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Eine Zusatzqualifikation, wie MT,
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Im menschlichen Gehirn herrscht eine klare Arbeitsteilung: wenn wir Sprache hören, springt das Hörzentrum im Schläfen-Lappen an. Dieses Zentrum registriert Hörreize verschiedenster Frequenzen und ist somit für die Erkennung und Verarbeitung von Sprache entscheidend. Geht es um das eigene Sprechen, werden weitere Hirnareale aktiv: das nach dem französischen Chirurgen Paul Broca benannte Areal setzt das, was wir sagen wollen, zu Wörtern und Sätzen zusammen das Kleinhirn steuert die dafür nötigen Bewegungen von Stimmbändern, Zunge und Lippen. Bevor Babies beginnen, sprechen zu lernen, haben sie also bereits monatelang die Stimmen und Sätze ihrer Eltern gehört. Folglich muss dieses Hören der erste Schritt zum Sprechen sein.
Wie der Weg zum Sprechen im Gehirn eines Kindes vorbereitet wird, untersuchten Neurowissenschaftler und Linguisten in den vergangenen Jahren: Patricia Kuhl und ihre Kollegen von der University of Washington in Seattle wollten in ihrem Experiment herausfinden, warum Babies bis zu sieben Monaten auf alle Sprachen ähnlich reagieren, im Alter von knapp einem Jahr indes klare Vorlieben für ihre Muttersprache entwickeln. Dafür setzten sie Kleinkinder beider Altersstufen und verschiedener Muttersprachen eine Kappe auf, in die Magnetspulen integriert wurden. Über einen Spezialstuhl wurden die magnetischen Veränderungen im Gehirn der Kinder registriert. Das wiederum lässt auf die Aktivität verschiedener Hirnareale schließen. Während der Messung spielten die Wissenschaftler den Babies verschiedene Sprachlaute vor, beispielsweise ein "Da" oder "Ta". Dadurch konnten Kuhl und ihre Kollegen feststellen, welche Hirnareale bei den Säuglingen beim Hören dieser Laute aktiv waren.
Das Ergebnis verblüffte: bei allen Kleinkindern sprang nicht nur das Hörzentrum an, wenn sie Sprachlaute vernahmen. Vielmehr wurden die beiden Sprechareale aktiv, obwohl die Kinder nicht sprachen, es noch gar nicht konnten. "Das geht über das hinaus, was wir beim bloßen Hören von Sprache erwartet haben", erklärt Kuhl. "Es zeigt, dass das Baby-Gehirn schon von Beginn an beim Hören gleichzeitig das aktive Sprechen trainiert." Schon bei sieben Monate alten Babies spielt das Gehirn als Trockenübung durch, welche Bewegungen für das spätere Sprechen nötig sind, folgerten die Forscher. Das ist fast so, als würden die Kinder das Gehörte im Geist bereits mitsprechen.
Diese Erkenntnis bestätigt, wie wichtig es ist, dass Eltern mit ihren Kleinkindern sprechen, selbst wenn diese noch nicht selbst sprechen können. Denn das regelmäßige Hören von Sprachlauten hilft dem Gehirn dabei, sich auf das Selber-Sprechen vorzubereiten. In welchem Alter das innere Sprechtraining beginnt, ist noch unbekannt. Die Wissenschaftler vermuten, dass das schon mit zwölf Wochen der Fall sein könnte. Das ist der Zeitpunkt, zu dem die noch unverständlichen Laute des Säuglings den Lauten der menschlichen Sprache ähneln. Und noch etwas fanden die Forscher heraus: die typisch langsame und übertrieben betonte Baby-Sprache, mit der Eltern ihre Sprösslinge anreden, könnte für das Sprechenlernen besonders wichtig sein. Kuhl: "Diese übertriebene Sprechweise könnte es dem kindlichen Gehirn erleichtern, Modelle für Sprechbewegungen anzulegen."
NUR / physio.de
SpracheSprechenEntwicklung
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