Hallo, Moin, Kalimera...
für unsere Praxis in Eppendorf
suchen wir eine:n nette:n
Physiotherapeut:in der:die uns
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angenehmen, freundlichen Klima
arbeiten möchte. Mir arbeiten in
50 oder 25 Minuten-Takt.
Du darfst gerne den zeitlichen
Umfang deiner Stelle gestalten, so
wie du es möchtest und kannst.
Mitbringen solltest du Herz,
Empathie, Humor und Spaß an der
Arbeit.
Uns reicht ein kurzer
tabellarischer Lebenslauf! Sende
diesen bitte an: stilmath@yahoo.de
dire...
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Leiter des Referates Heilmittel im GKV-SV Christoph Zamoryn im Gespräch mit Friedrich Merz
Foto: physio.de • Lizenz: CC-BY •Herr Zamoryn: Mir ging es darum, als GKV-Spitzenverband für die Therapeutinnen und Therapeuten sichtbar zu sein und über das zu sprechen, was wir machen. Denn für eine gute Zusammenarbeit hilft ja auch immer, die Perspektive des Anderen - in diesem Falle die des GKV-Spitzenverbandes - zu lesen. Und da ist Ihre Plattform eine gute Möglichkeit.
Strategische finanzielle Verantwortung
Sie waren bisher „Fachreferent Heilmittel“ und sind jetzt seit dem 1.3.2025 „Leiter des Referates Heilmittel“. Worin besteht der Unterschied der beiden Positionen?
Der wesentliche Unterschied ist, dass ich jetzt zusätzlich noch Personalverantwortung für aktuell fünf Mitarbeitende habe; und natürlich aber auch die strategische finanzielle Verantwortung, die ich vorher als Fachreferent so nicht hatte.
Was meinen Sie mit „strategische finanzielle Verantwortung“?
Die Heilmittelversorgung hat sich in den letzten Jahren weiterentwickelt. Und jetzt kann man sagen, wir machen alles so wie bisher und es verändert sich nichts. Das wäre aber nicht mein Anspruch an die neue Position. Natürlich sind die Finanzen nicht nur in diesem Jahr, sondern immer auch ein wichtiges Thema. Denn die Einnahmen der Heilmittelerbringenden sind gleichzeitig die Ausgaben der Beitragszahlenden und umgekehrt. Aber darüber hinaus gibt es versorgungsrelevante Themen; z.B. wie geht’s weiter mit der Blankoverordnung? Wie wollen wir sie weiterentwickeln?
Weitere Fragen betreffen den Fachkräftemangel und die „doppelte demografische Entwicklung“. Alles Themen, die seit vielen Jahren schon diskutiert werden. Ich sehe es auch als unsere Aufgabe an, hier Strategien der Weiterentwicklung der Heilmittelversorgung zu entwickeln.
Zum Beispiel müssen wir uns als Referat Heilmittel überlegen, wie wir mit den vorhandenen Ressourcen eine zukunftsfähige Heilmittelversorgung sicherstellen können. Da gibt es ein paar Aspekte, die meines Erachtens eine Rolle spielen. Einen möchte ich hier nennen: Eigenverantwortung der Patientinnen und Patienten. Kann da mehr an Eigenübungen gestaltet werden und/oder braucht es einen gesetzlichen Impuls?
Was verfolgen Sie in Bezug auf Eigenverantwortung konkret?
Naja, wir haben verschiedene Möglichkeiten. Entweder wir heben in der Vertragsgestaltung das Thema Eigenübung und Eigenverantwortung stärker hervor. Oder es gäbe auch die Möglichkeit, über den G-BA darauf hinzuwirken. Sie wissen, die Evaluation der Heilmittelrichtlinie läuft gerade. Dort kommt es jetzt darauf an, welche Ergebnisse wir, aber auch die Leistungsanbietenden dazu vorweisen können … ob sich daraus in Bezug auf Eigenübung vielleicht etwas ergibt.
Ferner gibt es das Thema „Interdisziplinäre Zusammenarbeit“ - Stichwort Versorgungszentren. Braucht es in Zukunft noch so viele Einzelpraxen? All das sind strategische Überlegungen und mit diesen sind wir auch nicht allein. Das sagt ebenso der Sachverständigenrat Gesundheit. Und beim TherapieGipfel letztes Jahr war das ebenfalls ein Thema: „Versorgung neu denken“. Konkret geht es also darum, verschiedene Heilmittelbereiche in Zukunft mehr miteinander zu verknüpfen, sodass sowohl für Patientinnen und Patienten (alle Leistungen in einem Gebäude) als auch für die Leistungsanbietenden (gemeinsame Nutzung von Infrastruktur) ein Benefit entsteht.
Studie zum Einsparungspotential durch Heilmittel
Kennen Sie Studien, in denen untersucht wird, wie viel Geld die Heilmittelerbringer den gesetzlichen Krankenkassen aufgrund von verhinderten Operationen einsparen?
Nein, mir sind keine bekannt.
Aber gestatten Sie mir hierzu folgende Bemerkung: Unser Ziel ist es, dass alle Leistungserbringenden fair bezahlt werden. Wir wollen die notwendigen und zweckmäßigen Leistungen finanzieren, damit unsere Versicherten so gut wie möglich versorgt sind und nicht, um an anderer Stelle Ausgaben zu sparen. Mir ist dieses Argument durchaus gewahr und ich halte es für möglich, dass die Heilmittelversorgung für die GKV insgesamt kostensparend sein kann. Aber, wie gesagt, unser Fokus ist die Versorgung der Patientinnen und Patienten. In der Praxis bestünde auch folgende Schwierigkeit: Wir sollten heute etwas finanzieren in dem Glauben daran, dass es morgen an anderer Stelle Einsparungen bringen würde. Und das ist so ein bisschen schwierig.
Was ist da schwierig? Der Glaube daran ist das Problem?
Ja, denn das wäre eine Vorausleistung in dem Glauben darauf, dass es später auch tatsächlich eintrifft. Und das schiene mir zumindest nicht in jedem Fall belegbar zu sein.
Falls es so eine Studie geben sollte, wären Sie an dieser interessiert?
Ja.
Und wenn man diese erst erstellen müsste, könnten Sie sich auch vorstellen, dass Ihr Haus sich finanziell daran beteiligen würde?
Dies schiene mir eher ein klassisches Projekt für einen Gesundheitsökonomen zu sein. Aber an dieser Stelle bietet auch die fortschreitende Digitalisierung die Chance, zusätzliche Erkenntnisse ohne einen großen finanziellen Aufwand zu gewinnen.
Schiedsspruch
Jetzt kommen wir wenig überraschend zu dem Thema Schiedsspruch. Wie bewerten Sie die Ergebnisse des Schiedsspruches?
Wir prüfen den natürlich noch. Aber etwas anderes möchte ich hier einmal klar herausstellen: Wenn Sie sich erinnern, konnten wir uns im Jahre 2023 mit den Berufsverbänden ganz ohne Schiedsstelle auf Vergütungserhöhungen einigen – ganz gemäß dem, was eine Selbstverwaltung ausmacht. Und da erlebte ich uns und auch die Kolleginnen und Kollegen der einzelnen Krankenkassen durchaus als kompromisswillig und kompromissfähig.. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass damals der finanzielle Verhandlungsspielraum für uns größer war.
Bei den Verhandlungen im Jahr 2024 war der Gestaltungsspielraum der GKV jedoch ein anderer. Wir hatten mit Blick auf die Finanzlage der GKV insgesamt und die vielen Beitragssatzerhöhungen diesen Spielraum diesmal nicht. Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund war in der Physiotherapie diesmal leider keine Einigung möglich.
