Wir sind eine moderne Privatpraxis
für Physiotherapie und
Osteopathie, die mit viel Spaß bei
der Arbeit, ein weiteres
Teammitglied sucht.
Bist du Physio oder Osteo,dann
melde Dich gerne.
Gearbeitet wird im 60-Min-Takt in
großen,modernen ,hellen
Räumlichkeiten.
Arbeitszeiten flexibel und
individuell angleichbar,
selbstständiges Arbeiten in einem
motivierten und erfahrenen Team und
in einer ruhigen Arbeitsatmosphäre
.
Interne Fortbildungen finden
regelmäßig statt,Zuschüsse zu
Fortbild...
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Osteopathie, die mit viel Spaß bei
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Hab grade einen SHT-Patient, mit dem ich an der Sitzstabilität arbeite (links spastische Lähmung, noch leichter Neglect und Pusher). Hab schon einiges erreicht, der Transfer ist leichter geworden, die Pusher-Symptome werden rückläufig und die Aktivität kehrt ins linke Bein immer mehr zurück.
Meine Frage: Es fällt mir tierisch schwer, an der Aufrichtung der LWS zu arbeiten, er bietet da wenig Aktivität. Am Besten geht es noch, wenn ich hinter ihm sitze und ich ihm am Oberkörper Gewicht abnehme und ihn in die Extension führe. Wie kann ich das noch gut bearbeiten? Im Bridging? Oder mit abgelegtem Oberkörper im Stand? Wenn ich vor ihm sitze und sein Becken nach vorne führen will, passiert immer nur eine Massenflexion.
Ich weiß, ich weiß, mach mal nen Bobath-Kurs, hab auch den Grundkurs schon, hab halt keinen Kollegen mit dem ich mich besprechen kann und bin auf der Suche nach einem Refresher bzw. Aufbaukurs. Aber bis dahin hab ich den Patienten halt zweimal die Woche.
Was noch zu erwähnen wäre: Hausbesuch, d.h. eingeschränkte Materialmöglichkeiten :blush:. Aber immerhin: höhenverstellbares Pflegebett und motivierte Pflegehilfe, die mir ein paar Hände leihen kann.
viele Grüße
Ingrid
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Ila schrieb:
Hallo
Hab grade einen SHT-Patient, mit dem ich an der Sitzstabilität arbeite (links spastische Lähmung, noch leichter Neglect und Pusher). Hab schon einiges erreicht, der Transfer ist leichter geworden, die Pusher-Symptome werden rückläufig und die Aktivität kehrt ins linke Bein immer mehr zurück.
Meine Frage: Es fällt mir tierisch schwer, an der Aufrichtung der LWS zu arbeiten, er bietet da wenig Aktivität. Am Besten geht es noch, wenn ich hinter ihm sitze und ich ihm am Oberkörper Gewicht abnehme und ihn in die Extension führe. Wie kann ich das noch gut bearbeiten? Im Bridging? Oder mit abgelegtem Oberkörper im Stand? Wenn ich vor ihm sitze und sein Becken nach vorne führen will, passiert immer nur eine Massenflexion.
Ich weiß, ich weiß, mach mal nen Bobath-Kurs, hab auch den Grundkurs schon, hab halt keinen Kollegen mit dem ich mich besprechen kann und bin auf der Suche nach einem Refresher bzw. Aufbaukurs. Aber bis dahin hab ich den Patienten halt zweimal die Woche.
Was noch zu erwähnen wäre: Hausbesuch, d.h. eingeschränkte Materialmöglichkeiten :blush:. Aber immerhin: höhenverstellbares Pflegebett und motivierte Pflegehilfe, die mir ein paar Hände leihen kann.
viele Grüße
Ingrid
ich habe jetzt eine Vorstellung von Deinem Patienten im Kopf. Und eine Idee, was ich mit ihm versuchen würde. Weil das Erste schon ein Irrtum sein könnte, könnte das Zweite allerdings auch einer sein....
