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Der in den Eckpunkten zur Gesundheitsreform vorgesehene neue Krankenkassendachverband werde die Qualität der medizinischen Versorgung und die Honorare für die Leistungserbringer einheitlich festlegen. Regionale Besonderheiten würden dann nicht mehr beachtet und die Vertragskompetenz in den Ländern "einfach so abgeschafft". Den Patienten drohe eine Einheitsversorgung ohne zusätzliche Leistungen, fürchtet der Vorsitzende der AOK Baden-Württemberg, Rolf Hoberg. Der Chef des baden-württembergischen Landesverbandes der Betriebskrankenkassen, Konrad Ehing, ist überzeugt, dass sich das bisherige "überdurchschnittliche Vergütungsniveau" für medizinische Leistungen im Lande nicht halten lasse, wenn die Eckpunkte so umgesetzt werden. Bei bundeseinheitlich festgelegten Beiträgen und Gebühren würden im Südwesten für ärztliche Leistungen und Krankenhausbehandlungen etwa 400 Millionen Euro weniger zur Verfügung stehen, rechnet der BKK-Vorsitzende. Betroffen wären dann auch die "übrigen Leistungserbringer", und das habe Auswirkungen auf den gesamten Gesundheitsmarkt in Baden-Württemberg.
Auch der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW), Achim Hoffmann-Goldmayer, sieht die Versorgung der Patienten gefährdet. Individuelle Vertragsabschlüsse mit den Krankenkassen, um die Versorgungsqualität "zum Wohle der Patienten zu gestalten", gehörten mit der Reform der Vergangenheit an, sagte der KVBW-Chef.
Ein weiterer Schritt in Richtung Zentralismus und Rationierung sei mit dem Gesundheitsfonds zu erwarten, meint der Geschäftsführer der baden-württembergischen Krankenhausgesellschaft, Rainer Kontermann. Die Regierungspläne gefährdeten die medizinischen Versorgungskonzepte in den Krankenhäusern. Die Schlaganfallversorgung, die Versorgung bei Krebserkrankungen und in der Geriatrie würden unter den Folgen der Gesundheitsreform leiden.
Peter Appuhn
physio.de
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