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Sturzprävention mit Zertifikat

NRW-Gesundheitsminister zeichnet Altenheime aus.

16.04.2009 • 0 Kommentare

Stolpern, hinfallen, aufstehen, weiterlaufen - als sei nichts gewesen? Für viele ältere Menschen sind Stürze kein en-passant-Geschehen. Sie finden nur schwer wieder auf die Beine. Verletzungen sind häufig bis hin zu komplizierten Frakturen. Nicht selten beeinträchtigen bleibende Bewegungseinschränkungen die Lebensqualität beträchtlich. Schwindende Kräfte, Störungen von Koordination und Gleichgewicht erhöhen das Sturzrisiko. Konsequentes Training mindert die Gefahr. Die Sensibilität für das lange vernachlässigte Problem wächst. Gerade in Altenheimen gehört Sturzprävention mittlerweile vielerorts zum Alltag. Das Gesundheitsministerium in Nordrhein-Westtafeln (NRW) hat jetzt begonnen, besonders präventionsaffine Senioreneinrichtungen mit dem Zertifikat "Sturzpräventive Einrichtung" auszuzeichnen.

Die sichere Bewegung der Bewohner zu fördern ist Voraussetzung für das ministerielle Gütesiegel. Dazu gehören regelmäßiges Krafttraining und Gleichgewichtsschulung, die Beseitigung von Stolperfallen, eine angemessene Beleuchtung, Schulungen zum Umgang mit Hilfsmitteln, eine korrekte Medikamenteneinstellung und Sehhilfen. Das Pflegepersonal muss regelmäßig an Fortbildungsveranstaltungen zur Sturzprävention teilnehmen.

Neun Einrichtungen wurden von Minister Karl-Josef Laumann zertifiziert. NRW will mit der Aktion die Zahl der sturzbedingten Verletzungen in den kommenden drei Jahren um mindestens zehn Prozent senken.

Motor der Präventionsaktivitäten ist die Landesinitiative Sturzprävention, die getragen wird von den Krankenkassen, der Ärztekammer und Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein-Westfalen, dem Kuratorium Deutsche Altenhilfe und dem Deutschen Berufsverband der Pflegeberufe. Die finanzielle Last teilen sich das Gesundheitsministerium und die Kassen.

Peter Appuhn
physio.de

Rhein-Erft-Kreis, Bergheim-Oberaußem

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