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Praxiskauf bzw. -verkauf
Wie lässt sich ein angemessener Kaufpreis ermitteln?
Wer sich schon einmal mit dem Gedanken getragen hat, seine Praxis zu verkaufen oder eine Praxis zu kaufen und deswegen ein wenig recherchiert hat, wird schnell festgestellt haben, wie viele Meinungen bezüglich eines fairen Kaufpreises existieren.
Wie immer im Leben wenn es viele Meinungen zu einem Thema gibt, ist dies ein Indiz, dass noch niemand "den Königsweg" gefunden hat. Beim Thema "angemessener Praxispreis" lässt sich letztlich eigentlich nur eines mit Bestimmtheit sagen: "Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis."
Wem dies jetzt doch ein wenig zu dürftig sein sollte, dem seien hier ein paar "Richtlinien zur Preisfindung" an die Hand gegeben:
Vorweg: Wie bei jeder Verhandlung spielt die Psychologie eine große Rolle.
Auf Verkäuferseite handelt es sich bei der Praxis oft um dessen Lebenswerk, welches ja über Jahre "gutes Geld verdient hat". Gerne heben Verkäufer auch auf noch ungenutzte Entwicklungsmöglichkeiten ab, die sie in den Kaufpreis mit einfließen lassen. Was aber im Endeffekt nichts anderes heißt, als dass der Käufer für seine zukünftige Arbeit und Erfolg bezahlen soll.
Potenzielle Käufer sehen oft nur "die schöne, gut einführte Praxis" und lassen sich von der schnellen Möglichkeit eine eigene Praxis zu besitzen -ohne diese erst mühsam aufbauen zu müssen- blenden. Oder sie fürchten "über den Tisch gezogen zu werden" und misstrauen in ihrer Voreingenommenheit allen noch so fairen Angeboten.
Um das Thema nun einmal vom Kopf auf die Füße zu stellen, hier ein paar Grundüberlegungen die eventuell hilfreich sein könnten:
• Grundsätzlich muss die Praxis dem neuen Inhaber so viel Gewinn nach Steuern erbringen, dass diese ihm den Kaufpreis in einem überschaubaren Zeitraum refinanziert.
• Gibt es Unterlagen (BWA, Jahresabschlüsse) aus den letzten drei Jahren zur Einsicht?
• Gewährt der Verkäufer Einblick in alle relevanten Verträge (Versicherungs-, Miet- und Pachtverträge)?
• Da in der Regel das Personal übernommen werden muss (§ 638a BGB), sollte auch die Belegschaft einer Analyse bezüglich Zugehörigkeit, Alter, Funktion, Gehalt, Sonderleistungen, Urlaubsansprüchen und Kündigungsfristen unterzogen werden.
• Wie stark ist die Patientenbindung an den Verkäufer?
• Wer sind die größten Wettbewerber vor Ort und was sind deren Stärken und Schwächen?
• Wie hoch ist die Abhängigkeit von einzelnen Ärzten?
• Welche Investitionen zeichnen sich die nächsten Jahre ab?
=> Bei der Erörterung all dieser Fragen ist natürlich eine Vertraulichkeitsvereinbarung selbstredend!!
Wenn sich beide einig sind
Haben sich Käufer und Verkäufer auf einen Preis geeinigt, gibt es für die Bezahlung dessen auch verschiedene Möglichkeiten. Im einfachsten Falle wird der gesamte Preis überwiesen, sobald alle Vertragsbedingungen erfüllt sind.
Allerdings kann es auch für beide Parteien interessant sein, dass ein Teil des Kaufpreises über ein Beratungshonorar - quasi als Ratenzahlung - abgegolten wird. Der Käufer könnte somit noch eine Zeit lang von dem Wissen und der Erfahrung des Vorbesitzers profitieren und für den Verkäufer könnte dies steuerlich interessant sein.
