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Schweizerischer Gesundheitsminister will Krankenschwestern für die medizinische Grundversorgung einsetzen. Neue Konzepte für eine sich ändernde Welt. Pfründe verteidigen reicht nicht.

30.06.2007 • 0 Kommentare

Not macht erfinderisch. Und Mangelzustände können ganze Systeme aus den Angeln heben. In der Schweiz fehlt es an Hausärzten. Dann müssen eben Pflegekräfte ran, hat sich Pascal Couchepin, Gesundheitsminister der Alpenrepublik, als Therapie gegen den drohenden Versorgungsnotstand überlegt. "Wieso sollen denn nicht auch Apotheker oder Krankenschwestern die erste Anlaufstelle für Patienten sein", fragte sich Couchepin in der Zeitschrift "Beobachter".

Die Pflegeberufe könnten Aufgaben der Hausärzte übernehmen, regte der Minister an. In Schweden hätte sich dieses Modell bewährt. Apotheker sollten bei leichteren Erkrankungen Rezepte ausstellen dürfen. So hätten die Ärzte die Möglichkeit, sich auf "größere und interessantere Fälle zu konzentrieren", versucht Pascal Couchepin den Doktoren seine Vorstellungen schmackhaft zu machen. Das würde den Beruf aufwerten. Ein Team von Krankenschwestern und –pflegern wäre dann für die medizinische Erstversorgung in den Gemeinden zuständig.

Der schweizerische Gesundheitsminister will nicht fackeln. Für den Hausärztemangel müssten Lösungen gefunden werden, mahnte er. Die Grundversorgung aber werde sichergestellt, wenn auch nicht allein durch Mediziner. Kritik aus den Reihen der Ärzteschaft bügelt der eidgenössische Reformer ab. Die Ärzte müssten einsehen, dass die Welt sich ändert und neue Konzepte nötig sind. "Nur alte Pfründen zu verteidigen reicht nicht."

Peter Appuhn
physio.de

Nordrhein-Westfalen

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