Therapie und Training
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Auf über 300m2 Praxisfläche
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Wir suchen ab dem 01.12.24 oder
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mit zur Zeit 7 Physiother...
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Patientinnen mit Migrationshintergrund leiden häufiger unter chronischen Schmerzen als Frauen ohne Migrationserfahrung. Die Ursachen sehen die Psychologen in der psychischen Belastung einer jahrelangen Anpassungsleistung, Trennungs- und Verlusterlebnissen und beengten Wohnverhältnissen. Armut und Akkordarbeit tragen schließlich zu einer Chronifizierung bei.
Die Patientinnen empfinden ihre Schmerzen als Ausdruck körperlicher Probleme. Der Zusammenhang Psyche und Schmerz ist ihnen fremd. Zudem interpretierten die Frauen den Schmerz als eine Prüfung Allahs. Damit weisen sie die Verantwortung der Schmerzbewältigung von sich.
Vor diesem Hintergrund nutzen die Psychologen die Religion als Ressource. Sie verweisen auf den Koran, der besagt, es ist eine Pflicht seinen Körper zu schützen und selbst aktiv zu werden. Mit diesem Ansatz stützt das Konzept die Selbstwirksamkeit der Frauen. Zudem bezieht es die Stärken der Patientinnen ein. Wer Migrationserfahrung hat, musste in seinem Leben Ausdauer auf dem Weg zur Integration beweisen, ist flexibel und kreativ- das sind Voraussetzungen, um sich einer neuen Lebenssituation anpassen zu können. Die Psychologen helfen den Patientinnen, sich diesen Stärken bewusst zu werden.
Der Schmerz hat im islamischen Kulturkreis eine stärkere emotionale und sozial-kommunikative Komponente. Die Patientinnen reden ausführlich über ihre Schmerzen. Im westlichen Kulturraum wird dies als wehleidiges Verhalten missverstanden. Die Psychologen erlebten einen Wendepunkt in der Interaktion und der Behandlung, wenn der seelische Schmerz gewürdigt wurde. Es ist wichtig den Frauen einfühlsam und mit menschlicher Wärme zu begegnen. Die Migrantinnen reagierten sehr positiv auf einen wertschätzenden und freundlichen Umgang. Wissenschaftliche Erklärungen oder moderne Diagnostik stehen für sie erst an zweiter Stelle.
Daniela Driefert / physio.de
Schmerzen
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