(Die Gesamtsituation ist mir aber vertraut, weil ich seit vielen Jahren im Hausbesuch Hemi- und Tetraplegiker versorge. Dabei sind "motivierte Pflegekräfte" immer Geschenke des Himmels und ganz besondere Menschen. Da macht das Arbeiten doppelt Spaß.)
Ich denke jetzt an einen Mann unter 50, 70-80 kg, 1,70 - 1,80 m?
Wie ist der Mann kognitiv? Motivation?
Es ist ein Riesenproblem, was Du da beschreibst. Die Arbeit mit dem Rumpf ist besonders schwierig. LWS und Becken "anzusteuern" fällt vielen Gesunden schon schwer, für derart Hirnverletzte scheint es zunächst unmöglich, bleibt es wahrscheinlich auch.
Mir hilft immer wieder: Weg vom Kleinen, hin zum Großen. Weg vom unnatürlichen Bewegen (Stand+abgelegter OK), hin zur Normalität. Nicht LWS herausgreifen, sondern einbauen.
Heißt: Stehen.
Das ist dann was "Echtes", an das der Mensch eher Erinnerung, Selbst-Bild und Sinnhaftigkeit knüpfen kann.
(Der abgelegte OK ist ein langer Hebel. Zu schwer, wenn die Koordination nicht da ist. Der Mensch muß dann assoziierte Muster anwenden bei der Schädigung. Es wird nicht funktionieren.)
Beim Stehen sind Hüften/Becken und LWS leidlich aufgerichtet, der Mensch in der Schwerkraftachse = kurze Hebel, weniger assoziierte Bewegungen und viel mehr Bahnungsmöglichkeiten.
Hilfreich und angesagt wäre wahrscheinlich: ein Stehgerät. Ggf. mit den geeigneten Schuhen (Stiefeln), falls sich bereits "Spitzfüße" eingestellt haben.
Darüber wäre im Sinne des Patienten und seiner Angehörigen ernsthaft nachzudenken. Das Gerät kostet und ist nicht in allen verordnenden Köpfen präsent. Schätz den Nutzen ab - und veranlasse ggf. die Verordnung. (Der Zeitpunkt, ein Stehgerät ins Rennen zu schicken ist gegeben, wenn einem der Einsatz eigentlich noch reichlich abenteuerlich erscheint. So geht es mir jedenfalls.)
Stehen am Fußende des Bettes möglich? Knie mit Kissen gegen die Fußplatte (?) abpolstern. Patient mit allen acht verfügbaren Händen und Füßen sichern. Ginge das? (Auch wenn es wieder Mal sehr abenteuerlich wäre?) Dahin kommen, dass der Mann sich bei fixierten abgestützten Füßen, Beinen und Becken (wenig Aktivität) über dem Becken ausbalancieren kann (wenn er könnte). Lernen, ohne sich mit der Hand festzuhalten im Lot die Mitte wieder zu finden. Permanent sich selbst und den Patienten erinnern: Kraft rausnehmen, Spannung fallenlassen. "Flügel hängen lassen", Mittelinie fühlen, erfahren. Über die Rotation des Rumpfes (passiv und aktiv) Zugang zur Aufrichtung über dem Becken finden.
Etwas anderes: Rittlings Sitzen auf einem normalen Stuhl. (Dort hin zu kommen bedeutet u.U. ein ganz schönes "Gewurschtel", macht nix.) Wenn diese ASTE möglich ist, fällt Dir sicher eine Menge ein, was Ihr dann tun könnt. Ggf. Becken/LWS Komplex mit Extensionsgurt fixieren.
Oder ohne Fixation (aber für Dich sehr anstrengend): Den Bobath-Klassiker im Sitz, aber auf dem Stuhl:
Pat relativ weit an der Kante. Die zweite Person nimmt die Unterarme so, dass die Arme über der Lehne bleiben. Wenn sie spürt, dass der Patient diese zum Ziehen oder Stützen einsetzt und beugt, gibt sie nach. (Bietet keinen Stütz, kein Widerlager). Du machst die Grundarbeit im Sitz: Patient läßt sich sinken in Kyphose mit Kopf hängen lassen und ruht an dich gelehnt (aber über der Unterstützungsfläche). Dann die Aufrichtung wie gelernt (Sternum heben, während Pat. Kopf hebt, Bauch vor, Becken vor, lang machen bis in Lordose/Aufrichtung.
