Schau mal, ob wir zu Dir passen?
• Du suchst nach einem neuen
Arbeitsplatz der sicher und
langfristig ist?
• Du lebst gerne achtsam und
liebst ein Gleichgewicht zwischen
Arbeit und Freizeit! Wir bieten dir
flexible Arbeitszeiten.
• Du verdienst bei uns nach
Therapien, die du selbst aussuchst
und somit deinen Schwerpunkten
folgst und Du hast sehr viel Vor -
und Nachbereitungszeit.
• Zur Unterstützung hast du
einen Laptop.
• Du hast schon Kinder, dann
passen wir deine Arbeitszei...
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Letzten Mittwoch lud nun Frau Prof. Dr. Heidi Höppner von der Alice Salomon Hochschule unter dem Titel „Braucht es eine Berufskammer für Therapeutinnen und Therapeuten?“ zur Podiumsdiskussion.
Gekommen waren neben ca. 70 interessierten Zuhörern und einem Pressevertreter:
• Beatrix Watzl, Mitglied der Initiative Therapeutenkammer Berlin
• Rainer Großmann, Vorstandsmitglied von PHYSIO DEUTSCHLAND (ZVK)
• Dr. Björn Pfadenhauer, Geschäftsführer des IFK
•Dr. Ellis Huber, ehem. Präsident der Ärztekammer Berlin
Wahrscheinlich war es eine der ersten Veranstaltungen, bei der Kammerbefürworter und Kammerskeptiker einmal öffentlich miteinander diskutierten. Im Wesentlichen unterschieden sich die Argumente kaum von den bereits im Sommer vorgebrachten. Wohltuend allerdings war die von Sachlichkeit und Wertschätzung geprägte Gesprächskultur. So fand Beatrix Watzl von der Berliner Kammerinitiative durchaus anerkennende Worte für das geschlossene Auftreten der Verbände in den letzten Jahren. Auch würdigte Rainer Großmann die Arbeit des Bundestagspolitikers Dr. Roy Kühne und die vielen Aktionen der Graswurzelbewegung, „die uns in der Vergangenheit natürlich auch geholfen haben“.
Konsens bestand am Ende der Veranstaltung ebenfalls darin, dass es in Zukunft eine - wie auch immer geartete - verbindende Organisation geben müsse, da man nur gemeinsam stark sei.
Nur wie könnte diese aussehen? Darin besteht der Dissens.
Dr. Pfadenhauer stellte die tradierte Form einer „Kammer“ eher in Frage und regte an, inwieweit es im Zeitalter der Digitalisierung nicht auch modernere Formen einer schlagkräftigen Zusammenarbeit geben könne. Er verwies darauf, dass (fast) alle "Kammer-Aufgaben" auch von gut funktionierenden Verbänden erfüllt werden könnten. Für den Rest, wie zum Beispiel der Frage ‚Wie viele Therapeuten gibt es überhaupt? ‘, stünden alternative Lösungen, wie z.B. das elektronische Gesundheitsberufe-Register (eGBR), in den Startlöchern.
Dies war der Punkt an den Beatrix Watzl einhakte. Ja es stimme, in den letzten Jahren sei viel erreicht worden. Dies sei aber den glücklichen Umständen geschuldet, dass:
- wir zurzeit einen Bundesgesundheitsminister hätten, der für die Therapeuten zugänglich sei,
- ein Physiotherapeut Mitglied im Gesundheitsausschuss sei und
- die Verbände die letzten Jahre deutlich besser harmonierten.
„Was ist aber, wenn sich das wieder ändert? Was ist, wenn wir z.B. wieder einen anderen Minister bekommen?“Insofern sei für sie eine institutionalisierete Selbstverwaltung unabdingbar. Denn im Gegensatz zu Verbänden, die juristisch gesehen lediglich eingetragene Vereine seien, wäre eine Kammer eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. Und da ihr der Gesetzgeber hoheitliche Aufgaben überträgt, wäre sie in die öffentliche Verwaltung eingebunden wie z.B. der öffentliche Nahverkehr. Sie müsste im Zuge des Verwaltungsweges bei allen sie betreffenden Belangen informiert und gehört werden. Im gelungenen Zusammenspiel mit den Berufsverbänden könnte dies sogar zu einer (noch) stärkeren Stimme der Therapeuten führen.