Es gab eine ganze Zeit lang nach dem Schiedsspruch Unklarheiten bezüglich der sogenannten Splitting-Regeln. Sie hatten uns seinerzeit Ihre Rechtsauffassung mitgeteilt, die wir juristisch nachvollziehen konnten. Und letztendlich haben Sie sich ja auch mit Ihrer Sichtweise durchgesetzt. Es wäre allerdings auch in einem Akt des Wohlwollens möglich gewesen, die Splitting-Regel bei der Blankoverordnung an die der konventionellen Verordnungen (Behandlungstag) anzupassen. Dies haben Sie nicht gemacht. Die Frage ist: Warum?
Gegenfrage: Ist Wohlwollen immer eine einseitige Geschichte oder sollte das nicht auf Gegenseitigkeit beruhen?
Was meinen Sie konkret?
Nach jeder Schiedsstellenentscheidung gibt es immer wieder Kleinigkeiten, über die sich die Vertragspartner zu einigen haben. So auch nach diesem letzten Schiedsverfahren. Eine dieser „Kleinigkeiten“ war die Frage: Müssen die prozentualen Erhöhungen aus dem Schiedsspruch, der sich ausschließlich auf konventionelle Verordnungen bezieht, auch für Positionen bei der Blankoverordnung übernommen werden, die es bei den „normalen Rezepten“ gar nicht gibt; z. B. die „Physiotherapeutische Diagnostik“.
Ah, jetzt verstehe ich etwas: Beim Thema Vergütungserhöhung „Physiotherapeutische Diagnostik“ nahmen Sie von der Gegenseite kein Wohlwollen wahr. Hätten Sie an dieser Stelle Wohlwollen wahrgenommen, wäre auch was beim Thema Splittingregel möglich gewesen.
Ein Verhandlungsergebnis setzt stets Kompromissfähigkeit auf beiden Seiten voraus.
Vergütungsverhandlungen
Vor dem Schiedsspruch steht das Verhandeln mit den Verbänden. Wie dürfen sich unsere Leser das vorstellen? Auf der einen Seite sitzen die Vertreter der Berufsverbände – alles Entscheider mit Prokura. Auf der Gegenseite sitzen Sie und Ihr Team. Haben Sie ebenfalls Entscheidungskompetenz bzw. Prokura? Oder müssen Sie das Verhandlungsergebnis erst noch einmal vom Vorstand „absegnen“ lassen?
Prokura in diesem streng juristischen Sinne haben wir nicht. Das gilt aber für alle Verhandlungen, die der GKV-Spitzenverband mit Vertragspartnern z. B. aus der Ärzteschaft oder dem Pharmabereich führt. Bei der thematischen Tiefe und der schlichten Anzahl der Verhandlungen kann nicht bei jedem Mal eines der drei Vorstandsmitglieder mit in der Verhandlung sitzen. Im Übrigen sehe ich im Doing, also im alltäglichen Handeln, in dieser Konstellation kein Problem.
Sie werden vermutlich keinen maßgeblichen Heilmittelverband finden, der sagt: „Die Arbeitsweise und die Struktur des GKV-Spitzenverbandes hat uns in einer Entscheidung gehemmt.“ Andersherum wird manchmal ein Schuh daraus: Zuweilen habe ich den Eindruck, dass auf Seiten der Heilmittelerbringenden verbandspolitische Interessen höhergestellt werden als der Einigungswille.
Fragen-Antwort-Katalog (FAK)
Seit langer Zeit veröffentlichen Sie auf Ihrer Webseite nicht mehr den Fragen-Antwort-Katalog zum Paragraf 125 in der Physiotherapie. Warum?
Auch da bedarf es einer Vorgeschichte. Wir hatten zum Fragen-Antworten-Katalog Verhandlungsrunden mit den maßgeblichen Verbänden – zu einem Zeitpunkt, als der Vertrag schon eine Weile Gültigkeit hatte. Am Ende einer dieser Verhandlungen waren noch ein,-zwei Punkte offen – ich meine in Sachen Corona-Sonderregelungen. Folgerichtig veröffentlichten wir den FAK nur mit den Fragen und Antworten, über die bis dahin Konsens erzielt worden war. Denn besprochen war, die offenen Punkte in einer der nächsten Verhandlungsrunden zu klären.
Und dann wurde uns in Bezug auf die Verwendung der Logos der maßgeblichen Verbände zweimal direkt oder auch indirekt eine Unterlassungsklage angedroht. Mit der Begründung, dass es ja zum Ausdruck bringen würde, die Fragen, die dort beinhaltet sind, seien zwischen den fünf Vertragspartnern abgestimmt. Offensichtlich sahen das die maßgeblichen Verbände aber anders. Deshalb nahmen wir den Fragen-Antwort-Katalog Physiotherapie von unserer Webseite.
Kann man damit rechnen, dass er wiederkommt?
Wir sehen zwar die Unterstützung und die Hilfe, die dieser geben kann. Aber nach unserem Erleben hat sich der neue Rahmenvertrag nun so gut eingespielt, dass es hierzu keine Notwendigkeit gibt.
GKV-HIS Zahlen
Laut Rahmenvorgaben sollen die GKV-HIS Zahlen ca. 15 Wochen nach Quartalsende veröffentlicht werden . Warum reißt der GKV-Spitzenverband seit Jahren diese Frist?
Zum einen ist es nicht so, dass diese Zahlen regelhaft später kommen. Zum anderen gibt es zwei Dinge zu bedenken:
- Den Weg der Daten
- Die Blankoverordnung in der Ergotherapie
Und mit einem GKV-HIS Bericht, der zwar fristgerecht erscheint, aber voller Unzulänglichkeiten steckt, wäre auch niemandem gedient. Nochmal: Es liegt nicht am Wollen oder Nicht-Wollen des GKV-Spitzenverbandes, sondern an der Komplexität, die leider manchmal mehr Zeit erfordert, als eigentlich geplant war.Wir erhalten die Daten zum Teil von den Kassenverbänden, zum Teil von den einzelnen Krankenkassen als ungeprüfte Rechnungsdaten. Diese prüfen wir dann auf Plausibilität, und es ist nicht selten, dass es hierbei Auffälligkeiten gibt. Das erfordert dann gelegentlich eine zweite Plausibilisierungsrunde, die im Sinne der Qualitätssicherung wiederum Zeit kostet.
Die Behandlungen mittels Blankoverordnungen im GKV-HIS Bericht müssen kenntlichgemacht werden. Aktuell haben wir aber die Herausforderung, dass es in der Ergotherapie bei „normalen Rezepten“ Behandlungseinheiten von 45 oder 60 Minuten gibt; bei der Blankoverordnung wurden aber Behandlungsintervalle von 15 Minuten vereinbart. All das muss neu programmiert werden.
Ich habe verstanden, dass es im Jahr 2025 beim aktuellen Digitalisierungsstand in Deutschland nicht möglich ist, dies schneller zu bewerkstelligen.
Eigene Erfahrung mit Physiotherapie
Haben Sie sich eigentlich schon einmal privat physiotherapeutisch behandeln lassen? Und falls „ja“, verraten Sie uns auch die Körperregion?
Das kann ich Ihnen verraten. Das ist inzwischen schon zwölf Jahre her. Ich hatte einen Bandscheibenvorfall, der erst konservativ behandelt wurde. Dann hatte ich lange Zeit Schmerztherapie, dann ambulante Reha und schließlich dann doch eine OP. Nach der OP schloss sich dann erneut eine ambulante Reha an. Sie sehen: Ich habe da durchaus auch schon eigene Erfahrungen gemacht.
Abschluss und letzte Frage
Letzte Frage: Was dürfen wir Ihnen zum Abschluss wünschen?
Gelassenheit.
Herr Zamoryn, wir wünschen Ihnen Gelassenheit und danken für das Gespräch.
Das Gespräch für physio.de führte Anfang der Woche Friedrich Merz
GKV-SpitzenverbandHeilmittelInterviewSchiedsverfahrenGKV-HIS
Es gäbe sehr viel, was der Branche hülfe und nichts kostete. Bürokratieabbau z.B. oder Veränderungen an der Leistungsbeschreibung.
