Renommierte Praxis für
Physiotherapie und Osteopathie
sucht einen Physiotherapeuten
(m/w/d) in Voll-oder Teilzeit zum
nächstmöglichen Zeitpunkt.
Wir bieten Ihnen die Chance Ihre
fachlichen Qualifikationen in einer
modernen und hervorragend
organisierten Praxis zu erweitern
und Teil eines ambitionierten Teams
zu werden. Zu den hervorragenden
Rahmenbedingungen gehören u.a.
eine überdurchschnittliche
Bezahlung, 30/60-Minuten
Arbeitstakt, interne Fortbildungen,
Teammeetings und Fortbildungsz...
Physiotherapie und Osteopathie
sucht einen Physiotherapeuten
(m/w/d) in Voll-oder Teilzeit zum
nächstmöglichen Zeitpunkt.
Wir bieten Ihnen die Chance Ihre
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eine überdurchschnittliche
Bezahlung, 30/60-Minuten
Arbeitstakt, interne Fortbildungen,
Teammeetings und Fortbildungsz...
In den letzten Jahren liest man immer häufiger, dass viele Konzepte und Behandlungsansätze, die sich in der Physiotherapie etabliert haben, keine oder unzureichende Wirksamkeit aufwiesen. Dies stößt verständlicherweise sauer auf, da die eigenen Erfahrungswerte anders erscheinen. Das Problem hier liegt allerdings in der Perspektive. Es ist in der täglichen Praxis schlicht unmöglich, einen guten Vergleich zwischen verschiedenen Interventionen zu ziehen. Man müsste ganz gezielt mehrere „gleiche“ Patienten auf unterschiedliche Art therapieren und die Ergebnisse am Ende unvoreingenommen auswerten.
Der Fehler liegt hier aber nicht bei den ausführenden TherapeutInnen. Sondern bei den Anbietern der Konzepte. Die Entwickler und/oder die Institute wären in der Pflicht gewesen, eine entsprechende wissenschaftliche Basis aufzubauen, bevor sie ihre Inhalte verbreiten und als das „Nonplusultra“ anpreisen. Da dies aber nicht geschah, wundert es nicht, dass die Neubewertung zu Verwirrung und Aufruhr bei den PraktikerInnen führt.
Eine neue Übersichtsarbeit zeigt nun einmal den zeitlichen Verlauf der wissenschaftlichen Entwicklung der Physiotherapie.
Die Dekaden
Zunächst wurden die Suchergebnisse aus den Jahren 1986 bis 2017 in drei Jahrzehnte eingeteilt. Hier wurde direkt erkennbar, mit welcher Dynamik sich die Forschung beschleunigte. Waren es von 1986 bis 1997 gerade einmal 2.734 Artikel, ergaben sich in der nächsten Dekade (1998-2007) bereits knapp dreimal (7.315) und noch mal zehn Jahre später sogar fast siebenmal (19.041) so viele Veröffentlichungen. Insgesamt entstanden in den 30 Jahren 29.090 Studien rund um die physiotherapeutische Versorgung.
Die Themenschwerpunkte
Zwei Themen beschäftigten die Forschung über den ganzen Zeitraum. Zum einen „Übungen zur Prävention und Rehabilitation von Lifestyle-Erkrankungen“ und „respiratorische Physiotherapie“.
Fragestellungen wie „Untersuchung und Behandlung muskuloskelettaler Beschwerden“, „Übungen für ältere Menschen“ tauchten hingegen erst in der zweiten Periode auf und verstärkte sich nochmals deutlich in der letzten Dekade. Das gleiche gilt für „neurologische Rehabilitation“ sowie „Methoden“.
Das Thema der „körperliche Aktivität zur Gesundheitsförderung und Verhaltensänderung“ kam sogar erst in den Jahren 2008 bis 2017 auf.
Die Länder
Ein Ranking der Länder, die die Forschung auf dem Feld der Physiotherapie voranbrachten, wurde ebenfalls durchgeführt. Dies USA führt bis heute die Liste an, wird aber deutlich eingeholt.
Im gesamten Zeitraum liegen die Vereinigten Staaten mit mehr als doppelt so vielen Veröffentlichungen (8.614 zu 3.772) und knapp dreifachen Menge an Zitationen* (450.541 zu 160.840) deutlich vor den zweitplatzierten Briten. Auf Rang drei liegt Australien. Gefolgt von Kanada und den Niederlanden. Auf dem 6. Platz reiht sich Deutschland ein.
