News - Krankengeld für Selbstständige

Krankengeld für Selbstständige - war da was?

Gesetzgeber revidiert Streichung der gesetzlichen Versicherung.

14.02.2009 • 0 Kommentare

Für helle Aufregung unter den 1,5 Millionen freiwillig gesetzlich krankenversicherten Selbstständigen sorgte Ende des vergangenen Jahres die Streichung der Krankengeldversicherung (wir berichteten). Seit Jahresbeginn müssen die Betroffenen eine Zusatzversicherung abschließen, wenn sie einen Anspruch auf Zahlung von Krankengeld besitzen wollen. Den Urhebern dieser Regelung flog der Protest der ihrer Ansprüche Beraubten um die Ohren. Schon kurz nach Streichung der Versicherung mehrten sich denn auch die Stimmen aus dem Bundesgesundheitsministerium, das gerade eingeführte Gesetz wieder verschwinden zu lassen. Doch so einfach lässt sich keine Gesetzesschlappe ungeschehen machen. Ein Entwurf muss geschrieben werden. Die Ministerin muss ihren Segen geben und schließlich bedarf es der Zustimmung der Koalitionsabgeordneten. Alle bürokratischen Fallstricke sind inzwischen beseitigt. Der Rückzieher ist perfekt, der alte Zustand wiederhergestellt.

Fast wiederhergestellt zumindest. Die im Januar eingeführten Wahltarife bleiben bestehen. Daneben wird es aber wieder die "alte" gesetzliche Krankengeldregelung geben. Wer dahin zurück will, hat ab der siebten Krankheitswoche Anspruch auf Krankengeldzahlung. Präferiert man jedoch eine Absicherung vor dem 43. Tag, muss ein Wahltarif gewählt werden. Für die gesetzlich versicherten Selbstständigen gilt der Einheitsbeitragssatz von aktuell 15,5 Prozent (14,9 Prozent ab 1. Juli). Die neuerlichen Änderungen sind im "Gesetz zur Änderung des Arzneimittelgesetzes und anderer Vorschriften" untergebracht. Das Gesetz soll rückwirkend zum 1. Januar 2009 in Kraft treten.

Den Krankenkassen schmeckt das Rein-und-Raus-Spiel überhaupt nicht. "Wir können vor einem Schnellschuss des Gesetzgebers nur warnen", hob DAK-Sprecher Rüdiger Scharf den Finger, "denn wenn man künftig zwischen gesetzlicher Regelung und Krankengeld nach Wahltarif auswählen kann, müssten alle Tarife neu kalkuliert werden."

Peter Appuhn
physio.de

Bayern

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