Versuchen.
Und nicht vergessen: Es geht nicht schneller, als es nunmal geht.
Im Grunde wäre es sinnvoll bei zwei Behandlungen pro Woche, eine Behandlung nicht anderes zu tun, als diese Grundarbeit im Sitz. Ausatmen und sinken und faul sein - einatmend langwerden. Und er darf sich nicht dabei mühen, alle Mühe muss bei dir liegen, bei ihm bleibt nur Bewegung und Koordination. Du spürst dann wieviel er selbst tun kann, ohne assoziierte Bewegung oder Tonussteigerung.
Darüber vergehen Wochen, Monate vielleicht. Bahnung braucht Zeit. Die müssen wir uns lassen. Sonst gehts nicht weiter.
Huch muss weg...
Gruß,
Katrin.
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huibuu schrieb:
Reha-Einrichtung und Laufbandtraining.
Also: der Mann wird 60, 1,80 könnte hinkommen. Kognition eher schlecht, teilweise ist er ziemlich verwirrt, möchte Anweisungen gerne folgen, macht manchmal aber das Gegenteil (z.B. "stellen Sie ihr Bein fest auf den Boden", er trippelt mit den Füßen, "halten Sie sich mit der rechten Hand am Bett fest", er greift nach meiner Schulter, usw.)
Dein Vorschlag mit dem Stehen finde ich total interessant. Ich hab irgendwann auch gedacht, bevor ich hier Ewigkeiten Sitzstabilität übe, gehe ich mal aufs Ganze, auch zur Motivation vor allem für seine Frau und natürlich auch für ihn stelle ich ihn mal hin, so wie Du gesagt hast. Und wußte nicht, ob mich alle Bobath-Instruktoren dafür steinigen werden (die machen mir immer noch Angst...)
Aber es war tatsächlich ein Motivationsschub: wir haben ihn von beiden Seiten gehalten, er hat sich mit der rechten Hand gehalten und hat dabei seinen Oberkörper auch etwas aufgerichtet. Nachdem ich das ein paar Mal gemacht habe, macht das seine Frau jetzt mit der Pflegekraft regelmäßig zusammen. Eine Pflegedame hat ihn allerdings beherzt unter seine linke schmerzhafte Schulter gepackt, das konnte ich ihr nicht austreiben (spricht schlecht deutsch), bei Unterstützung an der Hemi-Becken Seite drückt er diese aber sofort nach hinten. So war ich jetzt etwas ratlos, wo ich ihn unterstützen soll.
Sie haben auch eine Stehmaschine (meiner Ansicht nach ein Luxusgerät mit Motor und Kniestütze und allem drum und dran, Privapatient halt). Das Problem ist sein linkes Bein, das leider ein starkes Streckdefizit hat. Er wurde in der Reha (vor einem halben Jahr) schon mal deswegen mit Botox behandelt, man hat es aber wohl verpasst vernünftig nachzubehandeln. Das Streckdefizit beträgt mind. 20°, ist halt saublöd beim Stehen. Tut ihm auch weh im Stehgerät, deswegen haben sie es gerade etwas auf Eis gelegt. Ich bin mir nicht sicher, ob ich da mit meinen Techniken etwas erreiche, wenn das Bein über eine so lange Zeit schon nicht mehr gestreckt werden konnte. Gegen mich arbeiten seine Spastik-Reflexe, wenn ich versuche in die Streckung zu gehen und eben die Muskelkontrakturen.
Sein Problem ist auch der linke Arm, der überhaupt nicht eingesetzt werden kann (meist total schlaff und eben in der Schulter schmerzhaft, nach Transfers u.ä. einschießende Spastik)
Das mit dem Bobathklassiker im Sitz habe ich noch nicht so ganz verstanden: ich kenne das mit Bank oder eben Bett: hinter dem Pat. knien, mit Händen am Thorax und Streckung der Therap. Hüfte in die Ext. helfen. Das ist auch schon anstrengend und ich kann nicht so gut den Impuls an der LWS geben.
