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Mit einem aufgezeichneten Mehrumsatz von 12,33 Milliarden Euro im Jahr 2022 dokumentiert die Untersuchung die signifikante ökonomische Rolle der PKV. Denn so kritisch das Zweiklassen-System in Deutschland auch diskutiert werden mag, ohne PKV-Leistungen könnten sich viele Praxen nicht über Wasser halten, geschweige denn nennenswert investieren.
6,95 Milliarden des Mehrumsatzes entfielen auf den ambulant-ärztlichen Sektor. Im Durchschnitt erhielt jede Arztpraxis einen Mehrumsatz von 63.121 Euro, was einer Zunahme um 4.272 Euro gegenüber 2021 entspricht. Der Bereich der Heilmittelversorgung erlebte ebenfalls eine Steigerung, mit einem Mehrumsatz von fast einer Milliarde Euro und einem Ausgabenanstieg von zwei Prozent von 2021 auf 2022. Je Heilmittelerbringer geben die Autoren einen Mehrumsatz von 13.941 Euro an. Dieser ist somit im Vergleich zum Vorjahr um 593 Euro gesunken.*
Wo die GKV einspart, muss die PKV draufschlagen
10,3 Prozent der Menschen in Deutschland sind privatversichert. Steigt der Finanzierungsanteil eines Sektors über diese Marke, lässt sich erkennen, wer besonders von privaten Leistungen profitiert. Besonders deutlich zeigt sich dies in Bereichen wie der zahnärztlichen Versorgung, in der 22,3 Prozent der Umsätze auf PKV-Versicherte entfallen, der ambulant-ärztlichen Versorgung mit 20,4 Prozent und der Heilmittelversorgung mit 17 Prozent. Klare kausale Zusammenhänge wollen die Autoren der Studie nicht nennen, da sich diese aus den Daten nicht ableiten lassen. Ihrer Ansicht nach könnte die verbesserte Vergütungssituation in der GKV hier eine Rolle spielen.
Stationärer Sektor spielt untergeordnete Rolle
Die gesetzlichen Krankenkassen verwenden den größten Teil ihrer Ausgaben, nämlich 39,1 Prozent, für die stationäre Behandlung ihrer Mitglieder. Bei der PKV beträgt der Anteil lediglich 28 Prozent. Die Mehrausgaben liegen lediglich bei 40 Millionen Euro. Ein Grund dafür, so die Forscher, sei die gleichartige Bezahlung stationärer Leistungen in beiden Versicherungssystemen durch das DRG-System, sowie die tendenziell niedrigere Anzahl stationärer Aufenthalte bei Privatversicherten. Es wird beobachtet, dass Privatversicherte einen größeren Anteil ihrer Versorgung auf ambulanter Basis erhalten. Die Wissenschaftler erklären, dass Ärzte besonders bei Privatpatienten aufgrund der Vergütung pro erbrachter Leistung ohne Budgetbeschränkungen ein verstärktes Interesse daran hätten, Behandlungen und Therapien in ihren Praxen durchzuführen.
Fazit
Mehrausgaben in allen Bereichen des medizinischen Sektors sind für die privaten Krankenversicherungen normal. Die Heilmittelerbringer belegen zwar Platz fünf der Ausgabenliste, liegen aber mit 0,98 Milliarden Euro Mehrumsatz weit hinter der ambulanten ärztlichen Versorgung (6,95 Milliarden Euro) oder der zahnärztlichen Versorgung (2,78 Milliarden Euro). Aus dem Bericht lässt sich kein besonderes Augenmerk auf den Heilmittelsektor ableiten. Praxen sollten also weiterhin versuchen, ihre Privatpreise der wirtschaftlichen Situation angemessen zu gestalten.
Daniel Bombien / physio.de
*Bei der Interpretation dieser Daten ist Vorsicht geboten, denn wie allseits bekannt existieren keine wirklich verlässlichen Daten zu niedergelassenen Heilmittelerbringern. Die Autoren ziehen Ihre Anzahl von 70.356 Praxen aus dem WIdO Heilmittelbericht der AOK.
