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Das Praxiskonzept unserer Privat-
u. Kassenpraxis beruht auf der
Überzeugung, dass Therapie immer
ganzheitlich, integrativ und
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Zur Umsetzung dieses Konzeptes
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Deine eigen...
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ich bin jetzt 3 1/2 Jahre im Berufsleben und habe vor kurzem eine neue Stelle angefangen. Bin jetzt in einem größeren Team gelandet und bin bisher immer wieder bei den neuen Kollegen mitgelaufen und habe den Kollegen mal zugeschaut. Hat mich jetzt allgemein ein bisschen stutzig gemacht, was und wie behandelt wurde. Ich möchte keinesfalls die Kollegen kritisieren(!), habe mir jetzt aber einige Fragen gestellt...
Die Kollegen sind schon fast alle alte Hasen, haben bei weitem mehr Erfahrung als ich und machen ihre Sache auch sehr gut.
1. Es wird bei allen sehr viel wert auf die Beinlänge gelegt, also nicht funktionelle/anatomische mit Maßband gemessen, sondern auf Augenmaß bzw. jeder mit seiner eigenen Schnelldurchlauftechnik. In jedem Fall war dann das Becken, bzw. das ISG schuld. Dann ein bisschen am ISG rumgedrückt, bisschen am Bein gezogen, und tada, die Beinlänge hat sich aufgelöst. Ich denke man hätte theoretischerweise auch 10x auf dem längeren Bein rumspringen können und es hätte den gleichen Effekt (bzw. hat es auch, hab ich mit einer Bekannten ausprobiert). Ich frage mich ob es da wirklich einen nachhaltigen therapeutischen Effekt hat. Oft genug werden dann die Patienten zum Orthopäden geschickt um denen eine Einlage zu verpassen.
2. Es wird ganz oft über ISG-"Blockierungen" gesprochen, jeder Arzt diagnostiziert ohne großartige Tests eine ISG-Blockierung, die Kollegen mit denen ich gesprochen hab, schieben auch alles auf eine ISG-Blockierung. Jedoch frage ich mich, was ist genau eine "ISG-Blockierung", das Gelenk kann sich doch nicht wirklich blockieren (bzw. hab ich in den 3 1/2 Jahren noch nicht wirklich gesehen, bzw. in meinen Befund interpretiert)? Gibt ja scheinbar einige Studien, die belegen, dass es die ganzen vermeintlichen ISG- & Wirbelsäulenblockaden nicht wirklich gibt und ebenfalls das vermeintliche "einrenken", bisschen knacken lassen und dann ist wieder gut. Kann doch nichts bringen? v.a. nichts nachhaltiges?
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Safe604 schrieb:
Hallo,
ich bin jetzt 3 1/2 Jahre im Berufsleben und habe vor kurzem eine neue Stelle angefangen. Bin jetzt in einem größeren Team gelandet und bin bisher immer wieder bei den neuen Kollegen mitgelaufen und habe den Kollegen mal zugeschaut. Hat mich jetzt allgemein ein bisschen stutzig gemacht, was und wie behandelt wurde. Ich möchte keinesfalls die Kollegen kritisieren(!), habe mir jetzt aber einige Fragen gestellt...
Die Kollegen sind schon fast alle alte Hasen, haben bei weitem mehr Erfahrung als ich und machen ihre Sache auch sehr gut.
1. Es wird bei allen sehr viel wert auf die Beinlänge gelegt, also nicht funktionelle/anatomische mit Maßband gemessen, sondern auf Augenmaß bzw. jeder mit seiner eigenen Schnelldurchlauftechnik. In jedem Fall war dann das Becken, bzw. das ISG schuld. Dann ein bisschen am ISG rumgedrückt, bisschen am Bein gezogen, und tada, die Beinlänge hat sich aufgelöst. Ich denke man hätte theoretischerweise auch 10x auf dem längeren Bein rumspringen können und es hätte den gleichen Effekt (bzw. hat es auch, hab ich mit einer Bekannten ausprobiert). Ich frage mich ob es da wirklich einen nachhaltigen therapeutischen Effekt hat. Oft genug werden dann die Patienten zum Orthopäden geschickt um denen eine Einlage zu verpassen.
