News - Ausbildung medizinischer Berufe an den Bedürfnissen älterer Menschen orientieren

Ausbildung medizinischer Berufe an den Bedürfnissen älterer Menschen orientieren

Wissenschaftler fordern mehr Prävention und Rehabilitation.

15.01.2007 • 0 Kommentare

Alte Menschen sind nicht mehr leistungsfähig, wenig belastbar und häufig krank, so das gängige Klischee. Professor Elisabeth Steinhagen-Thiessen, die Leiterin der Forschungsgruppe Geriatrie an der Berliner Charité, will mit dem Vorurteil aufräumen und Strategien für alte Menschen entwickeln. Ältere hätten "eine Fülle von Ressourcen, die wir fördern müssen", sagte die Gerontologin auf dem Interdisziplinären Forum der Bundesärztekammer in Berlin. Die Gesellschaft müsse sich darauf einstellen, dass der Anteil alter und auch hilfsbedürftiger Menschen steigen werde. Deshalb müssten Prävention und Rehabilitation bei Älteren gefördert und für eine "zunehmende Geriatrisierung der Aus- und Fortbildung medizinischer Berufe" gesorgt werden.

Die Lebenserwartung steigt, gleichzeitig nehmen typische Alterserkrankungen wie die Osteoporose zu. Vor einem starken Anstieg osteoporosebedingter Oberschenkelhalsfrakturen warnte der ärztliche Direktor der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Tübingen, Professor Kuno Weise. Eine Verdreifachung der Frakturen in den nächsten 50 Jahren fürchtet der Mediziner. Die Kosten sind immens. Weise schätzt die Therapiekosten im ersten Jahr nach dem Ereignis auf 25.000 Euro. Hinzu kämen die Ausgaben für die Versorgung im Pflegeheim. Spezielle Präventionsmaßnahmen seien daher besonders dringlich. Dazu gehörten die Patientenaufklärung, eine fundierte Diagnostik und die Einleitung von Präventionsmaßnahmen, um Folgefrakturen zu vermeiden.

Peter Appuhn
physio.de

NRW

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