Limitationen
In der Suche wurde ausschließlich die Datenbank PEDro verwendet. Dies limitiert die Aussagekraft. Denn es ist nicht mit Sicherheit auszuschließen, dass eine Suche in anderen Netzwerken – wie zum Beispiel in dem nicht rein physiotherapeutisch ausgerichteten MedLine – mehr Ergebnisse geliefert hätte.
Fazit
"Externe klinische Evidenz führt zur Neubewertung bisher akzeptierter medizinischer Verfahren." (Zitat: Sackett 1997)
In den betrachteten 30 Jahren wächst das Wissen in der physiotherapeutischen Forschung mit zunehmender Geschwindigkeit. Führt man beispielsweise in der Suchmaschine www.pubmed.gov eine pragmatische Suche nach Physiotherapie durch, kann man dem Graphen der Publikationsmenge sogar ein nahezu exponentielles Wachstum bescheinigen.
Martin Römhild / physio.de
*Zitationen sind Erwähnungen in anderen wissenschaftlichen Arbeiten. Ähnlich wie die Quellverweise in unseren Artikeln.
Mehr Lesen über
ForschungPhysiotherapieStudie
Unter dem Strich sprechen wir von 2 Dekaden verpasster Therapieforschung zum Wohle der Patienten und am Ende natürlich auch über 2 Dekaden Rückstand auf dem Weg zu einem professionelleren Berufsstand.
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„Der Innovationsfonds ist ein gesundheitspolitisches Instrument zur Förderung der Integrierten Versorgung und Versorgungsforschung in Deutschland. Er beruht auf dem 2015 verabschiedeten GKV-Versorgungsstärkungsgesetz. Von 2016 bis 2019 wird ein mit jährlich 300 Mio. Euro ausgestatteter Fonds aufgelegt. Dieser Innovationsfonds soll innovative, sektorenübergreifende Versorgungsformen und die Versorgungsforschung fördern."
Innovationsfonds – Wikipedia
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Dolto schrieb:
Zeig mal. Ich kenne nur den Innovationsfonds.
„Der Innovationsfonds ist ein gesundheitspolitisches Instrument zur Förderung der Integrierten Versorgung und Versorgungsforschung in Deutschland. Er beruht auf dem 2015 verabschiedeten GKV-Versorgungsstärkungsgesetz. Von 2016 bis 2019 wird ein mit jährlich 300 Mio. Euro ausgestatteter Fonds aufgelegt. Dieser Innovationsfonds soll innovative, sektorenübergreifende Versorgungsformen und die Versorgungsforschung fördern."
Innovationsfonds – Wikipedia
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Problem beschreiben
Jens Uhlhorn schrieb:
Ergänzend sei noch festgestellt, dass mit der Einführung des Heilmittelkataloges 2001 eine Verpflichtung der Kassen einherging, 50 Mio.€ p.a. für Therapieforschung zur Verfügung zu stellen, also ca. 1,1 Mrd.€ bis zum heutigen Tag. Weder wurden die Gelder gezahlt noch wurden sie eingefordert.
Unter dem Strich sprechen wir von 2 Dekaden verpasster Therapieforschung zum Wohle der Patienten und am Ende natürlich auch über 2 Dekaden Rückstand auf dem Weg zu einem professionelleren Berufsstand.
Ich zitiere: "Der Fehler liegt hier aber nicht bei den ausführenden TherapeutInnen. Sondern bei den Anbietern der Konzepte. Die Entwickler und/oder die Institute wären in der Pflicht gewesen, eine entsprechende wissenschaftliche Basis aufzubauen, bevor sie ihre Inhalte verbreiten und als das „Nonplusultra“ anpreisen. Da dies aber nicht geschah, wundert es nicht, dass die Neubewertung zu Verwirrung und Aufruhr bei den PraktikerInnen führt."
