Physiotherapeut (w/m/d) in VZ, TZ
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Unser interdisziplinäres
Therapiezentrum befindet sich
westlich von Köln in
Bergheim-Oberaußem.
Dich erwartet:
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- Behandlungen im 30-Minuten-Takt
- Flexible Arbeitszeiteinteilung
- Eine ganztägig besetzte
Rezeption
- Regelmäßige interne und externe
Fortbildungen & Teambesp...
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Gängige Assessmentverfahren sind weitestgehend nur für unter 80-jährige Patienten evaluiert. Dabei zeigen Statistiken, dass insbesondere über 80-Jährige ein erhöhtes Sturzrisiko zeigen. Ungefähr jeder zweite Deutsche über 80 Jahren stürzt einmal oder öfter im Jahr.
In einer sechs Monate dauernden, longitudinalen Kohortenstudie erfassten Forscher die Anzahl der Stürze von 98 Patienten, die älter als 80 Jahre alt waren, aber noch keinen Rollator zum Gehen benötigten. Zu Beginn der Studie unterzogen sich die Probanden gängigen Assessmentverfahren. Darunter befanden sich der Balance Evaluation System Test (BESTest), der Mini-BESTest, der Timed-Up-and-Go-Test (TUG), sowie ein Gehgeschwindigkeitstest.
Die Tests
Der BESTest ist ein Assessmentverfahren, das zwar sehr gute Prognosen bezüglich der Sturzgefahr eines Patienten liefern kann, allerdings dreißig bis sechzig Minuten in Anspruch nimmt und daher in der Praxis kaum umzusetzen ist.
Der verkürzte MiniBESTest dauert nur 15-20 Minuten, ist allerdings weniger gut evaluiert wie die komplexere Form und zeigt eine etwas schlechtere Interrater‑Reliabilität und Retest-Reliabilität.
Die Tests untersuchen neben der Gleichgewichtskontrolle auch die Fähigkeiten zur Antizipation, der sensorischen Orientierung, sowie der Gangvarianz. Diese Fähigkeiten werden mit Punkten bewertet. Der Timed-Up-and-Go-Test (TUG) ist Teil dieser Testreihen.
Zur Messung der Gehgeschwindigkeit sollten die Probanden zehn Meter weit, in einem für sie angenehmen Tempo gehen. Das Tempo wurde über acht Meter gemessen, wobei der erste und der letzte Meter ausgeschlossen wurden.
Die Kriterien
Um als potentiell sturzgefährdet zu gelten, mussten die Probanden:
• beim MiniBESTest weniger als 21 Punkte erzielen,
• beim TuG länger als 13 Sekunden brauchen oder
• bei der Gehgeschwindigkeitsmessung langsamer als 0,96 Meter pro Sekunde sein.
Die Ergebnisse
In der Studie zeigten sich folgende Kombinationen als vielversprechend. Dabei müssen die Zahlen folgendermaßen interpretiert werden: Je weiter die Prozentzahlen von 50 Prozent, also dem Zufall, abweichen, umso genauer ist die Trefferwahrscheinlichkeit der Tests zu bewerten:
• Der TUG und der Gehgeschwindigkeitstest alleine waren mit 66- bzw. 62-prozentiger Genauigkeit nicht geeignet, um ein Sturzrisiko vorauszusagen. Interessanterweise liegt bei einer Kombination beider Tests die Treffsicherheit bei bereits 77 Prozent.
• Die besten Ergebnisse erzielte der MiniBESTest in Kombination mit dem TUG und der Gehgeschwindigkeitsmessung. Die Treffsicherheit lag in der Untersuchung bei 89 Prozent. Gerade einmal drei Prozent der Personen, die als nicht sturzgefährdet in dieser Testbatterie beurteilt wurden, stürzten innerhalb eines halben Jahres.
• Der MiniBESTest in Kombination mit dem TUG oder der Gehgeschwindigkeitsmessung alleine erzielten immer noch zufriedenstellende Ergebnisse mit einer Treffsicherheit von 82 beziehungsweise 80 Prozent. Bei diesen beiden Kombinationen stürzten neun Prozent der Teilnehmer, wenn die Testbatterie negativ war.
Einschränkung
Bei der Bewertung der Studie muss in Betracht gezogen werden, dass zu den Probanden keine Heimbewohner gehörten. Diese haben bekanntermaßen ein stark erhöhtes Sturzrisiko. Zudem lag der Frauenanteil in der Studie bei 78 Prozent.
Fazit
Die Ergebnisse der Studie ermöglichen, ein geeignetes Assessment für die Praxis zu finden, um die Sturzgefahr von Patienten, die älter als 80 Jahre sind zu ermitteln. Der MiniBESTest enthält bereits den TuG und eine Gehgeschwindigkeitsmessung. Es ist möglich ihn im Zeitrahmen einer Therapiesitzung durchzuführen und hat offensichtlich eine sehr genaue Aussagekraft, wenn man ihn wie in dieser Studie bewertet.
Ein kostenloses Abstract der Studie finden Sie hier.
Daniel Bombien / physio.de
SturzprophylaxeStudieAssessmentTests, Scores & Indizes
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Hähnchen schrieb:
Hallo Hr. Bombien, danke für die Studie! Sie regt zu zahlreichen eher interdisziplinären Diskussionen ein. Aber das Sie sich dieser wirtschaftlichen Randgruppe angenommen haben ehrt Sie.
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Egid schrieb:
Wer hier eins und eins zusammenzählt, bekommt die Möglichkeit in einem Behandlungsbericht mit einem Satz dem Arzt zu erklären warum der Patient als "Auserhalb des Regelfalls" gelten sollte.
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Jan Dieckmann schrieb:
Danke für die Übersicht! Werde das sicher demnächst anwenden. Habe bisher nur mit TUG gearbeitet.
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Joesche schrieb:
Danke, Herr Bombien! Sehr brauchbarer Hinweis zumal die Evidenzbasierte Leitlinie der Uniklinik Graz die Verwendung eines bestimmten Sturzrisiko-Assessments nicht empfiehlt. Daran erkenne ich, wie wichtig weitere Studien sind, deren Erkenntnisse Einzug in die Leitlinien finden sollten.
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