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Kranke pflegen Kranke

Schon Pflegeschüler quält regelmäßig der Kreuzschmerz.

11.08.2010 • 0 Kommentare

Pflege ist Schwerstarbeit. Beeinträchtigungen des Halte- und Bewegungsapparats sind deshalb bei Krankenschwestern und -pflegern weit verbreitet. Doch nicht nur gestandene, erfahrene Fachkräfte klagen regelmäßig über Schmerzen und andere Irritationen. Auch die Frischlinge unter den Pflegenden leiden bereits unter vielerlei schmerzhaften Prozessen. Eine Studie des Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP) der Universität Bremen hat jetzt herausgefunden, dass 52,6 Prozent der Pflegeschüler mindestens einmal jede Woche von Rückenschmerzen geplagt sind und 49 Prozent von Nacken- oder Schulterbeschwerden.

Befriedigend bis mangelhaft bewerten die Auszubildenden ihren körperlichen Gesundheitszustand und ihr allgemeines Wohlbefinden. "Deutliche Konsequenzen" aus den Ergebnissen der Untersuchung, forderte Studienleiter Stefan Görres. Einen großen "Bedarf an gesundheitsförderlichen Konzepten gerade angesichts alternder Belegschaften", sieht der Forscher und mahnt die Verantwortlichen: "Politik und Akteure des Gesundheitswesens sind zukünftig stärker als bisher gefragt, vermehrt gezielte Bemühungen zur Gesunderhaltung von Pflegenden vorzunehmen, damit auf hohe Krankenstände und eine vergleichsweise hohe Fluktuation schnell reagiert werden kann."

Dass der Bedarf an präventiven Maßnahmen schon bei den Schülern besteht, erstaunt den Wissenschaftler. Seine Befunde rufen nach Veränderung: "Nicht nur der Beruf, sondern auch die Schulen müssen deutlich attraktiver werden."

Peter Appuhn
physio.de

Baden-Württemberg

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