Herr Römhild, ich schätze Ihre Beiträge sehr. Noch mehr würde ich es schätzen, wenn Sie sich nicht mehr dem Wunschdenken vermeintlicher Frauenrechtlerinnen beugen und wieder zu einer allgemeinverständlichen Sprache zurückkehren würden. Die Fehler, die Ihnen bei Ihren Bemühungen in Ihren Texten immer wieder unterlaufen (oder sollte ich vielleicht sagen, die wenigen Lichtblicke?), offenbaren Ihren inneren Konflik, unsere Sprache den Wünschen einer absoluten Minterheit anpassen und verbiegen zu müssen. Seien Sie bitte Manns genug, um wieder richtiges Deutsch zu schreiben!
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Evemarie Kaiser schrieb:
... deshalb weigere ich mich zu gendern! Nicht weil ich es nicht will, sondern, weil ich es doof und völlig unnötig finde!
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MikeL schrieb:
@Evemarie Kaiser Liebe Evi, ich habe Dich auch als Selbstbewußte Frau kennenlernen dürfen, die keiner Sprachvergewaltigung bedarf, um ihrer vermeintlichen Unterdrückung durch eine von Männern dominierte Welt zu begegnen!
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Problem beschreiben
MikeL schrieb:
Und wieder einmal zeigt sich eines der Kernprobleme der Verunstaltung unserer Sprache durch das Gendern. Diese Sprachform ist selbst für jene zu kompliziert, die sich krampfhaft darum bemühen, diesen Irrsinn salonfähig zu machen.
Ich zitiere: "Der Fehler liegt hier aber nicht bei den ausführenden TherapeutInnen. Sondern bei den Anbietern der Konzepte. Die Entwickler und/oder die Institute wären in der Pflicht gewesen, eine entsprechende wissenschaftliche Basis aufzubauen, bevor sie ihre Inhalte verbreiten und als das „Nonplusultra“ anpreisen. Da dies aber nicht geschah, wundert es nicht, dass die Neubewertung zu Verwirrung und Aufruhr bei den PraktikerInnen führt."
Herr Römhild, ich schätze Ihre Beiträge sehr. Noch mehr würde ich es schätzen, wenn Sie sich nicht mehr dem Wunschdenken vermeintlicher Frauenrechtlerinnen beugen und wieder zu einer allgemeinverständlichen Sprache zurückkehren würden. Die Fehler, die Ihnen bei Ihren Bemühungen in Ihren Texten immer wieder unterlaufen (oder sollte ich vielleicht sagen, die wenigen Lichtblicke?), offenbaren Ihren inneren Konflik, unsere Sprache den Wünschen einer absoluten Minterheit anpassen und verbiegen zu müssen. Seien Sie bitte Manns genug, um wieder richtiges Deutsch zu schreiben!
Und trotzdem haben es auch Maßnahmen wie die Acromioplasik und arthroskopisches Knorpelglätten bei Gonarthrose in die Regelversorgung geschafft. Ganz ohne Wirksamkeitsnachweis oder Vergleichsstudien, nur mit einem oberflächlich plausiblen Wirkmechanismus.
Es gibt noch viel zu lernen und zu hinterfragen, nicht nur in der Physiotherapie.
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Selbiges nun der Physiotherapie "vorzuwerfen" ist großer Quark.
Zum einen ist die historische Entwicklung der Physiotherapie "schuld an diesem Manko" , zum zweiten liegt es schlicht und ergreifend am Geld.
Forschung kostet - und da mit der Physiotherapie noch nie das große Geld zu machen war fehlt eben dieses!
Im Grunde waren es immer Überzeugungstäter/Therapeuten mit einer Passion , die es sich oft auch zur Lebensaufgabe gemacht haben Methoden zu "entdecken"/ entwickeln oder diese weiterzuführen.
Reich geworden sind dabei wahrscheinlich die wenigsten.
Und nun werden die auch noch regelmäßig als Volldeppen vorgeführt weil sie ja die ach so hochgehaltenen wissenschaftlichen Standards nicht eingehalten haben....
Abgesehen davon soll mir doch mal einer plausibel erklären wie man eine physiotherapeutische Intervention oder sogar eine Physio-Methode mit den momentan geforderten wissenschaftlichen Standards (verblindung, Placebogruppe....etc etc..) so durchführen können sollte damit ein wissenschaftlich sauberes Ergebnis herauskommt.
Die hier den News immer wieder vorgestellten "Untersuchungen", "wissenschaftliche Arbeiten" etc. zeigen doch [gelöscht auf Grund von Unsachlichkeit, die Redaktion] das Scheitern dieses Unterfangens.