2. Es wird ganz oft über ISG-"Blockierungen" gesprochen, jeder Arzt diagnostiziert ohne großartige Tests eine ISG-Blockierung, die Kollegen mit denen ich gesprochen hab, schieben auch alles auf eine ISG-Blockierung. Jedoch frage ich mich, was ist genau eine "ISG-Blockierung", das Gelenk kann sich doch nicht wirklich blockieren (bzw. hab ich in den 3 1/2 Jahren noch nicht wirklich gesehen, bzw. in meinen Befund interpretiert)? Gibt ja scheinbar einige Studien, die belegen, dass es die ganzen vermeintlichen ISG- & Wirbelsäulenblockaden nicht wirklich gibt und ebenfalls das vermeintliche "einrenken", bisschen knacken lassen und dann ist wieder gut. Kann doch nichts bringen? v.a. nichts nachhaltiges?
ich bin jetzt 25 Jahre im Beruf. Eine der wenigen Kollegen die das bemängeln was ich schon lange beobachte. Alles ist Beinlängen oder es liegt an der Fascie. Ohne genaue Untersuchung mal was behandeln. Das mit dem "auf das Bein springen, bringt genauso viel" ist genau das was ich auch sagen würde. Wer das ISG anatomisch kennt, sollte wiessen wie fest das ist. Nur bei Schwangeren oder großen Traumen passiert das was oder es liegt am gesamten Beckenring. Frag doch mal Deine Kollegen woher sie ihr wissen haben :blush: Nach Studien was belegen was sie tun. Sei weiter kritisch. Wenn wir ernst genommen werden wollen, sollte wir mehr machen als am Bein rumzuziehen oder irgendwas mobilisieren oder zu drücken. Und Ärzte sind auch nur Menschen :wink:.
LG Michael
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Nach meinem letzten Thread gestern Abend dachte ich, etwas zu hart mit der Realität umgegangen zu sein.
Aber meine Wahrnehmung wird hier geteilt und zwar auf ehrliche Art und Weise.
Ich führte schon gestern an, dass u.a. Dorn und Breuss usw. wohl aufgrund seiner omnipotenten Fähigkeit ohne Untersuchung nur durch Probebehandlung zum Patienten- Erfolg führen.
Die Realität ist wohl noch grausamer.
Danke für den Beitrag, wenn auch bedenklich.
Stefan 302
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stefan 302 schrieb:
Danke safe604 und Michael Pöschl.
Nach meinem letzten Thread gestern Abend dachte ich, etwas zu hart mit der Realität umgegangen zu sein.
Aber meine Wahrnehmung wird hier geteilt und zwar auf ehrliche Art und Weise.
Ich führte schon gestern an, dass u.a. Dorn und Breuss usw. wohl aufgrund seiner omnipotenten Fähigkeit ohne Untersuchung nur durch Probebehandlung zum Patienten- Erfolg führen.
Die Realität ist wohl noch grausamer.
Danke für den Beitrag, wenn auch bedenklich.
Stefan 302
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Michael Hartmann-Pöschl schrieb:
Hallo,
ich bin jetzt 25 Jahre im Beruf. Eine der wenigen Kollegen die das bemängeln was ich schon lange beobachte. Alles ist Beinlängen oder es liegt an der Fascie. Ohne genaue Untersuchung mal was behandeln. Das mit dem "auf das Bein springen, bringt genauso viel" ist genau das was ich auch sagen würde. Wer das ISG anatomisch kennt, sollte wiessen wie fest das ist. Nur bei Schwangeren oder großen Traumen passiert das was oder es liegt am gesamten Beckenring. Frag doch mal Deine Kollegen woher sie ihr wissen haben :blush: Nach Studien was belegen was sie tun. Sei weiter kritisch. Wenn wir ernst genommen werden wollen, sollte wir mehr machen als am Bein rumzuziehen oder irgendwas mobilisieren oder zu drücken. Und Ärzte sind auch nur Menschen :wink:.
LG Michael
Die Dinosaurier müssen weg.
