Als moderne Ergo- und
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Auf eine Operation zu verzichten hätte drastische Folgen: Instabilität im Knie, Sportinvalidität und ein erhöhtes Arthroserisiko, um nur ein paar gängige Argumente für eine Operation zu nennen.
Was sagen die Studien?
Die Datenlage dazu ist alles andere als eindeutig. So wurde in einer Studie mit 50 Athleten mit Ruptur des vorderen Kreuzbandes, von denen sich eine Hälfte einer Operation unterzog, gezeigt, dass nach 20 Jahren 80% der operierten und 68% der nichtoperierten Patienten eine Arthrose im Röntgenbild zeigten. Die Funktion unterschied sich weder subjektiv noch objektiv messbar in beiden Gruppen. Lediglich der Pivot-Shift-Test zeigte sich bei den operierten Patienten verbessert.
Die aktuellsten Meta-Analysen zum Thema VKB-Rehabilitation beschreiben die momentane Datenlage als „unzureichend“ und empfehlen zunächst nichtoperative Maßnahmen wie Trainingstherapie durchzuführen, bevor eine Operation erwogen wird.
Ob Kreuzbänder sogar heilen können, wird kontrovers diskutiert. Der Großteil der Experten ist überzeugt: Komplett gerissene Kreuzbänder können nicht heilen. Ein Experiment von Yoshida und Fujii konnte zeigen, dass Zellen des vorderen Kreuzbandes schlechter auf verschiedene Wachstumsfaktoren reagieren als Zellen von Kollateralbändern des Kniegelenks.
Auch bei Kaninchen und Hunden konnten schlechteres Heilungspotential von VKB Rupturen festgestellt werden. Tang et al. vermuten, dass dies eventuell an Metalloproteinasen, also proteinlösenden Enzymen, liegen könnte, die sich in der Gelenkflüssigkeit befinden. Die Forscher konnten zunächst eine normale Wundheilungsreaktion des VKB feststellen, die sich allerdings nicht fortsetzte.
Nur wenige Studien gingen bisher der Frage auf den Grund, ob die bisher eher in Experimenten verifizierten Hypothesen auch tatsächlich auf den lebenden Menschen übertragen werden können.
Ihara et al. versorgten 50 nichtoperierte sportliche VKB-Patienten mit einer speziell angefertigten Schiene. Bei 29 der Probanden konnte nach elf Monaten ein wiederhergestelltes Kreuzband in der Bildgebung festgestellt werden. Es gab in der Untersuchung leider keine Kontrollgruppe, die auf eine Schiene verzichtete.
Fujimoto et al. schiente ebenfalls die Knie von diesmal 31, weniger sportlichen, Patienten. Alle Probanden zeigten nach 16 Monaten eine Kontinuität des Kreuzbandes in der Bildgebung. Acht Patienten wurden aufgrund von Instabilität dennoch operiert.
Costa-Paz. et. al dokumentieren in einer retrospektiven, methodisch nicht ganz einwandfreien Studie 20 Patienten, die in ihrer Klinik aus verschiedenen Gründen (Reisen, private Gründe, Krankheit) nicht am Kreuzband operiert werden konnten. Alle Probanden zeigten zunächst in der Bildgebung eine Komplettruptur des VKBs, einen positiven Lachmanntest und einen positiven Pivot-Shift-Test. Die Patienten erhielten weder eine Schiene, noch wurde ein spezielles Rehabilitationsprogramm mit ihnen durchgeführt.
Besuchten die Patienten die Klinik aus anderen Gründen noch einmal, lud die Forschergruppe sie dazu ein, noch einmal ein MRT aufzusuchen, um nachzuschauen, ob sich im Knie etwas verändert hatte.
Nach zwei Jahren zeigten 14 Probanden eine Kontinuität des VKBs. Alle 14 Patienten waren zu ihrem vorherigen sportlichen Aktivitätslevel zurückgekehrt.
