News - Bewegt Hänschen sich nicht, muss Hans später leiden

Bewegt Hänschen sich nicht, muss Hans später leiden

Rückenschmerzen bei Kindern nehmen zu.

10.05.2011 • 0 Kommentare

Kinder sind bewegungsfreudig, spielen draußen, klettern auf Bäume, rennen um die Wette. Sehr weit verbreitet ist der kindliche Drang nach körperlicher Betätigung heute nicht mehr. Viele Sprösslinge meiden Bewegung und ernähren sich schlecht. Übergewicht und Mangel an motorischen Aktivitäten produzieren Folgeerkrankungen. Gerade Rückenschmerzen und Haltungsschäden nehmen seit zehn Jahren deutlich zu, wie eine aktuelle Studie des Forsa-Instituts zeigt.

65 Prozent der befragten Kinderärzte gaben an, dass bei Jungen und Mädchen die Anzahl der Rückenkranken gestiegen ist. Die meisten seien zwischen elf und 14 Jahren alt, heißt es in der von der Deutschen Angestelltenkrankenkasse (DAK) in Auftrag gegebenen Untersuchung. Die Adipösen beginnen ihre Karriere oftmals noch früher, zwischen sechs und acht Jahren. Sie werden rasant mehr, sagen 95 Prozent der Pädiater. Bei den Drei- bis Fünfjährigen sind motorische Defizite weit verbreitet.

Neben schlechter Ernährung sehen die interviewten Ärzte Bewegungsmangel in der Freizeit mit den bekannten bewegungsverhindernden Computer und Fernsehgerät als Hauptursachen für Übergewicht und Rückenschmerz. Auch die fehlende Vorbildfunktion der Eltern wird bemängelt genauso wie ausgefallener oder mäßiger Sportunterricht.

"Rückenschmerzen sind auf dem Vormarsch. Wenn wir nicht entsprechend handeln, 'züchten' wir gerade die Kranken von morgen", bemerkt der Sportwissenschaftler Ingo Froböse. Für die DAK begibt er sich auf Vortragsreise. "Bewegungsvirus bekämpft Rückenschmerz", heißt sein Thema, über das er in neun bundesdeutschen Städten referieren wird. Braunschweig ist zunächst dran, am 19. Mai.

Peter Appuhn
physio.de

München - Arabellapark

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