Ausserdem könnte man gemeinsam Maßnahmen vereinbaren, die die gegenseitige Vertrags- und Rechtstreue fördern. Auch das wäre leicht umzusetzen und würde auf beiden Seiten Vertrauen wiederherstellen.
Irritiert hat mich die Passage, in der offen zugegeben wurde, der Branche mit der Splittingregel wegen Uneinigkeit bei der Befundposition eins übergebraten zu haben.
Irritiert deswegen, weil dieser Punkt erhebliche Folgen für die Branche ohne Mehrwert für die Kassen hatte.
Da wähnt man sich offenbar eher näher an der Kleinkinderziehung als an einer Vertragspartnerschaft.
Die Initiative von Herrn Zamoryn ist zu begrüßen und wir sollten die ausgestreckte Hand dynamisch ergreifen.
Ich bin sehr gespannt, ob es um echte Strukturreformen mit Mehrwert geht oder nur platte Sparmaßnahmen durch die Hintertür mit freundlichem Gesicht eingeführt werden sollen.
Im Falle echter Strukturreformen kann ich nur sagen: Endlich!
In diesem Sinne auf gute Zusammenarbeit und lassen Sie uns direkt loslegen, Herr Zamoryn!
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Für mich klingt das so, als ob die Zukunft der Branche - oder die Strukturreform, wie du es nennst - darin besteht, dass sich die Praxislandschaft weg von vielen kleinen (und in der Gesamtheit unrentablen) Einrichtungen hin zu großen Zentren entwickeln soll.
Das stell ich mir aus Sicht der Verbände schwierig vor, die ja die Interessen ihrer Mitglieder, also mehrheitlich Inhaber kleiner Praxen vertreten (müssen).
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Mus Musculus schrieb:
@Jens Uhlhorn Ich bin berufspolitisch jetzt nicht besonders gut bewandert, aber bei mir schwingt da noch der ein oder andere Unterton mit.
Für mich klingt das so, als ob die Zukunft der Branche - oder die Strukturreform, wie du es nennst - darin besteht, dass sich die Praxislandschaft weg von vielen kleinen (und in der Gesamtheit unrentablen) Einrichtungen hin zu großen Zentren entwickeln soll.
Das stell ich mir aus Sicht der Verbände schwierig vor, die ja die Interessen ihrer Mitglieder, also mehrheitlich Inhaber kleiner Praxen vertreten (müssen).
- interdisziplinäre Praxen- also eher alles in der Hand von Investoren oder Ärztezentren.
weniger Individualität und nicht mehr Arbeit nahe am Patienten , sondern eine kostenminimierende - rein kapitalistisch effektive Umgangsweise mit dem „Patientengut“
- Eigenübungen und Eigenverantwortung- sprich : Der Patient bekommt von der Kasse die App bezahlt ( da gibt es auch schon Studien über den Nutzen und die Kosten solcher Anwendungen.Da kommen Zweifel auf).
Hilft die App und die Eigenübung nicht - oder kann der Patient damit nichts anfangen, hat er eben Pech gehabt .
er hatte ja die Möglichkeit was zu tun.
Eine direkte Auswinandersetzung im persönlichen Kontakt ist dann kaum
mehr möglich - der Betroffene wird allein gelassen.
Dies ist nicht mein Anspruch an die ohysiotheapeutische Arbeit.
Da hat sich in den letzten Jahren viel getan - wie kann ich den Patienten positiv motivieren und anregen was für seine Gesundheit zu tun, wie kann er Vertrauen generieren in seinen Körper, trotz Schmerz,OP , schwerer Krankheit.
das erfordert sehr viel individuellen Kontakt und Austausch .
im Grunde scheint mir da wieder aufgrund der angespannten Kassenlage der Rotstift für die Heilmittelerbringer am Horizont.
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J.H. schrieb:
Ich sehe da im Hintergrund eher dass alles in folgende Richtung gelenkt werden soll
- interdisziplinäre Praxen- also eher alles in der Hand von Investoren oder Ärztezentren.
weniger Individualität und nicht mehr Arbeit nahe am Patienten , sondern eine kostenminimierende - rein kapitalistisch effektive Umgangsweise mit dem „Patientengut“
- Eigenübungen und Eigenverantwortung- sprich : Der Patient bekommt von der Kasse die App bezahlt ( da gibt es auch schon Studien über den Nutzen und die Kosten solcher Anwendungen.Da kommen Zweifel auf).
Hilft die App und die Eigenübung nicht - oder kann der Patient damit nichts anfangen, hat er eben Pech gehabt .
er hatte ja die Möglichkeit was zu tun.
Eine direkte Auswinandersetzung im persönlichen Kontakt ist dann kaum
mehr möglich - der Betroffene wird allein gelassen.
Dies ist nicht mein Anspruch an die ohysiotheapeutische Arbeit.
Da hat sich in den letzten Jahren viel getan - wie kann ich den Patienten positiv motivieren und anregen was für seine Gesundheit zu tun, wie kann er Vertrauen generieren in seinen Körper, trotz Schmerz,OP , schwerer Krankheit.
das erfordert sehr viel individuellen Kontakt und Austausch .
im Grunde scheint mir da wieder aufgrund der angespannten Kassenlage der Rotstift für die Heilmittelerbringer am Horizont.
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mimikri schrieb:
@J.H. du hattest sowas von Recht...
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Jens Uhlhorn schrieb:
Tatsächlich scheint Hr.Zamoryn eine Hand in Richtung der Branche ausstrecken zu wollen. Die sollten wir direkt ergreifen und mal über echte Reformen nachdenken und auch sofort in Gespräche darüber einsteigen.
Es gäbe sehr viel, was der Branche hülfe und nichts kostete. Bürokratieabbau z.B. oder Veränderungen an der Leistungsbeschreibung.
Ausserdem könnte man gemeinsam Maßnahmen vereinbaren, die die gegenseitige Vertrags- und Rechtstreue fördern. Auch das wäre leicht umzusetzen und würde auf beiden Seiten Vertrauen wiederherstellen.
Irritiert hat mich die Passage, in der offen zugegeben wurde, der Branche mit der Splittingregel wegen Uneinigkeit bei der Befundposition eins übergebraten zu haben.
Irritiert deswegen, weil dieser Punkt erhebliche Folgen für die Branche ohne Mehrwert für die Kassen hatte.
Da wähnt man sich offenbar eher näher an der Kleinkinderziehung als an einer Vertragspartnerschaft.
Die Initiative von Herrn Zamoryn ist zu begrüßen und wir sollten die ausgestreckte Hand dynamisch ergreifen.
Ich bin sehr gespannt, ob es um echte Strukturreformen mit Mehrwert geht oder nur platte Sparmaßnahmen durch die Hintertür mit freundlichem Gesicht eingeführt werden sollen.
Im Falle echter Strukturreformen kann ich nur sagen: Endlich!
In diesem Sinne auf gute Zusammenarbeit und lassen Sie uns direkt loslegen, Herr Zamoryn!
"Was verfolgen Sie in Bezug auf Eigenverantwortung konkret?
Naja, wir haben verschiedene Möglichkeiten. Entweder wir heben in der Vertragsgestaltung das Thema Eigenübung und Eigenverantwortung stärker hervor. Oder es gäbe auch die Möglichkeit, über den G-BA darauf hinzuwirken. Sie wissen, die Evaluation der Heilmittelrichtlinie läuft gerade. Dort kommt es jetzt darauf an, welche Ergebnisse wir, aber auch die Leistungsanbietenden dazu vorweisen können … ob sich daraus in Bezug auf Eigenübung vielleicht etwas ergibt."
Sind damit die Anbieter von DIGA gemeint oder erwartet uns HME jetzt noch die zusätzliche Aufgabe, Eigenübungen zu dokumentieren?
