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Hauptbahnhof/Killesberg?Stellenangebot
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Bei den Überlegungen, ob eine Hochschulausbildung sinnvoll ist, kommen wir nicht um die Frage herum, wie Gesetzgeber, Gesundheitsbehörden und Kostenträger die Entwicklung beurteilen, sonst bleibt jegliche Diskussion im Voluntarismus stecken.
Die zuständigen Beamten in den Bildungsministerien der Länder zeigten sich bisher recht offen bei der Genehmigung von Studiengängen für Gesundheitsberufe, wenn auch mit gebührendem Zögern. Geht es ihnen doch hauptsächlich um die Umsetzung der vom Wissenschaftsrat herausgegebenen "Empfehlungen zur Entwicklung der Fachhochschulen", die einen Bedarf an entsprechenden Studiengängen sehen (im 3. Teil unserer Serie bin ich darauf genauer eingegangen). Eine Steigerung der Attraktivität der Hochschulen ist das eigentliche Bemühen von Wissenschaftsrat und den Bildungspolitikern in den Ländern.
Da es sich ausschließlich um duale Studiengänge handelt (Voraussetzung: abgeschlossene Berufsausbildung im entsprechenden Gesundheitsberuf), sind sie systemimmanent, und solange es nichts kostet wollen sich viele damit schmücken. Doch spätestens bei der Finanzierungsfrage will keiner verantwortlich sein. So klagt der Präsident der Fachhochschule Osnabrück, Erhard Mielenhausen, in der FAZ: "Mit der Finanzierung solcher Studiengänge lässt man uns allein".
Wenn es um die um die Problematik eines grundständigen Studiums geht, sehen die politischen Verlautbarungen jedenfalls anders aus. Politiker aller Couleur betonen zwar auf einer eher allgemeinen Ebene die Notwendigkeit von Forschung und evidenz-basierten Sichtweisen. Für eine Veränderung der Berufsgesetze ist allerdings keiner zu begeistern. Die zuständige Referentin beim Berliner Senat für Gesundheit machte auf der Veranstaltung der Alice-Salomon-Fachhochschule zur Einrichtung eines neuen Studienganges klar, dass sie eine Bewilligung des Studienganges nur auf der Grundlage der bestehenden Berufsgesetze aussprechen wird.
Während Physiotherapeuten heute als Berufsanfänger in der BAT-Gruppe VII eingestuft werden, würden sie mit einem Hochschulabschluss mindestens in der Gruppe IV platziert werden. Dies würde eine knappe Verdoppelung der Gehälter im öffentlichen Dienst bedeuten.
Kaum verwunderlich daher die Aussage des Referenten für Bildungsfragen bei der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Ralf Neiheiser: "Wir sehen keine Notwendigkeit für einen Systemwechsel. Das Niveau der Berufsfachschulausbildung ist ausreichend". Auch Jürgen Faltin, Leiter der Arbeitsgruppe "Berufe des Gesundheitswesens" der Arbeitsgemeinschaft der obersten Landesgesundheitsbehörden, kann sich für eine Erstausbildung auf Hochschulniveau nicht erwärmen, "da sichergestellt bleiben muss, dass nicht gleiche Qualifikationsabschlüsse auf unterschiedlichen Ausbildungsebenen erworben werden können." Unter bildungspolitischen Gesichtspunkten hält er es für ein Gebot der Klugheit, die Heilmittelberufe für Menschen mit mittlerem Bildungsabschluss offen zu halten.
Auch von Seiten der Krankenkassen und der Ärzteverbände ist zum einen aus Kostengründen zum anderen wegen ideologischer Vorbehalte keine Unterstützung zu erwarten. Der bisher einzige Versuch neben der Medizin einen weiteren vollwertig-akademischen Beruf zu etablieren ist schon einmal auch an der Ärztelobby kläglich gescheitert. 1946 sollte an der Universität Heidelberg mit Unterstützung der amerikanischen Militärregierung ein Institut für die Pflegausbildung etabliert werden. Die Finanzierung war schon von der Rockefeller Foundation zugesagt worden. Der massive Widerstand u.a. der medizinischen Fakultät verhinderte die Gründung des Instituts.
Psychologen, die immer schon eine Universitätsausbildung hatten - vom Bildungsniveau her gesehen demnach auf der gleichen Ebene wie Mediziner angesiedelt - kämpften Jahrzehnte für eine Gleichstellung bei der Versorgung der Sozialversicherten mit psychotherapeutischen Leistungen. Erreicht haben sie, dass sie unter das Dach der Kassenärztlichen Vereinigungen gesteckt wurden und nach wie vor bei der Zuweisung von Patienten auch von der Gnade der Ärzte abhängig sind.
Begraben wir also alle schönen Ideen zur Hochschulausbildung der therapeutischen Berufe?
Nein! Wir sollten uns allerdings verabschieden von der Forderung nach einem grundständigen Studium und einer Anhebung des Bildungsniveaus. Mit Ausnahme vielleicht der Hochschulen werden wir keine Bündnispartner finden.
Stattdessen sollten sich zumindest die Berufe der Physiotherapeuten und Ergotherapeuten, besser noch - aber schwieriger - gemeinsam mit den Logopäden für berufsübergreifende, weiterführende (nach Fachschulausbildung im Primärberuf) Studiengänge aussprechen. Die Ziele sollten klar definiert werden: Ausgehend von der Erkenntnis, dass Motorik der gemeinsame Gegenstand ist, sollte die Ausbildung der Pädagogen für die Fachschulen der genannten Berufe und der Bereich der Forschung und Entwicklung von Therapiemethoden auf Hochschulniveau organisiert werden. Dazu müssten eigenständige Institute gegründet werden, die nicht den Sozialwissenschaften (wie die meisten Studiengänge bisher) und auch nicht der Medizin zugeordnet werden. Nur so kann verhindert werden, dass Forschung und Lehre unter dem Diktat anderer Berufs- und Interessen(!)gruppen perpetuiert werden. Rehabilitationswissenschaften könnte der Schlüsselbegriff werden.
Abschließen werden wir unsere Sommerreise ins akademische Arkadien am nächsten Samstag mit einer Auflistung der zur Zeit bestehenden Studiengänge.
Peter Appuhn
physio.de
Akademisierung
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