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Die Symptomatik: hochgradige Überbelastung/Überforderung wenn mehr als ein Programmpunkt für den Tag anliegt, nicht erkennen, was grade relevant ist und was auch mal warten kann, heilloses Verzetteln bei gleichzeitig auftretenden Anforderungen, Aufschreie wie „ich steh mit dem Rücken an der Wand“ oder „ich weiß gar nicht wo mir der Kopf steht“ bei in meinen Augen geringfügigen Situationen u.s.w. aber sobald man sie entlastet indem man ihr Arbeit abnimmt, sie sich zurückgesetzt fühlt, es ihr auch nicht recht ist und da dann wieder ein Problem liegt. Sie kann eigentlich nur arbeiten, wenn sie einen einzigen Arbeitsauftrag erhält, auf den sie sich dann konzentrieren kann. Dass ist aber bei uns nicht die Realität und die Hetze und Hektik, dieses ziellos von einer in die andere Ecke rennen, macht mich einfach völlig grantig. Da könnte ich aus der Haut fahren zumal Gespräche oder Versuche diese „Anwandlungen“ zu stoppen nicht wirklich nutzen. Es bindet einfach auch sehr viel Energie unter allen Kollegen. Wo sind da die Grenzen – meine ist glaube ich schon erreicht.
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Hilde Rusche - Dullendorf schrieb:
Wieviel Raum gibt man einer offenbar seit langen Jahren psychisch beeinträchtigen Büro-MAin , wenn sie versucht ihre Psychoaktionen in die Praxis zu tragen und ein Gespräch mit ihr nur dazu führt, dass sich die Symptomatik verstärkt?
Die Symptomatik: hochgradige Überbelastung/Überforderung wenn mehr als ein Programmpunkt für den Tag anliegt, nicht erkennen, was grade relevant ist und was auch mal warten kann, heilloses Verzetteln bei gleichzeitig auftretenden Anforderungen, Aufschreie wie „ich steh mit dem Rücken an der Wand“ oder „ich weiß gar nicht wo mir der Kopf steht“ bei in meinen Augen geringfügigen Situationen u.s.w. aber sobald man sie entlastet indem man ihr Arbeit abnimmt, sie sich zurückgesetzt fühlt, es ihr auch nicht recht ist und da dann wieder ein Problem liegt. Sie kann eigentlich nur arbeiten, wenn sie einen einzigen Arbeitsauftrag erhält, auf den sie sich dann konzentrieren kann. Dass ist aber bei uns nicht die Realität und die Hetze und Hektik, dieses ziellos von einer in die andere Ecke rennen, macht mich einfach völlig grantig. Da könnte ich aus der Haut fahren zumal Gespräche oder Versuche diese „Anwandlungen“ zu stoppen nicht wirklich nutzen. Es bindet einfach auch sehr viel Energie unter allen Kollegen. Wo sind da die Grenzen – meine ist glaube ich schon erreicht.
Hier raus ergäbe sich dann die Möglichkeit eine Prognose zu stellen, ob es möglich wäre dass sich die Situation überhaupt einmal ändern könnte. Ist die Antwort hier eindeutig "Nein" wäre eine Trennung für beide Seiten die beste Lösung. Die Mitarbeiterin steuert offenkundig auf eine "Burnout" Situation zu, die sich schnell zu einer Depression entwickeln kann. Wer das wirklich kennt weiß, wie dramatisch so ein Störungsbild für die Betroffenen und ihre Angehörigen sein kann. Sie sollte sich Zeit für sich nehmen und sich Unterstützung holen. Als Chef läuft die Situation auch spätestens dann aus dem Ruder, wenn sich zur chaotischen Arbeitsorganisation auch noch ggf. kostenträchtige Fehler gesellen. Ein gutes Händchen bei weiteren Gesprächen und Entscheidungen sei euch beiden gewünscht. Gruß S.
