Die Stadt Bad Camberg sucht zum
nächstmöglichen Zeitpunkt einen
Physiotherapeuten (m/w/d)
für das Badehaus in Bad Camberg.
Bei der zu besetzenden Stelle
handelt es sich um eine
unbefristete Vollzeitstelle.
Das Aufgabengebiet umfasst folgende
Schwerpunkte:
• Verabreichung aller üblichen
physiotherapeutischen Maßnahmen
• Physikalische Therapie wie
Fango/Massagen/Lehm
• Behandlungen im Rahmen
ambulanter Vorsorgemaßnahmen nach
"§ 23 Abs. 2 SGB V
• Alle praxisübliche...
nächstmöglichen Zeitpunkt einen
Physiotherapeuten (m/w/d)
für das Badehaus in Bad Camberg.
Bei der zu besetzenden Stelle
handelt es sich um eine
unbefristete Vollzeitstelle.
Das Aufgabengebiet umfasst folgende
Schwerpunkte:
• Verabreichung aller üblichen
physiotherapeutischen Maßnahmen
• Physikalische Therapie wie
Fango/Massagen/Lehm
• Behandlungen im Rahmen
ambulanter Vorsorgemaßnahmen nach
"§ 23 Abs. 2 SGB V
• Alle praxisübliche...
Hat jemand schon einen Flüchtling als PT eingestellt oder hat es vor?
Wie sind eure Erfahrungen so?
Ich denke da so an Kompetenz, wie sie bei Patienten ankommen, ob es auch Patienten gibt, die sich weigern, sich von Flüchtlingen nicht behandeln lassen etc.
Gefällt mir
Wollen Sie diesen Beitrag wirklich melden?
Problem beschreiben
Anonymer Teilnehmer schrieb:
Hallo!
Hat jemand schon einen Flüchtling als PT eingestellt oder hat es vor?
Wie sind eure Erfahrungen so?
Ich denke da so an Kompetenz, wie sie bei Patienten ankommen, ob es auch Patienten gibt, die sich weigern, sich von Flüchtlingen nicht behandeln lassen etc.
Gefällt mir
Ich bin zu der Patientin gegangen und habe sie freundlich aus der Praxis rauskomplimentiert .
Das einzig richtige. Wer meine Mitarbeiter angeht, geht auch mich an.
Tolle Reaktion
Gefällt mir
Wollen Sie diesen Beitrag wirklich melden?
lexa schumanski schrieb:
Kitane schrieb am 13.10.15 08:11: :thumbsdown:
Ich bin zu der Patientin gegangen und habe sie freundlich aus der Praxis rauskomplimentiert .
Das einzig richtige. Wer meine Mitarbeiter angeht, geht auch mich an.
Tolle Reaktion
Off Topic, aber wenn das ein Kriterium wäre dann hätte das gesamte Frankenland und der Lahn-Dill-Kreis enorme Probleme! :wink: :kissing_closed_eyes:
Grüße...Gerry
Gefällt mir
Wollen Sie diesen Beitrag wirklich melden?
Gerry schrieb:
...Sie rollt das "r" etwas...
Off Topic, aber wenn das ein Kriterium wäre dann hätte das gesamte Frankenland und der Lahn-Dill-Kreis enorme Probleme! :wink: :kissing_closed_eyes:
Grüße...Gerry
Aber ich denke, ich werde sie wohl doch nicht einstellen, da sie ein Kopftuch trägt und ca. 95% meiner Patienten nichts mit Flüchtlingen zu tun haben wollen. Für mich wäre es ok, aber dadurch fast meinen gesamten Kundenstamm verlieren? Das kann ich mir auch nicht leisten.
Ich wollte aber einfach mal wissen, wie eure Erfahrungen mit FLüchtlingen als PT sind.
Gefällt mir
Wollen Sie diesen Beitrag wirklich melden?
Anonymer Teilnehmer schrieb:
Ich frage deswegen, weil ich eine potentielle Bewerberin aus Syrien hätte mit abgeschlossener Physio-Ausbildung, wird diese Ausbildung eigentlich auch von den Krankenkassen hier wegen Abrechnung akzeptiert?
Aber ich denke, ich werde sie wohl doch nicht einstellen, da sie ein Kopftuch trägt und ca. 95% meiner Patienten nichts mit Flüchtlingen zu tun haben wollen. Für mich wäre es ok, aber dadurch fast meinen gesamten Kundenstamm verlieren? Das kann ich mir auch nicht leisten.
Ich wollte aber einfach mal wissen, wie eure Erfahrungen mit FLüchtlingen als PT sind.
...Sie rollt das "r" etwas...
Off Topic, aber wenn das ein Kriterium wäre dann hätte das gesamte Frankenland und der Lahn-Dill-Kreis enorme Probleme! :wink: :kissing_closed_eyes:
Grüße...Gerry
:clap: Ich will das Thema nicht vertiefen, aber ich bin Fränkin und lebe und arbeite "fern der Heimat" :wink: und hab mi
ttatsächlich deshalb schon kuriose Dinge anhören müssen....
Gefällt mir
Wollen Sie diesen Beitrag wirklich melden?
Susulo schrieb:
Gerry schrieb am 13.10.15 08:42:
...Sie rollt das "r" etwas...
Off Topic, aber wenn das ein Kriterium wäre dann hätte das gesamte Frankenland und der Lahn-Dill-Kreis enorme Probleme! :wink: :kissing_closed_eyes:
Grüße...Gerry
:clap: Ich will das Thema nicht vertiefen, aber ich bin Fränkin und lebe und arbeite "fern der Heimat" :wink: und hab mi
ttatsächlich deshalb schon kuriose Dinge anhören müssen....
Ich frage deswegen, weil ich eine potentielle Bewerberin aus Syrien hätte mit abgeschlossener Physio-Ausbildung, wird diese Ausbildung eigentlich auch von den Krankenkassen hier wegen Abrechnung akzeptiert?
Aber ich denke, ich werde sie wohl doch nicht einstellen, da sie ein Kopftuch trägt und ca. 95% meiner Patienten nichts mit Flüchtlingen zu tun haben wollen. Für mich wäre es ok, aber dadurch fast meinen gesamten Kundenstamm verlieren? Das kann ich mir auch nicht leisten.
Ich wollte aber einfach mal wissen, wie eure Erfahrungen mit FLüchtlingen als PT sind.
Da hast du dir deine Frage doch längst selbst beantwortet. Wenn für dich nicht die menschliche und die fachliche Kompetenz im Vordergrund steht. Ich denke, man muss das wirklich zu 100%wollen (und zwar beide Seiten) - genau aus den Gründen, die medico beschreibt. Es ist ein langer Weg und geht nicht von heute auf morgen. Daher wird es hier auch noch nicht allzu viele Erfahrungen geben. Wenn ich von einer MA überzeugt wäre, würde ich auch hinter ihr stehen und handeln wie von Kitane beschrieben.
Gefällt mir
Wollen Sie diesen Beitrag wirklich melden?
Susulo schrieb:
Anonymer Teilnehmer schrieb am 13.10.15 08:48:
Ich frage deswegen, weil ich eine potentielle Bewerberin aus Syrien hätte mit abgeschlossener Physio-Ausbildung, wird diese Ausbildung eigentlich auch von den Krankenkassen hier wegen Abrechnung akzeptiert?
Aber ich denke, ich werde sie wohl doch nicht einstellen, da sie ein Kopftuch trägt und ca. 95% meiner Patienten nichts mit Flüchtlingen zu tun haben wollen. Für mich wäre es ok, aber dadurch fast meinen gesamten Kundenstamm verlieren? Das kann ich mir auch nicht leisten.
Ich wollte aber einfach mal wissen, wie eure Erfahrungen mit FLüchtlingen als PT sind.
Da hast du dir deine Frage doch längst selbst beantwortet. Wenn für dich nicht die menschliche und die fachliche Kompetenz im Vordergrund steht. Ich denke, man muss das wirklich zu 100%wollen (und zwar beide Seiten) - genau aus den Gründen, die medico beschreibt. Es ist ein langer Weg und geht nicht von heute auf morgen. Daher wird es hier auch noch nicht allzu viele Erfahrungen geben. Wenn ich von einer MA überzeugt wäre, würde ich auch hinter ihr stehen und handeln wie von Kitane beschrieben.
er hat durchgesetzt, dass in der praxis kein kopftuch getragen wird, die dienstkleidung getragen zu werden hat, weisse hose und
ein shirt in der farbe des praxislogos, einzige ausnahme: das shirt darf langarmig sein.
die helferinnen kommen in die praxis und gehen aus ihr, so wie sie es bevorzugen also mit kopftuch, weiten hosen und stark umhüllt.
es klappt.
warum kann das in einer pt praxis nicht auch durchsetzbar sein?
natürlich sollte auch der baldige erwerb deutscher sprachkenntnisse unverzichtbar sein.
gruss
uli
Gefällt mir
Wollen Sie diesen Beitrag wirklich melden?
rheuma schrieb:
mein zahnarzt hat einige helferinnen ausbilden lassen, die kopftuch tragen müssen - schon von daheim aus.
er hat durchgesetzt, dass in der praxis kein kopftuch getragen wird, die dienstkleidung getragen zu werden hat, weisse hose und
ein shirt in der farbe des praxislogos, einzige ausnahme: das shirt darf langarmig sein.
die helferinnen kommen in die praxis und gehen aus ihr, so wie sie es bevorzugen also mit kopftuch, weiten hosen und stark umhüllt.
es klappt.
warum kann das in einer pt praxis nicht auch durchsetzbar sein?
natürlich sollte auch der baldige erwerb deutscher sprachkenntnisse unverzichtbar sein.
gruss
uli
Gefällt mir
Wollen Sie diesen Beitrag wirklich melden?
Kitane schrieb:
Hut ab Medico toller Einsatz von dir und deinem Team . Berichte mal wie es weiter geht mit der Ausbildung ohne Papiere . Viel Glück und Erfolg für die junge Frau
Ich tippe mal darauf, daß deine Praxis in Ostdeutschland liegt. Wo ist der Brechsmiley.
Gefällt mir
Wollen Sie diesen Beitrag wirklich melden?
hans-jürgen309 schrieb:
95% deiner Patienten wollen nichts mit Flüchtlingen zu tun haben. Die sollten sich alle mal was schämen.
Ich tippe mal darauf, daß deine Praxis in Ostdeutschland liegt. Wo ist der Brechsmiley.
Gefällt mir
Wollen Sie diesen Beitrag wirklich melden?
britta109 schrieb:
Vorsichtig mit vorschnelle Verurteilungen! Es gibt Orte, die vor 70 Jahren überschwemmt wurden von Flüchtlingen. Die damaligen Flüchtlilnge und deren Kinder / Enkelkinder haben eine berechtigte Angst. Alte Ängste - die damals nicht psychotherapeutisch begleitet wurden - tauchen gerade jetzt wieder auf.
Ach ja, ich will mit denen auch nix zu tun haben. Warum? Weil es zu viele sind und ich mich in meiner Heimat bedroht fühle. Außerdem wurde ich von denen mehrmals belästigt.
Gefällt mir
Wollen Sie diesen Beitrag wirklich melden?
Biancchen schrieb:
Geht's noch, hier den Osten zu beleidigen!? Wo ist der Brech-Smiley.
Ach ja, ich will mit denen auch nix zu tun haben. Warum? Weil es zu viele sind und ich mich in meiner Heimat bedroht fühle. Außerdem wurde ich von denen mehrmals belästigt.