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red Cafe schrieb:
Großen Dank für diesen Beitrag! Isg Blockade ist der große Renner bei den Orthopäden. Es gibt ja sogar spezielle Fortbildungen zwecks ISG Problemen. Manchmal denk ich wir Physios verarschen uns gegenseitig.
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Dennis Kraus schrieb:
Bleib stutzig und fange an zu kritisieren.
Die Dinosaurier müssen weg.
Es gibt mehrere Meßverfahren, alle mit Fehlern behaftet.
A) Fühlen mit Händen oder der Beckenwaage in den Taillen auf dem Beckenkamm. Fehlermöglichkeiten: Beckenschaufeln können asymmetrisch sein, nicht jeweils auf dem höchseten Punkt der crista illiaca, ungenaues Placieren durch Speck, ungeprüfte Hüft- und Kniestreckung insgesamt die größte Fehlerbreite.
B) Brettchenunterlage und Kontrolle wie genannt bzw. mit einer senkrecht stehenden rima ani und gleichen Gesäßfalten. Fehlermöglichkeiten: Ungeprüfte Hüft- und Kniestreckung. Klnisch n. m .Meinung recht gut.
C) Messenmit dem Maßband zw. spina il.ant sup.und mall.lat.Fehlermöglichkeiten: Differente Anlage des Maßbandes.
Um dies zu zeigen hat auf einem Orthopädenkongreß vor vielen Jahren ein Ordinarius -vernatwortl.Prof für Forschung und Lehre einer Universität - fünf Kollegen -ORDINARIEN - auf die Bühne gebeten, die nacheinander bei fünf Assistenten der Klinik die BL messen sollten.
Differenz bis zu fünf cm!! Gleichwohl fordert die BG auf ihren Meßblättern dieses Verfahren, m.M. nicht gut.
C) Röntgenbild der Hüften im Stand oder als Beckenbeinstatik. Fehlermöglichkeit: Ungeprüfte Hüft- und Kniestreckung.
Strahlenbelstung!
D) Sacrumhorizontalstand, bei max. Vorneigen steht das Kreuzbein horizontal bzw. einseitig tiefer, bei Beugeeinschränkung steht es schief,siehe B. Fehlermöglichkeit: Ungeprüfte Kniestreckung. Klinisch die genaueste Prüfung.
Ergo: Ohne Prüfung auf Hüftbeugekontraktur und Streckdefizit in den KG gibt es keine exakte Messung.
Zum SIG ein anderer Beitrag demnächst.
mfg hgb :blush:
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Mich eingeschlossen.
Viele tendieren Studien zu suchen, die die eigene Meinung untermauern, anstatt ergebnisoffen zu recherchieren.
Ibs. das ISG/SIG wird noch über Jahre Diskussionsstoff bieten.
LG,
m.
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michael933 schrieb:
Kritischer Umgang mit den eigenen Methoden, aber auch mit Studien ist leider eher selten.
Mich eingeschlossen.
Viele tendieren Studien zu suchen, die die eigene Meinung untermauern, anstatt ergebnisoffen zu recherchieren.
Ibs. das ISG/SIG wird noch über Jahre Diskussionsstoff bieten.
LG,
m.
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McMiki schrieb:
Ein Patient der zum Arzt geht und die Diagnose ISG Blockade auf Grund von Beinlängendifferenz bekommt ist doch erstmal zufriedener als ein Patient dem man sagt, er verhalte sich falsch und müsse sich mal mehr bewegen...in dem einen Fall kann der Patient machen lassen, im anderen muss er selber machen..ergo ist ihm die erste Diagnose wesentlich lieber und einleuchtender..denn niemand möchte hören, dass sein eigenes Fehlverhalten zu der Problematik geführt hat und ER was machen muss um das zu ändern! Diverse "praktische" Beispiele haben gezeigt, dass die Therapeuten die "Blockaden" lösen, wesentlich mehr Erfolg und Zulauf haben..Placeboeffekt natürlich nicht zu unterschätzen...wie anders könnte man auch sonst an Osteopathie glauben??
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ztzj schrieb:
So sieht es aus. Es wird Zeit das die Physiotherapie bei Physiotherapie bleibt!!!
1. Beinlänge:
Es gibt mehrere Meßverfahren, alle mit Fehlern behaftet.