Auf eine gewisse Art und Weise bin ich wirklich froh nicht mehr am Anfang meines therapeutischen Berufslebens zu stehen.
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mbone schrieb:
Mus Musculus hat es ja schon schön an 2 Beispielen gezeigt, dass es in der Medizin mit dem aufwendigen Erprobungsprozess und Wirksamkeitsnachweis nicht immer so weit her ist wie im Eingangssatz postuliert wird.
Selbiges nun der Physiotherapie "vorzuwerfen" ist großer Quark.
Zum einen ist die historische Entwicklung der Physiotherapie "schuld an diesem Manko" , zum zweiten liegt es schlicht und ergreifend am Geld.
Forschung kostet - und da mit der Physiotherapie noch nie das große Geld zu machen war fehlt eben dieses!
Im Grunde waren es immer Überzeugungstäter/Therapeuten mit einer Passion , die es sich oft auch zur Lebensaufgabe gemacht haben Methoden zu "entdecken"/ entwickeln oder diese weiterzuführen.
Reich geworden sind dabei wahrscheinlich die wenigsten.
Und nun werden die auch noch regelmäßig als Volldeppen vorgeführt weil sie ja die ach so hochgehaltenen wissenschaftlichen Standards nicht eingehalten haben....
Abgesehen davon soll mir doch mal einer plausibel erklären wie man eine physiotherapeutische Intervention oder sogar eine Physio-Methode mit den momentan geforderten wissenschaftlichen Standards (verblindung, Placebogruppe....etc etc..) so durchführen können sollte damit ein wissenschaftlich sauberes Ergebnis herauskommt.
Die hier den News immer wieder vorgestellten "Untersuchungen", "wissenschaftliche Arbeiten" etc. zeigen doch [gelöscht auf Grund von Unsachlichkeit, die Redaktion] das Scheitern dieses Unterfangens.
Auf eine gewisse Art und Weise bin ich wirklich froh nicht mehr am Anfang meines therapeutischen Berufslebens zu stehen.
Sicher, es ist sehr schwer, Physiotherapie sauber zu erforschen, viel schwerer, als zum Beispiel bei Medikamenten. Man kann sie schlecht vortäuschen oder die Behandler verblinden. Aber für diese Probleme gibt es längst Lösungen, die in der Forschung auch rege praktiziert werden. Wissenschaftler sind nicht blöd. Wenn uns als Praktiker Schwächen in einer Studie auffallen, dann den Forschenden erst recht. Und die lieben nichts mehr, als die Fehler ihrer Kollegen zu kritisieren.
Der Fehler der hier beim Kommentieren immer wieder begangen wird ist, dass man glaubt, die vorgestellte Studie hätte den Anspruch, im Alleingang irgendetwas zu erklären oder uns unsere Arbeit vorzuschreiben. Nein, jede Studie ist nur ein Steinchen vom Mosaik und erst ausreichend große Menge davon lässt ein Bild erkennen.
Wir als Praktiker sollten uns dem nicht kategorisch verschließen. Aus wissenschaftlicher Perspektive lassen sich Einflussfaktoren identifizieren und untersuchen, für die wir einfach auf Grund unserer Perspektive blind sind. Dafür sind wir viel näher am Einzelnen und können individuell passende (und im besten Fall wissenschaftlich fundierte) Lösungen anbieten.
Ich wüsste auch nicht, wo man denn versucht, Pioniere unseres Faches als Volldeppen darzustellen. Menschen wie Maitland, Kaltenborn, Voijta, K. & B. Bobath, Janda und viele andere haben ihren Fachbereich ein ganzes Stück vorangebracht und Grundlagen für weitere Entwicklungen geschaffen. Und es mindert doch den Wert ihrer Leistung nicht, nur weil viele Ansätze und Ideen inzwischen überholt oder widerlegt sind, oder heutigen Ansprüchen nicht mehr gerecht werden. Volldeppen sind dann nur die, die wider besseren Wissen verbissen an veralteten Ideen festhalten, weil sie zu eitel oder zu träge sind, sich weiterzuentwickeln.
Deinen Aussagen über den Wert von Erfahrung stimme ich voll zu. Die lässt sich durch kein Studium ersetzen.
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Mus Musculus schrieb:
@mbone Sorry, das kann ich so nicht stehen lassen.
