News - Kassenärzte lehnen Behandlungen aus Kostengründen ab

Kassenärzte lehnen Behandlungen aus Kostengründen ab

Bundesärztekammer: "Nicht lebensnotwendig".

27.11.2010 • 0 Kommentare

Wenn das vorgegebene Budget ausgeschöpft ist, muss der Patient auf seine Behandlung verzichten. So jedenfalls sieht es mehr als jeder zweite Kassenarzt (55 Prozent) - und handelt auch nach diesem Grundsatz. Der Befund ist Gegenstand einer Untersuchung des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag des Finanzdienstleisters MLP. 12 Prozent der interviewten Ärzte berichteten, dass sie schon häufiger aus Kostengründen medizinisch notwendige Behandlungen unterlassen hätten. 42 Prozent der Niedergelassenen gaben an, noch nie eine Leistung versagt zu haben. Gleichwohl scheint das Vertrauen vieler Patienten in ihren Doktor groß zu sein. Lediglich 38 Prozent der gesetzlich Versicherten hatten schon einmal das Gefühl, dass ihnen aus ökonomischen Gründen Behandlungen vorenthalten wurden – neun Prozent waren es bei den Pflichtversicherten.

Frank Ulrich Montgomery, Vizepräsident der Bundesärztekammer (BÄK), wiegelte ab: Die abgelehnten Behandlungen seien nicht "lebensnotwendig" gewesen. "Es geht dabei um Leistungen, die man verschieben kann. Uns sind keine Fälle bekannt, wo Patienten dadurch zu Schaden gekommen wären." Im Übrigen sei die Budgetpolitik von Ulla Schmidt für den Versorgungsmangel verantwortlich. Der BÄK-Vize ist voller Zuversicht, dass die aktuelle Regierung eine bessere Gesundheitspolitik betreibt.

Peter Appuhn
physio.de

Schleswig-Holstein

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