A) Fühlen mit Händen oder der Beckenwaage in den Taillen auf dem Beckenkamm. Fehlermöglichkeiten: Beckenschaufeln können asymmetrisch sein, nicht jeweils auf dem höchseten Punkt der crista illiaca, ungenaues Placieren durch Speck, ungeprüfte Hüft- und Kniestreckung insgesamt die größte Fehlerbreite.
B) Brettchenunterlage und Kontrolle wie genannt bzw. mit einer senkrecht stehenden rima ani und gleichen Gesäßfalten. Fehlermöglichkeiten: Ungeprüfte Hüft- und Kniestreckung. Klnisch n. m .Meinung recht gut.
C) Messenmit dem Maßband zw. spina il.ant sup.und mall.lat.Fehlermöglichkeiten: Differente Anlage des Maßbandes.
Um dies zu zeigen hat auf einem Orthopädenkongreß vor vielen Jahren ein Ordinarius -vernatwortl.Prof für Forschung und Lehre einer Universität - fünf Kollegen -ORDINARIEN - auf die Bühne gebeten, die nacheinander bei fünf Assistenten der Klinik die BL messen sollten.
Differenz bis zu fünf cm!! Gleichwohl fordert die BG auf ihren Meßblättern dieses Verfahren, m.M. nicht gut.
C) Röntgenbild der Hüften im Stand oder als Beckenbeinstatik. Fehlermöglichkeit: Ungeprüfte Hüft- und Kniestreckung.
Strahlenbelstung!
D) Sacrumhorizontalstand, bei max. Vorneigen steht das Kreuzbein horizontal bzw. einseitig tiefer, bei Beugeeinschränkung steht es schief,siehe B. Fehlermöglichkeit: Ungeprüfte Kniestreckung. Klinisch die genaueste Prüfung.
Ergo: Ohne Prüfung auf Hüftbeugekontraktur und Streckdefizit in den KG gibt es keine exakte Messung.
Zum SIG ein anderer Beitrag demnächst.
mfg hgb :blush:
Es gibt viele Kontroversen bezüglich des sacroiliacalen Gelenkes. Die Kontroversen betreffen die Gelenkart, das Bewegungsausmaß und die Biomechanik des SIG sowie die Rolle der kinematischen und kinetischen Ketten.
Viele Fakten stützen auf die Doktorarbeit von Professor Andry Vleeming (1990), der mit der These, dass die Alterung des SIG keine Degeneration, sondern vielmehr eine physiologische Adaptierung ist, viel Aufsehen erregt hat. (Vleeming, 1990; Vleeming et al, 1990a und 1990b). Vlemming hat dazu ausgezeichnete Bücher veröffentlicht.
"Movement, Stability and Low Back Pain: The Essential Role of the Pelvis, 1e by Andry Vleeming PhD PT (1997-09-03)"
"Movement, Stability & Lumbopelvic Pain: Integration of research and therapy, 2e 2nd Edition by Vleeming PhD PT, Andry, Mooney MD, Vert, Stoeckart PhD, Rob (2007) Gebundene Ausgabe"
"Manual Therapy for Musculoskeletal Pain Syndromes: An Evidence- and Clinical ..."
Ein Grund z.B. für die Kontroverse ist die enorme Anzahl der in der Literatur beschriebenen Tests für das SIG.
Eine konservative Zählung ergibt ungefähr 54 Tests! Hier kann man sehen, wie unsicher man in der Hinsicht ist, "DEN" Test zu finden.
Dabei muss jedoch zwischen Provokationstests (Tests die feststellen, ob das SIG die Quelle der Schmerzwahrnehmung ist) und Mobilitätstests (Tests die feststellen, ob das SIG hypo- oder hypermobil ist) unterschieden werden. Untersuchungen unterstützen die Hypothese, dass die Provokationstests stichhaltiger und zuverlässiger als die Mobilitätstests sind.
Die Biomechanik des SIG soll mit vielen momentanen Rotationsachsen (basierend auf der Studie von Weisl, 1955) sehr kompliziert sein und davon abhängig, ob unbelastet, mit einbeiniger oder zweibeiniger Belastung bewegt wird.