Außerdem werden für die Berechnung sogenannte Kopfschadenprofile eingesetzt. Das Kopfschadenprofil gibt im Wesentlichen Auskunft darüber, wie hoch die durchschnittlichen jährlichen Kosten für die medizinische Versorgung eines Versicherten oder einer Gruppe von Versicherten sind. Für die PKV liegen Daten zu den Kopfschadenprofilen im Bereich Heilmittel vor, für die GKV allerdings nicht. Die GKV veröffentlicht schlicht wie viel sie für Heilmittel ausgibt, aber eben nicht wie viele ihrer ca. 74 Mio. Versicherten diese in Anspruch nehmen. Die Autoren mussten daher die Kopfschadenprofile der GKV-PatientInnen im Heilmittelsektor mit statistischen Verfahren schätzen, was naturgemäß zu Ungenauigkeiten führen kann.
PKVUmsatzHeilmittelBericht2024
XY als GKV Leistung kostet 10€.
XY als Privatleistung kostet 100€.
Die PKV zahlt aber nur 80€.
Der Patient zahlt die restlichen 20€ selbst.
Frage:
Wo sind die übrigen 20€ in der Analyse von Bahnsen und Wild geblieben?
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Vielleicht habe ich ja einen Knoten im Kopf, aber einen merkbaren angeblichen Mehrwert kann ich bei den Zahlen nicht erkennen.
Das Potenzial einer straff organisierten Praxis ist da auf Anhieb aus meiner Sicht größer.
MfG :)
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Ingo Friedrich schrieb:
Wenn ich 980.000€ durch angenommene 40.000 Praxen teile, komme ich auf 24,50€ Mehrumsatz pro Praxis.
Vielleicht habe ich ja einen Knoten im Kopf, aber einen merkbaren angeblichen Mehrwert kann ich bei den Zahlen nicht erkennen.
Das Potenzial einer straff organisierten Praxis ist da auf Anhieb aus meiner Sicht größer.
MfG :)
980.000.000 €
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physiox100 schrieb:
@Ingo Friedrich
980.000.000 €
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Ingo Friedrich schrieb:
@physiox100 Danke 👍
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Problem beschreiben
Halbtitan schrieb:
Folgendes Beispiel:
XY als GKV Leistung kostet 10€.
XY als Privatleistung kostet 100€.
Die PKV zahlt aber nur 80€.
Der Patient zahlt die restlichen 20€ selbst.
Frage:
Wo sind die übrigen 20€ in der Analyse von Bahnsen und Wild geblieben?
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Problem beschreiben
Clearer schrieb:
Naja, wenn die Heilmittelpreise der GKV überproportional stark steigen, was ja der Fall war, dann wird die Differenz zu den PKV Preisen eben etwas kleiner, wenn die nicht auch im gleichen Maße überproportional angehoben werden. Mit den obigen Zahlen um 4%. Erscheint mir jetzt nicht soo schlimm zu sein. Zumal die Leistung ja immer auch die gleiche ist.
mein Mann (Beamter, freie Heilfürsorge, Bundespolizei) hat dieses Jahr ab 1.3.
eine Erhöhung des "Sockelbetrags" von 200€
und zusätzlich 5,3% (mindestens aber 350 Euro) bekommen...
Dafür gibt es nun keine Inflationsprämie mehr...
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Clearer schrieb:
Das haben mir auch etliche Beihilfepatienten erzählt. Problem sind wahrscheinlich nicht die Physios, sondern eher die Ärzte, die maximal abrechnen. Das fängt ja bei dieser ständigen telefonischen Beratung an und hört beim ständig extraschweren Fall auf. Da könnte man auch mal korrigierend eingreifen.
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Lars van Ravenzwaaij schrieb:
@Clearer Was hat dein Beitrag nun mit der Erhöhung der Besoldung zu tun? Davon sprach Elleng nämlich.
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Problem beschreiben
Elleng schrieb:
Äh, nur mal so dazwischen...
mein Mann (Beamter, freie Heilfürsorge, Bundespolizei) hat dieses Jahr ab 1.3.
eine Erhöhung des "Sockelbetrags" von 200€
und zusätzlich 5,3% (mindestens aber 350 Euro) bekommen...
Dafür gibt es nun keine Inflationsprämie mehr...
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