News - Mythos Milchsäuretransport weggeblasen

Mythos Milchsäuretransport weggeblasen

Studie: Massage nach sportlicher Betätigung vermindert Muskeldurchblutung.

13.05.2009 • 0 Kommentare

Sportler mögen die Entspannung auf der Behandlungsbank, verbunden mit einer ausgiebigen Massage. Viele Athleten schwören auf den therapeutischen Nutzen für ihre gestressten Muskeln. Massagen würden die Durchblutung verbessern und damit helfen, Milchsäure und andere Stoffwechselabfälle zu beseitigen, so der weit verbreitete Mythos. Die vermeintlich segensreiche Wirkung gibt es nicht, haben Forscher der Queen's University im kanadischen Kingston jetzt herausgefunden.

Selbst Physiotherapeuten glauben an den positiven Therapieeffekt, berichtete Studienleiter Professor Michael Tschakovsky, Kinesiologe und Gesundheitswissenschaftler. Wenn er Therapeuten nach der Wirkung von Massagen fragte, hätten auch sie vom besseren Blutfluss und dem Laktatabtransport gesprochen. Mit der Studie sei dieser Glaube zum ersten Mal untersucht worden.

Alle Probanden mussten ihre Fäuste ballen. Einige Teilnehmer erhielten nach der Anspannung eine Armmassage. Während und nach der Aktivität wurde der Blutfluss und die Milchsäurekonzentration in regelmäßigen Abständen gemessen. Das Ergebnis: Es passierte das Gegenteil von dem, was gemeinhin angenommen wurde. Bei den massierten Studienteilnehmern verschlechterte sich die Muskeldurchblutung und der Abfluss der Stoffwechselprodukte. 24 Prozent mehr Blut und 28 Prozent mehr Laktat rauschte durch die Gefäße derjenigen, die nach dem Faustballen nichts taten.

Die Forscher wollen ihre Untersuchung auf der Jahrestagung des American College of Sports Medicine vom 27. bis 30. Mai in Seattle vorstellen.

Peter Appuhn
physio.de

Dortmund

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