Du meinst, direkt hinter ihm sitzen und ihm in die Extension führen? Da das mit den Pat.-Armen wohl ausfällt, halte ich ihn am Thorax? Habs grad bei meinem Mann ausprobiert: wie helfe ich ihm in die LWS-Ext? Nur durch meine Aufrichtung?
Vielen vielen Dank für Deine Mühe, das tut gut, mal mit jemand sich auszutauschen.
Grüßle
Ingrid
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Ila schrieb:
Vielen vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Wo fang ich da an mit antworten?
Also: der Mann wird 60, 1,80 könnte hinkommen. Kognition eher schlecht, teilweise ist er ziemlich verwirrt, möchte Anweisungen gerne folgen, macht manchmal aber das Gegenteil (z.B. "stellen Sie ihr Bein fest auf den Boden", er trippelt mit den Füßen, "halten Sie sich mit der rechten Hand am Bett fest", er greift nach meiner Schulter, usw.)
Dein Vorschlag mit dem Stehen finde ich total interessant. Ich hab irgendwann auch gedacht, bevor ich hier Ewigkeiten Sitzstabilität übe, gehe ich mal aufs Ganze, auch zur Motivation vor allem für seine Frau und natürlich auch für ihn stelle ich ihn mal hin, so wie Du gesagt hast. Und wußte nicht, ob mich alle Bobath-Instruktoren dafür steinigen werden (die machen mir immer noch Angst...)
Aber es war tatsächlich ein Motivationsschub: wir haben ihn von beiden Seiten gehalten, er hat sich mit der rechten Hand gehalten und hat dabei seinen Oberkörper auch etwas aufgerichtet. Nachdem ich das ein paar Mal gemacht habe, macht das seine Frau jetzt mit der Pflegekraft regelmäßig zusammen. Eine Pflegedame hat ihn allerdings beherzt unter seine linke schmerzhafte Schulter gepackt, das konnte ich ihr nicht austreiben (spricht schlecht deutsch), bei Unterstützung an der Hemi-Becken Seite drückt er diese aber sofort nach hinten. So war ich jetzt etwas ratlos, wo ich ihn unterstützen soll.
Sie haben auch eine Stehmaschine (meiner Ansicht nach ein Luxusgerät mit Motor und Kniestütze und allem drum und dran, Privapatient halt). Das Problem ist sein linkes Bein, das leider ein starkes Streckdefizit hat. Er wurde in der Reha (vor einem halben Jahr) schon mal deswegen mit Botox behandelt, man hat es aber wohl verpasst vernünftig nachzubehandeln. Das Streckdefizit beträgt mind. 20°, ist halt saublöd beim Stehen. Tut ihm auch weh im Stehgerät, deswegen haben sie es gerade etwas auf Eis gelegt. Ich bin mir nicht sicher, ob ich da mit meinen Techniken etwas erreiche, wenn das Bein über eine so lange Zeit schon nicht mehr gestreckt werden konnte. Gegen mich arbeiten seine Spastik-Reflexe, wenn ich versuche in die Streckung zu gehen und eben die Muskelkontrakturen.
Sein Problem ist auch der linke Arm, der überhaupt nicht eingesetzt werden kann (meist total schlaff und eben in der Schulter schmerzhaft, nach Transfers u.ä. einschießende Spastik)
Das mit dem Bobathklassiker im Sitz habe ich noch nicht so ganz verstanden: ich kenne das mit Bank oder eben Bett: hinter dem Pat. knien, mit Händen am Thorax und Streckung der Therap. Hüfte in die Ext. helfen. Das ist auch schon anstrengend und ich kann nicht so gut den Impuls an der LWS geben.