Sicher, es ist sehr schwer, Physiotherapie sauber zu erforschen, viel schwerer, als zum Beispiel bei Medikamenten. Man kann sie schlecht vortäuschen oder die Behandler verblinden. Aber für diese Probleme gibt es längst Lösungen, die in der Forschung auch rege praktiziert werden. Wissenschaftler sind nicht blöd. Wenn uns als Praktiker Schwächen in einer Studie auffallen, dann den Forschenden erst recht. Und die lieben nichts mehr, als die Fehler ihrer Kollegen zu kritisieren.
Der Fehler der hier beim Kommentieren immer wieder begangen wird ist, dass man glaubt, die vorgestellte Studie hätte den Anspruch, im Alleingang irgendetwas zu erklären oder uns unsere Arbeit vorzuschreiben. Nein, jede Studie ist nur ein Steinchen vom Mosaik und erst ausreichend große Menge davon lässt ein Bild erkennen.
Wir als Praktiker sollten uns dem nicht kategorisch verschließen. Aus wissenschaftlicher Perspektive lassen sich Einflussfaktoren identifizieren und untersuchen, für die wir einfach auf Grund unserer Perspektive blind sind. Dafür sind wir viel näher am Einzelnen und können individuell passende (und im besten Fall wissenschaftlich fundierte) Lösungen anbieten.
Ich wüsste auch nicht, wo man denn versucht, Pioniere unseres Faches als Volldeppen darzustellen. Menschen wie Maitland, Kaltenborn, Voijta, K. & B. Bobath, Janda und viele andere haben ihren Fachbereich ein ganzes Stück vorangebracht und Grundlagen für weitere Entwicklungen geschaffen. Und es mindert doch den Wert ihrer Leistung nicht, nur weil viele Ansätze und Ideen inzwischen überholt oder widerlegt sind, oder heutigen Ansprüchen nicht mehr gerecht werden. Volldeppen sind dann nur die, die wider besseren Wissen verbissen an veralteten Ideen festhalten, weil sie zu eitel oder zu träge sind, sich weiterzuentwickeln.
Deinen Aussagen über den Wert von Erfahrung stimme ich voll zu. Die lässt sich durch kein Studium ersetzen.
Leider konnte ich die von dir angesprochenen Lösungen zumindest in den hier vorgestellten Studien nicht erkennen.
Je enger und präziser die Fragestellung in einer wissenschaftlichen Forschung ist, desto eher ist ein zu verwertendes Ergebnis zu erwarten.
Deswegen ist Forschung ja oft so ein Klein-klein, das die meisten Menschen mit ihren großen Fragen und der Erwartung auf große Antworten nicht zufrieden stellt.
Also werden oft sehr allgemeine Fragestellungen als Grundlage genommen , der Versuchsaufbau ist entsprechend vielfältig (vorsichtig formuliert) und die Ergebnisse sind so, dass die anwesenden Praktiker virtuell die Hände überm Kopf zusammenschlagen.
Ob die beteiligten Wissenschaftler blöd sind vermag ich nicht zu beurteilen - die präsentierten Ergebnisse sind es aber in den meisten Fällen.
Warum die ach so kritischen Wissenschaftler darauf nicht selbst kommen ist mir allerdings rätselhaft.
Interessanterweise wird dann hier im sogenannten Fazit den Ergebnissen durchaus eine gewisse Eindeutigkeit in ihrer Aussagekraft zugeschrieben um aber gleich darauf im nächsten Satz auf die Schwächen der Untersuchung zu verweisen und zu betonen dass wohl für genauere Aussagen noch weitere, bessere Forschung notwendig sei.
Wissenschaftlich wertvolle Studien die sich dem tatsächlichen kleiklein widmen und darum oft auch so unspektakulär sind, können sehr wohl die Steinchen für das Mosaik sein - das was hier immer wieder vorgestellt wird erfüllt diesen Anspruch nicht.
Ich habe auch nicht den Eindruck, dass sich die hier im Forum schreibenden Physios, wissenschaftlichem Denken und Arbeiten verschliessen.
Wahrscheinlich sind oder waren sogar einige selbst in diesen Bereichen tätig.
Seltsam ist es aber doch dass die blinden Praktiker (Vorsicht: Polemik) immer wieder schnell und präzise die Schwachstellen benennen und aufdecken.....
