Rahmenkonzept für die Durchführung stationärer medizinischer Maßnahmen der Vorsorge und Rehabilitation für Kinder und Jugendliche
Anlage 1
Checkliste für die Indikationsstellung für Maßnahmen der stationären medizinischen Vorsorge und Rehabilitation im Kindes- und Jugendalter
1. Indikationen - (vgl. Anlage 2)
- Medizinische Diagnose?
- Was lief bisher (Diagnostik, Therapie, Komplikationen)?
- Aktuelles Behandlungsregime?
- Sind besondere diagnostische bzw. therapeutische Maßnahmen bis zum Beginn der Maßnahme vorgesehen/notwendig?
- Welchen medizinischen Auftrag soll die Maßnahme konkret erfüllen?
- Kann die vorgesehene Vorsorge- bzw. Rehabilitationseinrichtung diesen Auftrag erfüllen, ist sie geeignet?
- Wie soll die Behandlung zu Hause fortgeführt werden und durch wen (hausärztlich tätiger Arzt/Ärztin für Kinderheilkunde oder Allgemeinarzt/Allgemeinärztin bzw. Internist/In in hausärztlicher Tätigkeit, ambulante Kinderkrankenpflege, sonstiges)?
2. Bestehen pädagogisch-psychologische (u. U. kinderpsychiatrische) Aspekte?
- Psychosoziale Auffälligkeiten
Aggression
Rückzugsverhalten
Sozialisationsprobleme
Weglaufen
Suchtverhalten
Beziehungsstörung - Schulprobleme
Schulangst, Schulphobie
Leistungsversagen
Konzentrationsstörung
„Nervosität“ - Psychosomatische Auffälligkeiten
Eßprobleme
Schlafstörung
Nägelkauen o.ä.
Selbstverletzung
Selbstwertprobleme
Hyperaktivität
Unruhe, Nervosität - Entwicklungsprobleme
Retardierung
Teilleistungsstörung, Wahrnehmungsdefizit
Sprachliche Kommunikationsprobleme
Deprivation - Krankheitsverarbeitung
(Akzeptanz, Bewältigung) - Besonderer Problemkreis
Mißhandlung, Mißbrauch
Vernachlässigung, Deprivation
Falls ja:
- Was wurde bisher an psychologischer oder pädagogischer Diagnostik/Betreuung unternommen?
- Derzeitiges Betreuungsregime (Kindergarten, Schule, Hort, Erziehungsberatung, sonstiges)?
- Sind besondere Schritte bis zum Antritt der Maßnahme vorgesehen/notwendig?
- Welche konkreten psychologisch-pädagogischen Erwartungen werden an die Maßnahme gestellt?
- Kann die vorgesehene Vorsorge- bzw. Rehabilitationseinrichtung das leisten?
- Wie und von wem soll die Betreuung zu Hause fortgeführt werden (schulische Ziele, Schulwechsel, gezielte pädagogische Förderung, Erziehungsberatung, sonstiges)?
3. Ergeben sich zusätzliche Aspekte aus der sozialen Lage des Kindes?
1. Probleme der Familienorganisation
Familie mit alleinerziehendem Elternteil
Einzelkind-Familie
Viel-Kinder-Familie
Großeltern-Familie, Pflegekind-Familie
Broken home
Migranten-, Integrations-Problem
Sozialer Brennpunkt
Langzeitarbeitslosigkeit der Eltern bzw. Bezugspersonen
3. Pragmatische Aspekte (in Beispielen):
Verlust der Bezugsperson
Akute/chronische Krankheit, Behinderung oder Sucht der Bezugsperson
Falls ja:
- Frühere Entwicklungsgeschichte der Familie und des Kindes?
- Derzeitige Verhältnisse (wer versorgt das Kind, wer hat das Sorgerecht; erhält das Kind die nötige Zuwendung, bestehen materielle Probleme?)
- Aufgaben bis zum Antritt der Maßnahme (welche Schritte sind zu tun, wer soll welche Aufgabe übernehmen?)
- Frühzeitige Planung der Zeit nach der stationären Vorsorge- oder Rehabilitationsmaßnahme (Ist die Versorgung gewährleistet, ist eine materielle oder betreuerische Unterstützung der Familie nötig, muß das Kind unter Umständen vorübergehend oder auf Dauer aus der Familie genommen werden? Sonstiges).