Du meinst, direkt hinter ihm sitzen und ihm in die Extension führen? Da das mit den Pat.-Armen wohl ausfällt, halte ich ihn am Thorax? Habs grad bei meinem Mann ausprobiert: wie helfe ich ihm in die LWS-Ext? Nur durch meine Aufrichtung?
Vielen vielen Dank für Deine Mühe, das tut gut, mal mit jemand sich auszutauschen.
Grüßle
Ingrid
also mal im Ernst. Am Knie kenne ich die Problematik mit dem Hypertonus...
Schulter ist vielleicht auch ein neurologisches Problem aber hier finde ich darf man ruhig mal manualtherapeutisch heran treten.
Tapen (von mir aus das derzeit in aller Munde KinesioTape - vielleicht mal ein Versuch für den Tonus am OS? oder aber auch das klassische Jenny McConnell Tape für die Schulter) In Vallejo haben wir auch schlaffe Schultern getaped...
Vielleicht noch ein einfacher Tipp (falls ich den von den Kollegen überlesen habe), für die Aufrichtung brauchst nicht nur die Rückenmuskeln (wie bei Bridging) sondern auch die BM. Als KoKontraktion könnte ich mir Stabilisierende Umkehr vorstellen, AGST nicht nur RL (Tonus hoch durch spastik?) sondern auch mal SL und im Sitz) SL bietet sich natürlich auch einiges über Irradiation an...
ja, ich oute mich, bin kein Bobath sondern ein PNFler.... :kissing_closed_eyes:
weiterhin viel Motivation!
gruß Horst Lee :sunglasses:
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Horst Lee schrieb:
Bezüglich der Schulter, möchte ich anmerken dann auch neurologische Patienten orthopädische Probleme haben können :yum:
also mal im Ernst. Am Knie kenne ich die Problematik mit dem Hypertonus...
Schulter ist vielleicht auch ein neurologisches Problem aber hier finde ich darf man ruhig mal manualtherapeutisch heran treten.
Tapen (von mir aus das derzeit in aller Munde KinesioTape - vielleicht mal ein Versuch für den Tonus am OS? oder aber auch das klassische Jenny McConnell Tape für die Schulter) In Vallejo haben wir auch schlaffe Schultern getaped...
Vielleicht noch ein einfacher Tipp (falls ich den von den Kollegen überlesen habe), für die Aufrichtung brauchst nicht nur die Rückenmuskeln (wie bei Bridging) sondern auch die BM. Als KoKontraktion könnte ich mir Stabilisierende Umkehr vorstellen, AGST nicht nur RL (Tonus hoch durch spastik?) sondern auch mal SL und im Sitz) SL bietet sich natürlich auch einiges über Irradiation an...
ja, ich oute mich, bin kein Bobath sondern ein PNFler.... :kissing_closed_eyes:
weiterhin viel Motivation!
gruß Horst Lee :sunglasses:
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Problem beschreiben
katrin441 schrieb:
Liebe Ingrid,
ich habe jetzt eine Vorstellung von Deinem Patienten im Kopf. Und eine Idee, was ich mit ihm versuchen würde. Weil das Erste schon ein Irrtum sein könnte, könnte das Zweite allerdings auch einer sein....
(Die Gesamtsituation ist mir aber vertraut, weil ich seit vielen Jahren im Hausbesuch Hemi- und Tetraplegiker versorge. Dabei sind "motivierte Pflegekräfte" immer Geschenke des Himmels und ganz besondere Menschen. Da macht das Arbeiten doppelt Spaß.)
Ich denke jetzt an einen Mann unter 50, 70-80 kg, 1,70 - 1,80 m?
Wie ist der Mann kognitiv? Motivation?
Es ist ein Riesenproblem, was Du da beschreibst. Die Arbeit mit dem Rumpf ist besonders schwierig. LWS und Becken "anzusteuern" fällt vielen Gesunden schon schwer, für derart Hirnverletzte scheint es zunächst unmöglich, bleibt es wahrscheinlich auch.
Mir hilft immer wieder: Weg vom Kleinen, hin zum Großen. Weg vom unnatürlichen Bewegen (Stand+abgelegter OK), hin zur Normalität. Nicht LWS herausgreifen, sondern einbauen.