Das mit den Volldeppen war wohl etwas markant formuliert..
Nichtsdestotrotz drängt sich der Eindruck auf wenn man hier die News liest und immer wieder als Fazit zu lesen ist, dass das ganze Hands on Gedöns ja ein totaler Irrweg war und ist und das therapeutische Heil natürlich im Training, Training oder auch im Training liegt....
und gleich darauf sich die schreibenden Forumsteilnehmer begeistert melden, dass auch sie keine Patienten mehr anfassen - man sei ja schliesslich keine Knetmaus die das faule Pack auch noch zusätzlich chronifiziert...
Fazit stuck_out_tongue_winking_eye
Da wird unter einem pseudowissenschaftlichem Deckmäntelchen einfach eine neue Sau durchs Dorf getrieben
Die Konzept-therapeutische Schwarz-Weiß Malerei hab ich in den 90ern bis zum Abwinken mit durchexerziert (Kaltenborn vs Maitland, Bobath vs PNF)...... das unter anderen Vorzeichen heute wieder mitzumachen, dafür ist mir schlicht und ergreifend meine Zeit zu schade.
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mbone schrieb:
@Mus Musculus
Leider konnte ich die von dir angesprochenen Lösungen zumindest in den hier vorgestellten Studien nicht erkennen.
Je enger und präziser die Fragestellung in einer wissenschaftlichen Forschung ist, desto eher ist ein zu verwertendes Ergebnis zu erwarten.
Deswegen ist Forschung ja oft so ein Klein-klein, das die meisten Menschen mit ihren großen Fragen und der Erwartung auf große Antworten nicht zufrieden stellt.
Also werden oft sehr allgemeine Fragestellungen als Grundlage genommen , der Versuchsaufbau ist entsprechend vielfältig (vorsichtig formuliert) und die Ergebnisse sind so, dass die anwesenden Praktiker virtuell die Hände überm Kopf zusammenschlagen.
Ob die beteiligten Wissenschaftler blöd sind vermag ich nicht zu beurteilen - die präsentierten Ergebnisse sind es aber in den meisten Fällen.
Warum die ach so kritischen Wissenschaftler darauf nicht selbst kommen ist mir allerdings rätselhaft.
Interessanterweise wird dann hier im sogenannten Fazit den Ergebnissen durchaus eine gewisse Eindeutigkeit in ihrer Aussagekraft zugeschrieben um aber gleich darauf im nächsten Satz auf die Schwächen der Untersuchung zu verweisen und zu betonen dass wohl für genauere Aussagen noch weitere, bessere Forschung notwendig sei.
Wissenschaftlich wertvolle Studien die sich dem tatsächlichen kleiklein widmen und darum oft auch so unspektakulär sind, können sehr wohl die Steinchen für das Mosaik sein - das was hier immer wieder vorgestellt wird erfüllt diesen Anspruch nicht.
Ich habe auch nicht den Eindruck, dass sich die hier im Forum schreibenden Physios, wissenschaftlichem Denken und Arbeiten verschliessen.
Wahrscheinlich sind oder waren sogar einige selbst in diesen Bereichen tätig.
Seltsam ist es aber doch dass die blinden Praktiker (Vorsicht: Polemik) immer wieder schnell und präzise die Schwachstellen benennen und aufdecken.....
Das mit den Volldeppen war wohl etwas markant formuliert..
Nichtsdestotrotz drängt sich der Eindruck auf wenn man hier die News liest und immer wieder als Fazit zu lesen ist, dass das ganze Hands on Gedöns ja ein totaler Irrweg war und ist und das therapeutische Heil natürlich im Training, Training oder auch im Training liegt....
und gleich darauf sich die schreibenden Forumsteilnehmer begeistert melden, dass auch sie keine Patienten mehr anfassen - man sei ja schliesslich keine Knetmaus die das faule Pack auch noch zusätzlich chronifiziert...
Fazit stuck_out_tongue_winking_eye
Da wird unter einem pseudowissenschaftlichem Deckmäntelchen einfach eine neue Sau durchs Dorf getrieben
Die Konzept-therapeutische Schwarz-Weiß Malerei hab ich in den 90ern bis zum Abwinken mit durchexerziert (Kaltenborn vs Maitland, Bobath vs PNF)...... das unter anderen Vorzeichen heute wieder mitzumachen, dafür ist mir schlicht und ergreifend meine Zeit zu schade.
