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sechs Physiotherapeutinnen mit
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Sportphysiotherapie,
Manualtherapie, DryNeedling,
CRAFTA, bis zu Beckenbodentraining
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Fortschrittliche, aktive und
evidenzbasierte Physiotherapie
stehen für uns im Vordergrund.
Wir bieten die Möglichkeit a...
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Bei 85 bis 95 Prozent der Personen kann keine spezifische Pathophysiologie als Ursache deklariert werden. In diesem Fall bezeichnet man die Beschwerden als unspezifischen Rückenschmerz.
Eine biopsychosoziale Herangehensweise verbessert das Verständnis und Management von Schmerzen im unteren Rücken. Eine immer noch weit verbreitete isoliert biomechanische Betrachtung der Beschwerden führt hingegen zur Verzögerung der Genesung. Durch medizinisches Personal erlernte Überzeugungen wie Blockaden, Verspannungen, Verkürzungen sowie Fehlhaltungen sind klassische Nocebos. Auch übermäßige und verfrühte Bildgebung kann hierbei schaden (wir berichteten).
Nun beschäftigte sich die australische Forschungsgruppe um Matthew K. Bagg mit der Frage, ob die (Um)Schulung der Überzeugungshaltung von PatientInnen ihre Schmerzen langfristig verändern kann.
Methodik
Die randomisiert kontrollierte Studie wurde zwischen dem 1. November 2015 und 28. Juli 2019 in Sydney, Australien, durchgeführt. Insgesamt wurden 276 Personen zu gleichen Teilen in die Interventions- oder Kontrollgruppe eingeteilt. Somit erhielten 138 TeilnehmerInnen das „Graded Sensorimotor Retraining“(RESOLVE) Programm und 138 Personen ein Placeboprotokoll.
Alle ProbandInnen nahmen an zwölf einstündige Sitzungen über einen Zeitraum von zwölf bis 18 Wochen teil.
Graded Sensorimotor Retraining
Die abgestufte sensomotorische Umschulung (RESOLVE) ist eine neuartige Therapieoption, die auf die Art und Weise, wie Schmerzpatienten über ihren Körper denken, abzielt. Einen ausführlichen Bericht hierzu finden Sie hier.
Aufbau der Kontrollintervention
Als Intervention der Kontrollgruppe wurde ein Achtsamkeitstraining mit Scheinbehandlung durchgeführt. Hierzu wurde in den ersten Einzelsitzungen ein offenes Gespräch über die Erfahrungen der Person mit ihrem Schmerz, ohne jegliche Aufklärung oder Schulung geführt. Ab der dritten Sitzung wurden Laserbehandlung auf den schmerzhaftesten Punkten am Rücken und transkranielle Nervenstimulation als Placeboanwendung durchgeführt. Ab der sechsten Sitzung wurde Kurzwellen-Diathermie hinzugefügt.
Betrachtete Parameter
Der Fokus der Studie lag auf der Veränderung von Schmerz. Bewertet wurde die Schmerzintensität anhand der numerical rating scale, auf Deutsch, numerischen Bewertungsskala (NRS). Diese besitzt bekanntermaßen elf Punkte (0-10), wobei null kein Schmerz und zehn den schlimmst-vorstellbare Schmerz darstellt. Für eine klinische Relevanz (MCID) musste sich die jeweilige Gruppe um mindestens 30 Prozent zum Ausgangswert verbessern. Um eine Interventionsart als besser zu deklarieren, wurde mindestens ein Punkt unterschied zur anderen Gruppe definiert.
Weitere Parameter waren vor allem validierte Assessments. Der Roald-Morris Disability Questionnaire ist ein Fragebogen für Rückenbeschwerden mit dem Schwerpunkt der Behinderung durch die Beschwerden. Zur Beurteilung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität wurde der EQ-5D herangezogen. Aber auch für Schlaf, Angst, Depressionsneigung, Überzeugung, Bewegungsangst sowie -vermeidung und viele andere Fragestellungen wurden Assessments erhoben.
