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Gelsenkirchen. Bei uns steht der
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Hause arb...
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ich wollte mal fragen, ob ihr Empfehlungen zu Büchern bezüglich der kindlichen Entwicklung bzw. der ersten Babyjahre habt. Vor allem der Bereich Motorik interessiert mich etwas vertiefter.
Ich bin selbst Logo und fand die Kapitel in den klassischen Babybüchern (z.B. "Babyjahre") zur Sprachentwicklung veraltet, langatmig und teilweise zu kurz. Die Kapitel zur Motorik konnte ich aufgrund mangelnden Wissens nicht beurteilen, befürchte aber das sie fachlich dann entsprechend der Sprachentwicklung zu beurteilen sind.
Kennt ihr ein tolles und aktuelles Buch, dass auf die motorische Entwicklung von Babys eingeht und auch Tipps zum Lagern, Halten, Tragen etc. enthält?
Vielen Dank schon einmal im Voraus für eure Ideen!
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thea123 schrieb:
Hallo,
ich wollte mal fragen, ob ihr Empfehlungen zu Büchern bezüglich der kindlichen Entwicklung bzw. der ersten Babyjahre habt. Vor allem der Bereich Motorik interessiert mich etwas vertiefter.
Ich bin selbst Logo und fand die Kapitel in den klassischen Babybüchern (z.B. "Babyjahre") zur Sprachentwicklung veraltet, langatmig und teilweise zu kurz. Die Kapitel zur Motorik konnte ich aufgrund mangelnden Wissens nicht beurteilen, befürchte aber das sie fachlich dann entsprechend der Sprachentwicklung zu beurteilen sind.
Kennt ihr ein tolles und aktuelles Buch, dass auf die motorische Entwicklung von Babys eingeht und auch Tipps zum Lagern, Halten, Tragen etc. enthält?
Vielen Dank schon einmal im Voraus für eure Ideen!
spontan bin ich im Geiste meine ganzen Bücher durchgegangen. So wirklich überzeugen konnte mich keins, wenn man sich nicht die globale, breit gestreute Entwicklung im Überblick erarbeiten möchte.
Ob ein Säugling sich nun Ende des 5.ten Monats dreht, mit 8 oder 10 Monaten krabbelt, erst mit 18 Monaten frei läuft, dafür aber schon drei Wort Sätze bildet und mit Duplos hantiert, die Entwicklung ist so individuell wie die Persönlichkeit. Der Leistungsdruck der Gesellschaft und der direkten Umwelt lassen solche normalen individuellen Entwicklungen aber nur noch selten zu. Eltern werden inzwischen unter Druck gesetzt, wenn das Kind nicht mit 6 Monaten robbt oder krabbelt, mit 12 Monaten frei läuft. Dass das Kind nicht mehrere Baustellen gleichzeitig beackern kann (Sprache/Wahrnehmung/Feinmotorik...), wird nicht beachtet.
Es werden bei den U Untersuchungen sog. Meilensteine abgefragt, eine qualitative Beurteilung erfolgt nicht. Dabei ist die qualitative Bewegung deutlich wichtiger. Mir ist es egal, ob ein Säugling dies oder jenes einen Monat früher oder später kann, wenn die Aufrichtemechanismen stimmen, die Ausgegelichenheit der ventralen und dorsalen Kette gegeben und die Wirbelsäule durchlaufend ist ( weitere Kriterien führen in eine Endlosaufzählung).
Ganz am Anfang meiner Karriere als Kinderphysio habe ich mich mal mit Frau Dr. Ernst (sie war Mitautorin der Münchner Funktionellen) unterhalten: die ganze Tabelle ist optimiert, d.h. es wurden wohl im Verlauf der Untersuchung alle Kinder nicht mehr mitbeurteilt, die längere Zeit krank waren, sich etwas gebrochen hatten, mehr als in drei Lagereaktionen auffällig waren. Also hatte man am Ende des ersten LJ die Creme de la Creme und davon hat man den Durchschnitt gebildet. Also eine sehr aussagekräftige Tabelle:). Besitzt aber immer noch Gültigkeit.