Ich weiß, das war jetzt politisch und menschlich unter der Gürtellinie, aber ich kann so platte Sätze ("mit denen will ich nix zu tun haben") einfach nicht ertragen und reagiere dann "als Spiegel" genauso platt.
Gefällt mir
Wollen Sie diesen Beitrag wirklich melden?
Susulo schrieb:
Es ist halt so - letztlich waren wir im Westen 1990 mit 16 Millionen Wirtschaftsflüchtlingen aus Ostdeutschland konfrontiert .... Wir haben Milliarden da reingesteckt, wenn es jetzt aber drum geht, selber mal Opfer zu bringen, dann ist man sich zu gut. Das kotzt mich z.b. an
Ich weiß, das war jetzt politisch und menschlich unter der Gürtellinie, aber ich kann so platte Sätze ("mit denen will ich nix zu tun haben") einfach nicht ertragen und reagiere dann "als Spiegel" genauso platt.
Wünsch dir viel Spaß bei deinen Pegida-Umzügen.
Gefällt mir
Wollen Sie diesen Beitrag wirklich melden?
hans-jürgen309 schrieb:
Jetzt geht es langsam auf eine persönliche Schiene. Lassen wir es gut sein.
Wünsch dir viel Spaß bei deinen Pegida-Umzügen.
Biancchen ist ein "Stellvertreter" für viele aus ihrem Jahrgang. Aus diesem Blickwinkel kann ich Angst nachvollziehen.
Gefällt mir
Wollen Sie diesen Beitrag wirklich melden?
britta109 schrieb:
Angst ist ein doofer Begleiter- und dennoch verständlich. Wenn ich es hier richtig verfolge, ist Biancchen recht jung. Sie wurde in die längste Friedensperiode Deutschlands hinein geboren. Sicherlich war nicht alles das Gelbe vom Ei- sie wird weder die innerdeutsche Grenze noch zu den Nachbarstaaten bewußt erlebt haben.
Biancchen ist ein "Stellvertreter" für viele aus ihrem Jahrgang. Aus diesem Blickwinkel kann ich Angst nachvollziehen.
Gefällt mir
Wollen Sie diesen Beitrag wirklich melden?
die neue schrieb:
aber auch junge Leute dürfen gerne mal über ihren (niedrigen) Tellerrand hinaussehen
Wollen Sie diesen Beitrag wirklich melden?
Problem beschreiben
Kitane schrieb:
Da wäre ich sehr vorsichtig es gibt leider eine Menge Pat. Die leider so denken. Habe eine MA aus Kasachstan die schon sehr lange hier lebt und hier auch ihr Examen gemacht hat. Sie rollt das "r" etwas eines Tages kam die MA heulend zu mir, weil die Patientin zu ihr gesagt hat, ob sie überhaupt qualifiziert sei und Ahnung hätte, sie wolle sich von Ausländer nicht behandeln lassen. Ich bin zu der Patientin gegangen und habe sie freundlich aus der Praxis rauskomplimentiert .
Erst mal einen Physio mit Arbeitserlaubnis und guten Sprachkenntnissen finden...
Ich kenne noch keinen PI, der einen Flüchtling einstellen konnte.
Der leidige Amtschimmel.
Gefällt mir
Wollen Sie diesen Beitrag wirklich melden?
Problem beschreiben
Ramona Völlkopf schrieb:
Ganz so einfach ist das ja leider nicht.
Erst mal einen Physio mit Arbeitserlaubnis und guten Sprachkenntnissen finden...
Ich kenne noch keinen PI, der einen Flüchtling einstellen konnte.
Der leidige Amtschimmel.
Die Erfahrungen sind durch die Bank sehr gut und sie wird es auch packen, hier Fuß zu fassen.
Zusammen mit der örtlichen Schule und einigen befreundeten Praxen werden wir uns an einem Ausbildungsprogramm beteiligen, dass Unterstützung leisten soll, den Beruf tatsächlich ausüben zu können. Dazu gehört wirklich alles. Von Unterstützung bei Behördengängen, zusätzlicher sprachlicher Förderung und Hilfe beim täglichen Leben werden wir einiges möglich machen.
Bisher haben wir schon bei den Anfängen des Projektes sehr viel zurückbekommen. Die zukünftigen Kollegen sind nicht nur dankbar, sondern wollen auch wirklich etwas reißen.
Aber einmal abgesehen davon: wir schlagen eine Wahnsinnsschlacht mit den Behörden. Obwohl ausnahmslos ALLE Behörden (AA, BaföG-Amt, etc.) wirklich unterstützen wollen und ebenfalls ALLES geben, verheddern wir uns permanent in irgendeinem Fallstrick. Raketenforschung ist ein Kinderspiel gegen diesen Behördenwahnsinn, in dem ausnahmslos gutwillige Menschen arbeiten und es trotzdem nicht gebacken kriegen können.
Wir werden diese Flüchtlingskrise nicht meistern können. Nicht wegen der öffentlichen Meinung, nicht wegen Pegida, nicht wegen der Anzahl, sondern weil die bürokratischen Hürden so absurd sind. Sie sind nicht hoch, sondern mit dem gesunden Menschenverstand nicht zu begreifen.
Trotzdem: Wir werden das voll durchziehen. Die zukünftigen Kollegen sind maximal motiviert, wir brauchen sie und wenn es so weiter geht, wird auch eine Tür in der Bürokratie aufgehen.
Versuch´es und hole Dir lokale Unterstützung. Und Geduld solltest Du mitbringen!
Gefällt mir
@AT: Das Kopftuch, wenn modern und pfiffig, würde mich weniger stören. Woher weißt du denn, dass 95% gegen Flüchtlinge sind? Ist es die lokale Meinung oder dein persönlicher Eindruck?
So oder so eine schwierige Entscheidung. Wenn du als AG und dein Team nicht voll dahinter stehen, lasst die Finger davon.
Gefällt mir
Wollen Sie diesen Beitrag wirklich melden?
britta109 schrieb:
Respekt :clap: :clap: :clap: Ich weiß nicht, ob ich es neben dem normalen Alltag bewältigen würde.
@AT: Das Kopftuch, wenn modern und pfiffig, würde mich weniger stören. Woher weißt du denn, dass 95% gegen Flüchtlinge sind? Ist es die lokale Meinung oder dein persönlicher Eindruck?
So oder so eine schwierige Entscheidung. Wenn du als AG und dein Team nicht voll dahinter stehen, lasst die Finger davon.
Das Thema Flüchtlinge ist eigentlich bei fast jedem Patienten ein Thema, ich halte mich schon komplett daraus, aber es ist eindeutig heraus zu hören, dass zumindest in meiner Region die Flüchtlingspolitik von Mutti Merkel als völlig falsch und gefährlich angesehen wird.
Gefällt mir
Wollen Sie diesen Beitrag wirklich melden?
Anonymer Teilnehmer schrieb:
Ja, während ich hier das Thema anfing zu schreiben, wurde mir bewußt, dass alles noch zu unklar ist, angefangen bei der Frage, ob ihr syrisches PT-Zeugnis in D von den KK akzeptiert werden würde.
Das Thema Flüchtlinge ist eigentlich bei fast jedem Patienten ein Thema, ich halte mich schon komplett daraus, aber es ist eindeutig heraus zu hören, dass zumindest in meiner Region die Flüchtlingspolitik von Mutti Merkel als völlig falsch und gefährlich angesehen wird.
Gefällt mir
Wollen Sie diesen Beitrag wirklich melden?
Kitane schrieb:
Hallo Medico, als was hast du die junge Dame denn eingestellt,wenn sie demnächst erst ihre Physioausbildung machen wird?
Dann ist bei uns eine Kraft kurzfristig ausgefallen und sie hat Handtücher zusammengelegt etc. (einfach mit angepackt).
Wir wollten ihr dann dafür etwas zahlen, sie muss dann ja auch versichert sein. Das ging dann im Rahmen eines Praktikums, wo sie bis zu 100€ dazuverdienen kann. Das Praktikum ist natürlich zeitlich begrenzt.
Es gab dann noch diverse Zwischenschritte, bei denen wir über irgendwelche Vorschriften gestolpert sind. Einen Teil davon haben wir dann einfach ignoriert, weswegen ich das hier im Detail nicht ausführen möchte.
Jedenfalls spricht sie mittlerweile sehr gut deutsch, wird von unseren Patienten mit Einladungen und Kuchen überhäuft und möchten gerne PT werden. Das gestaltet sich als sehr schwierig. Sie ist Christin und musste aus dem Iran Hals über Kopf flüchten und sollte eigentlich hingerichtet werden. Also hat sie keine Papiere, keine Zeugnisse, absolut nichts.
Und da mach jetzt mal was draus....
Ohne Papiere kann sie keine Schule annehmen. Es gibt kein Gesundheitszeugnis ohne Vorlage des Ausweises. Ein polizeiliches Führungszeugnis gibt es ohne Papiere nicht etc.
Deutschland ist auf die tatsächlichen Zustände in der Welt nicht wirklich vorbereitet, wenn sie denn mal hier vor unserer Haustür stehen.
Einen Menschen ohne Papiere kennt die Verwaltung nicht.
Wir ziehen das jetzt aber Schritt für Schritt durch.
Gefällt mir
Wollen Sie diesen Beitrag wirklich melden?
Jens Uhlhorn schrieb:
Das fing eigentlich ganz anders an. Die stand plötzlich bei uns in der Tür hat meinte, bei uns seien viele Menschen, sie sei einsam und wolle deutsch sprechen. Von da an war sie in jeder Rehsportgruppe anwesend und hat mit den Leuten geredet. Keine Therapie, keine Übungen, nur reden. 5 Stunden pro Tag. Den Rest hat sie im Deutschunterricht verbracht.
Dann ist bei uns eine Kraft kurzfristig ausgefallen und sie hat Handtücher zusammengelegt etc. (einfach mit angepackt).
Wir wollten ihr dann dafür etwas zahlen, sie muss dann ja auch versichert sein. Das ging dann im Rahmen eines Praktikums, wo sie bis zu 100€ dazuverdienen kann. Das Praktikum ist natürlich zeitlich begrenzt.
Es gab dann noch diverse Zwischenschritte, bei denen wir über irgendwelche Vorschriften gestolpert sind. Einen Teil davon haben wir dann einfach ignoriert, weswegen ich das hier im Detail nicht ausführen möchte.
Jedenfalls spricht sie mittlerweile sehr gut deutsch, wird von unseren Patienten mit Einladungen und Kuchen überhäuft und möchten gerne PT werden. Das gestaltet sich als sehr schwierig. Sie ist Christin und musste aus dem Iran Hals über Kopf flüchten und sollte eigentlich hingerichtet werden. Also hat sie keine Papiere, keine Zeugnisse, absolut nichts.
Und da mach jetzt mal was draus....
Ohne Papiere kann sie keine Schule annehmen. Es gibt kein Gesundheitszeugnis ohne Vorlage des Ausweises. Ein polizeiliches Führungszeugnis gibt es ohne Papiere nicht etc.
Deutschland ist auf die tatsächlichen Zustände in der Welt nicht wirklich vorbereitet, wenn sie denn mal hier vor unserer Haustür stehen.
Einen Menschen ohne Papiere kennt die Verwaltung nicht.
Wir ziehen das jetzt aber Schritt für Schritt durch.
Das Thema Flüchtlinge ist eigentlich bei fast jedem Patienten ein Thema, ich halte mich schon komplett daraus, aber es ist eindeutig heraus zu hören, dass zumindest in meiner Region die Flüchtlingspolitik von Mutti Merkel als völlig falsch und gefährlich angesehen wird.