Die größte Kontroverse aber entstand aufgrund eines Berichtes von Maigne (1972), bezüglich einer Einladung von 10 erfahrenen Manualtherapeuten welche eine Patientin mit „SIG Beschwerden“ untersuchen sollten. Nachdem unterschiedliche Beweglichkeitsdiagnosen gestellt wurden stellte sich heraus, dass die Patientin eine kongenitale Fusion beider SIGs hatte. So kann es auch aussehen...
Die große Schwierigkeit bei der Bestimmung der Mobilität ist der Mangel an Vergleichsmöglichkeiten, da kein SIG sowohl intra- als auch inter-indviduell identisch ist. Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, dass das SIG einen Teil von mehreren kinematischen Ketten ausmacht, die alle einen Einfluss auf die Kine(ma)tik haben.
(Brooke 1924, Major und Helms 1997, Resnick 1975, Stewart 1984, Sashin 1930, McDonald und Hunt 1952, Vleeming (1990a und 1990b
Die Diagnose von einer SIG – Dysfunktionen ist oft eben eine Diagnose des Ausschließens von lumbalen Dysfunktionen (Thorpe1985).
Beal (1982) unterscheidet primäre und sekundäre Arthropathien. Bei der ersten Gruppe fungiert das SIG als Schmerzgenerator infolge einer mechanischen Läsion, hormonellen Ursache oder Krankheit.
Es gibt keine spezifischen klinischen Befunde, welches auf ein so genanntes sakro-iliakales Syndrom hinweisen. Die
Topographie des Schmerzes ist das beste Kriterium. (Maigne 1996)
Mechanische Läsionen entstehen meistens traumatisch im Sinne einer schmerzhaften Hypermobilität (Instabilität) oder schmerzhaften Hypomobilität (Blockierung, im engeren Sinne des Wortes).
Zu den primären Arthropathien gehören auch die hormonell bedingten Arthropathien bei Frauen während und nach der Schwangerschaft. Krankheiten umfassen alle Arthritiden und Synovitiden die meistens eine Folge einer Systemerkrankung sind.
Die sekundären Arthropathien sind in der Kultur der Osteopathie, Chriopraxis und Manuellen Therapie meistens Hypomobilitäten und weniger die Hypermobilitäten die Strukturen, die Teil der kinematischen Ketten sind -wozu auch das SIG gehört- überlasten können.
Die meiste Evidenz für mechanische bedingte Arthropathien weist in die Richtung der Instabilität.
Die Instabilität kann jedoch auch infolge einer Arthritis entstehen, weil durch die Flüssigkeitsansammlung eine Art Aquaplaning entsteht wodurch der „self – bracing „ Mechanismus nicht mehr stattfinden kann. Eine sofortige Verschlechterung oder das Ausbleiben einer Verbesserung der Beschwerden nach der Gurtanlage (eine Möglichkeit eines Tests) ist oft eine Indikation für eine nicht-mechanische Ursache der Instabilität.
Die Instabilität kann weiter unterverteilt werden in eine Instabilität mit Symphysenbeteiligung oder ohne Symphysenbeteiligung. Im ersten Fall redet man von einer Beckenringinstabilität und der aktive straight leg raise Test gibt Ausschluss über den Schweregrad der Instabilität.
Blockierungen infolge makro-traumatischer Ereignisse können in jedem SIG und in jedem Alter auftreten. Ohne ein makro-traumatisches Ereignis kommt es vermutlich nur dann zu Blockierungen, wenn eine klinische oder subklinische Hypermobilität vorliegt. Weil es nur dann möglich ist, dass nicht komplementäre Rillen und Leisten ineinander verhaken können.
Hormonell bedingte Lässionen lassen wir hier aussen vor.
Die Untersuchung kann folgenden Ablauf haben:
Anamnese:
z.B.
Schmerz bei länger gleichbleibender Aktivität (nicht zu LWS differenzierbar)
Seit wann ?
Männer : Trauma nötig
Frauen : Geburt (danach reicht ev. schon Heben etc. aus), Trauma
Systemerkrankung ?