Um Dir einen globalen Überblick zu verschaffen: Entwicklungsneurologie und Neuropädiatrie;
Sehr zu empfehlen, da es die neuronale Entwicklung und somit die erste Möglichkeit der Fähigkeit beschreibt: Lise Eliot: was geht da drinnen vor;
Edit sagt: Das Handling eines Säuglinges lässt man sich am Besten von einer Kinderphysio zeigen, das hat meines Erachtens das beste Zeit- Leistungs- Verhältnis.
Viele Grüße
Monika
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mosaik schrieb:
Hallo zurück,
spontan bin ich im Geiste meine ganzen Bücher durchgegangen. So wirklich überzeugen konnte mich keins, wenn man sich nicht die globale, breit gestreute Entwicklung im Überblick erarbeiten möchte.
Ob ein Säugling sich nun Ende des 5.ten Monats dreht, mit 8 oder 10 Monaten krabbelt, erst mit 18 Monaten frei läuft, dafür aber schon drei Wort Sätze bildet und mit Duplos hantiert, die Entwicklung ist so individuell wie die Persönlichkeit. Der Leistungsdruck der Gesellschaft und der direkten Umwelt lassen solche normalen individuellen Entwicklungen aber nur noch selten zu. Eltern werden inzwischen unter Druck gesetzt, wenn das Kind nicht mit 6 Monaten robbt oder krabbelt, mit 12 Monaten frei läuft. Dass das Kind nicht mehrere Baustellen gleichzeitig beackern kann (Sprache/Wahrnehmung/Feinmotorik...), wird nicht beachtet.
Es werden bei den U Untersuchungen sog. Meilensteine abgefragt, eine qualitative Beurteilung erfolgt nicht. Dabei ist die qualitative Bewegung deutlich wichtiger. Mir ist es egal, ob ein Säugling dies oder jenes einen Monat früher oder später kann, wenn die Aufrichtemechanismen stimmen, die Ausgegelichenheit der ventralen und dorsalen Kette gegeben und die Wirbelsäule durchlaufend ist ( weitere Kriterien führen in eine Endlosaufzählung).
Ganz am Anfang meiner Karriere als Kinderphysio habe ich mich mal mit Frau Dr. Ernst (sie war Mitautorin der Münchner Funktionellen) unterhalten: die ganze Tabelle ist optimiert, d.h. es wurden wohl im Verlauf der Untersuchung alle Kinder nicht mehr mitbeurteilt, die längere Zeit krank waren, sich etwas gebrochen hatten, mehr als in drei Lagereaktionen auffällig waren. Also hatte man am Ende des ersten LJ die Creme de la Creme und davon hat man den Durchschnitt gebildet. Also eine sehr aussagekräftige Tabelle:). Besitzt aber immer noch Gültigkeit.
Um Dir einen globalen Überblick zu verschaffen: Entwicklungsneurologie und Neuropädiatrie;
Sehr zu empfehlen, da es die neuronale Entwicklung und somit die erste Möglichkeit der Fähigkeit beschreibt: Lise Eliot: was geht da drinnen vor;
Edit sagt: Das Handling eines Säuglinges lässt man sich am Besten von einer Kinderphysio zeigen, das hat meines Erachtens das beste Zeit- Leistungs- Verhältnis.
Viele Grüße
Monika
vielen Dank für deine Antwort.
Es geht mir auch gar nicht so sehr um die Meilensteine, sondern eher darum welche Entwicklungsschritte überhaupt eine Rolle spielen. Über welche Wege kommen die Kinder zum Laufen, auf welche Haltung muss ich bei Tragetüchern achten, wie kann ich das Kind im Alltag zum Drehen anregen, wie kann ich die Motorik spielerisch und mit Spaß fördern.
Ich habe das Gefühl so viel über Sprachentwicklung zu wissen und gar nichts über Motorik (was so natürlich eigentlich auch nicht stimmt), dass ich da ein bisschen verunsichert bin, zumal es das erste Kind ist.
Vermutlich wird auch die Hebamme noch einmal viel erzählen und da klären sich dann viele Fragen.
Ich schaue mal ob es hier vielleicht auch Elternkurse von einer Kinderphysio gibt...
