News - Wer bezahlt die unfreiwilligen neuen Krankengeldversicherungen?

Wer bezahlt die unfreiwilligen neuen Krankengeldversicherungen?

Bundesverband der Freien Berufe fordert problemlose Kündigungsmöglichkeiten und Rückerstattungen.

13.03.2009 • 0 Kommentare

Sie wurden gefeuert, nun dürfen sie wieder rein, die Selbstständigen in die gesetzliche Krankengeldversicherung (wir berichteten). So weit so gut. Viele der bis Ende 2008 gesetzlich Versicherten haben aber zum Jahresbeginn eine neue Versicherung abgeschlossen. Wie kommen sie da wieder raus und was passiert mit den Beitragszahlungen? Die gesetzgeberischen Verursacher des Tohuwabohus haben sich darüber bislang nicht den Kopf zerbrochen. Erst der Bundesverband der Freien Berufe (BfB) machte gestern auf die Problematik aufmerksam und rief die Bundesregierung auf, die etwa eine Million Selbstständigen nicht auf den Kosten sitzen zu lassen.

"Wir fordern, dass die Kassen gesetzlich verpflichtet werden, das Geld zurückzuerstatten, das Selbstständige derzeit für Krankengeldzusatzversicherungen bei den gesetzlichen Kassen ausgeben müssen", sagte BfB-Präsident Ulrich Oesingmann dem "Handelsblatt". Wer sich bei einem privaten Versicherungsunternehmen gegen das Krankheitsrisiko versichert hat, müsse das Recht haben, den Vertrag problemlos zu kündigen.

Am kommenden Donnerstag wird der Bundestag über "arzneimittelrechtliche und andere Vorschriften" beraten. Da hinein hat die Regierung den Krankengeldrückzieher gesteckt. Es bleibt abzuwarten, ob die Koalitionäre die BFB-Forderung aufgreifen und eine Ausstiegsregelung im Gesetzentwurf berücksichtigen. Am 1. Juli jedenfalls soll der neu-alte Zustand in Kraft treten, rückwirkend zum 1. Januar. Die Regelung sei deutlich kostengünstiger als alle Zusatzversicherungen, die seit Jahresbeginn angeboten werden, betonte der Freiberufler-Präsident.

Peter Appuhn
physio.de

Köln

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