Ferner gibt es das Thema „Interdisziplinäre Zusammenarbeit“ - Stichwort Versorgungszentren. Braucht es in Zukunft noch so viele Einzelpraxen? All das sind strategische Überlegungen und mit diesen sind wir auch nicht allein. Das sagt ebenso der Sachverständigenrat Gesundheit. Und beim TherapieGipfel letztes Jahr war das ebenfalls ein Thema: „Versorgung neu denken“. Konkret geht es also darum, verschiedene Heilmittelbereiche in Zukunft mehr miteinander zu verknüpfen, sodass sowohl für Patientinnen und Patienten (alle Leistungen in einem Gebäude) als auch für die Leistungsanbietenden (gemeinsame Nutzung von Infrastruktur) ein Benefit entsteht.
Es wird in Zukunft gar keine Einzelpraxen mehr geben, aber wie sieht dann die Versorgung für die nächsten 10 Jahre speziell im ländlichen Raum aus, wenn es strukturell keine Versorgungszentren geben kann?
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Problem beschreiben
Jytte schrieb:
Danke Herr Merz für die Vorstellung des Christoph Zamoryn Leiter des Referates Heilmittel beim GKV-Spitzenverbandes. Ich habe zwei konkrete Fragen speziell zum ländlichen Raum und habe diese der Lesbarkeit wegen fettgedruckt, was nicht anschreien bedeuten soll.
"Was verfolgen Sie in Bezug auf Eigenverantwortung konkret?
Naja, wir haben verschiedene Möglichkeiten. Entweder wir heben in der Vertragsgestaltung das Thema Eigenübung und Eigenverantwortung stärker hervor. Oder es gäbe auch die Möglichkeit, über den G-BA darauf hinzuwirken. Sie wissen, die Evaluation der Heilmittelrichtlinie läuft gerade. Dort kommt es jetzt darauf an, welche Ergebnisse wir, aber auch die Leistungsanbietenden dazu vorweisen können … ob sich daraus in Bezug auf Eigenübung vielleicht etwas ergibt."
Sind damit die Anbieter von DIGA gemeint oder erwartet uns HME jetzt noch die zusätzliche Aufgabe, Eigenübungen zu dokumentieren?
Ferner gibt es das Thema „Interdisziplinäre Zusammenarbeit“ - Stichwort Versorgungszentren. Braucht es in Zukunft noch so viele Einzelpraxen? All das sind strategische Überlegungen und mit diesen sind wir auch nicht allein. Das sagt ebenso der Sachverständigenrat Gesundheit. Und beim TherapieGipfel letztes Jahr war das ebenfalls ein Thema: „Versorgung neu denken“. Konkret geht es also darum, verschiedene Heilmittelbereiche in Zukunft mehr miteinander zu verknüpfen, sodass sowohl für Patientinnen und Patienten (alle Leistungen in einem Gebäude) als auch für die Leistungsanbietenden (gemeinsame Nutzung von Infrastruktur) ein Benefit entsteht.
Es wird in Zukunft gar keine Einzelpraxen mehr geben, aber wie sieht dann die Versorgung für die nächsten 10 Jahre speziell im ländlichen Raum aus, wenn es strukturell keine Versorgungszentren geben kann?
Der sehr große Teil unserer Patienten, gerade die älteren, machen viel Sport. Sei es Reha Sport, Fitnessstudio oder kleines Übungsprogramm am Morgen.
Klar gibt es faule Säcke die deutlich Übergewicht haben, sich zu wenig bewegen und glauben 6x MT wird sie wieder heilen, aber das sind schon eher die Ausnahmen.
Wenn mehr Eigenübung und Eigenverantwortung bedeutet dass die Kassen noch mehr sinnlose Bewegungs Apps finanzieren kann ich das nicht ernst nehmen.
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Stefan Arnold schrieb:
Eigenübung und Eigenverantwortung...
Der sehr große Teil unserer Patienten, gerade die älteren, machen viel Sport. Sei es Reha Sport, Fitnessstudio oder kleines Übungsprogramm am Morgen.
Klar gibt es faule Säcke die deutlich Übergewicht haben, sich zu wenig bewegen und glauben 6x MT wird sie wieder heilen, aber das sind schon eher die Ausnahmen.
Wenn mehr Eigenübung und Eigenverantwortung bedeutet dass die Kassen noch mehr sinnlose Bewegungs Apps finanzieren kann ich das nicht ernst nehmen.
Allerdings bedenkt er nicht, das schon die nächsten 5 Jahre zahlreiche Babyboomer, die eine Praxis haben, in Rente gehen. In 10 Jahren wird es noch dramatischer. Da wäre dann die Krankenkasse froh, wenn es überhaupt noch ausreichend Heilmittelerbringer geben würde.
Die sogenannten kleinen Praxen versorgen immer noch Patienten in Stadtteilen oder Dörfern im ländlichen Raum. Dort rentiert sich so ein Versorgungszentrum unter Umständen auch gar nicht. Ich sehe es in dem Stadtteil, wo ich meine Physiopraxis habe, wenn da die einzige Masseurin und medizinische Bademeisterin, die hier noch Lymphdrainage macht, demnächst in Rente geht, dann ist hier gar niemanden mehr, der dies anbietet. Einen Taxischein für die Patienten werden vom Arzt seltenst ausgestellt und die anderen Praxen haben zum Teil schon Wartezeiten von 1/2 Jahr.
Die Patienten zu Eigenübungen rege ich immer begleitend zur Therapie an, das ist unabdingbar, aber die Patienten kommen schon mit so vielen und so starken Beschwerden zur Physiotherapie, weil Patienten mit leichten Beschwerden, zur Vermeidung eines Rezidiv, ja im Voraus auch kein Rezept bekommen. Die Ärzte sind dabei schnell unter dem Budgetzwang.
Es wäre ja schön, wenn man da den Patienten eine App in die Hand drücken könnte und der Serviceroboter noch die Patientenaufklärung durchführen würde. Aber so leicht ist es im Gesundheitswesen leider nicht. Dafür ist das Modell "Mensch" leider zu komplex und Damen/Herren, die aus dem Wirtschaftsbereich von ihrer Ausbildung her kommen, tun sich da noch viel schwerer, die gesamte Dimension zu erfassen. Ich persönlich habe in leitender Funktion mehrere Jahre mit einem Chef, der aus der Wirtschaft kam, zusammengearbeitet. Er hat sich da in vielen Sachen massiv verschätzt und mußte auch Lehrgeld zahlen.
Aber eine sehr gute Idee zur Einsparung hätte ich für den Herrn Zamoryn. Versuchen sie es bitte diese vielen vielen Krankenkassen zusammenzustreichen, so das zum Schluß vielleicht 5 noch übrig bleiben. Damit könnte man sich über mehrere Jahre hinweg viele Milliarden an Versichertengelder sparen. Diesen riesigen Verwaltumgsapparat braucht kein Mensch hier in Deutschland. Ich empfinde dies ähnlich beim öffentlich rechtlichen Rundfunk mit seinen hochdotierten Intendanten.
Mit kollegialen Grüßen
von der 1-Mann-Praxis vom Achilles 2
P.S. Wenn das Versorgungszentrum kommt, dann mache ich eine reine Privatpraxis. Habe jetzt schon einen Privatanteil von 50 %. Dann geht halt noch ein sehr erfahrener Heilmittelerbringer für die gesetzliche Krankenkasse verloren, die vor lauter Einspareifer den Blick nach vorne verliert. Mich wundert es auch immer wieder, das Patienten eine Anfahrt von 25 Kilometer auf sich nehmen, obwohl in ihrer Stadt eigentlich ca. 130 Praxen vor Ort sind. Da sind auch Großpraxen dabei, die meiner Meinung nach gut sind. Die Patienten sagen aber, das sie gerne die Anfahrt auf sich nehmen, weil sie diese Expertise und Behandlungsergebnisse in den anderen Praxen so nicht bekommen.