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genieß dein Baby und mach Dir keinen Kopp.
Viel wichtiger als der rein mechanische Umgang und die Förderung des Kindes sind Liebe, Respekt, Zeit und Genuss. Alles andere ergibt sich daraus.
Lass Dein Handy aus, bis Dein Kind abends eingeschlafen ist.
Schlafe, wenn das Kind schläft. eine ausgeruhte Mutter ist stressresistenter und der Haushalt dankt es einem nicht im Gegensatz zum Kind. Evtl lässt Du Dir für das erste halbe Jahr eine Haushaltshilfe schenken ( Omas und Opas wissen oft nicht, was sie zur Geburt schenken sollen).
Erlebe die Umwelt neu, wenn Dein Kind für den ersten Spazierschritt eine halbe Stunde braucht.
Geh zum Eltern Kind Turnen und hetze nicht mit Kind im Buggy dorthin.
Wenn die Glückshormone aufgebraucht sind: man darf sich auch mal ausheulen.
Wenn andere Mütter nur Tolles über ihr Baby berichten: das stimmt nicht, irgendwann hat jeder mindestens einmal keine Unterwäsche mehr im Schrank, weil die Zeit für die Wäsche nicht gereicht hat.
Verlier Dich nicht in " das Mutti", Du besitzt weiterhin Existenzberechtignung als Partnerin, Freundin, Fachfrau.
Wenn Du ein Schreikind hast: such Dir Fluchtmomente, Dein Kind hat mehr von einer entspannten Mutter ( und ja, es gibt sie immer noch die Schreikinder, trotz Osteopathie, die schon viel richten kann)
Gib Dein Kind ohne schlechtes Gewissen an bekannte Personen ( Eltern/ Freunde...) ab und hab Qualitätszeit mit Deinem Partner. Evtl. vereinbart einen festen Babysittertermin einmal die Woche.
Gib es mal für eine halbe Stunde ab und lad Deine eigenen Akkus wieder auf. Alleine die verbale Übergabe: "hier, Dein Kind" reicht, um die Verantwortung abstreifen zu können ( und eine heisse Wanne mit ätherischen Ölen tut Wunder)
Jeder hat eine Meinung zum Umgang mit dem Kind und weiss es nach dem jeweiligen Dafürhalten angeblich besser als eine Erstlingsmutter. Trotzdem: Du musst Dir abends in den Spiegel gucken, Du badest alle Ratschläge im Zweifel selber aus. Hör auf Dein Herz, der Verstand wird eingeschaltet, wenn Dein Kind eine Grenze verletzt. Erst dann kannst Du voll hinter Deiner Erziehung stehen. Und erst dann wird Dein Kind den Ernst der Lage erkennen (ein nein wird anders betont, wenn es sich um die Steckdose handelt im Gegensatz zum lästigen und teilweise nervenden Ausräumen von Töpfen).
Ich wünsche Dir viel Spass mit Deinem Kind und nutze die Zeit zur eigenen Entschleunigung.
Neben den bereits erwähnten Fachbüchern: Kinder verstehen, born to be wild.
Viele Grüße
Monika
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mosaik schrieb:
Hallo Thea,
genieß dein Baby und mach Dir keinen Kopp.
Viel wichtiger als der rein mechanische Umgang und die Förderung des Kindes sind Liebe, Respekt, Zeit und Genuss. Alles andere ergibt sich daraus.
Lass Dein Handy aus, bis Dein Kind abends eingeschlafen ist.
Schlafe, wenn das Kind schläft. eine ausgeruhte Mutter ist stressresistenter und der Haushalt dankt es einem nicht im Gegensatz zum Kind. Evtl lässt Du Dir für das erste halbe Jahr eine Haushaltshilfe schenken ( Omas und Opas wissen oft nicht, was sie zur Geburt schenken sollen).
Erlebe die Umwelt neu, wenn Dein Kind für den ersten Spazierschritt eine halbe Stunde braucht.
Geh zum Eltern Kind Turnen und hetze nicht mit Kind im Buggy dorthin.