(Mens 1996)
Untersuchung:
Schmerzgenerator SIG: 3 nötige Pfeiler sind oft erforderlich:
I. Subjektiv
Anamnese muss passen
Topographie des Schmerzens muss passen
II. Objektiv
Mindestens 2 Provokationstests müssen positiv sein
Alter /Geschlecht
III. LWS – Hüft - Symphysen Pathologie ausgeschlossen
Es gibt einige wenige Tests welche spezifisch und sensitiv sind. Es liegt jetzt an jedem selbst diese für sich zu entdecken, vor allem den Focus auf Zeit und Durchführbarkeit gelenkt.
Viel Spaß beim ausprobieren.
stefan 302
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stefan 302 schrieb:
hgb schrieb am 9.1.16 17:59:
1. Beinlänge:
Es gibt mehrere Meßverfahren, alle mit Fehlern behaftet.
A) Fühlen mit Händen oder der Beckenwaage in den Taillen auf dem Beckenkamm. Fehlermöglichkeiten: Beckenschaufeln können asymmetrisch sein, nicht jeweils auf dem höchseten Punkt der crista illiaca, ungenaues Placieren durch Speck, ungeprüfte Hüft- und Kniestreckung insgesamt die größte Fehlerbreite.
B) Brettchenunterlage und Kontrolle wie genannt bzw. mit einer senkrecht stehenden rima ani und gleichen Gesäßfalten. Fehlermöglichkeiten: Ungeprüfte Hüft- und Kniestreckung. Klnisch n. m .Meinung recht gut.
C) Messenmit dem Maßband zw. spina il.ant sup.und mall.lat.Fehlermöglichkeiten: Differente Anlage des Maßbandes.
Um dies zu zeigen hat auf einem Orthopädenkongreß vor vielen Jahren ein Ordinarius -vernatwortl.Prof für Forschung und Lehre einer Universität - fünf Kollegen -ORDINARIEN - auf die Bühne gebeten, die nacheinander bei fünf Assistenten der Klinik die BL messen sollten.
Differenz bis zu fünf cm!! Gleichwohl fordert die BG auf ihren Meßblättern dieses Verfahren, m.M. nicht gut.
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Ergo: Ohne Prüfung auf Hüftbeugekontraktur und Streckdefizit in den KG gibt es keine exakte Messung.
Zum SIG ein anderer Beitrag demnächst.
mfg hgb :blush:
Es gibt viele Kontroversen bezüglich des sacroiliacalen Gelenkes. Die Kontroversen betreffen die Gelenkart, das Bewegungsausmaß und die Biomechanik des SIG sowie die Rolle der kinematischen und kinetischen Ketten.
Viele Fakten stützen auf die Doktorarbeit von Professor Andry Vleeming (1990), der mit der These, dass die Alterung des SIG keine Degeneration, sondern vielmehr eine physiologische Adaptierung ist, viel Aufsehen erregt hat. (Vleeming, 1990; Vleeming et al, 1990a und 1990b). Vlemming hat dazu ausgezeichnete Bücher veröffentlicht.
"Movement, Stability and Low Back Pain: The Essential Role of the Pelvis, 1e by Andry Vleeming PhD PT (1997-09-03)"
"Movement, Stability & Lumbopelvic Pain: Integration of research and therapy, 2e 2nd Edition by Vleeming PhD PT, Andry, Mooney MD, Vert, Stoeckart PhD, Rob (2007) Gebundene Ausgabe"
"Manual Therapy for Musculoskeletal Pain Syndromes: An Evidence- and Clinical ..."
Ein Grund z.B. für die Kontroverse ist die enorme Anzahl der in der Literatur beschriebenen Tests für das SIG.
Eine konservative Zählung ergibt ungefähr 54 Tests! Hier kann man sehen, wie unsicher man in der Hinsicht ist, "DEN" Test zu finden.
Dabei muss jedoch zwischen Provokationstests (Tests die feststellen, ob das SIG die Quelle der Schmerzwahrnehmung ist) und Mobilitätstests (Tests die feststellen, ob das SIG hypo- oder hypermobil ist) unterschieden werden. Untersuchungen unterstützen die Hypothese, dass die Provokationstests stichhaltiger und zuverlässiger als die Mobilitätstests sind.