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Tja, die Entlastung sah z.B. so aus, dass Arbeitsbereiche über die sie am häufigsten "gejammert" hat, an die zweite Bürokraft abgegeben wurden, bzw. ich sie das Archiv habe bearbeiten lassen. Da ist Gelegenheit sich einer einzigen Aufgabe in Ruhe zu widmen. Aber dann fühlt sie sich eben in den "Keller abgeschoben" - ich habe ihr schon immer wieder gesagt, wie wertvoll ihr Anteil an unserer Arbeit ist, aber sie hat ein eher geringes Selbstbewusstsein, will es jedem Recht machen und deshalb verzettelt sie sich auch so. Von zu Hause weiß ich über sie, dass sie ihren in der Rente befindlichen (nicht körperlichen eingeschränkten) Gatten von vorn nach hinten bedient, bekocht, dafür um 04:00 morgens aufsteht, die Bude putzt weil er es nicht macht und nebenbei auch noch ihre Mutter versorgt, für sie einkaufen muss (ohne Auto die Butter von Lidl, das Brot vom Bäcker soundso, den Quark nur bei Aldi und das Wasser nur vom Getränkemarkt, Weihnachten ein extra Menue kochen muss, denn Mutter und Mann verstehen sich nicht, ...) Also alles schon der Hammer, dass hält auch kein Mensch auf Dauer durch. Von ihrer Persönlichkeit war sie wohl schon immer so gestrickt, aber jetzt mit ca. Ende fünfzig baut sich da was auf. Letzte Woche habe ich wirklich gedacht, noch ein Jahr und dann bricht sie mir zusammen. Und schon jetzt fragt sie ob sie zwischen Weihnachten und Neujahr arbeiten dürfe, dass sei ruhiger und für sie entspannend. In Urlaub muss ich sie regelrecht scheuchen. Die würde den glatt einfach nicht nehmen. Mein Ton hat sich in der Tat insofern geändert, dass ich nachdem ich etwas dreimal sagen muss bevor sie stoppt, dann auch etwas ungehaltener reagiere. Im Vorfeld habe ich auch mal geraten, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, ich finde, man kann und muss im Leben nicht immer alles mit sich alleine ausmachen und halte eine Psychotherapie nicht für ehrenrührig, was sie aber rigoros ablehnt, sich eher verletzt fühlte und meinte, ich halte sie für doof. Die Kollegen reden viel mit ihr, versuchen ihr zu helfen, sie aufzubauen, fragen sie nach ihren Wünschen, aber die kann sie gar nicht mal benennen. Mich nervt halt auch dieser riesige Raum, den dass alles einnimmt. Kostenträchtig sind die Fehler bislang noch nicht, deshalb gehts noch.
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Hilde Rusche - Dullendorf schrieb:
Danke Shakespeare. Burnout kann ich mir gut vorstellen.
Tja, die Entlastung sah z.B. so aus, dass Arbeitsbereiche über die sie am häufigsten "gejammert" hat, an die zweite Bürokraft abgegeben wurden, bzw. ich sie das Archiv habe bearbeiten lassen. Da ist Gelegenheit sich einer einzigen Aufgabe in Ruhe zu widmen. Aber dann fühlt sie sich eben in den "Keller abgeschoben" - ich habe ihr schon immer wieder gesagt, wie wertvoll ihr Anteil an unserer Arbeit ist, aber sie hat ein eher geringes Selbstbewusstsein, will es jedem Recht machen und deshalb verzettelt sie sich auch so. Von zu Hause weiß ich über sie, dass sie ihren in der Rente befindlichen (nicht körperlichen eingeschränkten) Gatten von vorn nach hinten bedient, bekocht, dafür um 04:00 morgens aufsteht, die Bude putzt weil er es nicht macht und nebenbei auch noch ihre Mutter versorgt, für sie einkaufen muss (ohne Auto die Butter von Lidl, das Brot vom Bäcker soundso, den Quark nur bei Aldi und das Wasser nur vom Getränkemarkt, Weihnachten ein extra Menue kochen muss, denn Mutter und Mann verstehen sich nicht, ...) Also alles schon der Hammer, dass hält auch kein Mensch auf Dauer durch. Von ihrer Persönlichkeit war sie wohl schon immer so gestrickt, aber jetzt mit ca. Ende fünfzig baut sich da was auf. Letzte Woche habe ich wirklich gedacht, noch ein Jahr und dann bricht sie mir zusammen. Und schon jetzt fragt sie ob sie zwischen Weihnachten und Neujahr arbeiten dürfe, dass sei ruhiger und für sie entspannend. In Urlaub muss ich sie regelrecht scheuchen. Die würde den glatt einfach nicht nehmen. Mein Ton hat sich in der Tat insofern geändert, dass ich nachdem ich etwas dreimal sagen muss bevor sie stoppt, dann auch etwas ungehaltener reagiere. Im Vorfeld habe ich auch mal geraten, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, ich finde, man kann und muss im Leben nicht immer alles mit sich alleine ausmachen und halte eine Psychotherapie nicht für ehrenrührig, was sie aber rigoros ablehnt, sich eher verletzt fühlte und meinte, ich halte sie für doof. Die Kollegen reden viel mit ihr, versuchen ihr zu helfen, sie aufzubauen, fragen sie nach ihren Wünschen, aber die kann sie gar nicht mal benennen. Mich nervt halt auch dieser riesige Raum, den dass alles einnimmt. Kostenträchtig sind die Fehler bislang noch nicht, deshalb gehts noch.