Das ist ja durchaus verständlich und kann man so stehen lassen. Das ist aber etwas gaaaanz anderes als die Frage "wie begegne ich dem Menschen in dem Moment, wo er mir gegenübersteht?" Die Vorstellung einer anderen Politik, die Ängste, die im Moment bei vielen wach werden, sollten nichts daran ändern, dass jeder Mensch eben als Mensch anzusehen ist, ob mit oder ohne Kopftuch. Und wenn jemand hier arbeiten möchte und Teil der Gesellschaft sein, dann könnte genau das der Verbesserung der Situation beitragen. Nur so kann eigentlich gegenseitiger Respekt wachsen und die Angst voreinander verloren gehen. Wenn wir versuchen, alle so lange wie möglich in ihren "Lagern" zu lassen , verschlechtert sich die Situation auf jeden Fall. So oder so: de lange Weg der Berufsanerkennung muss gegangen werden. Und ein paar weniger bürokratische Hürden wären oft hilfreich.
@medico: Chapeau !! Ganz toller Einsatz.
Gefällt mir
Wollen Sie diesen Beitrag wirklich melden?
Susulo schrieb:
Anonymer Teilnehmer schrieb am 13.10.15 11:22:
Das Thema Flüchtlinge ist eigentlich bei fast jedem Patienten ein Thema, ich halte mich schon komplett daraus, aber es ist eindeutig heraus zu hören, dass zumindest in meiner Region die Flüchtlingspolitik von Mutti Merkel als völlig falsch und gefährlich angesehen wird.
Das ist ja durchaus verständlich und kann man so stehen lassen. Das ist aber etwas gaaaanz anderes als die Frage "wie begegne ich dem Menschen in dem Moment, wo er mir gegenübersteht?" Die Vorstellung einer anderen Politik, die Ängste, die im Moment bei vielen wach werden, sollten nichts daran ändern, dass jeder Mensch eben als Mensch anzusehen ist, ob mit oder ohne Kopftuch. Und wenn jemand hier arbeiten möchte und Teil der Gesellschaft sein, dann könnte genau das der Verbesserung der Situation beitragen. Nur so kann eigentlich gegenseitiger Respekt wachsen und die Angst voreinander verloren gehen. Wenn wir versuchen, alle so lange wie möglich in ihren "Lagern" zu lassen , verschlechtert sich die Situation auf jeden Fall. So oder so: de lange Weg der Berufsanerkennung muss gegangen werden. Und ein paar weniger bürokratische Hürden wären oft hilfreich.
@medico: Chapeau !! Ganz toller Einsatz.
Wollen Sie diesen Beitrag wirklich melden?
Problem beschreiben
Jens Uhlhorn schrieb:
Wir haben eine Mitarbeiterin aus dem Iran eingestellt, die demnächst die Physio-Ausbildung beginnen wird.
Die Erfahrungen sind durch die Bank sehr gut und sie wird es auch packen, hier Fuß zu fassen.
Zusammen mit der örtlichen Schule und einigen befreundeten Praxen werden wir uns an einem Ausbildungsprogramm beteiligen, dass Unterstützung leisten soll, den Beruf tatsächlich ausüben zu können. Dazu gehört wirklich alles. Von Unterstützung bei Behördengängen, zusätzlicher sprachlicher Förderung und Hilfe beim täglichen Leben werden wir einiges möglich machen.
Bisher haben wir schon bei den Anfängen des Projektes sehr viel zurückbekommen. Die zukünftigen Kollegen sind nicht nur dankbar, sondern wollen auch wirklich etwas reißen.
Aber einmal abgesehen davon: wir schlagen eine Wahnsinnsschlacht mit den Behörden. Obwohl ausnahmslos ALLE Behörden (AA, BaföG-Amt, etc.) wirklich unterstützen wollen und ebenfalls ALLES geben, verheddern wir uns permanent in irgendeinem Fallstrick. Raketenforschung ist ein Kinderspiel gegen diesen Behördenwahnsinn, in dem ausnahmslos gutwillige Menschen arbeiten und es trotzdem nicht gebacken kriegen können.
Wir werden diese Flüchtlingskrise nicht meistern können. Nicht wegen der öffentlichen Meinung, nicht wegen Pegida, nicht wegen der Anzahl, sondern weil die bürokratischen Hürden so absurd sind. Sie sind nicht hoch, sondern mit dem gesunden Menschenverstand nicht zu begreifen.
Trotzdem: Wir werden das voll durchziehen. Die zukünftigen Kollegen sind maximal motiviert, wir brauchen sie und wenn es so weiter geht, wird auch eine Tür in der Bürokratie aufgehen.
Versuch´es und hole Dir lokale Unterstützung. Und Geduld solltest Du mitbringen!
MfG
JürgenK :kissing_closed_eyes:
Gefällt mir
Wollen Sie diesen Beitrag wirklich melden?
Problem beschreiben
JürgenK schrieb:
hm...was mich an der Frage stört ist, dass der Begriff "Flüchtling" benutzt wird...ausländische Bewerber müssen alle den gleichen Weg machen mit Zeugnissen usw und dann zur Bezirksregierung um eine deutsche Anerkennung zu bekommen....und wenn diese Zeugnisse fehlen, geht leider nix....
MfG
JürgenK :kissing_closed_eyes:
Generell können Flüchtlinge kommen, aber die jetzige Anzahl und vorallem viele Muslime geben mir aber auch vielen Patienten von mir aus zu denken, und ich bin nicht im Osten, sondern im Westen.
Jetzt gibt es schon eine menge Paralelgesellschaften hier im Westen, natürlich sind nicht alle Muslime oder Flüchtlinge schlecht, aber die Gefahr steigt umso mehr es werden.
Es müsste einfach härtere Gesetze geben, dass z.b. Straftäter mit Migrationshintergrund deutlich schneller abgeschoben werden, oder auch härter bestraft werden, dass würde vielen Menschen auch schon die Angst und Unsicherheit nehmen, natürlich sollten auch Deutsche Straftäter härter bestraft werden.
Naja die nächsten Wahlen in Deutschland werden den Trend zeigen, in Frankreich, Holland und England werden die rechts Konservativen auch immer stärker, dass wird auch kurz oder lang auch soweit sein.
Gefällt mir
Wollen Sie diesen Beitrag wirklich melden?
Problem beschreiben
AFD schrieb:
Ich interstütze Bianchhen auch voll.
Generell können Flüchtlinge kommen, aber die jetzige Anzahl und vorallem viele Muslime geben mir aber auch vielen Patienten von mir aus zu denken, und ich bin nicht im Osten, sondern im Westen.
Jetzt gibt es schon eine menge Paralelgesellschaften hier im Westen, natürlich sind nicht alle Muslime oder Flüchtlinge schlecht, aber die Gefahr steigt umso mehr es werden.
Es müsste einfach härtere Gesetze geben, dass z.b. Straftäter mit Migrationshintergrund deutlich schneller abgeschoben werden, oder auch härter bestraft werden, dass würde vielen Menschen auch schon die Angst und Unsicherheit nehmen, natürlich sollten auch Deutsche Straftäter härter bestraft werden.
Naja die nächsten Wahlen in Deutschland werden den Trend zeigen, in Frankreich, Holland und England werden die rechts Konservativen auch immer stärker, dass wird auch kurz oder lang auch soweit sein.
Die Leute sind gewisse Standarts und Umstände gewöhnt und ich finde es falsch, der Gesellschaft künstlich etwas anderes oder auch Einstellungen aufzuzwingen. Und wir hatten in der Kindheit nun einmal wenig bis gar keine Ausländer. Deswegen mögen wir die hier nicht. Und wenn die Wessis (bitte jetzt nicht alle angesprochen fühlen), dies mal beachten würden, würden auch sie ihren (niedrigen?) Tellerand etwas vergrößern. Das ist übrigens auch u.a. der Grund, warum ich aus HH wieder zurück gezogen bin.
Andere Gegenden sind das von klein auf gewöhnt, weswegen die auch toleranter sein könnten.
Das ist das, was die Politik und auch manche Mitmenschen nicht verstehen. Anderen Leuten ihre Meinungen aufzuschwatzen funktioniert nicht. Und wenn denen dann nichts mehr einfällt, macht man sich es einfach und benutzt das böse N-Wort mit den vier Buchstaben, um sich besser zu fühlen. Traurig ist das.
Aber das ist ja hier nicht das Thema. es geht hier ja um Flüchtlinge als AN.
Gefällt mir
Auf unangemessene Äußerungen aufmerksam zu machen, heißt nicht, gänzlich anderer Meinung zu sein. Nur wie man in den Wald hineinruft- so schallt es auch wieder hinaus. Angst vor jungen Männern zu haben, die sich hier gesund und frustriert zurecht finden sollen - kann ich verstehen.
Dennoch ändern sich "Standarts und Umstände" (Den "Wessis" 1990 paßte auch nicht immer alles und ich spreche hier nicht nur vom Soli).
Betrachte es einfach mal wie in der ersten Stunde Physiologie: Leben ist Bewegung. Stillstand bedeutet Tod. Du - und wir alle - werden ständig aufgefordert uns an Veränderungen anzupassen. Statt auf vermeintliche Recht zu beharren und sich blaue Flecke zu holen ist es manchmal angebrachter sich z.B. um die Fördderung der eigenen Resilenz zu kümmern.
Stephan Hawking sagte: Intelligenz ist die Fähigkeit, sich an Veränderung anzupassen.
Du hast dieses sagenhafte Geschenk erhalten in Friedenszeiten aufzuwachsen!!! Es war ein Geschenk!! Und keine Selbstverständlichkeit in der Menschheitsgeschichte. Leider.
Gefällt mir
Wollen Sie diesen Beitrag wirklich melden?
britta109 schrieb:
oh doch- ihr hattet Ausländer!! Nur wart ihr politisch konform und es gab in diesem Sinne keine religiösen Konflikte.
Auf unangemessene Äußerungen aufmerksam zu machen, heißt nicht, gänzlich anderer Meinung zu sein. Nur wie man in den Wald hineinruft- so schallt es auch wieder hinaus. Angst vor jungen Männern zu haben, die sich hier gesund und frustriert zurecht finden sollen - kann ich verstehen.
Dennoch ändern sich "Standarts und Umstände" (Den "Wessis" 1990 paßte auch nicht immer alles und ich spreche hier nicht nur vom Soli).
Betrachte es einfach mal wie in der ersten Stunde Physiologie: Leben ist Bewegung. Stillstand bedeutet Tod. Du - und wir alle - werden ständig aufgefordert uns an Veränderungen anzupassen. Statt auf vermeintliche Recht zu beharren und sich blaue Flecke zu holen ist es manchmal angebrachter sich z.B. um die Fördderung der eigenen Resilenz zu kümmern.
Stephan Hawking sagte: Intelligenz ist die Fähigkeit, sich an Veränderung anzupassen.
Du hast dieses sagenhafte Geschenk erhalten in Friedenszeiten aufzuwachsen!!! Es war ein Geschenk!! Und keine Selbstverständlichkeit in der Menschheitsgeschichte. Leider.
Wir reden von mehreren Millionen Menschen, die eben nicht Flüchtling waren. Und auf diesem Niveau wird auch über Tausende Syrer diskutiert.
Ich wünsche mir tatsächlich auch in diesem Forum mehr politische und menschliche Weitsicht.