Abschließende Bemerkung
Bei all diesen betriebswirtschaftlichen Erwägungen noch eine alte fränkische Bauernweisheit zum Abschluss: "Mach mit niemanden Geschäfte, dem Du nicht ein Mindestmaß vertrauen kannst. Denn so wasserdicht kannst Du gar keinen Vertrag schließen!!!"
Hallo,
Eben diesen "Richtwert" zu finden, das ist eben schwer.
Man könnte theoretisch den materiellen Wert aller Güter nehmen, die AFA Tabelle hinzuziehen und sagen X €.
Genauso könnte man sagen die immateriellen Werte (Stammkunden, Lage, besondere Räume, besondere Teams, etc) zählen zum Preis, also y €.
Letztendlich muss man im Gespräch zwischen Verkäufer, Käufer, Bank, Steuerberater, ....., zu einem Verhandlungsergebniss kommen, oder eben nicht.
So wie es im Artikel steht, Angebot und Nachfrage wird es richten.
Ein schönes Wochenende
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Hallo,
Eben diesen "Richtwert" zu finden, das ist eben schwer.
Man könnte theoretisch den materiellen Wert aller Güter nehmen, die AFA Tabelle hinzuziehen und sagen X €.
Genauso könnte man sagen die immateriellen Werte (Stammkunden, Lage, besondere Räume, besondere Teams, etc) zählen zum Preis, also y €.
Letztendlich muss man im Gespräch zwischen Verkäufer, Käufer, Bank, Steuerberater, ....., zu einem Verhandlungsergebniss kommen, oder eben nicht.
So wie es im Artikel steht, Angebot und Nachfrage wird es richten.
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Da hast du recht. Allerdings frage ich mich das Gleiche, wie Herr Ertel. Was will mir der Artikel sagen? Denn so allgemein, wie es hier steht, ist der Erkenntnisgewinn praktisch 0.
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Da hast du recht. Allerdings frage ich mich das Gleiche, wie Herr Ertel. Was will mir der Artikel sagen? Denn so allgemein, wie es hier steht, ist der Erkenntnisgewinn praktisch 0.
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anker1972 schrieb:
Da hast du recht. Allerdings frage ich mich das Gleiche, wie Herr Ertel. Was will mir der Artikel sagen? Denn so allgemein, wie es hier steht, ist der Erkenntnisgewinn praktisch 0.
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...Denn so allgemein, wie es hier steht, ist der Erkenntnisgewinn praktisch 0. ...
Weder der Stein der Erhellung noch wurde geschrieben, dass ds ud das hier alles fest so sei/ sein müsse oder dgl..
Eben Hinweise/ Gedanken/ Tipps usw., was zumindest bei Dir mittels 0- Erkenntnisgewinn ausging. Das mag bei Dir so sein.
Mir sagte und rechnete eine stark etablierte+ bekannte Therapeutenunternehmung mal in etwa, was vom Grundsatz so " allgemein " betrachtet wird:
2- facher Jahresgewinn, welcher sich nach etwa eben 2 Jahren "sicher " in der Amortisierung befinden muss. Alles andere sei schlicht und ergreifend Unsinn+ Verlust, der drastisch schlechten Bedingungen der Leistungserbringung wegen viel zu hohes Risiko. ( Akteure würden rundum bemitleidet werden, zuviel Familienzeitentzug und Co ohnehin Grundbedingung usw. Sozialhilfe sei teils eine solidere Einkommensquelle wenn der tatsähliche Aufwand betrachtet würde ).
Was sei dortbei Dein Erkenntnisgewinn bzw. kannst Du solche Information von Tragweite und Härte entsprechend würdigen ?
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• M0nique
...Denn so allgemein, wie es hier steht, ist der Erkenntnisgewinn praktisch 0. ...
Weder der Stein der Erhellung noch wurde geschrieben, dass ds ud das hier alles fest so sei/ sein müsse oder dgl..
Eben Hinweise/ Gedanken/ Tipps usw., was zumindest bei Dir mittels 0- Erkenntnisgewinn ausging. Das mag bei Dir so sein.