Und letztendlich wird auch die eigentliche Person vor ihrer eigenen Destruktivität geschützt. Handelst du nicht, unterstützt du sie noch indirekt.
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britta109 schrieb:
Eine schwierige Situation und es ehrt dich, sich so viele Gedanken zu machen. Aber gerade deswegen würde ich dringend handeln. Wenn eine Person soviel Raum einnimmt und permanent die Mitmenschen direkt und indirekt beschäftigt, muss zum Schutz der Kollegen gehandelt werden.
Und letztendlich wird auch die eigentliche Person vor ihrer eigenen Destruktivität geschützt. Handelst du nicht, unterstützt du sie noch indirekt.
Jemand, der keine Hilfe annehmen will, kostet dich und alle MA unglaubliche Nerven, Kraft und Energie. Und da mußt du im Interesse deiner MA und auch in deinem eigenen Interesse handeln.
Gruß Britt
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Britt schrieb:
Das sehe ich auch so. Du hast, soweit man sich ein Bild nach deiner Beschreibung machen kann, dein Möglichstes getan. Diese MA benötigt professionelle Hilfe, das schafft sie nicht allein. Wenn sie das rigoros ablehnt, würde ich an deiner Stelle die Konsequenzen ziehen.
Jemand, der keine Hilfe annehmen will, kostet dich und alle MA unglaubliche Nerven, Kraft und Energie. Und da mußt du im Interesse deiner MA und auch in deinem eigenen Interesse handeln.
Gruß Britt
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Shakespeare schrieb:
Das ist von außen schwierig zu beurteilen, da man nur deine allgemein gehaltene Arbeitsalltagbeschreibung kennt und auch den Inhalt und Ton der Gespräche betr. der Problematik, nur vermuten kann. Auch die beschriebenen Entlastungsmaßnahmen bleiben unklar. Ebenso bleibt es offen, ob die Mitarbeiterin schon vor ihrer psychischen Belastung im Privatleben ähnlich unstrukturiert gearbeitet hat oder anders gefragt, war es mal deutlich besser?
Hier raus ergäbe sich dann die Möglichkeit eine Prognose zu stellen, ob es möglich wäre dass sich die Situation überhaupt einmal ändern könnte. Ist die Antwort hier eindeutig "Nein" wäre eine Trennung für beide Seiten die beste Lösung. Die Mitarbeiterin steuert offenkundig auf eine "Burnout" Situation zu, die sich schnell zu einer Depression entwickeln kann. Wer das wirklich kennt weiß, wie dramatisch so ein Störungsbild für die Betroffenen und ihre Angehörigen sein kann. Sie sollte sich Zeit für sich nehmen und sich Unterstützung holen. Als Chef läuft die Situation auch spätestens dann aus dem Ruder, wenn sich zur chaotischen Arbeitsorganisation auch noch ggf. kostenträchtige Fehler gesellen. Ein gutes Händchen bei weiteren Gesprächen und Entscheidungen sei euch beiden gewünscht. Gruß S.
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Hilde Rusche - Dullendorf schrieb:
Auf sowas lässt sie sich überhaupt nicht ein, da äußert sie sich überhaupt nicht. Der ganze "Psychokram" ist ihr zuwieder. Wir haben jetzt erst mal vereinbart, dass sie ihren Resturlaub nimmt von Mitte Dezember bis 12.Januar - und dann kam gleich wieder: aber wenn ich erst am 12. komme mache ich die Löhne und dann darf aber nichts anderes sein, nur die Löhne, sonst nichts . . . . auch wenn es mir widerstrebt habe ich erstmal nichts weiter dazu gesagt. Im Januar finden dann unsere MA-Gespräche statt und ich denke, dass ich da vielleicht nochmal mit ihr reden kann. Sonst muss ich wirklich in Betracht ziehen, das sich unsere Wege trennen.
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Ramona Völlkopf schrieb:
Ich habe sehr gute Erfahrungen mit Supervisionen bei langjährigen MA gemacht.
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