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Akademisierung der Heilmittelberufe, eine realistische Entwicklung?
5. Teil unserer Sommerserie. Heute: Stellungnahmen der Berufsverbände.
03.08.2002 • 0 Kommentare

Zur Erinnerung: Am Samstag vor einer Woche konnten Sie hier die anlässlich einer Tagung in Berlin vorgestellte Konzeption des von der Berliner Alice-Salomon-Fachhochschule (ASFH) geplanten Studienganges „Bachelor of Science in Health Professions“ verfolgen. Wie angekündigt wollen wir uns heute mit den Stellungnahmen der Berufsverbände beschäftigen.

Vertreterinnen der Pflegeberufe, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Hebammen und der Diätassistentinnen stellten auf der Tagung grundsätzliche Gedanken zur Akademisierung und ihre Einschätzungen zum geplanten Studiengang vor.

Für die Physiotherapeuten sprach Birgit Kienle vom ZVK in Köln. Sie bemerkte, dass der ZVK schon seit 10 Jahren fordert, die Ausbildung zum Physiotherapeuten in eine akademische zu verändern. Dies wäre ein Schritt zur Professionalisierung und die Qualität der Arbeit würde verbessert werden. Die Therapeuten könnten Einfluss auf den Heilmittelkatalog nehmen. Die bereits etablierten und auch die geplanten Studiengänge sieht sie als Zwischenschritt auf dem Weg zum grundständigen Studium. Auffallend war wie wenig engagiert der monoton vom Blatt abgelesene Vortrag so ein hehres Ziel verkündet.

Mit ungleich mehr Sachverstand und Herzblut referierte der Vertreter des Deutschen Verbandes der Ergotherapeuten (DVE), Peter Jehn.
Grundsätzlich begrüßte er den interdisziplinären Ansatz des ASFH-Studienganges. Die gemeinsame Kompetenz der Gesundheitsberufe herauszuarbeiten, auch das sollte Ziel des Studiums sein. Mit Ausnahme an der University of East Anglia in England gäbe es an allen anderen EU-Universitäten ausschließlich berufsspezifische Studiengänge. Auch in Deutschland seien die bisherigen Überlegungen zu einer akademischen Ausbildung immer auf eine Qualifizierung der Einzelberufe ausgerichtet gewesen. Peter Jehn plädierte für ein Studium mit einem Anteil von 50 Prozent Berufsspezifik, so sei der Gedanke der Interdisziplinarität erfüllt. Er betonte, dass auch Verknüpfungen zu anderen Wissenschaften wie Medizin, Naturwissenschaften und den Rehabilitionswissenschaften hergestellt werden müssten. Die „Health Professionals“ sieht er am besten bei den Rehabilitationswissenschaften aufgehoben. Dies könnte man m.E. als Versuch werten, die Gesundheitsberufe aus der Fessel der Schulmedizin zu lösen. Bei einer zunehmenden Akademisierung sieht er allerdings auch die Gefahr einer „Überprofession“, da es zuwenig Arbeitgeber gebe, die bereit sein werden, akademische Therapeuten zu beschäftigen.

Dietlinde Schrey-Dern vom Deutschen Bundesverband für Logopädie (dbl) nahm eine ganz andere Position ein. Sie sprach sich sehr überzeugt gegen einen interdisziplinären Studiengang aus, dafür gebe es bei den Logopäden keine Basis. Sie sehe mit Sorge wie Sprachheilpädagogen und klinische Linguisten, die universitär ausgebildet sind, als logopädische Leistungserbringer zugelassen werden. Dies wurde in einem Grundsatzurteil des Bundessozialgerichts (BSG) ausdrücklich bestätigt. Wir berichteten hier am 21.02.02 darüber. Die daraus erwachsende Konkurrenzsituation begründe das dringende Anliegen eines berufsspezifischen Studienganges. Sie berichtete weiter, dass in Aachen bereits seit 10 Jahren ein grundständiger Studiengang „Lehr- und Forschungslogopädie“ bestehe. Die Logopäden streben einen eigenständigen Heilberuf an. Frau Schrey-Dern sieht die Gefahr einer eingeschränkten Akademisierung, wenn der Durchstieg zur Promotion nicht möglich werden würde. Im Hinblick auf die EU-Problematik befürchtet sie, dass andere Länder ihre bisherigen akademischen Qualifikationen auf den mittleren Bildungsabschluss nach deutschem Muster zurückschrauben könnten.

Die Vertreterin der Pflegeberufe sieht sich auf dem Weg zu einem grundständigen Studium. Duale Pflegestudiengänge, z.B. Pflegemanagement, gibt schon viele Jahre. Einen gemeinsamen Studiengang aller Gesundheitsberufe beurteilt sie eher kritisch.
Grundständige Studiengänge fordern auch die Hebammen, während die Diätassistentinnen eher für das interdisziplinäre Modell plädieren. Deren Vertreterin schilderte die Problematik, überhaupt nicht als Heilmittelerbringer anerkannt zu sein. Sie betonte besonders die übergreifenden Komponenten der verschiedenen Berufe und nannte als Beispiel die Gemeinsamkeiten mit den Logopäden.

Wenn man die Stellungnahmen der Vertreterinnen der Gesundheitsberufe zusammenfassend betrachtet, ist auffallend, dass nur der Ergotherapeut Peter Jehn seine Überlegungen auch im Kontext des Gesundheitswesens und des Arbeitsmarktes sieht. Die Sprecherinnen der anderen Verbände sehen ihre Berufe seltsam isoliert, angesiedelt auf einsamer Insel, losgelöst aus dem gesellschaftlichen Umfeld. Die lustlos vorgetragenen Allgemeinplätze von Birgit Kienle (ZVK) vom Schlage wir-habens-schon-immer-gefordert erstaunten doch sehr. Ich mag es nicht glauben, dass der ZVK keinen kompetenteren Referenten zu diesem doch nicht ganz unwichtigen Thema finden konnte.

Wir lesen uns wieder am nächsten Samstag an dieser Stelle.



Peter Appuhn
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