Ergebnis
Der Schmerz verbesserte sich in beiden Gruppen. In der RESOLVE-Gruppe allerdings stärker als in der Kontrollgruppe. So hatten TeilnehmerInnen der Interventionsgruppe in der 18. Woche eine Verbesserung um über 40 Prozent. Die Kontrollgruppe dagegen um etwa 30 Prozent. Nach einem Jahr blieb dieser Gruppenunterschied nahezu identisch.
Bei der Behinderung durch die Beschwerden war der Unterschied noch gravierender. Über den gesamten Beobachtungszeitraum war die Einschränkung der RESOLVE-TeilnehmerInnen auf rund 40 Prozent des Ausgangswertes verbessert worden. Die TeilnehmerInnen der Kontrollgruppe hingegen fühlten sich noch zu rund 65 Prozent eingeschränkt.
Bei der Lebens- und Schlafqualität zeichnet sich ein ähnliches Bild ab. Ebenso die Überzeugungen, die Bewegungs- sowie Belastungsangst, aber auch Katastrophisierung und Selbstwirksamkeit.
Limitation
Leider stiegen im Laufe des Jahres mehrere TeilnehmerInnen aus der Studie aus. Daher sind die Ergebnisse nach 18 Wochen noch sehr zuverlässig, nach einem halben und ganzen Jahr aber etwas eingeschränkter zu betrachten. Insgesamt ist die Zahl aber überschaubar und die WissenschaftlerInnen haben adäquate statistische Korrekturrechnungen durchgeführt. Eine weitere Einschränkung ist die fehlende Verblindung der BehandlerInnen. Außerdem ist diese Studie ausschließlich an einem Institut durchgeführt worden. Daher ist die Population, die für diese Studie rekrutiert werden konnte, stark eingeschränkt. Die Studie gibt daher keinen perfekten Aufschluss über die Gesamtbevölkerung und ist somit in ihrer Übertragbarkeit limitiert.
Fazit
Insgesamt lässt sich schlussfolgern, dass die Kombination von Aufklärung, Bewegungsvorstellung und graduellen Übungsaufbau eine signifikant bessere Interventionsstrategie darstellt als die passiven Maßnahmen. Weitere Untersuchungen dieser Art in anderen Ländern sind erforderlich, um diese Ergebnisse zu bestätigen und übertragbarer auf die gesamte Weltbevölkerung zu machen.
Martin Römhild / physio.de
RückenschmerzenTherapiemethodenStudie
Diese oder sehr ähnliche Zahlen sind seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten bekannt!
Warum maßen sich die Therapeuten und Therapeutinnen trotzdem immernoch an, zu erkennen, dass ihre Patienten zu den 5-15% gehören, bei denen die Schmerzen nicht unspezifisch sind?
"Eine immer noch weit verbreitete isoliert biomechanische Betrachtung der Beschwerden führt hingegen zur Verzögerung der Genesung. Durch medizinisches Personal erlernte Überzeugungen wie Blockaden, Verspannungen, Verkürzungen sowie Fehlhaltungen sind klassische Nocebos. Auch übermäßige und verfrühte Bildgebung kann hierbei schaden (wir berichteten)."
Amen!
Und trotzdem sterben die Knet- und Drückphysios nicht aus.