Kinder- und jugendmedizinische Diagnosen – Diagnosegruppen nach ICD 10
II Bösartige Neubildungen
C 00 – C 97 (Tumor-Remission, Rekonvaleszenz)
III Krankheiten des Blutes und der blutbildenden Organe
D 66 – D 67 Koagulopathien (Hämophilie A und B)
IV Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselerkrankungen
E 10 – E 14 Diabetes mellitus
E 40 – E 46 Mangelernährung
E 66 Adipositas
E 70 – E 90 Stoffwechselstörungen
(E 84 = Mukoviszidose – Zystische Fibrose mit Lungenmanifestation und Darmmanifestation)
V Psychische und Verhaltensstörungen
F 10 – F 19 Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen
F 30 – F 39 Affektive Störungen
F 40 – F 48 Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen (psychosomatische Erkrankungen)
F 50 – F 51 Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Faktoren
(Eßstörung, Schlafstörung)
F 60 – F 69 Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen
F 90 – F 98 Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend (hyperkinetische Störungen, Störungen des Sozialverhaltens)
VI Krankheiten des Nervensystems
G 10 – G 13 Systematrophien, die vorwiegend das ZNS betreffen (spinale Muskelatrophie)
G 40 – G 47 Episodische und paroxysmale Krankheiten (Epilepsie, Migräne, rez. Kopfschmerzen)
G 70 – G 73 Krankheiten im Bereich der neuromuskulären Synapse des Muskels
G 80 – G 83 Cerebrale Lähmung und sonstige Lähmungssyndrome (ICP)
IX Krankheiten des Kreislaufsystems
I 05 – I 09 Chronische rheumatische Herzkrankheiten
I 10 – I 15 Hypertonie
I 27 – I 28 Pulmonale Herzkrankheiten und Krankheiten des Lungenkreislaufes (pulmonaler Hochdruck)
I 34 – I 37 Sonstige Formen der Herzkrankheit (Kardiomyopathie, Klappenfehler, Rhythmusstörungen) I 44 u. I 45
I 47
I 49 – I 52
I 95 – I 99 Sonstige und nicht näher bezeichnete Krankheiten des Kreislaufsystems (Hypotonie, orthostatische Dysregulation)
X Krankheiten des Atmungssystems
J 30 – J 39 Sonstige Krankheiten der oberen Atemwege (allergische Rhinitis, chron. Sinusitis mit erheblicher Beschwerdesymptomatik)
J 40 – J 47 Chron. Krankheiten der unteren Atemwege (Asthma bronchiale)
XI Krankheiten des Verdauungssystems
K 25 – K 31 Krankheiten des Magens und Duodenums
K 50 – K 52 Nicht infektiöse Enteritis und Colitis (Morbus Crohn, Colitis
ulcerosa)
K 58 u. K 59 Sonstige Krankheiten des Darmes (Colon irritable, funktionelle Störungen)
K 71 – K 77 Krankheiten der Leber
K 85 u. K 86 Krankheiten des Pankreas
K 90 Sonstige Krankheiten des Verdauungssystems (Zöliakie)
XII Krankheiten der Haut und der Unterhaut
L 20 u. L 30 Atopisches (endogenes) Ekzem, sonstige Dermatitis
L 40 u. L 41 Psoriasis
XIII Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes
M 05 – M 09 Entzündliche Polyarthropathien
M 40 – M 43 Deformitäten der Wirbelsäule und des Rückens
M 91 – M 94 Osteopathien und Chondropathien
XIV Krankheiten des Urogenitalsystems
N 02 – N 08 Glomeruläre Krankheiten
N 18 u. N 19 Chronische Niereninsuffizienz
XVII Angeborene Fehlbildungen, Deformitäten und Chromosomenanomalien
Q 01 – Q 07 Angeborene Fehlbildungen des Nervensystems (Spina bifida)
Q 20 – Q 28 Angeborene Fehlbildungen des Kreislaufsystems (Herzfehler, prae- und post operativ)
Q 60 – Q 64 Angeborene Fehlbildungen des Harnsystems (postoperativ)
Q 65 – Q 79 Angeborene Fehlbildungen und Deformitäten des Muskel-Skelett-Systems