Die Biomechanik des SIG soll mit vielen momentanen Rotationsachsen (basierend auf der Studie von Weisl, 1955) sehr kompliziert sein und davon abhängig, ob unbelastet, mit einbeiniger oder zweibeiniger Belastung bewegt wird.
Die größte Kontroverse aber entstand aufgrund eines Berichtes von Maigne (1972), bezüglich einer Einladung von 10 erfahrenen Manualtherapeuten welche eine Patientin mit „SIG Beschwerden“ untersuchen sollten. Nachdem unterschiedliche Beweglichkeitsdiagnosen gestellt wurden stellte sich heraus, dass die Patientin eine kongenitale Fusion beider SIGs hatte. So kann es auch aussehen...
Die große Schwierigkeit bei der Bestimmung der Mobilität ist der Mangel an Vergleichsmöglichkeiten, da kein SIG sowohl intra- als auch inter-indviduell identisch ist. Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, dass das SIG einen Teil von mehreren kinematischen Ketten ausmacht, die alle einen Einfluss auf die Kine(ma)tik haben.
(Brooke 1924, Major und Helms 1997, Resnick 1975, Stewart 1984, Sashin 1930, McDonald und Hunt 1952, Vleeming (1990a und 1990b
Die Diagnose von einer SIG – Dysfunktionen ist oft eben eine Diagnose des Ausschließens von lumbalen Dysfunktionen (Thorpe1985).
Beal (1982) unterscheidet primäre und sekundäre Arthropathien. Bei der ersten Gruppe fungiert das SIG als Schmerzgenerator infolge einer mechanischen Läsion, hormonellen Ursache oder Krankheit.
Es gibt keine spezifischen klinischen Befunde, welches auf ein so genanntes sakro-iliakales Syndrom hinweisen. Die
Topographie des Schmerzes ist das beste Kriterium. (Maigne 1996)
Mechanische Läsionen entstehen meistens traumatisch im Sinne einer schmerzhaften Hypermobilität (Instabilität) oder schmerzhaften Hypomobilität (Blockierung, im engeren Sinne des Wortes).
Zu den primären Arthropathien gehören auch die hormonell bedingten Arthropathien bei Frauen während und nach der Schwangerschaft. Krankheiten umfassen alle Arthritiden und Synovitiden die meistens eine Folge einer Systemerkrankung sind.
Die sekundären Arthropathien sind in der Kultur der Osteopathie, Chriopraxis und Manuellen Therapie meistens Hypomobilitäten und weniger die Hypermobilitäten die Strukturen, die Teil der kinematischen Ketten sind -wozu auch das SIG gehört- überlasten können.
Die meiste Evidenz für mechanische bedingte Arthropathien weist in die Richtung der Instabilität.
Die Instabilität kann jedoch auch infolge einer Arthritis entstehen, weil durch die Flüssigkeitsansammlung eine Art Aquaplaning entsteht wodurch der „self – bracing „ Mechanismus nicht mehr stattfinden kann. Eine sofortige Verschlechterung oder das Ausbleiben einer Verbesserung der Beschwerden nach der Gurtanlage (eine Möglichkeit eines Tests) ist oft eine Indikation für eine nicht-mechanische Ursache der Instabilität.
Die Instabilität kann weiter unterverteilt werden in eine Instabilität mit Symphysenbeteiligung oder ohne Symphysenbeteiligung. Im ersten Fall redet man von einer Beckenringinstabilität und der aktive straight leg raise Test gibt Ausschluss über den Schweregrad der Instabilität.
Blockierungen infolge makro-traumatischer Ereignisse können in jedem SIG und in jedem Alter auftreten. Ohne ein makro-traumatisches Ereignis kommt es vermutlich nur dann zu Blockierungen, wenn eine klinische oder subklinische Hypermobilität vorliegt. Weil es nur dann möglich ist, dass nicht komplementäre Rillen und Leisten ineinander verhaken können.
Hormonell bedingte Lässionen lassen wir hier aussen vor.
Die Untersuchung kann folgenden Ablauf haben:
Anamnese:
z.B.
Schmerz bei länger gleichbleibender Aktivität (nicht zu LWS differenzierbar)
Seit wann ?