Gruß, A.
Gefällt mir
Wollen Sie diesen Beitrag wirklich melden?
Alyte schrieb:
Ich bin auch Ossi und ich bin platt, wieviele Vorurteile über mich so selbstverständlich kommen, die nicht stimmen. Weder die von hans-jürgen noch von biancchen noch von...
Wir reden von mehreren Millionen Menschen, die eben nicht Flüchtling waren. Und auf diesem Niveau wird auch über Tausende Syrer diskutiert.
Ich wünsche mir tatsächlich auch in diesem Forum mehr politische und menschliche Weitsicht.
Gruß, A.
du hast natürlich vollkommen recht, überall sind hier im Thread Vorurteile zu lesen. Mein Satz über "16 Millionen Wirtschaftsflüchtlinge aus der Ex-DDR" war natürlich überspitzt und ich wollte damit auch provozieren. Dass ich damit den allermeisten Menschen Unrecht tue, ist mir klar, es tut mir leid, wenn du dich angegriffen fühlst. Ich habe einige sehr gute Freundinnen aus Ostdeutschland und ich hatte Freunde in der DDR. Bin etwa 10 km von der Mauer weg in Westdeutschland aufgewachsen und war sehr oft "drüben", da wir Freunde im Osten hatten. Ich habe in den 80-er Jahren viele Stimmungen wahrgenommen: den Frust über den Stillstand, das Gefühl der Ohnmacht, aber auch Hoffnung und Aufbruch, das Unmögliche zu wagen. Ich habe mutige Leute kennengelernt, die mir damals schon sagten "das Ziel kann doch nicht sein, einfach in den Westen zu gehen ( über Ungarn, mal wieder...), wir wollen doch einfach hier etwas verändern, unser eigenes Ding machen." Genauso habe ich Leute getroffen (und gefühlt waren sie in der Mehrheit, leider) die sagten "bei euch im Westen ist alles einfach und besser. Ihr habt die DM, ihr könnt euch kaufen was ihr wollt, euch geht es gut" Gegen diese Sichtweise kam man mit Argumenten nicht an, wie auch. Menschen lernen durch Erfahrung, das gilt für uns alle.
Liebes Biancchen,
die Welt ist eben nicht schwarz - weiß. Wenn ich sage "Menschen lernen durch Erfahrung", so muss man sich einigen Erfahrungen auch stellen. Ein Satz von dir wie "Und wir hatten in der Kindheit nun einmal wenig bis gar keine Ausländer. Deswegen mögen wir die hier nicht." ist im höchsten Maße irritierend. Das hat nichts mit "Meinung" zu tun, das hat mit einem Verweigern der Realitäten zu tun. Was wäre denn gewesen, wir (im Westen) hätten 1990 gesagt . "wir hatten 40 Jahre gesicherte Verhältnisse, wir sind an unseren christlich-liberalen Hintergrund gewöhnt. Wir wollen uns jetzt nicht mit Menschen auseinandersetzen, die aus einem atheistisch-sozialistisch geprägten System kommen. Akzeptiert das doch bitte". Wahrscheinlich haben das auch Leute so gesagt, aber sie und wir alle wurden von der Realität überrollt - und dieser gilt es sich zu stellen und sie bestmöglichst zu gestalten.
Natürlich ist die ganze Flüchtlingspolitik komplex, natürlich gibt es Fehlentwicklungen - aber egal was gelaufen ist, die Menschen sind nun einmal da und nichts, aber auch gar nichts wird besser mit Sätzen wie "die will ich nicht". Genau das ist der beste Weg, Parallelgesellschaften zu schaffen und Menschen, die ihr Bestes geben wollen erst auf die Idee zu bringen, sich vielleicht doch zu radikalisieren.
Und ein letztes: Gut wäre auch einfach mal darüber nachzudenken, was nicht nur jetzt, sondern was Jahrzehntelang Flüchtlingsströme vorbereitet: wenn wir einem ganzen Kontinent über Jahrzehnte die Rohstoffe klauen, den Menschen die Lebensgrundlage entziehen, ihnen keinen Teil an "unserem" Wirtschaftskreislauf geben, dann brauchen wir uns nicht wundern, wenn Schwarzafrika plötzlich vor unserer Tür steht. Wenn wir über Jahrzehnte einem Staat wie Saudi Arabien, der m.E. all die Kriege da unten maßgeblich finanziert, mit unseren Waffen ausstattet und antreibt, als "engen Verbündeten" sehen, brauchen wir uns nicht wundern, wenn Flüchtlingsströme produziert werden. Die Liste lässt sich endlos fortsetzen.
In einem Punkt, muss ich dir, Biancchen uneingeschränkt recht geben: dies alles geht am Thema vorbei, die Eingangsfrage war ganz anders.
Werde versuchen, mich zurückzuhalten.
Gefällt mir
Wollen Sie diesen Beitrag wirklich melden?
Susulo schrieb:
Hallo Alyte,
du hast natürlich vollkommen recht, überall sind hier im Thread Vorurteile zu lesen. Mein Satz über "16 Millionen Wirtschaftsflüchtlinge aus der Ex-DDR" war natürlich überspitzt und ich wollte damit auch provozieren. Dass ich damit den allermeisten Menschen Unrecht tue, ist mir klar, es tut mir leid, wenn du dich angegriffen fühlst. Ich habe einige sehr gute Freundinnen aus Ostdeutschland und ich hatte Freunde in der DDR. Bin etwa 10 km von der Mauer weg in Westdeutschland aufgewachsen und war sehr oft "drüben", da wir Freunde im Osten hatten. Ich habe in den 80-er Jahren viele Stimmungen wahrgenommen: den Frust über den Stillstand, das Gefühl der Ohnmacht, aber auch Hoffnung und Aufbruch, das Unmögliche zu wagen. Ich habe mutige Leute kennengelernt, die mir damals schon sagten "das Ziel kann doch nicht sein, einfach in den Westen zu gehen ( über Ungarn, mal wieder...), wir wollen doch einfach hier etwas verändern, unser eigenes Ding machen." Genauso habe ich Leute getroffen (und gefühlt waren sie in der Mehrheit, leider) die sagten "bei euch im Westen ist alles einfach und besser. Ihr habt die DM, ihr könnt euch kaufen was ihr wollt, euch geht es gut" Gegen diese Sichtweise kam man mit Argumenten nicht an, wie auch. Menschen lernen durch Erfahrung, das gilt für uns alle.
Liebes Biancchen,
die Welt ist eben nicht schwarz - weiß. Wenn ich sage "Menschen lernen durch Erfahrung", so muss man sich einigen Erfahrungen auch stellen. Ein Satz von dir wie "Und wir hatten in der Kindheit nun einmal wenig bis gar keine Ausländer. Deswegen mögen wir die hier nicht." ist im höchsten Maße irritierend. Das hat nichts mit "Meinung" zu tun, das hat mit einem Verweigern der Realitäten zu tun. Was wäre denn gewesen, wir (im Westen) hätten 1990 gesagt . "wir hatten 40 Jahre gesicherte Verhältnisse, wir sind an unseren christlich-liberalen Hintergrund gewöhnt. Wir wollen uns jetzt nicht mit Menschen auseinandersetzen, die aus einem atheistisch-sozialistisch geprägten System kommen. Akzeptiert das doch bitte". Wahrscheinlich haben das auch Leute so gesagt, aber sie und wir alle wurden von der Realität überrollt - und dieser gilt es sich zu stellen und sie bestmöglichst zu gestalten.
Natürlich ist die ganze Flüchtlingspolitik komplex, natürlich gibt es Fehlentwicklungen - aber egal was gelaufen ist, die Menschen sind nun einmal da und nichts, aber auch gar nichts wird besser mit Sätzen wie "die will ich nicht". Genau das ist der beste Weg, Parallelgesellschaften zu schaffen und Menschen, die ihr Bestes geben wollen erst auf die Idee zu bringen, sich vielleicht doch zu radikalisieren.
Und ein letztes: Gut wäre auch einfach mal darüber nachzudenken, was nicht nur jetzt, sondern was Jahrzehntelang Flüchtlingsströme vorbereitet: wenn wir einem ganzen Kontinent über Jahrzehnte die Rohstoffe klauen, den Menschen die Lebensgrundlage entziehen, ihnen keinen Teil an "unserem" Wirtschaftskreislauf geben, dann brauchen wir uns nicht wundern, wenn Schwarzafrika plötzlich vor unserer Tür steht. Wenn wir über Jahrzehnte einem Staat wie Saudi Arabien, der m.E. all die Kriege da unten maßgeblich finanziert, mit unseren Waffen ausstattet und antreibt, als "engen Verbündeten" sehen, brauchen wir uns nicht wundern, wenn Flüchtlingsströme produziert werden. Die Liste lässt sich endlos fortsetzen.
In einem Punkt, muss ich dir, Biancchen uneingeschränkt recht geben: dies alles geht am Thema vorbei, die Eingangsfrage war ganz anders.
Werde versuchen, mich zurückzuhalten.
Wollen Sie diesen Beitrag wirklich melden?
Problem beschreiben
Biancchen schrieb:
Richtig Britta109, das habe ich nicht.
Die Leute sind gewisse Standarts und Umstände gewöhnt und ich finde es falsch, der Gesellschaft künstlich etwas anderes oder auch Einstellungen aufzuzwingen. Und wir hatten in der Kindheit nun einmal wenig bis gar keine Ausländer. Deswegen mögen wir die hier nicht. Und wenn die Wessis (bitte jetzt nicht alle angesprochen fühlen), dies mal beachten würden, würden auch sie ihren (niedrigen?) Tellerand etwas vergrößern. Das ist übrigens auch u.a. der Grund, warum ich aus HH wieder zurück gezogen bin.
Andere Gegenden sind das von klein auf gewöhnt, weswegen die auch toleranter sein könnten.
Das ist das, was die Politik und auch manche Mitmenschen nicht verstehen. Anderen Leuten ihre Meinungen aufzuschwatzen funktioniert nicht. Und wenn denen dann nichts mehr einfällt, macht man sich es einfach und benutzt das böse N-Wort mit den vier Buchstaben, um sich besser zu fühlen. Traurig ist das.
Aber das ist ja hier nicht das Thema. es geht hier ja um Flüchtlinge als AN.
Traurig finde ich besonders, dass Fakten überhaupt keine Rolle spielen, sondern Ressentiments und latenter Rassismus. Es wird von einer lokalen Ausnahmesituation auf "alle" und "die" geschlossen. 4% Muslime sind also ein Problem? Männer neigen grundsätzlich dazu, Frauen in Rudeln zu belästigen? "Die" nehmen uns die Arbeitsplätze weg? Das ist leider so schlicht im Denken, dass man darauf nicht Antworten kann.
Wenn Menschen, die die Sprache nicht sprechen, keine Beziehungen und auch nicht die entsprechende Qualifikation haben anderen Menschen den Arbeitsplatz wegnehmen, obwohl sie alle Möglichkeiten haben, spricht das jedenfalls nicht für letztere.
Zu den Fakten in der Therapie: wir werden in wenigen Jahren froh um jeden Schüler der Physiotherapie sein. Wir benötigen die Fachkräfte und wir müssen sehr viel mehr Leute ausbilden. Aus diesem Grunde haben wir uns mit mehreren Praxen zusammengeschlossen und versuchen, junge Menschen aus anderen Herkunftsländern für den Beruf zu begeistern. Und was soll ich sagen? Die Leute sind dankbar wegen der Unterstützung und nehmen die Herausforderung an.
