News - Alternative Medizin

Alternative Medizin - hilft sie?

Fragebogenaktion der Universität Ulm.

12.03.2004 • 0 Kommentare

Immer mehr Menschen misstrauen den schulmedizinischen Konzepten und suchen ihr Heil in therapeutischen Ansätzen, die mit dem Begriff „alternativ“ belegt sind. Physiotherapeuten stehen oftmals am Scheideweg zwischen Schulmedizin und alternativen Heilmethoden. Sie können Mittler sein und sich aus beiden Schubladen bedienen, für Patienten wie Therapeuten gleichermaßen ein oftmals hilfreiches Vorgehen.

Ob alternative Therapiemethoden tatsächlich helfen, kann nur individuell bewertet werden, evidenzbasierte Untersuchungen gibt es wenig, Informationen zu allgemeinverbindlichen Wirkungsweisen fehlen. Das Institute of Clinical Economics (ICE) der Universität Ulm startet deshalb jetzt eine Befragungsaktion. Die Wissenschaftler möchten in einem ersten Schritt herausfinden, wie Patienten die Behandlungsergebnisse einschätzen. Die Untersuchung soll die missliche Situation aufbrechen, auf der einen Seite mit glühenden Verehrern konfrontiert zu sein und auf der anderen Seite nicht minder engagierten Ablehnern gegenüberzustehen. Der ratsuchende Patient in der Mitte leidet und ist verwirrt. Professor Franz Porzsolt von der Universität Ulm: „Die Befürworter alternativer Heilmethoden behaupten, dass diese Verfahren fast immer wirken, die Gegner meinen, fast nie. Uns interessiert jetzt, was nun eigentlich stimmt“.
Ziel des ICE ist es, eine Kosten-Nutzen-Analyse medizinischer Leistungen zu erarbeiten, wobei im Gegensatz zur rein ökonomischen Forschung eine medizinische Betrachtungsweise im Vordergrund stehen soll. „Den Gewinn von Gesundheitsleistungen für die Patienten und die Solidargemeinschaft“ möchte das Institut veranschaulichen.
Die Fragebogenaktion wird in Zusammenarbeit mit der Redaktion der ARD-Sendung „W wie Wissen“ durchgeführt.

Patienten, die mit alternativen Therapien behandelt wurden, können im Internet den Fragebogen ausfüllen. Wer das nicht möchte, hat auch die Möglichkeit sich bis zum Sonntag, den 14.03., für eine Telefonbefragung anzumelden. Die Forscher rufen dann zurück.

Hier geht es zum Fragebogen.

Tel.: 01805 – 29 02 29

Peter Appuhn
physio.de

Schleswig-Holstein

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