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Lymphologenverband: Lymphödempatienten drastisch unterversorgt

Weniger Heilmittelverordnungen unter Richtgrößendruck. Patienten müssen Lymphdrainagen selbst bezahlen. Stellenabbau bei Therapeuten.

29.06.2006 • 0 Kommentare

Therapeutisch drastisch unterversorgt seien die etwa 4,5 Millionen Patienten mit einem Lymphödem, kritisierte der Präsident des Bundesverbandes der Lymphologen, Manuel. E. Cornely. Das von den Krankenkassen und Kassenärztlichen Vereinigungen vorgegebene Heilmittelbudget liege etwa neun Prozent unter dem geschätzten tatsächlichen Bedarf, sagte der Lymphologe. Chronisch Kranke, darunter viele Patienten mit Störungen des Lymphabflusses, sind von den Rationierungsvorgaben besonders betroffen.

Unter dem Druck drohender Regresszahlungen benutzen die Kassenärzte ihre Rezeptblöcke vielerorts nur noch sehr sparsam. Lymphödempatienten bräuchten aber lebenslang manuelle Lymphdrainagen, erklärte Cornely. Jährlich kämen allein 16.000 Frauen mit sekundärem Lymphödem als Folge von Operationen hinzu. Eine qualifizierte lymphologische Therapie sei für die Patientinnen unerlässlich. Den Betroffenen bliebe oftmals nichts anderes übrig als die Therapiekosten selbst aufzubringen, bemängelt der Verbandspräsident. Er fürchtet eine "Privatisierung der Lymphologie", sollte der Rationierungsdruck anhalten. Gleichzeitig beklagt Cornely einen "drastischen Stellenabbau" bei Physiotherapeuten und Masseuren bedingt durch die restriktiven Budgetvorgaben: "Allein in Nordrhein sind etwa 10.000 Therapeutenstellen existentiell bedroht."

Peter Appuhn
physio.de

München

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