Zu den Fakten gehört auch, dass wir viele Christen aus anderen Ländern haben, die vorher genau so gelebt haben, wie wir auch.
Wer sich ein bisschen Mühe macht und zuhört, erfährt die erstaunlichsten Dinge. Z.B., dass Frauen im Iran nicht alle Kopftücher tragen und Städte in bestimmten Regionen aussehen wie Hannover oder Bremen. Unser Bild ist geprägt von 30 sek Fernsehsequenzen mit irgendwelchen Mullahs. Das ist vergleichbar mit dem Kontrast Oberbayern oder Rostock.
Vielleicht könnte ein etwas offeneres Weltbild auch uns selbst helfen. Die Chance sollten wir nicht ungenutzt verstreichen lassen.
Gefällt mir
ich gebe Dir hier völlig recht.Erkennen wir frühzeitig die Chance, integrationswillige und motivierte Flüchtlinge zu fördern, und wir werden alle davon profitieren.
mfg pt_armbrust
Gefällt mir
Wollen Sie diesen Beitrag wirklich melden?
PT Armbrust schrieb:
Hallo Medico,
ich gebe Dir hier völlig recht.Erkennen wir frühzeitig die Chance, integrationswillige und motivierte Flüchtlinge zu fördern, und wir werden alle davon profitieren.
mfg pt_armbrust
Z. B.
Wie kommt man an passende Praktikanten/Kollegen?
Welche Voraussetzungen sind notwendig für eine Anerkennung?
Mit welchen Behörden arbeitet man zusammen?
Welcher Berufsverband ist hilfreich?
Wie teuer wird das ganze und gibt es irgendwo finanzielle Unterstützung?
Die Liste wäre länger, hätte ich mehr Ahnung davon.
Falls jemand hier von einem ähnlichem Projekt in Berlin weiß, dann bitte mal Bescheid geben.
Gefällt mir
Wollen Sie diesen Beitrag wirklich melden?
Ramona Völlkopf schrieb:
Sehr hilfreich fände ich eine Fakten-/Erfahrungensammlung von medico, damit man für Möglichkeiten und Wege sensibilisiert würde.
Z. B.
Wie kommt man an passende Praktikanten/Kollegen?
Welche Voraussetzungen sind notwendig für eine Anerkennung?
Mit welchen Behörden arbeitet man zusammen?
Welcher Berufsverband ist hilfreich?
Wie teuer wird das ganze und gibt es irgendwo finanzielle Unterstützung?
Die Liste wäre länger, hätte ich mehr Ahnung davon.
Falls jemand hier von einem ähnlichem Projekt in Berlin weiß, dann bitte mal Bescheid geben.
Heute habe ich von der Schule erfahren, dass sie nach Rücksprache mit der Behörde zunächst auf Papiere etc. verzichten. Einfach so. Geht nach dem Gesetz gar nicht, wird aber einfach gemacht. :flushed: Mitten in Deutschland einfach ohne Rechtsgrundlage :- :flushed: :smile:O.....
Die Papiere müssen erst zum Staatsexamen vorgelegt werden. Jetzt erfolgt nur eine Gesundheitsuntersuchung und die obligatorischen Impfungen und dann geht es los.
Der einzige Rat, den ich geben kann ist: bleibt dran, redet mit allen Leuten. Die wollen helfen und können das auch. Alleine schafft das in dem Wahnsinn niemand. Weder die Behörden noch ihr.
Gefällt mir
Wollen Sie diesen Beitrag wirklich melden?
Jens Uhlhorn schrieb:
Die Faktensammlung mache ich gerne. Ich bezweifele allerdings, dass sie wirklich hilft, denn durch das Chaos sind die Bedingungen wirklich überall unterschiedlich.
Heute habe ich von der Schule erfahren, dass sie nach Rücksprache mit der Behörde zunächst auf Papiere etc. verzichten. Einfach so. Geht nach dem Gesetz gar nicht, wird aber einfach gemacht. :flushed: Mitten in Deutschland einfach ohne Rechtsgrundlage :- :flushed: :smile:O.....
Die Papiere müssen erst zum Staatsexamen vorgelegt werden. Jetzt erfolgt nur eine Gesundheitsuntersuchung und die obligatorischen Impfungen und dann geht es los.
Der einzige Rat, den ich geben kann ist: bleibt dran, redet mit allen Leuten. Die wollen helfen und können das auch. Alleine schafft das in dem Wahnsinn niemand. Weder die Behörden noch ihr.
Gefällt mir
Wollen Sie diesen Beitrag wirklich melden?
Susulo schrieb:
@medico: DANKE !! mehr ist nicht hinzuzufügen.
Wollen Sie diesen Beitrag wirklich melden?
Problem beschreiben
Jens Uhlhorn schrieb:
Eigentlich traurig, da fragt jemand nach Erfahrungen über die Beschäftigung von Menschen aus Bürgerkriegsgebieten und man landet in einer Debatte über "die" Flüchtlinge.
Traurig finde ich besonders, dass Fakten überhaupt keine Rolle spielen, sondern Ressentiments und latenter Rassismus. Es wird von einer lokalen Ausnahmesituation auf "alle" und "die" geschlossen. 4% Muslime sind also ein Problem? Männer neigen grundsätzlich dazu, Frauen in Rudeln zu belästigen? "Die" nehmen uns die Arbeitsplätze weg? Das ist leider so schlicht im Denken, dass man darauf nicht Antworten kann.
Wenn Menschen, die die Sprache nicht sprechen, keine Beziehungen und auch nicht die entsprechende Qualifikation haben anderen Menschen den Arbeitsplatz wegnehmen, obwohl sie alle Möglichkeiten haben, spricht das jedenfalls nicht für letztere.
Zu den Fakten in der Therapie: wir werden in wenigen Jahren froh um jeden Schüler der Physiotherapie sein. Wir benötigen die Fachkräfte und wir müssen sehr viel mehr Leute ausbilden. Aus diesem Grunde haben wir uns mit mehreren Praxen zusammengeschlossen und versuchen, junge Menschen aus anderen Herkunftsländern für den Beruf zu begeistern. Und was soll ich sagen? Die Leute sind dankbar wegen der Unterstützung und nehmen die Herausforderung an.
Zu den Fakten gehört auch, dass wir viele Christen aus anderen Ländern haben, die vorher genau so gelebt haben, wie wir auch.
Wer sich ein bisschen Mühe macht und zuhört, erfährt die erstaunlichsten Dinge. Z.B., dass Frauen im Iran nicht alle Kopftücher tragen und Städte in bestimmten Regionen aussehen wie Hannover oder Bremen. Unser Bild ist geprägt von 30 sek Fernsehsequenzen mit irgendwelchen Mullahs. Das ist vergleichbar mit dem Kontrast Oberbayern oder Rostock.
Vielleicht könnte ein etwas offeneres Weltbild auch uns selbst helfen. Die Chance sollten wir nicht ungenutzt verstreichen lassen.
Es ist natürlich logisch, je mehr Flüchtlinge kostenlos erhalten, wie jetzt auch Handykarten, owohl in den Flüchtlingslagern und FLüchtlingsheimen schon kostenfreien Wland es gibt. Solche Aktionen des Staates förder Ungerechtigkeitsempfinden zwischen Flüchtlingen und Deutschen.
Mittlerweile gehen hier bei uns im Ort die Flüchtlinge in die Supermärkte ohne zu bezahlen mit dem Kommentar: "Wieso bezahlen? Ihr Deutschen bezahlt doch alles für uns."
So etwas fördert natürlich auch kein Umdenekne in die positive Richtung von Flüchtlingen.
Jeder PI kann es so machen wie er möchte, ich habe mich mittlerweile entschieden, keinen Asylanten/Flüchtling einzustellen, ich habe genug andere Probleme als dass ich das Risiko auch noch eingehe.
Das werden die Lichterketten-Ellies jetzt auch wieder nicht verstehen und mich fertig machen, aber es ist meine Praxis und ich kann einstellen wen ich will bzw. ablehnen wen ich will.
Die anderen können gerne Flüchtlinge bei sich einstellen und zuhause wohnen lassen und für sie finanziell aufkommen, das schaffen sie!
Gefällt mir
Wenn Du Dir Deine Ausgangsfrage von vor 3 Tagen anschaust, wundert mich der Beitrag jetzt schon. Kann es sein, dass Du nie vorhattest, überhaupt jemanden einzustellen und nur eine Debatte anzetteln wolltest?
Gefällt mir
Wollen Sie diesen Beitrag wirklich melden?
Jens Uhlhorn schrieb:
Und was soll jetzt der zynische Beitrag? Selbstverständlich darfst Du einstellen, wen Du willst.
Wenn Du Dir Deine Ausgangsfrage von vor 3 Tagen anschaust, wundert mich der Beitrag jetzt schon. Kann es sein, dass Du nie vorhattest, überhaupt jemanden einzustellen und nur eine Debatte anzetteln wolltest?
Wie gesagt: Jeder hat seine Meinung und es gibt keine Meinung, die richtig ist.
Der Fragesteller muss selber entscheiden, ob er dem Bewerber eine Chance gibt, sich zu beweisen (es sind ja nicht alle Flüchtlinge integrationsunfähig) oder lieber kein Risiko eingehen möchte. Zynisch finde ich seine Antwort jetzt nicht. Hierzulande wird man ja gleich verurteilt, wenn man sich gegen Flüchtlinge ausspricht. Gut finde ich aber, dass seine Praxis entgegen eines bestimmten klitscheehaften Posts nicht im Osten liegt. :smile:
Ich werde mich jetzt aus der Diskussion ausklinken. Jeder hat seine Ansichten und Argumente und wir werden weder auf einen Nenner kommen noch das Grundproblem lösen.
Gefällt mir
Wollen Sie diesen Beitrag wirklich melden?
Biancchen schrieb:
Jeder redet schwarz-weiß, weil sich jeder seine Meinungen und Einstellungen anhand persönlicher Erfahrungen, Interessen und Umständen bildet. Persönlichkeiten - sogenannte Softskills - spielen natürlich auch eine Rolle. Es ist kein Mensch in der Lage - auch Mutti Merkel nicht - das Leben und die Welt als Komplexes mit all seinen Facetten zu begreifen. Das ist das, was viele Gutmenschen nicht begreifen. Wir helfen auch mit der Flüchtlingspolitik niemandem - weder uns noch den betroffenen Ländern. Aber das ist eigentlich Aufgabe der Politik, aber wir müssen es trotzdem ausbügeln. Bei uns ist z. B. seit Monaten kaum Unisport möglich, weil sich in der Turnhalle Flüchtlinge eingenistet haben. Studenten (u. a.) können kaum noch trainieren und selbst die Uni hat da nix zu sagen. Es werden deswegen sogar Meisterschaften abgesagt. Das kann echt nicht sein... Man wird gezwungen, sich einzuschränken und dann wundert man sich, dass man dem Thema kritisch gegenüber steht!? Leider glaube ich, dass das erst der Anfang ist.
Wie gesagt: Jeder hat seine Meinung und es gibt keine Meinung, die richtig ist.
Der Fragesteller muss selber entscheiden, ob er dem Bewerber eine Chance gibt, sich zu beweisen (es sind ja nicht alle Flüchtlinge integrationsunfähig) oder lieber kein Risiko eingehen möchte. Zynisch finde ich seine Antwort jetzt nicht. Hierzulande wird man ja gleich verurteilt, wenn man sich gegen Flüchtlinge ausspricht. Gut finde ich aber, dass seine Praxis entgegen eines bestimmten klitscheehaften Posts nicht im Osten liegt. :smile:
Ich werde mich jetzt aus der Diskussion ausklinken. Jeder hat seine Ansichten und Argumente und wir werden weder auf einen Nenner kommen noch das Grundproblem lösen.