Heißt: Stehen.
Das ist dann was "Echtes", an das der Mensch eher Erinnerung, Selbst-Bild und Sinnhaftigkeit knüpfen kann.
(Der abgelegte OK ist ein langer Hebel. Zu schwer, wenn die Koordination nicht da ist. Der Mensch muß dann assoziierte Muster anwenden bei der Schädigung. Es wird nicht funktionieren.)
Beim Stehen sind Hüften/Becken und LWS leidlich aufgerichtet, der Mensch in der Schwerkraftachse = kurze Hebel, weniger assoziierte Bewegungen und viel mehr Bahnungsmöglichkeiten.
Hilfreich und angesagt wäre wahrscheinlich: ein Stehgerät. Ggf. mit den geeigneten Schuhen (Stiefeln), falls sich bereits "Spitzfüße" eingestellt haben.
Darüber wäre im Sinne des Patienten und seiner Angehörigen ernsthaft nachzudenken. Das Gerät kostet und ist nicht in allen verordnenden Köpfen präsent. Schätz den Nutzen ab - und veranlasse ggf. die Verordnung. (Der Zeitpunkt, ein Stehgerät ins Rennen zu schicken ist gegeben, wenn einem der Einsatz eigentlich noch reichlich abenteuerlich erscheint. So geht es mir jedenfalls.)
Stehen am Fußende des Bettes möglich? Knie mit Kissen gegen die Fußplatte (?) abpolstern. Patient mit allen acht verfügbaren Händen und Füßen sichern. Ginge das? (Auch wenn es wieder Mal sehr abenteuerlich wäre?) Dahin kommen, dass der Mann sich bei fixierten abgestützten Füßen, Beinen und Becken (wenig Aktivität) über dem Becken ausbalancieren kann (wenn er könnte). Lernen, ohne sich mit der Hand festzuhalten im Lot die Mitte wieder zu finden. Permanent sich selbst und den Patienten erinnern: Kraft rausnehmen, Spannung fallenlassen. "Flügel hängen lassen", Mittelinie fühlen, erfahren. Über die Rotation des Rumpfes (passiv und aktiv) Zugang zur Aufrichtung über dem Becken finden.
Etwas anderes: Rittlings Sitzen auf einem normalen Stuhl. (Dort hin zu kommen bedeutet u.U. ein ganz schönes "Gewurschtel", macht nix.) Wenn diese ASTE möglich ist, fällt Dir sicher eine Menge ein, was Ihr dann tun könnt. Ggf. Becken/LWS Komplex mit Extensionsgurt fixieren.
Oder ohne Fixation (aber für Dich sehr anstrengend): Den Bobath-Klassiker im Sitz, aber auf dem Stuhl:
Pat relativ weit an der Kante. Die zweite Person nimmt die Unterarme so, dass die Arme über der Lehne bleiben. Wenn sie spürt, dass der Patient diese zum Ziehen oder Stützen einsetzt und beugt, gibt sie nach. (Bietet keinen Stütz, kein Widerlager). Du machst die Grundarbeit im Sitz: Patient läßt sich sinken in Kyphose mit Kopf hängen lassen und ruht an dich gelehnt (aber über der Unterstützungsfläche). Dann die Aufrichtung wie gelernt (Sternum heben, während Pat. Kopf hebt, Bauch vor, Becken vor, lang machen bis in Lordose/Aufrichtung.
Versuchen.
Und nicht vergessen: Es geht nicht schneller, als es nunmal geht.
Im Grunde wäre es sinnvoll bei zwei Behandlungen pro Woche, eine Behandlung nicht anderes zu tun, als diese Grundarbeit im Sitz. Ausatmen und sinken und faul sein - einatmend langwerden. Und er darf sich nicht dabei mühen, alle Mühe muss bei dir liegen, bei ihm bleibt nur Bewegung und Koordination. Du spürst dann wieviel er selbst tun kann, ohne assoziierte Bewegung oder Tonussteigerung.
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