News - Mecklenburg-Vorpommern kriegt kalte Füße

Mecklenburg-Vorpommern kriegt kalte Füße

Die Renaissance der Kneipp-Kuren.

03.05.2007 • 0 Kommentare

Derzeit findet auf der Insel Rügen im Ostseebad Göhren die 4. Internationale Kneippiade des Weltverbandes "kneipp worldwide" statt und bildet damit das momentane Highlight des "Kneipp´schen Booms", der die ostdeutsche Küstenregion überzogen hat. Vergessen das Bild eines angestaubten Bad Wörishofen mit seiner antiquierten Klientel als letzte Repräsentationsstätte der Erkenntnisse und Methoden des ehrwürdigen Sebastian Kneipp.

Mecklenburg-Vorpommern setzt vor allem auf Kinder und Jugendliche: In zehn zertifizierten Kindergärten waten vom Personal bis zu den Windelträgern alle durch eiskaltes Wasser. Usedom, Barth, Malchow, Torgelow und Karlshagen sind einige der Ortschaften, die ihre Erzieherinnen samt Schützlingen regelmäßig durchs Tretbad stapfen lassen. Göhren ließ extra ein öffentliches Wassertretbecken anlegen. Grundschullehrer sollen an Fortbildungen teilnehmen, um ihren Schülern ein Konzept für gesundheitsbewusstes Leben zu bieten. Kneipp ist aktueller denn je.

Vorgemacht haben es die Liechtensteiner. Im vergangenen Schuljahr haben die Gemeinden Schellenberg und Triesenberg das Pilotprojekt "Kneipp im Kindergarten" mit so großem Erfolg gestartet, dass 14 weitere Erzieherinnen sich derzeit einer Schulung unterziehen, um die fünf Kneippschen Säulen kindgerecht in ihren Einrichtungen zu vermitteln.

Mit Wasser, Bewegung, Ernährung, Heilpflanzen und Lebensrhythmus beschäftigen sich momentan 80 Kinder mit wachsender Begeisterung. Sie zeigen Kenntnisse in der Kräuterkunde, wissen, welche Pflanzen beleben und welche beruhigend wirken, halten sich an die gelehrten Gesundheitsregeln und weisen andere darauf hin. Die Kneipp-Lehre wird hier nicht nur auf kalte Güsse reduziert.

Unterstützt wird das Projekt vom Liechtensteiner Gesundheitsminister Martin Meyer: "Es ist leichter gesund zu bleiben, als gesund zu werden. Die Zukunft liegt in der Gesundheit."
Die deutsche Familienministerin von der Leyen sagt: "Kinder sind die Zukunft." Projekte, die Kindern so viel Gesundheit geben, sollten demnach auch verdammt viel Zukunft haben.

Ul.Ma / physio.de

Ratingen

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