Und was soll jetzt der zynische Beitrag? Selbstverständlich darfst Du einstellen, wen Du willst.
Wenn Du Dir Deine Ausgangsfrage von vor 3 Tagen anschaust, wundert mich der Beitrag jetzt schon. Kann es sein, dass Du nie vorhattest, überhaupt jemanden einzustellen und nur eine Debatte anzetteln wolltest?
Ganz genau mein Gedanke, medico!
Ich fasse es nicht, in was für einer Gesellschaft wir hier leben!
Vorurteile, Neid, Mißgunst und Hass sind inzwischen an der Tagesordnung bei derartigen Debatten!
Ich kann Sorgen und Bedenken von einigen Menschen verstehen - aber was man in den letzten Wochen lesen, hören und erleben musste, finde ich unsäglich!
Ich schäme mich richtiggehend dafür!!
Uns geht es gut und das wird auch so bleiben! Da geht es um Menschen, die vor einem erbitterten KRIEG flüchten und viele heulen hier herum, dass "die" jetzt Hilfe bekommen!
Wie tief kann eine Gesellschaft sinken?!?
Ich fasse es nicht!
Gefällt mir
Wollen Sie diesen Beitrag wirklich melden?
Thaddeus schrieb:
Medico schrieb am 16.10.15 11:55:
Und was soll jetzt der zynische Beitrag? Selbstverständlich darfst Du einstellen, wen Du willst.
Wenn Du Dir Deine Ausgangsfrage von vor 3 Tagen anschaust, wundert mich der Beitrag jetzt schon. Kann es sein, dass Du nie vorhattest, überhaupt jemanden einzustellen und nur eine Debatte anzetteln wolltest?
Ganz genau mein Gedanke, medico!
Ich fasse es nicht, in was für einer Gesellschaft wir hier leben!
Vorurteile, Neid, Mißgunst und Hass sind inzwischen an der Tagesordnung bei derartigen Debatten!
Ich kann Sorgen und Bedenken von einigen Menschen verstehen - aber was man in den letzten Wochen lesen, hören und erleben musste, finde ich unsäglich!
Ich schäme mich richtiggehend dafür!!
Uns geht es gut und das wird auch so bleiben! Da geht es um Menschen, die vor einem erbitterten KRIEG flüchten und viele heulen hier herum, dass "die" jetzt Hilfe bekommen!
Wie tief kann eine Gesellschaft sinken?!?
Ich fasse es nicht!
Gefällt mir
Wollen Sie diesen Beitrag wirklich melden?
Biancchen schrieb:
Genau das, was Thaddeus schrieb, meinte ich. :blush:
Wollen Sie diesen Beitrag wirklich melden?
Problem beschreiben
Anonymer Teilnehmer schrieb:
Ich fragte als erstes nur nach Erfahrungen, dann wurde mir bewußt, dass jetzt aus den 95% meiner Patienten sich sogar 100% wurden, die nicht gut auf Flüchtlinge zu sprechen sind, und meine Praxis ist nicht im Osten sondern in Westdeutschland.
Es ist natürlich logisch, je mehr Flüchtlinge kostenlos erhalten, wie jetzt auch Handykarten, owohl in den Flüchtlingslagern und FLüchtlingsheimen schon kostenfreien Wland es gibt. Solche Aktionen des Staates förder Ungerechtigkeitsempfinden zwischen Flüchtlingen und Deutschen.
Mittlerweile gehen hier bei uns im Ort die Flüchtlinge in die Supermärkte ohne zu bezahlen mit dem Kommentar: "Wieso bezahlen? Ihr Deutschen bezahlt doch alles für uns."
So etwas fördert natürlich auch kein Umdenekne in die positive Richtung von Flüchtlingen.
Jeder PI kann es so machen wie er möchte, ich habe mich mittlerweile entschieden, keinen Asylanten/Flüchtling einzustellen, ich habe genug andere Probleme als dass ich das Risiko auch noch eingehe.
Das werden die Lichterketten-Ellies jetzt auch wieder nicht verstehen und mich fertig machen, aber es ist meine Praxis und ich kann einstellen wen ich will bzw. ablehnen wen ich will.
Die anderen können gerne Flüchtlinge bei sich einstellen und zuhause wohnen lassen und für sie finanziell aufkommen, das schaffen sie!
Und auf meinen Beitrag, dass ich als junge Frau mehrfach von denen belästigt wurde, gab's mal eben 8 negative Bewertungen. So viel zur nationalen Solidarität. Da sind Flüchtlinge wichtiger als die Sicherheit "unserer" Damen. Wirklich krass... und traurig.
Gefällt mir
Gefällt mir
Wollen Sie diesen Beitrag wirklich melden?
britta109 schrieb:
Genau lesen hilft. Alles durch den Filter der Angst zu lesen, bestärkt die eigene Angst und das Eigentor.
Gefällt mir
Wollen Sie diesen Beitrag wirklich melden?
Jens Uhlhorn schrieb:
Du bist von 1,5 Mio Flüchtlingen belästigt worden? Von "denen" ? Das ist echt krass. An Deiner Stelle würde ich entweder einen Sprachkurs machen oder mal über Vorurteile nachdenken.
Die ach so empathischen Gutmenschen erwarten bedingungslos Verständnis für die Situation, versuchen im Gegenzug aber nicht mal, die Skeptischen zu verstehen, die nicht so auf Multikulti stehen. Stattdessen werden sie ebenso mit Vorurteilen verurteilt. Komisch, dabei wird doch eher den Skeptischen vorurteilhaftes Denken zugeschrieben. Besitzt man dann also doch nicht so viel Empathie!? Finde den Fehler... :blush:
Waren es nicht auch die Gegendemonstranten der Legida, die Züge aufgehalten und mehr Stress gemacht haben!? :unamused:
Ach nee, dann doch lieber auf die Skeptiker hacken. Ist ja auch einfacher, als sich selber an die Nase zu fassen. :smile:
Nee nee, mir ist das alles zu doof hier. Lasst es einfach gut sein. Es gibt kein schwarz und weiß.
Gefällt mir
Wollen Sie diesen Beitrag wirklich melden?
Biancchen schrieb:
Ach wie schön und ausgewogen alles ist. :blush:
Die ach so empathischen Gutmenschen erwarten bedingungslos Verständnis für die Situation, versuchen im Gegenzug aber nicht mal, die Skeptischen zu verstehen, die nicht so auf Multikulti stehen. Stattdessen werden sie ebenso mit Vorurteilen verurteilt. Komisch, dabei wird doch eher den Skeptischen vorurteilhaftes Denken zugeschrieben. Besitzt man dann also doch nicht so viel Empathie!? Finde den Fehler... :blush:
Waren es nicht auch die Gegendemonstranten der Legida, die Züge aufgehalten und mehr Stress gemacht haben!? :unamused:
Ach nee, dann doch lieber auf die Skeptiker hacken. Ist ja auch einfacher, als sich selber an die Nase zu fassen. :smile:
Nee nee, mir ist das alles zu doof hier. Lasst es einfach gut sein. Es gibt kein schwarz und weiß.
Und mit Lebensstandart meine ich jetzt nicht nur die finanziellen und wohnlichen Umstände, ich meine damit vor allem Frieden!!!
Hast du jemals einem Grenzpolizisten, bewaffnet bis unter die Zähne, gegenüber gestanden, der DIR nicht empathisch war? Warst du jemals leibhaftig dem Wohlwollen derselben ausgeliefert? Mühsam ersparte Geschenke, verknüpft mit der zu erwartenden Freude, die einfach "verschwanden"? Abgehörte Gespräche, spitzelnde Nachbarn und vorgeschriebene beruflichen Lebenswege?
Oder kennst du es nur aus deiner filmischen Parallelwelt aus deinem Wolkenkuckucksheim?
Schwarz/weiß Denken scheint vielmehr von dir zu kommen. Gewinne Lebenserfahrung und werde erwachsen!
Vergiss dabei aber nicht:
dieser Planet hat noch viel mehr "Krankheiten"!!! Deine Enkelkinder werden völlig verständnislos fragen, welchen Teil du beigetragen hast, als der "Punkt ohne Rückkehr" (point of no return) global eintrat. Vielleicht kannst du dann rückwirkend erkennen, dass die Flüchtlingskrise ein sehr komplexes Geschehen ist.
Wenn du also an diesem Wochenende
- Schokolade isst
- Kleidung kaufst
- tankst
- die Heizung anmachst
- Strom verwendest
- eine eigene Meinung verkündest
- ein Schnitzel oder Thunfisch futterst
- einen Arbeitsvertrag unterschreibst ( bis in die 60zigern durfte der Ehemann den Vertrag kündigen)
- ....
wisse, auf wessen Kosten du handelst bzw. wem du was zu danken hast und überlege dir schon mal, wie du dich deinen Enkelkindern erklären wirst. Sie werden fragen!
Was ist mit meiner langen Ausführung sagen will:
Es gibt keine einfach Antwort und ich möchte nicht in der Haut diverser Politikern stecken. Und gerade jetzt ist jeder Einzelne gefragt, im Rahmen seiner Möglichkeiten menschlich zu handeln.
Gefällt mir
Wollen Sie diesen Beitrag wirklich melden?
britta109 schrieb:
Ja, was glaubst du denn, welchen Generationen du deinem Lebensstandart zu verdanken hast?
Und mit Lebensstandart meine ich jetzt nicht nur die finanziellen und wohnlichen Umstände, ich meine damit vor allem Frieden!!!
Hast du jemals einem Grenzpolizisten, bewaffnet bis unter die Zähne, gegenüber gestanden, der DIR nicht empathisch war? Warst du jemals leibhaftig dem Wohlwollen derselben ausgeliefert? Mühsam ersparte Geschenke, verknüpft mit der zu erwartenden Freude, die einfach "verschwanden"? Abgehörte Gespräche, spitzelnde Nachbarn und vorgeschriebene beruflichen Lebenswege?
Oder kennst du es nur aus deiner filmischen Parallelwelt aus deinem Wolkenkuckucksheim?
Schwarz/weiß Denken scheint vielmehr von dir zu kommen. Gewinne Lebenserfahrung und werde erwachsen!
Vergiss dabei aber nicht:
dieser Planet hat noch viel mehr "Krankheiten"!!! Deine Enkelkinder werden völlig verständnislos fragen, welchen Teil du beigetragen hast, als der "Punkt ohne Rückkehr" (point of no return) global eintrat. Vielleicht kannst du dann rückwirkend erkennen, dass die Flüchtlingskrise ein sehr komplexes Geschehen ist.
Wenn du also an diesem Wochenende
- Schokolade isst
- Kleidung kaufst
- tankst
- die Heizung anmachst
- Strom verwendest
- eine eigene Meinung verkündest
- ein Schnitzel oder Thunfisch futterst
- einen Arbeitsvertrag unterschreibst ( bis in die 60zigern durfte der Ehemann den Vertrag kündigen)
- ....
wisse, auf wessen Kosten du handelst bzw. wem du was zu danken hast und überlege dir schon mal, wie du dich deinen Enkelkindern erklären wirst. Sie werden fragen!