Eher revolutionär, fast philosophisch und auf alle Fälle erfrischend waren die Einlassungen von Dr. Ellis Huber. Ganz im alemannischen Stile eines Christian Streich (Trainer des FC Freiburg) geißelte er das Pfründedenken einzelner Akteure im Gesundheitswesen – nicht zuletzt das seiner Ärztekollegen. Dass man Physiotherapeuten dazu brachte, im 20-Minuten-Rhythmus zu arbeiten, nannte er ein „soziales Verbrechen“. "Denn Physiotherapie ist Beziehungsarbeit und Beziehung brauche Zeit!"
Er plädiere immer für eine Selbstverwaltung, denn „wir sollten die Fähigkeit von Politikern, über Gesundheitsbelange zu entscheiden, nicht überschätzen“. Allerdings sei er für eine Selbstverwaltung in sozialer Verantwortung. Heißt: Man stellt dezentral/vor Ort Mittel und Entscheidungsfreiheit zur Verfügung und auf einen verantwortungsvollen Umgang vertrauen.
Knackpunkt hierbei ist natürlich das Vertrauen. Dies erhalte in der Tat nur derjenige, von dem man das Gefühl habe: „Das, was der sagt, das stimmt.“ Auf Neudeutsch nenne man das: Transparenz. Momentan sei das System jedoch „von innen heraus von Misstrauen zerfressen“, was fast ein Drittel aller Gesundheitsausgaben in Form von Dokumentation und gegenseitiger Kontrolle verschlinge.
Summa summarum sei er für eine Kammer/Selbstverwaltung, wenn sie von „dienenden und nicht von herrschenden Führungseliten“ gelenkt werde. Herrschende Eliten erkenne man an ihrer Egozentrik und daran, dass „sie immer besser wissen, was das Richtige“ sei.
Kommentar des Autors:
Wahrscheinlich trifft Dr. Huber mit seiner Forderung nach integren Eliten den Nerv altgedienter und der Kammer gegenüber eher ablehnend eingestellter Therapeuten. Hatten diese doch schon zu oft in Ihrer beruflichen Laufbahn das Gefühl verspüren müssen, nicht immer von einer „dienenden Elite“ vertreten zu werden.
Wenn aber die Art des Umgangs, welche auf dieser Veranstaltung gepflegt wurde, pars pro toto für die Zukunft steht, dann kann sich auch hier Vertrauen langsam wieder aufbauen und sich eine - wie auch immer genannte und konzipierte – verbindende durchsetzungsstarke Organisationsstruktur bilden.
Ganz im Sinne eines Akteurs aus der Graswurzelbewegung: „ ... damit wir auch in Zukunft eine Zukunft haben werden.“
Friedrich Merz / physio.de
KammerASHRoy KühneIFKZVKHöppnereGBR
In der Konsequenz wären die verantwortlichen AG soziale Verbrecher.
Ich hätte es nicht treffender formulieren können. Danke Herr Dr. Huber!
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tom1350 schrieb:
Das „Verbrechen" ist viel mehr, dass von den Kassen eigentlich bis zu 25 Minuten Arbeitszeit vergütet werden. Dazu haben die PI vertraglich eine entsprechende Dokumentation vereinbart, die zeitlich zusätzlich von den PI den Angestellten zur Verfügung gestellt werden muss, da es ( noch ) nicht Teil der Nachbereitung ist. Es dürfte also schon heute gar keinen 20 Minutentakt geben. Warum dulden Kassen und Verbände diese Praxis?
- Richtwert: 15 bis 25 Minuten.
z.B. für Krankengymnastik. Die Kasse bezahlt also max. für 15 Minuten. Ob du länger behandelst oder nicht. Jeder Therapeut möchte ein gutes Gehalt, dass ist mit einem 25 minutigen Takt schwer zu bewerkstelligen. Dazu kommen je nach Praxis unterschiedliche Fixkosten und Personalkosten usw. ... deswegen verstehe ich deinen letzten Satz nicht - Therapeuten sollen maximale Zeit anbieten, die Kassen bezahlen das minimale Zeit - Jede Praxis ist ein Unternehmen und auch Unternehmen müssen Kosten decken und Geld erwirtschaften ---- Ich trete dem Samariter Bund sicher nicht an ----
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Rafael schrieb:
Regelbehandlungszeit:
- Richtwert: 15 bis 25 Minuten.
