News - GKV: Einnahmen hoch. Ausgaben hoch.

GKV: Einnahmen hoch. Ausgaben hoch.

Vier Milliarden Euro Gewinn in 2011. Heilmittelausgaben steigen um knapp acht Prozent.

09.03.2012 • 0 Kommentare

In einem einzigen Jahr vier Milliarden Euro Überschuss zu erwirtschaften - welches Unternehmen würde da nicht jubeln? Die gesetzlichen Krankenkassen reagieren eher zurückhaltend auf den von ihren Mitgliedern im vergangenen Jahr produzierten Geldsegen. Man weiß ja nicht, was kommt, lautet die Devise. So horten die Kassen das Geld und warten auf schlechtere Zeiten. Knapp 20 Milliarden Euro türmen sich bereits. Doch die sich wider Erwarten glänzend entwickelnde Konjunktur spülte der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) nicht nur viel Geld in die Kasse. Auch die Ausgaben kletterten aufwärts. Fast alle Leistungsbereiche legten zu. Vorneweg marschieren wieder die Heilmittelberufe. Um 7,8 Prozent stiegen die Aufwendungen für Physiotherapie, Logopädie, Ergotherapie und Podologie. Dieser Tage hat das Bundesgesundheitsministerium die Zahlen zur GKV-Finanzentwicklung 2011 zusammengestellt.

Federn ließen die Pharmaindustrie und Apotheken. Die Sparmaßnamen wirken. Vier Prozent weniger mussten die Kassen für Arzneimittel ausgeben. Einen Rückgang verzeichneten auch die Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen (minus 1,3 Prozent). Gespart haben die Krankenkassen auf ihrem ureigenen Feld, den Verwaltungskosten, um immerhin ein Prozent.

Nach oben ging es mit der häuslichen Krankenpflege (10,7 Prozent), dem Krankengeld (9,4 Prozent), Fahrkosten (6,1 Prozent), Hilfsmittel (5,8 Prozent), Soziale Dienste/Prävention/Selbsthilfe (5,7 Prozent), Krankenhausbehandlungen (3,7 Prozent), ärztliche Behandlungen (2,1 Prozent), Zahnersatz (2,1 Prozent), Behandlung durch Zahnärzte (1,6 Prozent), Mutterschaftsleistungen (1,4 Prozent), Früherkennung (ein Prozent).

Aller Zuwächse bei den Therapieberufen zum Trotz: Heilmittel haben wie ehedem gerade einmal einen Anteil von drei Prozent an den Gesamtausgaben der GKV.

Peter Appuhn
physio.de

Nordrhein-Westfalen

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