären, um Anerkennung wegen.
Jene durften sich dann anhören nicht klinisch wissenschaftlich zu arbeiten.
Immer wieder interessant wenn reale Beobachtungen von Praktikern, jahre später bestätigt werden, zum damaligen Zeitpunkt diese jedoch als unwissenschaftlich einkategorisiert wurden.
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Gert Winsa schrieb:
Vor einigen Jahren kritisierten viele Therapeuten, die Diagnostik durch Tenderpoints.
Jene durften sich dann anhören nicht klinisch wissenschaftlich zu arbeiten.
Immer wieder interessant wenn reale Beobachtungen von Praktikern, jahre später bestätigt werden, zum damaligen Zeitpunkt diese jedoch als unwissenschaftlich einkategorisiert wurden.
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Seelchen schrieb:
@viento ´zwischen zwei Welten` ...... da ist sie wieder die Trennung zwischen Körper und Seele.
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Seelchen schrieb:
was ist denn so schlimm an psycho-somatisch?
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