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Sandalenmann schrieb:
Aber bitte nicht nur die Krankenkassen zusammenkürzen sondern auch die Verbände. Denn es ist schon immer so gewesen, viele Köche verderben den (Einheits-)Brei
Der Verkauf der Praxis am Ende der Lebensarbeitszeit ist zu Gründungszeiten des PI fester Bestandteil der privaten Altersversorgung. Jetzt übernimmt eine kleine Praxis niemand mehr oder der Käufer freut sich über ein "Schnäppchen" und dem PI bricht ein ganz entscheidender Teil der fest eingeplanten Altersversorgung weg. Selbst wenn regelmäßig modernisiert und sogar digitalisiert wurde, ist eine Einzelpraxis oder 1-3 -Mann Praxis auf dem Land oder Kleinstadt heute keinen Pfifferling mehr wert.
Aber wir Kleinen sind schon jetzt Goldstaub für die Patientenversorgung auf dem Land. Das gibt mir noch ein Fünkchen Hoffnung für den Wert einer Praxis in 15 Jahren.
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Jytte schrieb:
Deinen Punkt "In Rente gehen" würde ich hier sogar noch mal differenzierter betrachten, aus dem Blickwinkel der Altersversorgung.
Der Verkauf der Praxis am Ende der Lebensarbeitszeit ist zu Gründungszeiten des PI fester Bestandteil der privaten Altersversorgung. Jetzt übernimmt eine kleine Praxis niemand mehr oder der Käufer freut sich über ein "Schnäppchen" und dem PI bricht ein ganz entscheidender Teil der fest eingeplanten Altersversorgung weg. Selbst wenn regelmäßig modernisiert und sogar digitalisiert wurde, ist eine Einzelpraxis oder 1-3 -Mann Praxis auf dem Land oder Kleinstadt heute keinen Pfifferling mehr wert.
Aber wir Kleinen sind schon jetzt Goldstaub für die Patientenversorgung auf dem Land. Das gibt mir noch ein Fünkchen Hoffnung für den Wert einer Praxis in 15 Jahren.
Meinungsvielfalt und Demokratie nerven kolossal, oder?
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Jens Uhlhorn schrieb:
@Sandalenmann Ja genau. Und dann werden alle Parteien zu einer Einheitspartei zusammengelegt.
Meinungsvielfalt und Demokratie nerven kolossal, oder?
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Inche schrieb:
@Jytte Hä meine Praxis irgendwann abzugeben ist u war nie bestantteil meines Rentenkonzeptes.Wenn ich nimmer will kann ich meine Materialien abgeben u dann meine mir gehörenden Räume Vermieten u über die Miete u über den Solarstrom den man mir dann abkaufen muss etwas dazu verdienen.
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Evemarie Kaiser schrieb:
@ Achilles2 ... ich habe eine Einfraupraxis und kann alles unterschreiben! Auch ich bin eine der wenigen Praxen, die überhaupt noch Lymphdrainagen machen, obwohl ich schon im Rentenalter bin. Wenn ich aufhöre, dann sieht's für diese Pat. nicht gut aus ... auch deinen Nachsatz (PS) kann ich verstehen und werde es mit Sicherheit auch so machen!
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Jytte schrieb:
@Inche Ja, so ändern sich die Zeiten. Ich kann mich noch gut erinnern, dass Ablösesummen in Höhe des Jahresumsatzes gezahlt wurden und eine gut integrierte Praxis immer gut verkauft werden konnte. Wenn man als Existenzgründer überhaupt eine fand. Aus heutiger Sicht undenkbar. Aber vor 25 Jahren sah die Sache noch anders aus.
Entweder du schaffst es die nächsten 20 Jahre jeden Monat mindestens 1000€ in einen ETF zu packen oder es sieht schlecht aus.
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Stefan Arnold schrieb:
Ich mit 39, 2 Praxen und 12 Angestellten rechne definitiv nicht damit mit 60 die Praxis zu verkaufen und damit meine Rente zu bezahlen.
Entweder du schaffst es die nächsten 20 Jahre jeden Monat mindestens 1000€ in einen ETF zu packen oder es sieht schlecht aus.
Mit welchem Zuwachs rechnest du da dann, um eine solide Altersvorsorge zu haben?
Bzw. was für einen Zuwachs hat er, seit du ihn bedienst?
Ist er seit Bedienung insgesamt langfristig konstant im Zuwachs? Falls ja, wie ist die insgesamte prozentuale Zuwachsperformance?
Wie kompensierst du Schwankungen, die du nicht ausitzen kannst, zB Präsidentenwahl Trump? Immobilie?
Meiner zB ging da ordentlich in die Knie. Das wäre ein ziemlich bitterer Einbruch gewesen (um die 20%), hätt ich ihn da auflösen und als Rente hernehmen müssen.
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Sarah Gerbert schrieb:
@Stefan Arnold das wären dann mindestens 240.000 Euro Etf-Anlage in 20 Jahren.
Mit welchem Zuwachs rechnest du da dann, um eine solide Altersvorsorge zu haben?
Bzw. was für einen Zuwachs hat er, seit du ihn bedienst?
Ist er seit Bedienung insgesamt langfristig konstant im Zuwachs? Falls ja, wie ist die insgesamte prozentuale Zuwachsperformance?
Wie kompensierst du Schwankungen, die du nicht ausitzen kannst, zB Präsidentenwahl Trump? Immobilie?
Meiner zB ging da ordentlich in die Knie. Das wäre ein ziemlich bitterer Einbruch gewesen (um die 20%), hätt ich ihn da auflösen und als Rente hernehmen müssen.
Im Juli 2001, vor 24 Jahren, kam die revolutionäre KGG, ein als lukrativ umworbenes HM. Aufwendige Investition damals, wenn man die Zulassungsbedingungen erfüllen wollte. Heute ein fester Bestandteil einer gut ausgestatteten Physio-Praxis. Was ausblieb, waren die benötigten Heilmittelverordnungen, um die Investition zu re-finanzieren.
2004 kamen die überarbeiteten HMR, daraus resultierte ein deutlicher Rückgang der HM-Verordnungen, infolge kam es zu betriebsbedingte Kündigungen in ambulanten Praxen, PT wechselten den Job, PI erarbeiteten sich den Präventions- und Selbstzahlerbereich, mit allen Hürden, die es da so gibt .
Die Grundlohnsummenbindung wurde 2017 ausgesetzt, also gerade mal vor 8 Jahren, das hat uns PI etwas Luft zum atmen gegeben, und jetzt ist sie wieder im Gespräch.
Mit genügend MA mag der ETF für den PI ausreichend gefüllt werden, aber ob 20 Jahre ausreichen, wage ich zu bezweifeln.
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Jytte schrieb:
Den Verkauf einer Praxis aus Sicht eines heute bspw.50- 60jährigen PI als einen Baustein seiner Altersvorsorge zu sehen, ist nicht so schwer zu verstehen. Es gab bis 2017 die Grundlohnsummenanbindung. Für HME bedeutete das, dass Honorarvereinbarungen meist deutlich unter dem Prozentsatz der Grundlohnsummenanbindung vereinbart wurden. Soweit dazu. Jetzt ein Blick auf die letzten 24 Jahre:
Im Juli 2001, vor 24 Jahren, kam die revolutionäre KGG, ein als lukrativ umworbenes HM. Aufwendige Investition damals, wenn man die Zulassungsbedingungen erfüllen wollte. Heute ein fester Bestandteil einer gut ausgestatteten Physio-Praxis. Was ausblieb, waren die benötigten Heilmittelverordnungen, um die Investition zu re-finanzieren.
2004 kamen die überarbeiteten HMR, daraus resultierte ein deutlicher Rückgang der HM-Verordnungen, infolge kam es zu betriebsbedingte Kündigungen in ambulanten Praxen, PT wechselten den Job, PI erarbeiteten sich den Präventions- und Selbstzahlerbereich, mit allen Hürden, die es da so gibt .
Die Grundlohnsummenbindung wurde 2017 ausgesetzt, also gerade mal vor 8 Jahren, das hat uns PI etwas Luft zum atmen gegeben, und jetzt ist sie wieder im Gespräch.
Mit genügend MA mag der ETF für den PI ausreichend gefüllt werden, aber ob 20 Jahre ausreichen, wage ich zu bezweifeln.