z.B. für Krankengymnastik. Die Kasse bezahlt also max. für 15 Minuten. Ob du länger behandelst oder nicht. Jeder Therapeut möchte ein gutes Gehalt, dass ist mit einem 25 minutigen Takt schwer zu bewerkstelligen. Dazu kommen je nach Praxis unterschiedliche Fixkosten und Personalkosten usw. ... deswegen verstehe ich deinen letzten Satz nicht - Therapeuten sollen maximale Zeit anbieten, die Kassen bezahlen das minimale Zeit - Jede Praxis ist ein Unternehmen und auch Unternehmen müssen Kosten decken und Geld erwirtschaften ---- Ich trete dem Samariter Bund sicher nicht an ----
- Richtwert: 15 bis 25 Minuten.
z.B. für Krankengymnastik. Die Kasse bezahlt also max. für 15 Minuten"
Interessante Interpretation. Aus 15-25 wird max. 15. Ich finde das ist genau das Beispiel, was es braucht, um zu bestätigen, dass man Ihnen nicht vertrauen kann. Sie machen aus Verträgen was Sie wollen. Sie zeigen Ihrem Vertragspartner durch Unterschrift oder Anerkenntnis an, dass Sie BIS 25 Min. behandeln und behandeln tatsächlich max. 15 Min. Sie bestellen sich die Pat. so ein, dass diese Art von Betrug gar nicht anders möglich ist. Und das posaunen Sie hier auch noch in die Öffentlichkeit. Hut ab. Die Chuzpe muss man erstmal haben......
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Xela schrieb:
"Regelbehandlungszeit:
- Richtwert: 15 bis 25 Minuten.
z.B. für Krankengymnastik. Die Kasse bezahlt also max. für 15 Minuten"
Interessante Interpretation. Aus 15-25 wird max. 15. Ich finde das ist genau das Beispiel, was es braucht, um zu bestätigen, dass man Ihnen nicht vertrauen kann. Sie machen aus Verträgen was Sie wollen. Sie zeigen Ihrem Vertragspartner durch Unterschrift oder Anerkenntnis an, dass Sie BIS 25 Min. behandeln und behandeln tatsächlich max. 15 Min. Sie bestellen sich die Pat. so ein, dass diese Art von Betrug gar nicht anders möglich ist. Und das posaunen Sie hier auch noch in die Öffentlichkeit. Hut ab. Die Chuzpe muss man erstmal haben......
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Xela schrieb:
"Dass man Physiotherapeuten dazu brachte, im 20-Minuten-Rhythmus zu arbeiten, nannte er ein „soziales Verbrechen“. Denn Physiotherapie ist Beziehungsarbeit und Beziehung brauche Zeit!"
In der Konsequenz wären die verantwortlichen AG soziale Verbrecher.
Ich hätte es nicht treffender formulieren können. Danke Herr Dr. Huber!
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leider gibt es eine "Organisation" für die man monatlich bezahlen muss. Wenn das Finanzamt feststellt, das man aufgrund einer Umsatzgröße ( bedingt durch mehr als 5 angestellte Therapeuten ) nicht mehr zu 100 % eigenverantwortlich an jedem Patienten arbeitet, wird man als PI gewerbesteuerpflichtig. Daraus resultiert eine Info an die IHK. Das wiederum zieht eine Zwangsmitgliedschaft nach sich. Denn in der IHK Satzung steht §1. Jeder gewerbesteuerpflichtige ist automatisch IHK Mitglied. Das zieht einen Mitgliedsbeitrag nach sich. D.h. für mich jedes Jahr einen 4 -stelligen Mitgliedsbeitrag zahlen. Leider bringt mir diese Mitgliedschaft rein gar nichts. Da würde ich doch lieber ein Therapeutenkammermitglied sein, der hoffentlich unsere Interessen vertritt.
Gruß aus der Bundeshauptstadt
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Ellyboy schrieb:
Hallo Tom,
leider gibt es eine "Organisation" für die man monatlich bezahlen muss. Wenn das Finanzamt feststellt, das man aufgrund einer Umsatzgröße ( bedingt durch mehr als 5 angestellte Therapeuten ) nicht mehr zu 100 % eigenverantwortlich an jedem Patienten arbeitet, wird man als PI gewerbesteuerpflichtig. Daraus resultiert eine Info an die IHK. Das wiederum zieht eine Zwangsmitgliedschaft nach sich. Denn in der IHK Satzung steht §1. Jeder gewerbesteuerpflichtige ist automatisch IHK Mitglied. Das zieht einen Mitgliedsbeitrag nach sich. D.h. für mich jedes Jahr einen 4 -stelligen Mitgliedsbeitrag zahlen. Leider bringt mir diese Mitgliedschaft rein gar nichts. Da würde ich doch lieber ein Therapeutenkammermitglied sein, der hoffentlich unsere Interessen vertritt.
