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Ärzte wollen reformieren

Hartmannbund: Merkel soll auf ärztliche Kompetenz zugreifen. Kassenärzte planen weitere Protestaktionen. Nationaler Protesttag im September.

06.06.2006 • 0 Kommentare

Die Gesundheitsreformarbeitsgruppe von Union und SPD tritt auf der Stelle, fürchtet der Vorsitzende des Hartmannbundes Kuno Winn. Beunruhigt von Äußerungen aus Koalitionskreisen, dass der Zeitplan nicht einzuhalten sei, appellierte der Ärztefunktionär an Bundeskanzlerin Angela Merkel, auf die Kompetenzen der Ärzteschaft zurückzugreifen. Dies gelte umso mehr, als die zeitliche Verzögerung mit der "Kompliziertheit der Materie" begründet werde, sagte Winn. Wenn die Politik sich weiterhin weigere die berechtigten Interessen von Patienten und Ärzten zu berücksichtigen, seien die Ärzte zum Widerstand bereit, warnte der Hartmanbund-Vorsitzende.

Unterdessen hat die "Steuerungsgruppe Ärzteproteste" weitere Protestaktionen beschlossen. So sollen vom 12. bis 16. Juni die Praxen in einigen Regionen Nordrhein-Westfalens geschlossen bleiben. Geplant ist, die Streiks in der letzen Juniwoche auf andere Bundesländer auszuweiten. Größere Kundgebungen wird es am 28. Juni in Mainz und am 30.06. in Sindelfingen geben. Vorläufiger Höhepunkt der Aktionen soll der nächste bundesweite Protesttag am 22. September sein.

Die "Steuerungsgruppe Ärzteproteste" ist ein Zusammenschluss ärztlicher Verbände. Neben der Freien Ärzteschaft gehören zu der Gruppe unter anderem die Berufsverbände der Kinderärzte, der Internisten, der Facharztverband, der Hartmannbund, MEDI Deutschland und der NAV-Virchow-Bund.

Peter Appuhn
physio.de

Bonn-Beuel

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