News - Selbsthilfe am Tropf

Selbsthilfe am Tropf

Krankenkassen fördern Gruppen nur mit 71 Prozent der gesetzlich vorgesehenen Mittel.

09.07.2007 • 0 Kommentare

Die Krankenkassen werden nicht müde ihren Fürsorgeeinsatz für die Versicherten herauszustreichen. Dabei nehmen sie es mit manchen Aufgaben alles andere als genau. Lediglich 71 Prozent der im Sozialgesetzbuch V vorgesehenen Fördermittel für Selbsthilfegruppen haben die Kassen den Sachwaltern chronisch Kranker und Behinderter im vergangenen Jahr überwiesen, klagte die Sprecherin der Nationalen Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (Nakos), Jutta Hundertmark-Mayser.

Insgesamt 27,56 Millionen Euro sind bei den Selbsthilfegruppen angekommen, 38,81 Millionen Euro hätten es sein sollen. Am knauserigsten zeigten sich die Innungskrankenkassen. 0.31 Euro pro Versicherten hatten sie für die Arbeit der rund 100.000 Gruppen übrig. Nur die Bundesknappschaft erreichte mit 0,52 Euro annähernd das gesetzlich angesetzte Soll von 0,55 Euro.

Ab 2008 können sich die Krankenkassen nicht mehr klammheimlich aus der Verantwortung stehlen. Dann nämlich wird die Selbsthilfeförderung zur Pflichtleistung. Die überwiegend ehrenamtlichen Helfer der Selbsthilfegruppen wird es freuen, brauchen sie doch mehr Geld für ihre Beratungs- und Informationsarbeit.

Peter Appuhn
physio.de

Bochum City und Herne

Das könnte Sie auch interessieren