News - Betriebliche Gesundheitsförderung: Multimodal gewinnen

Betriebliche Gesundheitsförderung: Multimodal gewinnen

Krankenstand senken, Wohlbefinden heben. Unternehmer und Mitarbeiter zufrieden.

27.08.2010 • 0 Kommentare

Soweit kommt's noch, den Mitarbeitern ihre Freizeitvergnügen zu bezahlen. Die sollen hier arbeiten. Es ist noch gar nicht solange her, da waren solche Sätze der Normalfall, wenn Unternehmenslenker auf mögliche gesundheitsfördernde Maßnahmen angesprochen wurden. Inzwischen aber ist die betriebliche Gesundheitsförderung auf dem Weg zu einer Erfolgsgeschichte. Nicht nur Großbetriebe wie VW oder die Deutsche Post investieren kräftig in die Gesundheit ihrer Beschäftigten. Viele mittlere und auch kleine Betriebe haben erfahren, dass Präventionsaktivitäten zufriedene Mitarbeiter schaffen und den Krankenstand senken. Langfristig sparen gesundheitsfreudige Unternehmen riesige Summen ein, haben jetzt Wissenschaftler der University of Michigan festgestellt.

Am Beispiel eines durchschnittlichen US-amerikanischen Betriebes zeigen Dee Edington und seine Kollegen, wie hoch die Einsparungen durch gesundheitsorientierte Programme sein können. Neun Jahre lang begleiteten die Forscher das Studienunternehmen. Die Angestellten kamen in den Genuss von Betriebssport, ergonomischen Meublements und regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen. 4,8 Millionen Dollar, also etwa 3,74 Millionen Euro, konnte die Beispielfirma mit ihren Gesundheitsprogrammen sparen. Darin enthalten sind die eigentlichen Gesundheitskosten und die Kosten für Arbeitsausfälle, die sich vermeiden ließen.

"Firmen verstehen langsam, dass es neben der Krankenversicherung der Arbeitnehmer auch Maßnahmen direkt am Arbeitsplatz braucht, die vermeiden helfen, dass aus gesunden Menschen kranke Menschen werden", betont Studienleiter Edington.

Hierzulande sieht die Kosten-Nutzen-Relation noch weitaus günstiger aus. 500 Euro für Gesundheitsaktivitäten eines jeden Mitarbeiters kann ein Unternehmer beim Finanzamt jährlich geltend machen. Steuern sparen. Wenn das kein Argument ist!

Peter Appuhn
physio.de

Ratingen/Heiligenhaus/Mettmann/Velbert

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