OK, wenn ich die Wahl hätte zwischen einem selbstüberschätzenden Praktiker und einem wichtigtuerischen Pseudowissenschaftler könnte ich auch nicht auf Anhieb entscheiden, wer den Volldeppen-Preis mehr verdient hat.
Ich halte mich lieber an die anderen... 😛
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Mus Musculus schrieb:
@mbone
OK, wenn ich die Wahl hätte zwischen einem selbstüberschätzenden Praktiker und einem wichtigtuerischen Pseudowissenschaftler könnte ich auch nicht auf Anhieb entscheiden, wer den Volldeppen-Preis mehr verdient hat.
Ich halte mich lieber an die anderen... 😛
So, jetzt nochmal im Ernst.
Ich hatte deinen ersten Post als als recht undifferenzierte Kritik am wissenschaftlichen Ansatz allgemein und dessen Einsatz in der Physiotherapie im speziellen verstanden. Da konnte ich einfach nicht mitgehen.
Nach deinem zweiten Post verstehe ich deinen Standpunkt eher als Kritik an den in den News präsentierten Inhalten und Meinungen. Da ist sicher noch Luft nach oben. (Wenn auch kaum zu dem Preis)
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Mus Musculus schrieb:
@mbone
So, jetzt nochmal im Ernst.
Ich hatte deinen ersten Post als als recht undifferenzierte Kritik am wissenschaftlichen Ansatz allgemein und dessen Einsatz in der Physiotherapie im speziellen verstanden. Da konnte ich einfach nicht mitgehen.
Nach deinem zweiten Post verstehe ich deinen Standpunkt eher als Kritik an den in den News präsentierten Inhalten und Meinungen. Da ist sicher noch Luft nach oben. (Wenn auch kaum zu dem Preis)
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MikeL schrieb:
@Mus Musculus Chapeau! Es ist richtig angenehm zu lesen, dass hier ein verbaler Schlagabtausch nicht in eine weitere Runde geht, sondern sich zwei Kollegen einander annähern und Verständnis für vermeintlich entgegengesetzte Standpunkte zeigen. Ein absolutes Highlight hier im Forum!
Das habe ich auch gedacht; schön zu lesen.
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pt ani schrieb:
@MikeL
Das habe ich auch gedacht; schön zu lesen.
So, jetzt nochmal im Ernst.
Ich hatte deinen ersten Post als als recht undifferenzierte Kritik am wissenschaftlichen Ansatz allgemein und dessen Einsatz in der Physiotherapie im speziellen verstanden. Da konnte ich einfach nicht mitgehen.
Nach deinem zweiten Post verstehe ich deinen Standpunkt eher als Kritik an den in den News präsentierten Inhalten und Meinungen. Da ist sicher noch Luft nach oben. (Wenn auch kaum zu dem Preis)
Ja und ja
Als Nichtwissenschaftler, der aber durchaus interessiert versucht zu verstehen, schau ich mir den Wissenschaftsbetrieb an und versuche zu verstehen soweit es meine Zeit, Bildung und fachliches Wissen zulassen.
Wird mir Wissenschaft einigermassen gut journalistisch präsentiert gelingt es mir zu verstehen - zudem sind mir auch einige Grundzüge wissenschaftlichen Denkens und Arbeitens bekannt.
Mit diesem Hintergrund erlaube ich mir das Dargebotene zu bewerten und für mich einzuordnen.
Und dageht es mir wie Helmingas in seinem Kommentar heute zum Übungsprogrammthema standardisiert/individuell, nämlich Zitat: "Genauso schlau als wie zuvor ......." achja, und das dargebotene Fazit ist auch mal wieder der Erkenntniskracherface_with_rolling_eyes
Die wissenschaftlich ePhysioforschung steckt da in der gleichen Klemme wie z.B. die Forschung zu Ernährung und Gesundheit.
Aufgrund der nicht beherrschbaren Menge an Einflüssen außerhalb des Testsettings ist eine vernünftige Interpretation der "Ergebnisse" schlicht nicht möglich.
Korrelationen werden zu Kausalitäten - ein Fehler der seltsamerweise immer wieder von den klugen Wissenschaftlern gemacht wird.