XIX Zustand nach Verletzungen, Vergiftungen und bestimmte andere Folgen äußerer Ursachen
S 00 – T 98
V 01 – I 98
Ärztlicher Befundbericht zur Anregung einer stationären Vorsorge- oder Rehabilitationsmaßnahme für Kinder und Jugendliche
1. Persönliche/versicherungsrechtliche Daten
– Name, Vorname des Versicherten
– Geburtsdatum
– Anschrift
– Versicherten-Nummer/RV-Nummer
– Krankenkasse
– Angaben zu Name, Vorname des Kindes/Jugendlichen
– Geburtsdatum
– Anschrift (nur wenn abweichend von der Anschrift des Versicherten)
– ggf. Angaben zum Besuch von Kindergarten, Schule (Angabe der Art und Klassenstufe), sonstige Einrichtungen
– ggf. Angaben zur Ausbildung (z.B. Schüler, Student, Volontär)
2. Das Kind/der Jugendliche ist bei mir in Behandlung seit …..., laufend, gelegentlich, zuletzt am …...3. Mitbehandelnde Ärzte (mit Fachrichtung)
4. Antragsrelevante Diagnose/n ggf. mit Angabe des Schweregrades der Erkrankung (leicht,mittel, schwer)
5. Nebendiagnosen6. Aktuelle Untersuchungsbefunde und Beschwerden bezüglich der antragsrelevanten Diagnosen mit Angabe der Größe, des Gewichts und des Blutdrucks
7. Altersentsprechende körperliche Entwicklung? ja/nein, Abweichungen
8. Beurteilung des Nervensystems und der Psyche
9. Besonderheiten des Kindes (z.B. Bettnässen, Agressionsbereitschaft)
10. Soziale Integrationsfähigkeit, psychosoziale Probleme, Verhaltensabweichungen
11. Risikofaktoren (z.B. Rauchen, Übergewicht/Fehlernährung, Alkohol/Drogen, Bewegungsmangel/Fehlhaltung, erhöhter Blutdruck, übermäßiger Stress)
12. Art und Umfang der bisherigen Diagnostik (Unterlagen in Kopie anbei)
13. Art und Umfang der bisherigen ärztlichen Behandlung in den letzten 12 Monaten am Wohnort mit Angabe der Langzeitmedikation und aktuellen Medikation, Probleme bei der Behandlung, wenn ja, welche?
14. Stationäre Behandlung in den letzten 6 Jahren (Krankenhaus, stationäre Vorsorge-/Rehabilitationsmaßnahmen, wenn ja: Wann, wo, weswegen? – Entlassungsberichte bitte beifügen)
15. Sonstige Vorerkrankungen einschl. Angaben zur Neigung zu Krampfanfällen, Allergiedisposition, Hauterkrankungen, Atemwegserkrankungen
16. Besonderheiten in den Lebensumständen des Kindes
17. Impfstatus BCG, Masern, Mumps, Röteln, HIB, Diphtherie, Tetanus, Polio, Pertussis, FSME, Hepatitis B
18. Tuberkulintest? ja/nein, zuletzt am …, Ergebnis: pos/neg
19. Infektionskrankheiten? Masern, Mumps, Scharlach, Röteln, Windpocken, Keuchhusten
20. Sind besondere diagnostische und therapeutische Maßnahmen bis zum Beginn der stationären Maßnahme erforderlich? (diagnostische Abklärung/ Lokalsanierung u.a.)
21. Ist eine Begleitperson für die Dauer der Maßnahme oder zeitweise erforderlich? ja/nein (Genaue medizinische Begründung erforderlich)
22. Ist das Kind rehabilitationsfähig? ja/nein
23. Ist das Kind reisefähig? ja/nein (alleine, in der Gruppe, Einzelbegleitung s.o.)
24. Vorgeschlagene stationäre Einrichtung:
25. Sind besondere Anforderungen an den Ort der Einrichtung zu stellen, z.B. hinsichtlich des Klimas oder der Allergenfreiheit?
26. Beginn der Maßnahme
Ist aufgrund des derzeitigen Gesundheitszustandes eine kurzfristige
Einleitung der empfohlenen Rehabilitationsmaßnahme erforderlich? Wenn
ja: Warum?
28. Ziel der Vorsorge- bzw. Rehabilitationsmaßnahme
… Anlage(n)
Anlage 4 (Ärztlicher Entlassungsbericht und Sozialmedizinische Leistungsbeurteilung)