Solche Schocks wie jetzt gerade mit Trump gab es alle paar Jahre aber auf lange Sicht ging die Börse immer weiter hoch.
In so einem Shock sollte man natürlich nicht verkaufen auch wenn es gerade das Jahr zum in Rente gehen ist. Da muss man dann etwas flexibel sein und einen guten Zeitpunkt für den Abgang finden.
Wenn möglich werde ich versuchen die Rate über die Jahre noch etwas zu erhöhen dann sollte man gut aufgestellt sein.
Ich mach das jetzt seit 5 Jahren und es ist schon ein gutes Sümmchen zusammen gekommen.
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Stefan Arnold schrieb:
@Sarah Gerbert Wenn man mit 6-8% Rendite rechnet kommt man bei ca 25 Jahren regelmäßig einzahlen etwa auf 600000-800000€.
Solche Schocks wie jetzt gerade mit Trump gab es alle paar Jahre aber auf lange Sicht ging die Börse immer weiter hoch.
In so einem Shock sollte man natürlich nicht verkaufen auch wenn es gerade das Jahr zum in Rente gehen ist. Da muss man dann etwas flexibel sein und einen guten Zeitpunkt für den Abgang finden.
Wenn möglich werde ich versuchen die Rate über die Jahre noch etwas zu erhöhen dann sollte man gut aufgestellt sein.
Ich mach das jetzt seit 5 Jahren und es ist schon ein gutes Sümmchen zusammen gekommen.
In der Nachbarstadt wird eine sehr große Physiotherapiepraxis mit großem Trainingsbereich geschlossen, weil die dafür notwendigen Fachkräfte nicht zu rekrutieren sind und weil die Miete für das Objekt in Stadtnähe für den zu generierenden Umsatz einfach zu teuer ist. Es hat mich sehr gewundert, weil es dieses Zentrum bestimmt schon seit 15 Jahren gibt.
Gleichzeitig hat mir mein Patient mit seiner Knie-TEP ( 2 x operiert wegen Krankenhauskeimen) mitgeteilt, das die Masseurin und medizinische Bademeisterin, die hier in unmittelbarer Nähe von meiner Praxis immer die Lymphdrainage macht, keine weiteren Patienten mehr annimmt, weil sie so ausgebucht ist (hatte auch schon einen Herzinfarkt). Die Tochter des Patienten hat schon alle anderen Praxen angerufen und immer nur Absagen bekommen. Ich habe persönlich bei einer mir bekannten Praxis angerufen und die Kolleginnen gebeten, ob sie für mich noch einen Patienten annehmen können, der mir sehr am Herzen liegt. Seine Tochter muß ihm dann halt ca. 5 km mit dem Auto fahren, wenn sie sich seiner erbarmen.
Viel Glück für die Zukunft Herr Zamoryn, das sie mehr Glück mit ihrer optimistischen Zukuntsperspektive haben, wie ich alter Hase aus dem Bereich Physiotherapie mit meiner eher pessimistischen Ansichtsweise.
Mit kollegialen Grüßen
Achilles 2
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Achilles2 schrieb:
Am vergangenen Montag hat mir ein Kollege Insiderinformationen weitergegeben, er ist in unserer Branche sehr aktiv und vernetzt. So wie ich in meinem vorangegangen Beitrag die zukünftige großflächige Versorgung von Patienten mit Heilmitteln in medizinischen Versorgungszentren schon angezweifelt habe, so hat mir die Info von dem Kollegen meine Annahme bestätigt.
In der Nachbarstadt wird eine sehr große Physiotherapiepraxis mit großem Trainingsbereich geschlossen, weil die dafür notwendigen Fachkräfte nicht zu rekrutieren sind und weil die Miete für das Objekt in Stadtnähe für den zu generierenden Umsatz einfach zu teuer ist. Es hat mich sehr gewundert, weil es dieses Zentrum bestimmt schon seit 15 Jahren gibt.
Gleichzeitig hat mir mein Patient mit seiner Knie-TEP ( 2 x operiert wegen Krankenhauskeimen) mitgeteilt, das die Masseurin und medizinische Bademeisterin, die hier in unmittelbarer Nähe von meiner Praxis immer die Lymphdrainage macht, keine weiteren Patienten mehr annimmt, weil sie so ausgebucht ist (hatte auch schon einen Herzinfarkt). Die Tochter des Patienten hat schon alle anderen Praxen angerufen und immer nur Absagen bekommen. Ich habe persönlich bei einer mir bekannten Praxis angerufen und die Kolleginnen gebeten, ob sie für mich noch einen Patienten annehmen können, der mir sehr am Herzen liegt. Seine Tochter muß ihm dann halt ca. 5 km mit dem Auto fahren, wenn sie sich seiner erbarmen.
Viel Glück für die Zukunft Herr Zamoryn, das sie mehr Glück mit ihrer optimistischen Zukuntsperspektive haben, wie ich alter Hase aus dem Bereich Physiotherapie mit meiner eher pessimistischen Ansichtsweise.
Mit kollegialen Grüßen
Achilles 2
Abseits von Honorarverhandlungen beklagen sich die Kassen darüber, wie viele Praxen keine Hausbesuche mehr fahren oder keine MLD mehr annehmen.
Dabei muss man nur ins GKV-HIS schauen und dort sieht man das gesamte Ausmaß des Problems.
Es findet seit Jahren kein Mengenwachstum mehr statt, obwohl rein statistisch der demographische Wandel ein Treiber sein müsste.
Von ambulant vor stationär und anderen Treibern ganz zu schweigen.
Wir brauchen dringend eine echte Reform, weil sonst die Physiotherapie immer teuerer wird, während weniger Patienten versorgt werden und gleichzeitig Praxen in wirtschaftliche Not geraten.
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Jens Uhlhorn schrieb:
@Achilles2 Die Sichtweise ist nicht pessimistisch, sondern realistisch.
Abseits von Honorarverhandlungen beklagen sich die Kassen darüber, wie viele Praxen keine Hausbesuche mehr fahren oder keine MLD mehr annehmen.
Dabei muss man nur ins GKV-HIS schauen und dort sieht man das gesamte Ausmaß des Problems.
Es findet seit Jahren kein Mengenwachstum mehr statt, obwohl rein statistisch der demographische Wandel ein Treiber sein müsste.
Von ambulant vor stationär und anderen Treibern ganz zu schweigen.
Wir brauchen dringend eine echte Reform, weil sonst die Physiotherapie immer teuerer wird, während weniger Patienten versorgt werden und gleichzeitig Praxen in wirtschaftliche Not geraten.
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Joop schrieb:
Reine Hausbesuch-IK's und eine pauschale Gruppenanerkennung im Statusfeststellungsverfahren wären erste aussichtsreiche Ansätze gegen Terminmangel.
Wir müssen generell anders therapieren, damit die Versorgung noch sachgerecht stattfinden kann.
Das bedeutet unter dem Strich "schneller", z.B. für Beratung bei Rückenpatienten, damit diese nicht auf der Warteliste chronifizieren und dann mehr Therapie benötigen, "länger" je Therapieeinheit für multimorbide und hochbetagte Patienten und "häufiger" für z.B. Schlaganfallpatienten, damit diese nicht in die Pflege abrutschen.
Hausbesuch-IKs verlängern die Wartelisten in den Praxen und erhöhen die Therapiekosten an anderen Stellen.
Wir werden eine Mischung aus mehr Eigenverantwortung der Patienten und mehr Flexibilität der Therapie in den Praxen benötigen.
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Jens Uhlhorn schrieb:
@Joop Das stellt lediglich eine Verlagerung des Problems dar. Wenn ich einen Patienten außerhalb der Praxis mehr therapiere, fehlt dieser Termin in der Praxis.
Wir müssen generell anders therapieren, damit die Versorgung noch sachgerecht stattfinden kann.