Was ist mit meiner langen Ausführung sagen will:
Es gibt keine einfach Antwort und ich möchte nicht in der Haut diverser Politikern stecken. Und gerade jetzt ist jeder Einzelne gefragt, im Rahmen seiner Möglichkeiten menschlich zu handeln.
Ein Beispiel wir sollen in Deutschland nur 4% Muslime haben, dass glaubt doch wirklich kein Mensch, Vorallem da dieses Jahr ca. 1,5 Millionen Flüchtlinge kommen wenn nicht sogar noch mehr, dass sind ca. 2% der Deutschen Bevölkerung und der Großteil der Flüchtlinge sind Muslime, da kann man sich ausrechnen wo die Reise die nächsten Jahre hingehen wird, aber bitte jeder wie er möchte.
Die nächsten Wahlen in Deutschland werden zeigen wie der Großteil der Deutschen denkt, dann sehen wir weiter, ob alles so weiter läuft oder ob ein umdenken seitens der Politik stattfindet, genug Kritiker gibt es bereits jetzt schon.
Gefällt mir
Wollen Sie diesen Beitrag wirklich melden?
Matze82 schrieb:
Man merkt hier in diesem Forum einfach, dass viele hier in einem sozialen Beruf arbeiten und auch generell sehr sozial eingestellt sind, diese quasi aber nur Ihre eigene Meinung dulden und alles andere schlecht reden bzw. machen.
Ein Beispiel wir sollen in Deutschland nur 4% Muslime haben, dass glaubt doch wirklich kein Mensch, Vorallem da dieses Jahr ca. 1,5 Millionen Flüchtlinge kommen wenn nicht sogar noch mehr, dass sind ca. 2% der Deutschen Bevölkerung und der Großteil der Flüchtlinge sind Muslime, da kann man sich ausrechnen wo die Reise die nächsten Jahre hingehen wird, aber bitte jeder wie er möchte.
Die nächsten Wahlen in Deutschland werden zeigen wie der Großteil der Deutschen denkt, dann sehen wir weiter, ob alles so weiter läuft oder ob ein umdenken seitens der Politik stattfindet, genug Kritiker gibt es bereits jetzt schon.
Jetzt wo es ans Eingemachte geht, wachen sie auf! So manch anderer, der etwas kommen sah, denkt weiter und paßt sich Veränderungen an.
So kann es passieren, wenn im Wohlstand und Desinteresse Chancen verpaßt wurden.
Gefällt mir
Wollen Sie diesen Beitrag wirklich melden?
britta109 schrieb:
Wieso habe ich nur den Eindruck, dass am lautesten diejenigen Schreien, die weder regelmäßig wählen waren bzw. politisch nicht engagiert?
Jetzt wo es ans Eingemachte geht, wachen sie auf! So manch anderer, der etwas kommen sah, denkt weiter und paßt sich Veränderungen an.
So kann es passieren, wenn im Wohlstand und Desinteresse Chancen verpaßt wurden.
Niemand muss meine Meinung teilen, denn niemand sagt, dass meine Meinung "richtig" ist!
Es gibt überhaupt keine "richtige" oder "falsche" Meinung!
Ich kann Sorgen und Ängste verstehen, wenn sie überlegt und vernünftig sind!
Ich setze mich mit diesem Thema auch differenziert auseinander!
Dabei lasse ich mich aber so wenig wie möglich, von Vorurteilen, Uniwssenheit und Angst beherrschen!
Die Menschen, die gewalttätig werden oder Parolen gröhlen, Menschen bedrohen, beschimpfen und verletzen - die lehne ich ab!
Es kommen natürlich nicht nur gebildete, wohlerzogene, fleißige Flüchtlinge zu uns - aber es kommen sehr sehr viele zu uns, die einen höheren Bildungsstand haben und eines Tages mehr zu einer guten Wirtschaft in Deutschland beitragen, als so manche deutsche Dumpfbacken, die sich hier in die soziale Hängematte legen!
Wer gibt UNS das RECHT, Menschen, die in einer absoluten Notlage (nämlich KRIEG!!!) sind, abzulehnen und zu verfolgen!?
Der Mensch, hat meiner Meinung nach, zwei sehr große, dumme Dinge erfunden: Religionen und Grenzen!
Gefällt mir
Wollen Sie diesen Beitrag wirklich melden?
Thaddeus schrieb:
Grundsätzlich habe ich keine Probleme mit anderen Meinungen!
Niemand muss meine Meinung teilen, denn niemand sagt, dass meine Meinung "richtig" ist!
Es gibt überhaupt keine "richtige" oder "falsche" Meinung!
Ich kann Sorgen und Ängste verstehen, wenn sie überlegt und vernünftig sind!
Ich setze mich mit diesem Thema auch differenziert auseinander!
Dabei lasse ich mich aber so wenig wie möglich, von Vorurteilen, Uniwssenheit und Angst beherrschen!
Die Menschen, die gewalttätig werden oder Parolen gröhlen, Menschen bedrohen, beschimpfen und verletzen - die lehne ich ab!
Es kommen natürlich nicht nur gebildete, wohlerzogene, fleißige Flüchtlinge zu uns - aber es kommen sehr sehr viele zu uns, die einen höheren Bildungsstand haben und eines Tages mehr zu einer guten Wirtschaft in Deutschland beitragen, als so manche deutsche Dumpfbacken, die sich hier in die soziale Hängematte legen!
Wer gibt UNS das RECHT, Menschen, die in einer absoluten Notlage (nämlich KRIEG!!!) sind, abzulehnen und zu verfolgen!?
Der Mensch, hat meiner Meinung nach, zwei sehr große, dumme Dinge erfunden: Religionen und Grenzen!
Du wirst aggressiv, weil du dich missverstanden fühlst, weil du das Gefühl hast, hier ausgegrenzt zu werden und mit Vorurteilen konfrontiert wirst, mit denen du dich eigentlich gar nicht identifizierst. Du hast z.B. mit Nazis nichts am Hut, du bist vermutlich sehr vielen Menschen gegenüber sehr freundlich und hilfsbereit, du kannst lieben und lachen und fühlst dich aus diesem Grund hier völlig von uns "Gutmenschen" (ach ...) zu Unrecht verurteilt. Wir kennen dich nicht und wissen nichts von dir, außer ein paar Äußerungen hier im Forum. So. Was ist die spontane, menschliche Reaktion? Richtig! Aggression, Rechtfertigung, Verteidigung und irgendwann Radikalisierung, weil du plötzlich das Gefühl hast "die so oder so hatten und haben doch irgendwie Recht.". So, liebes Biancchen und nun bitte ich dich, deine Intelligenz einzuschalten und zu reflektieren: Was fühlt ein Migrant, der mit genau diesen Dingen konfrontiert wird? Der sich täglich von einer Masse anhören muss "du bist sowieso nur ein Islamist" - obwohl er vor denen geflohen ist? Wie reagiert er, wenn er ständig nur hört, dass er hier rumschmarotzen will, obwohl er mit dem Ziel kam, hier zu arbeiten? Wie wird sein Weg weitergehen, wenn du ihn ausgrenzt und sagst "es interessiert mich nicht, was für ein Leben du hattest, ich will nur dass du verschwindest!" ? Richtig ! Wenn er nicht gerade eine ganz herausragende Persönlichkeit hat , wird er aggressiv und irgendwann radikalisiert er und wird zu dem, was du ihm immer vorgesagt hast. Ich nenne das den "Andorra-Effekt" - ich weiß nicht, ob du dieses Buch von Max Frisch je gelesen hast.
Fazit: solange wir uns nicht die Mühe machen, dem anderen zuzuhören, solange polarisieren wir uns. Wir alle haben ganz gut gelernt zu reden und zu argumentieren, aber die allerwenigsten haben gelernt zuzuhören. Du, Biancchen, wirfst das den Schreibern hier vor, ich habe aber leider eher den Eindruck, in deiner Wut liest du nicht mehr genau, was die "Gutmenschen" (ach...) hier schreiben. Weißt du, du sprichst von "Meinungsfreiheit". Das ist prima. Ich freue mich, wenn es eine sachliche und argumentative Debatte gibt. Z.B. kann jemand sagen "Frau Merkel hat schon vor einem Jahr die falschen Signale gesetzt, wenn sie im Westbalkan verkünden lässt, dass wir hier Arbeitskräfte brauchen. Vielmehr hätte man da, wo Fachkräftemangel ist, diese gezielt in den einschlägigen Ländern vor Ort suchen sollen und ein Einwanderungsgesetz auf den Weg bringen, als 100 000e den Weg des aussichtslosen Asylverfahrens vorzugaukeln". Dann kann man über ein solches Sachargument diskutieren. Solche Sachargument gibt es viele. Du aber schreibst "es sind zu viele, ich bin die nicht gewöhnt und ich will die nicht haben." Das ist keine Meinung, das ist unreflektierte Angst.
Du ärgerst dich - vermutlich zu recht - wenn du ganz schnell in die rechtsradikale Ecke geschoben wirst. Dann reflektiere, warum das so ist. Auch für mich ist der Nationalsozialismus Geschichte. Trotzdem glaube ich nicht, dass alle, die sich "Nazi" nannten , blutrünstige Mörder waren. Ich stelle mir vor, dass auch vor 1933 viele Leute etwa so redetet: "ich hab gar nix gegen Juden, ich kenne einen, der ist ganz ordentlich, aber die sind alle viel zu reich und das deutsche Volk ist arbeitslos". Das war salonfähig und das entwickelt sich weiter. Und das macht mir Angst, wenn ich bestimmte Strömungen in unserer Gesellschaft sehe.
Ängste sind immer da. Es gilt, sich ihnen zu stellen. Ich rede mit dir. Ich rede mit Migranten. Ich lese links, ich lese rechts, ich bilde mir eine Meinung, ich suche Erfahrungen und Begegnung. Ich versuche, das was mich prägt nicht absolut zu setzen und dennoch dazu zu stehen.
Ich war viel auch im nicht europäischen und sogar im arabischen Ausland. Was ich dort gelernt habe? Dass man beides gleichzeitig kann: eigene Vorurteile abbauen, manches Gedankengebäude über Bord werfen, das andere wertschätzen und dadurch bereichert werden und gleichzeitig dankbar zu werden für das, was ich "zu Hause" auch an Guten habe - ich hab mich damals (es war 1990) immer als "Europäerin" nicht als Deutsche gefühlt und es fühlte sich gut an. Das würde ich gerne beibehalten.
Abschließend wünsche ich dir, Biancchen, dass du gerne kontroverse politische Ansichten haben kannst, aber dabei nie den Menschen, der neben dir ist, seiner Würde beraubst.
In diesem Sinne schönes Wochenende noch.
Susanne
Gefällt mir
Wollen Sie diesen Beitrag wirklich melden?