Mir sagte und rechnete eine stark etablierte+ bekannte Therapeutenunternehmung mal in etwa, was vom Grundsatz so " allgemein " betrachtet wird:
2- facher Jahresgewinn, welcher sich nach etwa eben 2 Jahren "sicher " in der Amortisierung befinden muss. Alles andere sei schlicht und ergreifend Unsinn+ Verlust, der drastisch schlechten Bedingungen der Leistungserbringung wegen viel zu hohes Risiko. ( Akteure würden rundum bemitleidet werden, zuviel Familienzeitentzug und Co ohnehin Grundbedingung usw. Sozialhilfe sei teils eine solidere Einkommensquelle wenn der tatsähliche Aufwand betrachtet würde ).
Was sei dortbei Dein Erkenntnisgewinn bzw. kannst Du solche Information von Tragweite und Härte entsprechend würdigen ?
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webpt schrieb:
...Denn so allgemein, wie es hier steht, ist der Erkenntnisgewinn praktisch 0. ...
Weder der Stein der Erhellung noch wurde geschrieben, dass ds ud das hier alles fest so sei/ sein müsse oder dgl..
Eben Hinweise/ Gedanken/ Tipps usw., was zumindest bei Dir mittels 0- Erkenntnisgewinn ausging. Das mag bei Dir so sein.
Mir sagte und rechnete eine stark etablierte+ bekannte Therapeutenunternehmung mal in etwa, was vom Grundsatz so " allgemein " betrachtet wird:
2- facher Jahresgewinn, welcher sich nach etwa eben 2 Jahren "sicher " in der Amortisierung befinden muss. Alles andere sei schlicht und ergreifend Unsinn+ Verlust, der drastisch schlechten Bedingungen der Leistungserbringung wegen viel zu hohes Risiko. ( Akteure würden rundum bemitleidet werden, zuviel Familienzeitentzug und Co ohnehin Grundbedingung usw. Sozialhilfe sei teils eine solidere Einkommensquelle wenn der tatsähliche Aufwand betrachtet würde ).
Was sei dortbei Dein Erkenntnisgewinn bzw. kannst Du solche Information von Tragweite und Härte entsprechend würdigen ?
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Master of D... schrieb:
Hallo,
Eben diesen "Richtwert" zu finden, das ist eben schwer.
Man könnte theoretisch den materiellen Wert aller Güter nehmen, die AFA Tabelle hinzuziehen und sagen X €.
Genauso könnte man sagen die immateriellen Werte (Stammkunden, Lage, besondere Räume, besondere Teams, etc) zählen zum Preis, also y €.
Letztendlich muss man im Gespräch zwischen Verkäufer, Käufer, Bank, Steuerberater, ....., zu einem Verhandlungsergebniss kommen, oder eben nicht.
So wie es im Artikel steht, Angebot und Nachfrage wird es richten.
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Es gibt bei Praxisverkäufen schon einen Faktor, 1,63 vom letzten bzw. den letzen 3 Jahren Umsatz Plus Einrichtung und evtl. Personal. Es gibt auch Firmen die Praxen verkaufen, die wickeln dann alles ab. Auch hier gilt auf Seriösität achten.
Der Verkauf sollte langfristig geplant werden, mit Steuerberater oder Wirtschaftsprüfern und Vertragsrechtlern ins Gespräch gehen.
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Es gibt bei Praxisverkäufen schon einen Faktor, 1,63 vom letzten bzw. den letzen 3 Jahren Umsatz Plus Einrichtung und evtl. Personal. Es gibt auch Firmen die Praxen verkaufen, die wickeln dann alles ab. Auch hier gilt auf Seriösität achten.
Der Verkauf sollte langfristig geplant werden, mit Steuerberater oder Wirtschaftsprüfern und Vertragsrechtlern ins Gespräch gehen.
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Ich bin schon etwas verwundert, wie dieser alte Thread mit so einem Beitrag nach oben kommt.