Das bedeutet unter dem Strich "schneller", z.B. für Beratung bei Rückenpatienten, damit diese nicht auf der Warteliste chronifizieren und dann mehr Therapie benötigen, "länger" je Therapieeinheit für multimorbide und hochbetagte Patienten und "häufiger" für z.B. Schlaganfallpatienten, damit diese nicht in die Pflege abrutschen.
Hausbesuch-IKs verlängern die Wartelisten in den Praxen und erhöhen die Therapiekosten an anderen Stellen.
Wir werden eine Mischung aus mehr Eigenverantwortung der Patienten und mehr Flexibilität der Therapie in den Praxen benötigen.
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Joop schrieb:
@Jens Uhlhorn Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit bei Therapeutinnen ist deutlich zu gering. Meiner Erfahrung nach motiviert eine Selbstständigkeit enorm zu Mehrleistung. Ich sehe hier ein viel größeres Potenzial als die Therapeutinnen noch enger zu takten. Das führt ganz im Gegenteil zu noch mehr Berufsflucht. Vielleicht ist es genau umgekehrt und die goldenen Zeiten der Großpraxen sind vorbei?
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Achilles2 schrieb:
@Jens Uhlhorn Ein selbstständiger Physio mit einem eigenen Hausbesuchs-IK therapiert höchstwahrscheinlich mehr Patienten, als ein "nur" angestellter Physio! Dieser Faktor, man schafft für sich selbst, ist schon ein ordentliches Antriebsinstrument.
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Achilles2 schrieb:
@Joop Habe zeitgleich einen Beitrag gepostet, mit der gleichen Annahme wie Du. joy joy
Außerdem verschärfen sich die Engpässe in der Versorgung. Da wiederum haben die Kassen Glück, weil sie das ohnehin noch nie interessiert hat.
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Jens Uhlhorn schrieb:
@Joop Der Sparkassenreport 2023 stellt eine klare Verschiebung der Mitarbeiter hin zu größeren Einheiten fest. Aber wenn die Kassen gerne das teure 1:1 System stärken wollen, meinen Segen haben sie. Dann sollen sie sich aber bitte nicht über steigende Kosten beschweren.
Außerdem verschärfen sich die Engpässe in der Versorgung. Da wiederum haben die Kassen Glück, weil sie das ohnehin noch nie interessiert hat.
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Joop schrieb:
@Jens Uhlhorn Es würde ganz sicher teurer werden. Der Plan ist ja, dass weniger Verordnungen verfallen und die Therapiefrequenz steigt.
Wir verlieren insgesamt als Branche an Kapazität und das Hauptproblem bei den Hausbesuchen sind die Fahrtwege, die nicht kürzer werden, wenn es HB-Therapeuten gäbe.
Es kommt zu Mitnahmeeffekten in Heimen, wo dann ein Therapeut ggf. mit Zertifikatsposition gutes Geld verdient und 5 Patienten mehr behandelt.
In M-V und S-H z.B. bringt das fast nichts.
Man darf die Versorgung nicht nur durch die Berliner Kassenbrille sehen, wo Leute sitzen, die noch nie in der Fläche Versorgung gesehen haben oder geschweige denn sie organisiert haben.
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Jens Uhlhorn schrieb:
@Achilles2 Das denke ich auch. Allerdings ändert das nichts an der Gesamtversorgung, wenn wir hier und da 10% mehr Leistung drauflegen können.
Wir verlieren insgesamt als Branche an Kapazität und das Hauptproblem bei den Hausbesuchen sind die Fahrtwege, die nicht kürzer werden, wenn es HB-Therapeuten gäbe.
Es kommt zu Mitnahmeeffekten in Heimen, wo dann ein Therapeut ggf. mit Zertifikatsposition gutes Geld verdient und 5 Patienten mehr behandelt.
In M-V und S-H z.B. bringt das fast nichts.
Man darf die Versorgung nicht nur durch die Berliner Kassenbrille sehen, wo Leute sitzen, die noch nie in der Fläche Versorgung gesehen haben oder geschweige denn sie organisiert haben.
Wenn man sich GLA:D aus Dänemark anschaut, sieht man, wie Ressourcen sinnvoll eingesetzt werden können. In D kann das nur über einen IV-Vertrag abgebildet werden, der bürokratisch und teuer ist.
Wir brauchen nicht mehr Therapeuten und nur dann mehr Geld, wenn wir das aktuelle System fortschreiben.
Wir kommen mit weniger aus, wenn wir weniger Schwachsinn machen müssen.
Die Kassen müssen endlich kapieren, dass das Festhalten an Strukturen aus den 70ern weder therapeutisch noch organisatorisch noch volkswirtschaftlich noch finanziell sinnvoll ist.
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Jens Uhlhorn schrieb:
@Joop Die Therapiefrequenz zu steigern ist doch nur ein Teil der Antwort. Gleichzeitig muss die Eigenverantwortung der Patienten steigen und parallel die Flexibilität der Praxen.
Wenn man sich GLA:D aus Dänemark anschaut, sieht man, wie Ressourcen sinnvoll eingesetzt werden können. In D kann das nur über einen IV-Vertrag abgebildet werden, der bürokratisch und teuer ist.
Wir brauchen nicht mehr Therapeuten und nur dann mehr Geld, wenn wir das aktuelle System fortschreiben.
Wir kommen mit weniger aus, wenn wir weniger Schwachsinn machen müssen.
Die Kassen müssen endlich kapieren, dass das Festhalten an Strukturen aus den 70ern weder therapeutisch noch organisatorisch noch volkswirtschaftlich noch finanziell sinnvoll ist.
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Achilles2 schrieb:
Der Herr Zamoryn hat für sich sehr gute Gedankenansätze.
Allerdings bedenkt er nicht, das schon die nächsten 5 Jahre zahlreiche Babyboomer, die eine Praxis haben, in Rente gehen. In 10 Jahren wird es noch dramatischer. Da wäre dann die Krankenkasse froh, wenn es überhaupt noch ausreichend Heilmittelerbringer geben würde.
Die sogenannten kleinen Praxen versorgen immer noch Patienten in Stadtteilen oder Dörfern im ländlichen Raum. Dort rentiert sich so ein Versorgungszentrum unter Umständen auch gar nicht. Ich sehe es in dem Stadtteil, wo ich meine Physiopraxis habe, wenn da die einzige Masseurin und medizinische Bademeisterin, die hier noch Lymphdrainage macht, demnächst in Rente geht, dann ist hier gar niemanden mehr, der dies anbietet. Einen Taxischein für die Patienten werden vom Arzt seltenst ausgestellt und die anderen Praxen haben zum Teil schon Wartezeiten von 1/2 Jahr.
Die Patienten zu Eigenübungen rege ich immer begleitend zur Therapie an, das ist unabdingbar, aber die Patienten kommen schon mit so vielen und so starken Beschwerden zur Physiotherapie, weil Patienten mit leichten Beschwerden, zur Vermeidung eines Rezidiv, ja im Voraus auch kein Rezept bekommen. Die Ärzte sind dabei schnell unter dem Budgetzwang.
Es wäre ja schön, wenn man da den Patienten eine App in die Hand drücken könnte und der Serviceroboter noch die Patientenaufklärung durchführen würde. Aber so leicht ist es im Gesundheitswesen leider nicht. Dafür ist das Modell "Mensch" leider zu komplex und Damen/Herren, die aus dem Wirtschaftsbereich von ihrer Ausbildung her kommen, tun sich da noch viel schwerer, die gesamte Dimension zu erfassen. Ich persönlich habe in leitender Funktion mehrere Jahre mit einem Chef, der aus der Wirtschaft kam, zusammengearbeitet. Er hat sich da in vielen Sachen massiv verschätzt und mußte auch Lehrgeld zahlen.