Wenn die Glückshormone aufgebraucht sind: man darf sich auch mal ausheulen.
Wenn andere Mütter nur Tolles über ihr Baby berichten: das stimmt nicht, irgendwann hat jeder mindestens einmal keine Unterwäsche mehr im Schrank, weil die Zeit für die Wäsche nicht gereicht hat.
Verlier Dich nicht in " das Mutti", Du besitzt weiterhin Existenzberechtignung als Partnerin, Freundin, Fachfrau.
Wenn Du ein Schreikind hast: such Dir Fluchtmomente, Dein Kind hat mehr von einer entspannten Mutter ( und ja, es gibt sie immer noch die Schreikinder, trotz Osteopathie, die schon viel richten kann)
Gib Dein Kind ohne schlechtes Gewissen an bekannte Personen ( Eltern/ Freunde...) ab und hab Qualitätszeit mit Deinem Partner. Evtl. vereinbart einen festen Babysittertermin einmal die Woche.
Gib es mal für eine halbe Stunde ab und lad Deine eigenen Akkus wieder auf. Alleine die verbale Übergabe: "hier, Dein Kind" reicht, um die Verantwortung abstreifen zu können ( und eine heisse Wanne mit ätherischen Ölen tut Wunder)
Jeder hat eine Meinung zum Umgang mit dem Kind und weiss es nach dem jeweiligen Dafürhalten angeblich besser als eine Erstlingsmutter. Trotzdem: Du musst Dir abends in den Spiegel gucken, Du badest alle Ratschläge im Zweifel selber aus. Hör auf Dein Herz, der Verstand wird eingeschaltet, wenn Dein Kind eine Grenze verletzt. Erst dann kannst Du voll hinter Deiner Erziehung stehen. Und erst dann wird Dein Kind den Ernst der Lage erkennen (ein nein wird anders betont, wenn es sich um die Steckdose handelt im Gegensatz zum lästigen und teilweise nervenden Ausräumen von Töpfen).
Ich wünsche Dir viel Spass mit Deinem Kind und nutze die Zeit zur eigenen Entschleunigung.
Neben den bereits erwähnten Fachbüchern: Kinder verstehen, born to be wild.
Viele Grüße
Monika
Großartiger Beitrag! Besser geht nicht. Vielen Dank!
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Susulo schrieb:
@mosaik: :thumbsdown: :thumbsdown: :clap: :clap:
Großartiger Beitrag! Besser geht nicht. Vielen Dank!
:clap: :clap: einfach großartig !!!!
LG von Judith
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Knorpelchen schrieb:
Hallo @mosaik
:clap: :clap: einfach großartig !!!!
LG von Judith
vielen Dank für deine tolle Antwort. Du hast vollkommen Recht. Es wird sich alles aus dem Alltag ergeben. Entschleunigt werde ich im Moment schon, aber man muss den Umgang damit erst einmal lernen, wenn man es gewohnt ist von Termin zu Termin zu rennen.
:blush:
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thea123 schrieb:
Hallo Mosaik,
vielen Dank für deine tolle Antwort. Du hast vollkommen Recht. Es wird sich alles aus dem Alltag ergeben. Entschleunigt werde ich im Moment schon, aber man muss den Umgang damit erst einmal lernen, wenn man es gewohnt ist von Termin zu Termin zu rennen.
:blush:
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thea123 schrieb:
Hallo,
vielen Dank für deine Antwort.
Es geht mir auch gar nicht so sehr um die Meilensteine, sondern eher darum welche Entwicklungsschritte überhaupt eine Rolle spielen. Über welche Wege kommen die Kinder zum Laufen, auf welche Haltung muss ich bei Tragetüchern achten, wie kann ich das Kind im Alltag zum Drehen anregen, wie kann ich die Motorik spielerisch und mit Spaß fördern.
Ich habe das Gefühl so viel über Sprachentwicklung zu wissen und gar nichts über Motorik (was so natürlich eigentlich auch nicht stimmt), dass ich da ein bisschen verunsichert bin, zumal es das erste Kind ist.
Vermutlich wird auch die Hebamme noch einmal viel erzählen und da klären sich dann viele Fragen.
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