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Gesundheitswesen – hoffnungslos

Ärzte und Bürger fürchten Verschlechterungen. Ein Drittel der niedergelassenen Mediziner muss auch notwendige Therapien verweigern.

04.09.2010 • 0 Kommentare

Gesundheit ist ein wertvolles Gut. Die Bürger wissen es zu würdigen. Unser Gesundheitswesen allerdings kann diesen hohen Anspruch nicht erfüllen. Die Teilnehmer an einer Befragung des Sozialwissenschaftlichen Forschungszentrums (SFZ) in Berlin sind unzufrieden mit dem System. Auch die Meinung von Ärzten beschäftigte Wissenschaftler. Kantar Health wollte wissen, wie die Mediziner die Leistungsfähigkeit des Gesundheitssystems bewerten.

Aktuell sieht die Mehrheit der befragten Doktoren die Situation noch positiv. In den kommenden vier Jahren kommt es nach Meinung von 78 Prozent zu einer deutlichen Verschlechterung der medizinischen Versorgung. Nordrhein-Westfalens Ärzte blicken besonders düster in die Zukunft. 86 Prozent von ihnen sind pessimistisch gestimmt.

Ihre alltäglichen Handlungsspielräume bewerten immerhin 30 Prozent der Kassenärzte als begrenzt. Sie gaben an, ihren Patienten nicht immer die notwendigen Therapien verabreichen zu können. In Baden-Württemberg sehen das sogar 40 Prozent der Interviewten so. In Hamburg und Schleswig-Holstein ist das Vertrauen in das Machbare größer. Nur 13 Prozent meint, nicht alles Notwendige verordnen zu können.

Da scheint es kaum verwunderlich, dass lediglich 28 Prozent der vom SFZ befragten Bürger ihre Zufriedenheit mit dem Gesundheitswesen erklärten. Auch der Blick in die Zukunft schafft keine Illusionen. Nur 21 Prozent erwarten Verbesserungen, 47 Prozent glauben, es bleibt wie es ist und 28 Prozent befürchten Verschlechterungen.

Peter Appuhn
physio.de

Hamburg

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