Susulo schrieb:
... hier nochmal was dazu zu sagen - denn im Grunde ist alles schon gesagt. Mir geht es jetzt mal weniger um den Inhalt "Flüchtlinge" sondern um die Mechanismen, die hier zu beobachten sind. Biancchen, du wolltest dich ja schon gestern um 12.30 ausklinken, bist aber noch 3 oder 4 mal eingestiegen und dabei immer aggressiver geworden. Ich halte dich für einen intelligenten Menschen und bitte dich - und eigentlich alle, die hier mitlesen, mal zu reflektieren, was hier läuft:
Du wirst aggressiv, weil du dich missverstanden fühlst, weil du das Gefühl hast, hier ausgegrenzt zu werden und mit Vorurteilen konfrontiert wirst, mit denen du dich eigentlich gar nicht identifizierst. Du hast z.B. mit Nazis nichts am Hut, du bist vermutlich sehr vielen Menschen gegenüber sehr freundlich und hilfsbereit, du kannst lieben und lachen und fühlst dich aus diesem Grund hier völlig von uns "Gutmenschen" (ach ...) zu Unrecht verurteilt. Wir kennen dich nicht und wissen nichts von dir, außer ein paar Äußerungen hier im Forum. So. Was ist die spontane, menschliche Reaktion? Richtig! Aggression, Rechtfertigung, Verteidigung und irgendwann Radikalisierung, weil du plötzlich das Gefühl hast "die so oder so hatten und haben doch irgendwie Recht.". So, liebes Biancchen und nun bitte ich dich, deine Intelligenz einzuschalten und zu reflektieren: Was fühlt ein Migrant, der mit genau diesen Dingen konfrontiert wird? Der sich täglich von einer Masse anhören muss "du bist sowieso nur ein Islamist" - obwohl er vor denen geflohen ist? Wie reagiert er, wenn er ständig nur hört, dass er hier rumschmarotzen will, obwohl er mit dem Ziel kam, hier zu arbeiten? Wie wird sein Weg weitergehen, wenn du ihn ausgrenzt und sagst "es interessiert mich nicht, was für ein Leben du hattest, ich will nur dass du verschwindest!" ? Richtig ! Wenn er nicht gerade eine ganz herausragende Persönlichkeit hat , wird er aggressiv und irgendwann radikalisiert er und wird zu dem, was du ihm immer vorgesagt hast. Ich nenne das den "Andorra-Effekt" - ich weiß nicht, ob du dieses Buch von Max Frisch je gelesen hast.
Fazit: solange wir uns nicht die Mühe machen, dem anderen zuzuhören, solange polarisieren wir uns. Wir alle haben ganz gut gelernt zu reden und zu argumentieren, aber die allerwenigsten haben gelernt zuzuhören. Du, Biancchen, wirfst das den Schreibern hier vor, ich habe aber leider eher den Eindruck, in deiner Wut liest du nicht mehr genau, was die "Gutmenschen" (ach...) hier schreiben. Weißt du, du sprichst von "Meinungsfreiheit". Das ist prima. Ich freue mich, wenn es eine sachliche und argumentative Debatte gibt. Z.B. kann jemand sagen "Frau Merkel hat schon vor einem Jahr die falschen Signale gesetzt, wenn sie im Westbalkan verkünden lässt, dass wir hier Arbeitskräfte brauchen. Vielmehr hätte man da, wo Fachkräftemangel ist, diese gezielt in den einschlägigen Ländern vor Ort suchen sollen und ein Einwanderungsgesetz auf den Weg bringen, als 100 000e den Weg des aussichtslosen Asylverfahrens vorzugaukeln". Dann kann man über ein solches Sachargument diskutieren. Solche Sachargument gibt es viele. Du aber schreibst "es sind zu viele, ich bin die nicht gewöhnt und ich will die nicht haben." Das ist keine Meinung, das ist unreflektierte Angst.
Du ärgerst dich - vermutlich zu recht - wenn du ganz schnell in die rechtsradikale Ecke geschoben wirst. Dann reflektiere, warum das so ist. Auch für mich ist der Nationalsozialismus Geschichte. Trotzdem glaube ich nicht, dass alle, die sich "Nazi" nannten , blutrünstige Mörder waren. Ich stelle mir vor, dass auch vor 1933 viele Leute etwa so redetet: "ich hab gar nix gegen Juden, ich kenne einen, der ist ganz ordentlich, aber die sind alle viel zu reich und das deutsche Volk ist arbeitslos". Das war salonfähig und das entwickelt sich weiter. Und das macht mir Angst, wenn ich bestimmte Strömungen in unserer Gesellschaft sehe.
Ängste sind immer da. Es gilt, sich ihnen zu stellen. Ich rede mit dir. Ich rede mit Migranten. Ich lese links, ich lese rechts, ich bilde mir eine Meinung, ich suche Erfahrungen und Begegnung. Ich versuche, das was mich prägt nicht absolut zu setzen und dennoch dazu zu stehen.
Ich war viel auch im nicht europäischen und sogar im arabischen Ausland. Was ich dort gelernt habe? Dass man beides gleichzeitig kann: eigene Vorurteile abbauen, manches Gedankengebäude über Bord werfen, das andere wertschätzen und dadurch bereichert werden und gleichzeitig dankbar zu werden für das, was ich "zu Hause" auch an Guten habe - ich hab mich damals (es war 1990) immer als "Europäerin" nicht als Deutsche gefühlt und es fühlte sich gut an. Das würde ich gerne beibehalten.
Abschließend wünsche ich dir, Biancchen, dass du gerne kontroverse politische Ansichten haben kannst, aber dabei nie den Menschen, der neben dir ist, seiner Würde beraubst.
In diesem Sinne schönes Wochenende noch.
Susanne
Man mag sich Folgendes mal vorstellen:
Krieg in Deutschland, Verfolgung, zerbombte Städte, kein Essen, keine medizinische Versorgung. Also weg hier, alles verkaufen, das Nötigste, was in einen Koffer passt mitnehmen, den Rest zurücklassen (Eigenheim, Möbel, Fotoalben, Freunde, Verwandte).
Das Ziel heißt Finnland: Sprache unbekannt, Wetter unbekannt, Kultur unbekannt. Aber dort ist Frieden, dort gibt es all das, was man jetzt hier plötzlich nicht mehr hat: Essen, Sicherheit.
Man baut sich ein Floß und schippert mit 20 Mitmenschen über den Rhein Richtung Nordsee. In Hamburg angekommen heißt es, die Route über Dänemark ist dicht. Also auf ein kleines Boot durch die Nordsee Richtung Norwegen - wohl wissend, dass schon Hunderte vorher auf dieser Route ertrunken sind.
Man kommt heil in Norwegen an. Flüchtlingslager. Es geht nicht weiter, alle Grenzen sind dicht. Man wird zurückverfrachtet nach Hamburg.
Nächster Versuch: Mit Boot nach Schweden. Dann zu Fuß tagelang nach weiter Finnland.
Nach 2 Monaten Reise dort endlich angekommen merkt man, dass die Finnen einen nicht haben wollen, weil schon 1,5 Millionen Deutsche in Finnland sind. Man mag dort nicht die Gerüche von Rouladen, Schweinebraten, man mag dort nicht, dass wir die Sprache nicht beherrschen, dass wir anders sind.
Fünf deutsche Jungendliche haben vor einer Woche ein finnisches Mädchen angegriffen.
Man wird zurück verfachtet nach Stockholm.
Meine Großeltern und Eltern waren Flüchtlinge aus Ostpreußen und waren hier ganz und gar nicht willkommen. Sie sind jahrelang schickaniert worden.
Meine Großeltern, meine Eltern und ich haben jahrelang Pakete mit Kaffee und Jeans und Strümpfen nach Ostdeutschland geschickt.
Meine Putzfee ist Türkin mit Kopftuch - in Deutschland aufgewachsen.
Meine Katze ist aus Griechenland, sie wäre dort fast verhungert.
Ich frage mich so oft, womit ich es verdient habe, in einem der reichsten Länder aufgewachsen zu sein, als Frau einen Beruf ausüben zu dürfen, Schreiben und Lesen gelernt zu haben.
Meine Welt ist diese Welt. Und mein Reichtum ist hunderte von Jahren erkauft mit dem Elend der Menschen aus den armen Teilen meiner Welt.
Ich gebe gerne von diesem meinem Reichtum ab.
Und deshalb werde ich auf jeden Fall einen Menschen, der geflüchtet ist, in meiner Praxis einstellen.
Meine Patienten werden es überleben, dessen bin ich mir ganz sicher!
Gefällt mir
Wollen Sie diesen Beitrag wirklich melden?
M0nique schrieb:
Ich kann nicht anders... ich muss auch noch was zum Thema loswerden, ich ersticke sonst.
Man mag sich Folgendes mal vorstellen:
Krieg in Deutschland, Verfolgung, zerbombte Städte, kein Essen, keine medizinische Versorgung. Also weg hier, alles verkaufen, das Nötigste, was in einen Koffer passt mitnehmen, den Rest zurücklassen (Eigenheim, Möbel, Fotoalben, Freunde, Verwandte).
Das Ziel heißt Finnland: Sprache unbekannt, Wetter unbekannt, Kultur unbekannt. Aber dort ist Frieden, dort gibt es all das, was man jetzt hier plötzlich nicht mehr hat: Essen, Sicherheit.
Man baut sich ein Floß und schippert mit 20 Mitmenschen über den Rhein Richtung Nordsee. In Hamburg angekommen heißt es, die Route über Dänemark ist dicht. Also auf ein kleines Boot durch die Nordsee Richtung Norwegen - wohl wissend, dass schon Hunderte vorher auf dieser Route ertrunken sind.
Man kommt heil in Norwegen an. Flüchtlingslager. Es geht nicht weiter, alle Grenzen sind dicht. Man wird zurückverfrachtet nach Hamburg.
Nächster Versuch: Mit Boot nach Schweden. Dann zu Fuß tagelang nach weiter Finnland.
Nach 2 Monaten Reise dort endlich angekommen merkt man, dass die Finnen einen nicht haben wollen, weil schon 1,5 Millionen Deutsche in Finnland sind. Man mag dort nicht die Gerüche von Rouladen, Schweinebraten, man mag dort nicht, dass wir die Sprache nicht beherrschen, dass wir anders sind.
Fünf deutsche Jungendliche haben vor einer Woche ein finnisches Mädchen angegriffen.
Man wird zurück verfachtet nach Stockholm.
Meine Großeltern und Eltern waren Flüchtlinge aus Ostpreußen und waren hier ganz und gar nicht willkommen. Sie sind jahrelang schickaniert worden.
Meine Großeltern, meine Eltern und ich haben jahrelang Pakete mit Kaffee und Jeans und Strümpfen nach Ostdeutschland geschickt.
Meine Putzfee ist Türkin mit Kopftuch - in Deutschland aufgewachsen.
Meine Katze ist aus Griechenland, sie wäre dort fast verhungert.
Ich frage mich so oft, womit ich es verdient habe, in einem der reichsten Länder aufgewachsen zu sein, als Frau einen Beruf ausüben zu dürfen, Schreiben und Lesen gelernt zu haben.
Meine Welt ist diese Welt. Und mein Reichtum ist hunderte von Jahren erkauft mit dem Elend der Menschen aus den armen Teilen meiner Welt.
Ich gebe gerne von diesem meinem Reichtum ab.
Und deshalb werde ich auf jeden Fall einen Menschen, der geflüchtet ist, in meiner Praxis einstellen.
Meine Patienten werden es überleben, dessen bin ich mir ganz sicher!
Wollen Sie diesen Beitrag wirklich melden?
Problem beschreiben
Biancchen schrieb:
Aber wirklich interessant, dass die die sich für Flüchtlinge aussprechen, volle Sterne haben und die, die denen kritisch gegenüber stehen, null. Dabei heißt doch die Frage, ob der "Beitrag hilfreich war" und nicht, ob ich "derselben Meinung" bin.
Und auf meinen Beitrag, dass ich als junge Frau mehrfach von denen belästigt wurde, gab's mal eben 8 negative Bewertungen. So viel zur nationalen Solidarität. Da sind Flüchtlinge wichtiger als die Sicherheit "unserer" Damen. Wirklich krass... und traurig.
Mein Profilbild bearbeiten