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hgb schrieb:
Bitte genau lesen: Im biosozialen Modell von Schmerz ist ein isoliert biomechanischer Grund falsch (obsolet / nocebo). Ein Teil der "unspez. Rückenschmerzen" ist gleichwohl nicht ausreichend diagnostiziert, weil Funkktionsstörungen sich in aller Regel der ebm-Medizin entziehen. Wenn in einem Regelkreislauf - Schmerz - Verspannung - Tonusänderung - mehr Schmerz - Psyche - an einer Stellschraube gedreht wird - also geknetet oder gedrückt wird - kann das trotzdem Änderungen bewirken und auch der Kreislauf durchbrochen werden, kann, aber nicht zwangsläufig immer! Negative Sexualität wird n. m. E. meist nicht deutlich und ist ein wesentlicher, unterhaltender Faktor. In einem Fragebogen wird üblicherweise bei Fragen zur Sexualität angegeben: Alles normal! Es sollten dann wohl schmerzende Strukturen biomechanisch behandelt werden, aber gleichzeitig auch die seelischen Probleme angesprochen und nötigenfalls fachspezifisch therapiert werden. Es sprechen übrigens nur knapp 20% der ärztlichen Therapeuten mit ihren Pat. über das Thema Sex. mfg hgbdisappointed_relieved
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M.Bo schrieb:
@hgb Wie sollte sich denn eine isoliert biomechanische Behandlung in diesem Kontext positiver auswirken, als eine isoliert biomechanische Betrachtung?!
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hgb schrieb:
@M.Bo ... genau das habe ich abgelehnt! mfg hgbworried
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M.Bo schrieb:
@hgb Und am Ende wird doch nur gedrückt und massiert und der Patient denkt, seine Muskeln seien verspannt und einzige Ursache des Problems.
Meine Intention war und ist, daß bei körperlichen Kontakt am / im Becken und am unteren Rücken an psychische - emotionale - Ursachen gedacht wird und diese verbalisiert werden. Dann sind schon zwei Faktoren im Schmerzsystem therapiert, denn mit dem "darüber Sprechen" fängt es an. mfg hgbblush
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hgb schrieb:
@M.Bo .. was Patienten denken, läßt sich schlecht eruiren. Schon im vorigen Jahrhundert wurde das vertont: Die Gedanken sind frei, wer ......
Meine Intention war und ist, daß bei körperlichen Kontakt am / im Becken und am unteren Rücken an psychische - emotionale - Ursachen gedacht wird und diese verbalisiert werden. Dann sind schon zwei Faktoren im Schmerzsystem therapiert, denn mit dem "darüber Sprechen" fängt es an. mfg hgbblush
"Wenn ich mir das so anschaue, werden Sie später mal Rückenschmerzen bekommen..."
"Ein Wunder das sie mit einer solchen Wirbelsäule, so wenig Schmerzen haben..."
Oder gerne auch andersrum verwendet " dass Sie solche Schmerzen haben wundert mich bei der Wirbelsäule nicht"
"Wir sehen uns bald wieder, wenn ich mir das so anschaue..."
und dann natürlich der Klassiker: " Nächstes Jahr machen wir dann die andere Seite, die sieht auch schon schlecht aus..."
Und zu den Drück und Massage Gegnern:
Arbeiten Sie ganzheitlich ? "Ja klar, bei uns wird der Mensch als Ganzes, und individuell betrachtet. Gesundheit ist ja nicht nur das Körperliche, sondern auch die Psyche ist wichtig..."
Ja aber "nur" massieren, wobei sich dann eventuell öffnende Gespräche ergeben,
bei dem so etwas wie Empathie entstehen kann, bei dem sich der Patient einfach zum ersten Mal ernst genommen fühlt....
Ne das bringt alles nix, gibts ja keine Parameter die man messen kann (btw. HRV Studien wären dafür zb. ein Parameter)... sooo etwas mit kneten und massieren, das mache ich nicht.
Immer schwierig sich da auf eine Position zu versteifen, wie gesagt Individuell ist für mich der Schlüssel.
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Supermann schrieb:
Darüber Sprechen fällt mir ein, Nocebos....Wer kennt sie nicht die Sprüche egal von wem sie kommen:
"Wenn ich mir das so anschaue, werden Sie später mal Rückenschmerzen bekommen..."
"Ein Wunder das sie mit einer solchen Wirbelsäule, so wenig Schmerzen haben..."
Oder gerne auch andersrum verwendet " dass Sie solche Schmerzen haben wundert mich bei der Wirbelsäule nicht"
"Wir sehen uns bald wieder, wenn ich mir das so anschaue..."
und dann natürlich der Klassiker: " Nächstes Jahr machen wir dann die andere Seite, die sieht auch schon schlecht aus..."
