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Schneebälle gegen den Schmerz
Virtuelle Kälte kann chronisches Leiden lindern.
18.07.2014 • 0 Kommentare

Eisbäder dienen der Regeneration nach einer intensiven körperlichen Belastung. Diese Erkenntnis nutzte Jürgen Klinsmann bereits bei der Weltmeisterschaft 2006 im eigenen Land: Nach jedem Spiel ließ der ehemalige Nationaltrainer die deutschen Profi-Fußballer in das sogenannte Entmüdungsbecken steigen. Wasser-Temperaturen zwischen sechs und acht Grad Celsius sollten die Durchblutung des Muskelbindegewebes fördern, Entzündungsreaktionen durch die Mikroverletzungen im Gewebe hemmen sowie das Immunsystem von Ballack & Co. stärken.

Die wohltuende Wirkung von Kälte geht noch ein Stück weiter: Um Schmerzen zu lindern, reicht bereits die bloße Vorstellung von Eis und Schnee aus. Das ergab eine Studie aus dem Jahr 2011. Darin untersuchte der Psychologe Hunter Hoffman den Einsatz von "Virtual Reality" in der Schmerztherapie. Zur Behandlung nutzte er das von ihm erfundene Computerspiel Snow World, in dem der Spieler Schneebälle auf Mammuts, Pinguine und Schneemänner wirft. Die virtuelle Kälte reduziere nicht nur die Wahrnehmung von Schmerzen, sondern verändere auch die Verarbeitung von Schmerz-Signalen im Gehirn, erkannte Hoffman. Ohne Snow World dachten die Patienten zu 76 Prozent der Zeit an ihre Schmerzen, mit dem Spiel waren es lediglich 26 Prozent. Daraus folgerte Hoffman, der die Studie zusammen mit Christopher Maani, dem leitenden Anästhesisten am Institute of Surgical Research in San Antonio, durchführte: Die Beschäftigung mit dem Schmerz misst diesem so viel Bedeutung bei, dass sich die Schmerz-Wahrnehmung insgesamt verstärkt.

Sogenannte Health Games wie Snow World werden vermehrt zur Vorsorge, Diagnostik und Rehabilitation von Patienten eingesetzt. Für das EU-Projekt Play Mancer entwickelten Teilnehmer aus sechs verschiedenen Ländern im Zeitraum von 2007 bis 2011 eine Spiel-Grundlage, die mit geringem Aufwand im Gesundheitsbereich eingesetzt werden kann. An der Technischen Universität in Wien entstand eine Reihe von Spielen für die Behandlung von Patienten mit chronischen Schmerzen. Die Erfinder Christian Schönauer, Thomas Pintaric und Hannes Kaufmann beschreiben darin einen ähnlichen Zusammenhang wie Hoffman: Aus Angst vor Schmerzen werden bestimmte Bewegungen vermieden, Fehlhaltungen verstärkt und der Körper grundsätzlich geschwächt. Die Folge sind zunehmende Schmerzen – ein Teufelskreis aus Vorahnung, Wahrnehmung und Wirklichkeit.

Ziel der Gesundheitsspiele ist es, die Mobilität von Patienten zu erweitern, die Schnelligkeit ihrer Bewegungen zu erhöhen und die körperliche Schmerzgrenze zu verschieben. Nicht die Anstrengung einer Bewegung oder die Schmerz-Erwartung stehen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, sondern das zu erreichende Ziel: Der spielende Patient wird gleichzeitig abgelenkt und motiviert. Dabei lassen sich die Spiele auf individuelle Bedürfnisse einstellen. Die Anforderungen werden sowohl auf die betroffenen Körperbereiche als auch auf die Einschränkungen des Spielers abgestimmt und mit seinen Fortschritten abgeglichen. Die Lage und Größe der zu überwindenden Hindernisse, der Abstand von einem Halt zum anderen beim Erklimmen der Felswand wachsen mit der Beweglichkeit des Patienten: Welche Bewegungen gelingen rasch und problemlos, welche nur verlangsamt? An welchen Aufgaben scheitert er? Das System zeichnet bei Spielen wie Face of Chronos und Temple of Magupta die Bewegungsdaten zur medizinischen Diagnose auf – mit nachhaltigem Ergebnis: Nach vier Wochen war der Schmerzgrad bei den sechs Probanden auf einer Skala von eins bis 100 von durchschnittlich 62 auf 52 zurückgegangen.

Große Bedeutung kommt dem Spiel als Diagnose-Instrument zu, wenn der Patient sein Schmerzempfinden nicht selbst in Worte fassen kann. Gerade Kindern fällt das oft schwer. In der Abteilung für Schmerzmedizin am Children's National Medical Center in Washington werden Spiele eingesetzt, um die chronischen Schmerzen von Kindern und Jugendlichen zu erkennen. Immerhin 25 bis 46 Prozent aller Minderjährigen litten unter chronischen Schmerzen oder unter solchen, die länger als drei Monate täglich aufträten. Statt sich der Diagnose mit Versuch und Irrtum zu nähern, erklärt die leitende Ärztin Julia Finkel, könne die Art des Schmerzes objektiv erfasst werden: Während das Kind zum Beispiel bei dem Spiel Tube Runner die ihm auf einem Großbildschirm entgegenkommenden Ringe oder Edelsteine durch Hand-Bewegungen zu erreichen versucht, werden die Bewegungsmuster aufgezeichnet und ausgewertet. Auf demselben Bildschirm kann sich das Kind über Ursache, Arten und Auswirkungen chronischer Schmerzen informieren. Selbst seltene Krankheitsbilder können damit behandelt werden: Wenn Wunden oder Brüche längst verheilt sind, der Schmerz aber bleibt, kann der kindliche Kopf spielerisch lernen, dass dem Körper nichts mehr wehtut.


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