Männer : Trauma nötig
Frauen : Geburt (danach reicht ev. schon Heben etc. aus), Trauma
Systemerkrankung ?
(Mens 1996)
Untersuchung:
Schmerzgenerator SIG: 3 nötige Pfeiler sind oft erforderlich:
I. Subjektiv
Anamnese muss passen
Topographie des Schmerzens muss passen
II. Objektiv
Mindestens 2 Provokationstests müssen positiv sein
Alter /Geschlecht
III. LWS – Hüft - Symphysen Pathologie ausgeschlossen
Es gibt einige wenige Tests welche spezifisch und sensitiv sind. Es liegt jetzt an jedem selbst diese für sich zu entdecken, vor allem den Focus auf Zeit und Durchführbarkeit gelenkt.
Viel Spaß beim ausprobieren.
stefan 302
mfg hgb :grin:
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hgb schrieb:
..schön, dass Du zu einem Thema antwortest, zu dem ich aus guten Gründen noch kein Wort geschrieben habe. :tired_face:
mfg hgb :grin:
Das Thema wäre seitenfüllend, ich habe nur das Wichtigste wiedergegeben.
Vielleicht ensteht mal eine sachliche Diskussion.... :kissing_closed_eyes:
stefan 302
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stefan 302 schrieb:
Sorry, ich hatte gerade Zeit.... :blush:
Das Thema wäre seitenfüllend, ich habe nur das Wichtigste wiedergegeben.
Vielleicht ensteht mal eine sachliche Diskussion.... :kissing_closed_eyes:
stefan 302
mfg :anguished:hgb
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hgb schrieb:
..und wozu dann das Zitat über die Beinllängen?? :hushed: :hushed:
mfg :anguished:hgb
Ich nehme an, du meinst das Zitat von safe.
stefan 302
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stefan 302 schrieb:
....das können "zwei paar Stiefel sein", die unabhängig oder abhängig sein können.
Ich nehme an, du meinst das Zitat von safe.
stefan 302
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Problem beschreiben
hgb schrieb:
1. Beinlänge:
Es gibt mehrere Meßverfahren, alle mit Fehlern behaftet.
A) Fühlen mit Händen oder der Beckenwaage in den Taillen auf dem Beckenkamm. Fehlermöglichkeiten: Beckenschaufeln können asymmetrisch sein, nicht jeweils auf dem höchseten Punkt der crista illiaca, ungenaues Placieren durch Speck, ungeprüfte Hüft- und Kniestreckung insgesamt die größte Fehlerbreite.
B) Brettchenunterlage und Kontrolle wie genannt bzw. mit einer senkrecht stehenden rima ani und gleichen Gesäßfalten. Fehlermöglichkeiten: Ungeprüfte Hüft- und Kniestreckung. Klnisch n. m .Meinung recht gut.
C) Messenmit dem Maßband zw. spina il.ant sup.und mall.lat.Fehlermöglichkeiten: Differente Anlage des Maßbandes.
Um dies zu zeigen hat auf einem Orthopädenkongreß vor vielen Jahren ein Ordinarius -vernatwortl.Prof für Forschung und Lehre einer Universität - fünf Kollegen -ORDINARIEN - auf die Bühne gebeten, die nacheinander bei fünf Assistenten der Klinik die BL messen sollten.
Differenz bis zu fünf cm!! Gleichwohl fordert die BG auf ihren Meßblättern dieses Verfahren, m.M. nicht gut.
C) Röntgenbild der Hüften im Stand oder als Beckenbeinstatik. Fehlermöglichkeit: Ungeprüfte Hüft- und Kniestreckung.
Strahlenbelstung!
D) Sacrumhorizontalstand, bei max. Vorneigen steht das Kreuzbein horizontal bzw. einseitig tiefer, bei Beugeeinschränkung steht es schief,siehe B. Fehlermöglichkeit: Ungeprüfte Kniestreckung. Klinisch die genaueste Prüfung.
Ergo: Ohne Prüfung auf Hüftbeugekontraktur und Streckdefizit in den KG gibt es keine exakte Messung.
Zum SIG ein anderer Beitrag demnächst.
mfg hgb :blush:
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