Gruß aus der Bundeshauptstadt
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tom1350 schrieb:
Ich möchte nicht für eine Organisation monatlich bezahlen, die mich kontrolliert und ggf. sanktioniert. Dazu meine Daten sammelt und in von mir nicht kontrollierbarer Weise auswertet und weiter gibt. Mein persönlicher Mehrwert mit einer Kammer wäre gleich Null.
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pluslingua schrieb:
... wer sich über die GKV vergüten lässt, braucht einen Verband für die Vergütungsverhandlungen. Unsere grosse Schieflache ist es, dass nur ein Viertel in Verbänden organisiert sind und diese auch finanzieren. Dreiviertel sind passive Nutzniesser der dort geleisteten Arbeit.
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therapeutin schrieb:
brauche nicht mal einen Verband,also dito auch keine Kammer
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pluslingua schrieb:
Wir brauchen eine Körperschaft öffentlichen Rechtes um langfristig unsere Interessen zu vertreten - Das kann eine Kammer sein, das kann eine kassentherapeutische Vereinigung sein oder auch etwas ganz Neues, was aber schwierig wird. Wir brauchen die Kostenbeteiligung ALLER Heilmittelerbringer an den berufspolitischen Aufgaben. Es geht wohl nur über eine Pflichtmitgliedschaft. Da nur ein Viertel der Therapeut*innen bereit sind Mitgliedsbeiträge für diese Arbeit zu zahlen, lastet es auf überwiegend ehrenamtlich tätigen 300 Schultern. Gerade bei der Digitalisierung werden wir ohne eine starke Interessenvertretung abgehangen. Das Register in Bochum steht ja zwar in den Startlöchern, aber der elektronische Berufsausweis hängt da auch schon seit 2004.
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kvet schrieb:
Wie hoch ist denn so ein Pflichtmitgliedsbeitrag in Prozent zum Bruttoeinkommen?
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Susulo schrieb:
:thumbsup:Danke, Templer! Sehe ich mittlerweile genauso.
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Tempelritter schrieb:
Kann es überhaupt eine PT-Kammer geben? Mit anderen Heilmittelerbringern oder gar der Pflege möchte ich nicht in einen Topf geschmissen werden. Klärt erst mal neutral über eine Kammer auf. Im Moment brauchen wir sicher keine Kammer. Die Türen stehen weit offen, die Verbände können gemeinsam noch einiges erreichen.
Keine Diskussionen und Rechtfertigungen mehr und eine tägliche Praxis ohne mich erklären zu müssen würde für eine deutliche Erleichterung sorgen.
Ja ich weiss, dass jeder das so machen kann wie er will, ja ich weiss, dass ich mich ja auf keine Diskussionen einlassen muss, ja ich weiss, dass ich vor der Behandlung eine Honorarvereinbarung unterschreiben lassen soll!
Aber wie schön wäre es, wenn von Vorneherein alles Klar wäre????
Ich träume weiter...
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Praxis Hackenberg-Martin schrieb:
Wenn es eine Kammer schaffen würde in Deutschland endlich ein gerechtes und transparentes Abrechnungssystem für PrivatpatienTinnen zu schaffen (sprich: 1,8 bis 2,3-facher VDAK-Satz, analog der Ärzteabrechnung) wäre ich sofort bereit einen Kammerantrag zu unterschreiben!
Keine Diskussionen und Rechtfertigungen mehr und eine tägliche Praxis ohne mich erklären zu müssen würde für eine deutliche Erleichterung sorgen.
Ja ich weiss, dass jeder das so machen kann wie er will, ja ich weiss, dass ich mich ja auf keine Diskussionen einlassen muss, ja ich weiss, dass ich vor der Behandlung eine Honorarvereinbarung unterschreiben lassen soll!
Aber wie schön wäre es, wenn von Vorneherein alles Klar wäre????
Ich träume weiter...
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