Auch wenn die Methodik dieser Untersuchung äußerst fragwürdig ist, liefert sie Hinweise auf die Möglichkeit einer Selbstheilung von VKB-Rupturen ohne Schiene oder andere spezielle Maßnahmen. Die Autoren der Studie merken an, dass der gemeinsame Nenner der Probanden in der Lokalisation der VKB-Ruptur lag. Eine Läsion im proximalen Drittel scheint ein positiver prognostischer Faktor für eine VKB-Heilung zu sein.
In der momentan aktuellsten Untersuchung zu dem Thema aus dem Jahr 2014 konnten van Meer et. al. bei 30 von 50 Patienten eine Verbesserung der Kontinuität zwei Jahre nach einer vollständigen VKB-Ruptur zeigen. Die Faserkontinuität korrelierte hier moderat mit einem negativen Lachmanntest.
Fazit
Festzuhalten bleibt: Die immer wieder zu hörende Aussage „Kreuzbänder können nicht heilen“ entspricht nicht den Tatsachen. Allerdings ist es anhand der aktuellen Datenlage nicht möglich, die Inzidenz von VKB-Heilungen zu bestimmen. Dafür wären großangelegte, randomisiert kontrollierte Studien notwendig. Es ist zu vermuten, dass die immer noch bestehende Meinung, ein konservatives Vorgehen nach VKB-Ruptur würde dem Patienten schaden, Forscher aus vermeintlich ethischen Gründen davon abhält, Studien in diesem Bereich durchzuführen. Um ein Gleichgewicht in der Fülle chirurgischer Studien zu schaffen und Patienten ein optimales Ergebnis zu ermöglichen, könnte die Physiotherapieforschung ein entscheidender Impulsgeber in diesem Bereich werden.
Daniel Bombien / physio.de
KreuzbandOPOperationkonservative TherapieStudie
Einfach Mal alle ASK und Kreuzband OP's lassen!
Es geht um AUSREICHENDE Versorgung.
Wenn auch nur 40 von 100 Prozent Funktionserhalt OHNE OP gegeben sind, ist das ausreichend!
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Hähnchen schrieb:
Sehr interessant! Bin Ihrer Meinung.
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Philipp Morlock schrieb:
Es herrscht doch sowieso Ärzte-Mangel!
Einfach Mal alle ASK und Kreuzband OP's lassen!
Es geht um AUSREICHENDE Versorgung.
Wenn auch nur 40 von 100 Prozent Funktionserhalt OHNE OP gegeben sind, ist das ausreichend!
Inzwischen ist es aber wieder soweit, daß die ersten "unsinnigen" ASKs eintrudeln. Thema für sich.
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Hähnchen schrieb:
Da sind viele Themen drin ,dies zu beachten gibt. Kann nicht viel dazu beitragen außer das die US Methode bei uns noch nicht funktioniert. Hatte ne sehr junge Pat. ca 23 mit künstlichem CA . Letzten Endes drei mal operiert. Was soll man da sagen? Aller Anfang ist schwer? Gerne mehr Information und LG
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KayM schrieb:
Tatsächlich haben wir momentan so viele konservative Kreuzbänder wie nie in der Praxis. Alle PAT waren mehr ode weniger enttäuscht, daß es mit der OP nicht geklappt hat und es erstmal "nur" konservativ probiert wird. Es ist schön zu sehen und zu merken, wie bei den PAT die Erkenntnis reift, daß konservativ eigentlich gar nicht mal soo schlecht ist. Denn inzwischen steuern alle auf ein positives Outcome hin. Ehrlicherweise muss ich aber auch sagen, daß keine(r) der PAT aus dem absoluten Hochleistungsbereich Ball-, Kampf- oder Brettsport kommt. Der Vergleich wäre natürlich auch spannend.
Inzwischen ist es aber wieder soweit, daß die ersten "unsinnigen" ASKs eintrudeln. Thema für sich.
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