News - Heilpraktikererlaubnis? Nicht nötig.

Heilpraktikererlaubnis? Nicht nötig.

Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg: Physiotherapeuten brauchen keine ärztliche Verordnung.

20.03.2009 • 0 Kommentare

Allerorten kämpfen Physiotherapeuten vor bundesdeutschen Gerichten um eine Erlaubnis zur uneingeschränkten eigenverantwortlichen Anwendung ihrer erlernten therapeutischen Kenntnisse. Richter des Verwaltungsgerichtshofs Mannheim haben einem Therapeuten gestern bescheinigt, dass er gar keine Erlaubnis braucht, um im Rahmen seiner fachlichen Qualifikation tätig zu werden. "Physiotherapeuten bedürfen auch für selbständige Behandlungen in ihrem Berufsfeld keiner ärztlichen Verordnung", urteilte das oberste baden-württembergische Verwaltungsgericht.

Eine eingeschränkte Heilpraktikererlaubnis wollten sie dem Physiotherapeuten nicht zusprechen. Dies Möglichkeit ließe das Heilpraktikergesetz nicht zu. Bewege er sich aber auf dem Boden seines "Tätigkeitsfeldes", bedürfe es keines ärztlichen Auftrages, um Patienten zu behandeln. Die Verordnung als Voraussetzung zur Therapie schreibe zwar das Leistungsrecht der Krankenkassen vor, sei aber im Berufsrecht nicht vorgegeben. "Die selbständige Behandlung durch einen Physiotherapeuten wird deshalb nicht von den Krankenkassen erstattet, sie ist aber zulässig", heißt es in einer Erklärung des Gerichts.

Diese neuerliche Variante im langen Streit um die selbstständige physiotherapeutische Berufsausübung hat zur Stunde noch keine Rechtsgültigkeit. Das Gericht ließ die Revision beim Bundesverwaltungsgericht zu. Nach Zugang der Urteilsbegründung haben die Parteien vier Wochen Zeit, um Berufung einzulegen.

Peter Appuhn
physio.de

Baden-Württemberg

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