News - Krankenkassen vernachlässigen Palliativversorgung

Krankenkassen vernachlässigen Palliativversorgung

Petitionsausschuss des Bundestags macht Druck.

17.06.2010 • 0 Kommentare

Unerträgliche Schmerzen, die Kräfte schwinden, das Leben neigt sich dem Ende zu. Schwerkranke in ihrer letzten Lebensphase brauchen, wie kaum eine andere Gruppe, eine qualifizierte Rundumbetreuung. Pflege, Medizin und Therapie sollten Hand in Hand greifen, um den Betroffenen die letzten Wochen und Tage so unbeschwert wie nur irgendwie möglich zu gestalten. Seit 2007 ist die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) verpflichtet "eine bedarfsgerechte Versorgung mit spezialisierter ambulanter Palliativversorgung sicherzustellen". Die Gesetzesvorgabe schert die Krankenkassen wenig, sie ignorieren den Willen des Gesetzgebers schlicht und einfach. Nun musste sich der Petitionsausschuss des Bundestags mit der Versorgung am Lebensende befassen. Die Abgeordneten rügten die Untätigkeit der Kassen.

"Die Möglichkeit, würdig sterben zu können", dürfe von den Krankenkassen nicht weiter "auf die lange Bank geschoben werden", betonten die Ausschussmitglieder. Sie informierten das Bundesgesundheitsministerium und die Fraktionen im Bundestag. Der politische Druck soll die Kassen zum Handeln bewegen. 2.236 Bürger hatten die öffentliche Petition im Internet unterzeichnet.

Während die Krankenkassen sich um ihre Verantwortung drücken, will die Deutsche Palliativstiftung private Gelder aktivieren, um Schwerstkranke und Sterbende besser zu versorgen. Die Gründer der Initiative sind Ärzte, Pfleger, Seelsorger, Ökonomen und auch Physiotherapeuten.

Peter Appuhn
physio.de

Berlin

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