News - Wie im richtigen Leben: DAK und BKK Gesundheit sagen Vereinigung ab

Wie im richtigen Leben: DAK und BKK Gesundheit sagen Vereinigung ab

Andere trauen sich. Aktuelle Fusionswelle drückt Kassenzahl auf 163.

27.07.2010 • 0 Kommentare

"DAK Gesundheit" sollte die neue Krankenkasse von über sieben Millionen Versicherten ab 1. Oktober heißen. Nun aber kommt alles ganz anders. Die geplante Fusion zwischen der Deutschen Angestelltenkrankenkasse (DAK) und der Betriebskrankenkasse (BKK) Gesundheit wurde abgesagt. Es gebe keine gemeinsame Basis für einen Zusammenschluss, verkündete ein DAK-Sprecher, "das hätte an der Stelle nicht so gepasst." Noch lapidarer der Kommentar der BKK Gesundheit zur geplatzten Vereinigung: "Die Ausschüsse empfehlen dem Verwaltungsrat, die Eigenständigkeit der BKK Gesundheit derzeit beizubehalten". Beide Kassen stehen nicht auf der Sonnenseite im Gefüge der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Von ihren Mitgliedern verlangen sie Zusatzbeiträge und schicken sie damit massenhaft in die Emigration. Fünf Prozent der DAK-Klientel soll in den vergangenen Monaten die Versicherung verlassen haben, bei der BKK Gesundheit waren es sogar 20 Prozent.

Andere Kassen lassen sich von dem verpatzten Zusammenschluss nicht beeindrucken – die Fusionswelle rollt weiter. Bereits seit dem 1. Juli operieren die Bank BKK und die Neckermann BKK gemeinsam. Vereinigte BKK heißt das neue Unternehmen. Selbst eines der monetären Sorgenkinder hat eine Partnerin gefunden – die BKK Westfalen-Lippe. Die Kasse gehörte zu den ersten, die von ihrer Klientel einen Zusatzbeitrag verlangen mussten. Zum 1. Oktober schlüpft die Betriebskrankenkasse unter das Dach der BKK N-Ergie und der BKK Vor Ort. Die Kassenvereinigung bietet 620.000 Versicherten Krankheitskostenschutz. Auf Zusatzbeiträge soll verzichtet werden.

Auch manch eine Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK) will nicht mehr allein bleiben. Kürzlich haben die Verwaltungsräte der AOK Plus und der AOK Hessen die Fusion zum 1. Januar 2011 beschlossen. "AOK Plus – Die Gesundheitskasse" wollen sie sich nennen. Hauptsitz wird Dresden sein. Die neue Kasse gehört dann mit 4,2 Millionen Versicherten und 8.500 Beschäftigten zu den fünf größten gesetzlichen Krankenversicherungsunternehmen.

Die Vereinigung der AOK Schleswig-Holstein mit ihrer Schwester in Westfalen-Lippe ist schon lange geplant (wir berichteten). Jetzt haben alle Gremien zugestimmt und das gemeinsame Wirtschaften unter dem Namen "AOK Nordwest" kann am 1. Oktober beginnen.

Die Gesamtzahl der Krankenkassen ist auf 163 gesunken.

Peter Appuhn
physio.de

Bayern

Das könnte Sie auch interessieren