Und zu den Drück und Massage Gegnern:
Arbeiten Sie ganzheitlich ? "Ja klar, bei uns wird der Mensch als Ganzes, und individuell betrachtet. Gesundheit ist ja nicht nur das Körperliche, sondern auch die Psyche ist wichtig..."
Ja aber "nur" massieren, wobei sich dann eventuell öffnende Gespräche ergeben,
bei dem so etwas wie Empathie entstehen kann, bei dem sich der Patient einfach zum ersten Mal ernst genommen fühlt....
Ne das bringt alles nix, gibts ja keine Parameter die man messen kann (btw. HRV Studien wären dafür zb. ein Parameter)... sooo etwas mit kneten und massieren, das mache ich nicht.
Immer schwierig sich da auf eine Position zu versteifen, wie gesagt Individuell ist für mich der Schlüssel.
Mfg hgbcold_sweat
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hgb schrieb:
@Supermann :.. das ist schon klar so, aber wie will man "ein" Rückenproblem mit vielschichtiger Ursache vergleichbar katalogoisieren? Ein PT-Blick und Befund ist anders als ein orthop. Bef., der meist keiner außer Rö und MRT ist. Das ist das Problem von Leitlinien und Effizienz in einem Medizinbetrieb, der im Minutentakt läuft. Und in diesen kurzen Zeitspannen dringt man nicht zu allen Facetten des Problems vor! Solange Versicherungs-Geld das System steuert, wird es nicht besser, eher schlimmer. So mein Eindruck aus den vergangenen 35 Jahren, die ich jetzt als Arzt überblicke! Anamnese und körperliche Befunde werden zu Exoten, weil sie nichts einbringen.
Mfg hgbcold_sweat
Als man sich mal überlegt hat, dass man für teure, aufwändige Verfahren mehr Geld bezahlen muss war das ja nicht ganz falsch gedacht. Aber dass das zu Lasten effizienterer Maßnahmen geht ist eine fatale Fehlentwicklung.
(wenn ich überlege, wie viele uneffektive low-value Massagen ich, selbst bei fairer Bezahlung, für die Kosten eines überflüssigen MRTs durchführen könnte...)
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Mus Musculus schrieb:
Wobei ja zum Beispiel die Nationale Versorgungsleitlinie für unspezifischen Rückenschmerz explizit eine ausführliche Anamnese mit Abklärung psychischer und sozialer Faktoren empfiehlt und von frühzeitiger bildgebender Diagnostik abrät.
Als man sich mal überlegt hat, dass man für teure, aufwändige Verfahren mehr Geld bezahlen muss war das ja nicht ganz falsch gedacht. Aber dass das zu Lasten effizienterer Maßnahmen geht ist eine fatale Fehlentwicklung.
(wenn ich überlege, wie viele uneffektive low-value Massagen ich, selbst bei fairer Bezahlung, für die Kosten eines überflüssigen MRTs durchführen könnte...)
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Problem beschreiben
M.Bo schrieb:
"Bei 85 bis 95 Prozent der Personen kann keine spezifische Pathophysiologie als Ursache deklariert werden. In diesem Fall bezeichnet man die Beschwerden als unspezifischen Rückenschmerz."
Diese oder sehr ähnliche Zahlen sind seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten bekannt!
Warum maßen sich die Therapeuten und Therapeutinnen trotzdem immernoch an, zu erkennen, dass ihre Patienten zu den 5-15% gehören, bei denen die Schmerzen nicht unspezifisch sind?
"Eine immer noch weit verbreitete isoliert biomechanische Betrachtung der Beschwerden führt hingegen zur Verzögerung der Genesung. Durch medizinisches Personal erlernte Überzeugungen wie Blockaden, Verspannungen, Verkürzungen sowie Fehlhaltungen sind klassische Nocebos. Auch übermäßige und verfrühte Bildgebung kann hierbei schaden (wir berichteten)."
Amen!
Und trotzdem sterben die Knet- und Drückphysios nicht aus.
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