Aber eine sehr gute Idee zur Einsparung hätte ich für den Herrn Zamoryn. Versuchen sie es bitte diese vielen vielen Krankenkassen zusammenzustreichen, so das zum Schluß vielleicht 5 noch übrig bleiben. Damit könnte man sich über mehrere Jahre hinweg viele Milliarden an Versichertengelder sparen. Diesen riesigen Verwaltumgsapparat braucht kein Mensch hier in Deutschland. Ich empfinde dies ähnlich beim öffentlich rechtlichen Rundfunk mit seinen hochdotierten Intendanten.
Mit kollegialen Grüßen
von der 1-Mann-Praxis vom Achilles 2
P.S. Wenn das Versorgungszentrum kommt, dann mache ich eine reine Privatpraxis. Habe jetzt schon einen Privatanteil von 50 %. Dann geht halt noch ein sehr erfahrener Heilmittelerbringer für die gesetzliche Krankenkasse verloren, die vor lauter Einspareifer den Blick nach vorne verliert. Mich wundert es auch immer wieder, das Patienten eine Anfahrt von 25 Kilometer auf sich nehmen, obwohl in ihrer Stadt eigentlich ca. 130 Praxen vor Ort sind. Da sind auch Großpraxen dabei, die meiner Meinung nach gut sind. Die Patienten sagen aber, das sie gerne die Anfahrt auf sich nehmen, weil sie diese Expertise und Behandlungsergebnisse in den anderen Praxen so nicht bekommen.
Da benennt er doch klar schon seine Sicht des Einsparpotentials in der Zukunft. Diese Aussage wird schwer mit dem allgemeinen Trend der Blankoverordnung in Einklang zu bringen sein.
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Mus Musculus schrieb:
@Herbert Ich vermute mal, dass bei dem Prozess eher ein Großteil der physikalischen Verfahren aussortiert wird. Und die haben ja in den letzten Jahren sowieso massiv an Bedeutung verloren.
Einen Trend zur Blankoverordnung gibt es nicht.
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Jens Uhlhorn schrieb:
Derzeit sind 1,3% aller VO Blankoverordnungen, wobei 6-7% erwartbar wären.
Einen Trend zur Blankoverordnung gibt es nicht.
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Herbert schrieb:
Soll aber doch, so der Tenor, auf viele Verordnungsbereiche ausgedehnt werden.
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massu schrieb:
@Herbert Aber die BV auf andere KHB auszuweiten ist nicht eine gute Idee der Kassen um zu sparen... Oder was ist der finanzielle Hintergedanke der GKV? Dass sie UNS dann Leistungen kürzen, wenn wir die 16 Wochen ausschöpfen?
"Ja, denn das wäre eine Vorausleistung in dem Glauben darauf, dass es später auch tatsächlich eintrifft. Und das schiene mir zumindest nicht in jedem Fall belegbar zu sein."
Jetzt verstehe ich auch warum die das bei der GKV mit der Prävention so ernst nehmen....das sie pro versicherten weniger ausgeben als für Werbemassnahmen....joyjoysweat_smilejoy
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alexander871 schrieb:
Ich musste gerade so lachen als ich das gelesen habe, und bin fast vom Stuhl gefallen...
"Ja, denn das wäre eine Vorausleistung in dem Glauben darauf, dass es später auch tatsächlich eintrifft. Und das schiene mir zumindest nicht in jedem Fall belegbar zu sein."
Jetzt verstehe ich auch warum die das bei der GKV mit der Prävention so ernst nehmen....das sie pro versicherten weniger ausgeben als für Werbemassnahmen....joyjoysweat_smilejoy
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Herbert schrieb:
Zitat: "Die Evaluation der Heilmittelrichtlinie läuft gerade"
Da benennt er doch klar schon seine Sicht des Einsparpotentials in der Zukunft. Diese Aussage wird schwer mit dem allgemeinen Trend der Blankoverordnung in Einklang zu bringen sein.
Kennt Herr Zamoryn nicht? Gibt es aber. Wir sammeln seit einiger Zeit Studien, die die Wirksamkeit unserer Arbeit belegen und Kosten für OP's, Medikation und Pflegebedarf vermeiden können.
Habt Ihr Hinweise auf Studien dieser Art, dann sendet sie mir gerne. Je länger die Liste, desto besser.
Beste Grüße Thomas Kanitz
physio.togo.tk (dieses komische gekringelte Zeichen) gmail.com
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Thomas Kanitz schrieb:
"Studie zum Einsparungspotential durch Heilmittel"
Kennt Herr Zamoryn nicht? Gibt es aber. Wir sammeln seit einiger Zeit Studien, die die Wirksamkeit unserer Arbeit belegen und Kosten für OP's, Medikation und Pflegebedarf vermeiden können.
Habt Ihr Hinweise auf Studien dieser Art, dann sendet sie mir gerne. Je länger die Liste, desto besser.
Beste Grüße Thomas Kanitz
physio.togo.tk (dieses komische gekringelte Zeichen) gmail.com
Eine Klage gegen den Schiedsspruch soll es sein, die vor dem LSG entschieden sein wird, wenn es bereits das BSG-Urteil gibt, das im Juni 2026 erwartet wird.
Es bleibt also nur das eindeutige Signal, dass man gar nicht verhandeln, sondern einseitig nach Gutdünken zuteilen will.
Wer das anders sieht oder gar vor dem Schiedsamt ein anderes Ergebnis erreicht, wird eben beklagt.
Zukünftig wird man davon ausgehen müssen, dass die Kassen ohnehin kein Interesse an Verhandlungen haben oder diese nur als Verzögerungstaktik einsetzen.
Damit wird es jetzt jedes Mal den kürzesten Weg ins Schiedsverfahren geben.
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Joop schrieb:
Damit wird der Weg zur Grundlohnsummenbindung geebnet.
Könnte es passieren, das Heilmittel, speziell Physio, aus dem GKV-Leistungskatalog gestrichen werden? Ist das mit "strategisch finanzieller Verantwortung" und "Eigenverantwortung" gemeint? So einen Ansatz gab es doch schon einmal, war es 1997 /98, da sollten wir "Kann-Leistung" werden .
Hätte ich genügend PP und Selbstzahler, ich würde meine Kassenzulassung hergeben!
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Jytte schrieb:
@Jens Uhlhorn Ich habe mir gerade nochmal das Interview mit dem Wissenstand von heute bzgl. der Klage des GKV-SV durchgelesen und bewerte die Aussagen des Herrn Zamoryn noch skeptischer, als schon vor drei Wochen.
Könnte es passieren, das Heilmittel, speziell Physio, aus dem GKV-Leistungskatalog gestrichen werden? Ist das mit "strategisch finanzieller Verantwortung" und "Eigenverantwortung" gemeint? So einen Ansatz gab es doch schon einmal, war es 1997 /98, da sollten wir "Kann-Leistung" werden .
Hätte ich genügend PP und Selbstzahler, ich würde meine Kassenzulassung hergeben!
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Jens Uhlhorn schrieb:
Bereits nach weniger als 3 Wochen hat der GKV-SV klargestellt, wie der zukünftige "Verhandlungsweg" aus deren Sicht stattfinden soll.
Eine Klage gegen den Schiedsspruch soll es sein, die vor dem LSG entschieden sein wird, wenn es bereits das BSG-Urteil gibt, das im Juni 2026 erwartet wird.
Es bleibt also nur das eindeutige Signal, dass man gar nicht verhandeln, sondern einseitig nach Gutdünken zuteilen will.
Wer das anders sieht oder gar vor dem Schiedsamt ein anderes Ergebnis erreicht, wird eben beklagt.
Zukünftig wird man davon ausgehen müssen, dass die Kassen ohnehin kein Interesse an Verhandlungen haben oder diese nur als Verzögerungstaktik einsetzen.
Damit wird es jetzt jedes Mal den kürzesten Weg ins Schiedsverfahren geben.
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Rud schrieb:
"braucht es in Zukunft noch so viele Einzelpraxen" . Braucht es in Zukunft noch so viele Zamoryn Typen, von absolut nichts eine Ahnung, außer "Eigenübung". Von wem wird Hr. Zamoryn finaziert? So was von dreist. Und das sind unsere Vertragspartner.
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