Die Studien liefern Hypothesen und Vermutungen, verkaufen diese aber vordergründig als Beweise.......
Wissenschaftlich fundierte Physioforschung wird Antworten auf ganz eng gestellte Fragen innerhalb einer Methodik, Behandlungstechnik o.ä. geben können.
Das wird auch der Mehrwert sein den wir als Praktiker daraus ziehen können.
Sobald aber Konzepte , Methoden etc. miteinander verglichen werden , der Fragerahmen also viel zu groß abgesteckt wird, werden die Ergebnisse sich in die bemitleidenswerten Fazite der häufig hier vorgestellten Studien einreihen.
so und nun genug zu dem Thema von meiner Seite, ich freu mich jetzt erst mal über 8,5% stuck_out_tongue_winking_eye
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mbone schrieb:
@Mus Musculus
Mus Musculus schrieb am 14.12.2022 21:27 Uhr:@mbone
So, jetzt nochmal im Ernst.
Ich hatte deinen ersten Post als als recht undifferenzierte Kritik am wissenschaftlichen Ansatz allgemein und dessen Einsatz in der Physiotherapie im speziellen verstanden. Da konnte ich einfach nicht mitgehen.
Nach deinem zweiten Post verstehe ich deinen Standpunkt eher als Kritik an den in den News präsentierten Inhalten und Meinungen. Da ist sicher noch Luft nach oben. (Wenn auch kaum zu dem Preis)
Ja und ja
Als Nichtwissenschaftler, der aber durchaus interessiert versucht zu verstehen, schau ich mir den Wissenschaftsbetrieb an und versuche zu verstehen soweit es meine Zeit, Bildung und fachliches Wissen zulassen.
Wird mir Wissenschaft einigermassen gut journalistisch präsentiert gelingt es mir zu verstehen - zudem sind mir auch einige Grundzüge wissenschaftlichen Denkens und Arbeitens bekannt.
Mit diesem Hintergrund erlaube ich mir das Dargebotene zu bewerten und für mich einzuordnen.
Und dageht es mir wie Helmingas in seinem Kommentar heute zum Übungsprogrammthema standardisiert/individuell, nämlich Zitat: "Genauso schlau als wie zuvor ......." achja, und das dargebotene Fazit ist auch mal wieder der Erkenntniskracherface_with_rolling_eyes
Die wissenschaftlich ePhysioforschung steckt da in der gleichen Klemme wie z.B. die Forschung zu Ernährung und Gesundheit.
Aufgrund der nicht beherrschbaren Menge an Einflüssen außerhalb des Testsettings ist eine vernünftige Interpretation der "Ergebnisse" schlicht nicht möglich.
Korrelationen werden zu Kausalitäten - ein Fehler der seltsamerweise immer wieder von den klugen Wissenschaftlern gemacht wird.
Die Studien liefern Hypothesen und Vermutungen, verkaufen diese aber vordergründig als Beweise.......
Wissenschaftlich fundierte Physioforschung wird Antworten auf ganz eng gestellte Fragen innerhalb einer Methodik, Behandlungstechnik o.ä. geben können.
Das wird auch der Mehrwert sein den wir als Praktiker daraus ziehen können.
Sobald aber Konzepte , Methoden etc. miteinander verglichen werden , der Fragerahmen also viel zu groß abgesteckt wird, werden die Ergebnisse sich in die bemitleidenswerten Fazite der häufig hier vorgestellten Studien einreihen.
so und nun genug zu dem Thema von meiner Seite, ich freu mich jetzt erst mal über 8,5% stuck_out_tongue_winking_eye
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Problem beschreiben
Mus Musculus schrieb:
"In der Medizin ist es seit vielen Jahrzehnten üblich, dass Interventionen erst nach einem aufwendigen Erprobungsprozess und Nachweis seiner Wirksamkeit bei akzeptablem Risiko zur Regelleistung werden."
Und trotzdem haben es auch Maßnahmen wie die Acromioplasik und arthroskopisches Knorpelglätten bei Gonarthrose in die Regelversorgung geschafft. Ganz ohne Wirksamkeitsnachweis oder Vergleichsstudien, nur mit einem oberflächlich plausiblen Wirkmechanismus.
Es gibt noch viel zu lernen und zu hinterfragen, nicht nur in der Physiotherapie.
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