Die vorgeschlagene Bewertung entbehrt einfach jeglicher Grundlage und ist um Welten zu hoch. Wie leitest Du das denn ab?
Der Umsatz ist als Bewertungsgrundlage ziemlich schlecht geeignet. Die Kosten von Praxen sind sehr unterschiedlich, je nach Region, Miete, Personalkosten etc. Das darf man nicht außer Acht lassen.
Was zählt ist, was hinten rauskommt. Also der Gewinn nach Gehalt des Eigentümers. Den kann man dann mit Faktoren multiplizieren (üblicherweise 3 bis 6, je nach langfristiger Qualität und Stabilität des Konzepts). Damit spiegelt sich dann die Rendite auf das investierte Kapital des Käufers wieder. Wer mehr zahlt, wird sein Geld in der Regel nie wieder sehen.
Da die meisten Praxen nach einem angemessenen Eigentümergehalt nur 0-15% des Umsatzes als Gewinn haben, wird eine realistische Bewertung kaum höher als der Umsatz liegen - zumindest solange die Kassenvergütungen und damit die Gewinne (nach ebenfalls erwarteter Erhöhung der Personslkosten) nicht massiv steigen.
Ich kann da nur die Artikel aus dem physio.de Archiv empfehlen.
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Ich bin schon etwas verwundert, wie dieser alte Thread mit so einem Beitrag nach oben kommt.
Die vorgeschlagene Bewertung entbehrt einfach jeglicher Grundlage und ist um Welten zu hoch. Wie leitest Du das denn ab?
Der Umsatz ist als Bewertungsgrundlage ziemlich schlecht geeignet. Die Kosten von Praxen sind sehr unterschiedlich, je nach Region, Miete, Personalkosten etc. Das darf man nicht außer Acht lassen.
Was zählt ist, was hinten rauskommt. Also der Gewinn nach Gehalt des Eigentümers. Den kann man dann mit Faktoren multiplizieren (üblicherweise 3 bis 6, je nach langfristiger Qualität und Stabilität des Konzepts). Damit spiegelt sich dann die Rendite auf das investierte Kapital des Käufers wieder. Wer mehr zahlt, wird sein Geld in der Regel nie wieder sehen.
Da die meisten Praxen nach einem angemessenen Eigentümergehalt nur 0-15% des Umsatzes als Gewinn haben, wird eine realistische Bewertung kaum höher als der Umsatz liegen - zumindest solange die Kassenvergütungen und damit die Gewinne (nach ebenfalls erwarteter Erhöhung der Personslkosten) nicht massiv steigen.
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PhysiOlympia schrieb:
Ich bin schon etwas verwundert, wie dieser alte Thread mit so einem Beitrag nach oben kommt.
Die vorgeschlagene Bewertung entbehrt einfach jeglicher Grundlage und ist um Welten zu hoch. Wie leitest Du das denn ab?
Der Umsatz ist als Bewertungsgrundlage ziemlich schlecht geeignet. Die Kosten von Praxen sind sehr unterschiedlich, je nach Region, Miete, Personalkosten etc. Das darf man nicht außer Acht lassen.
Was zählt ist, was hinten rauskommt. Also der Gewinn nach Gehalt des Eigentümers. Den kann man dann mit Faktoren multiplizieren (üblicherweise 3 bis 6, je nach langfristiger Qualität und Stabilität des Konzepts). Damit spiegelt sich dann die Rendite auf das investierte Kapital des Käufers wieder. Wer mehr zahlt, wird sein Geld in der Regel nie wieder sehen.
Da die meisten Praxen nach einem angemessenen Eigentümergehalt nur 0-15% des Umsatzes als Gewinn haben, wird eine realistische Bewertung kaum höher als der Umsatz liegen - zumindest solange die Kassenvergütungen und damit die Gewinne (nach ebenfalls erwarteter Erhöhung der Personslkosten) nicht massiv steigen.
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Man sollte, auch steuerlich, zwischen Praxiswert und Inventarwert unterscheiden. Wie vom Vorschreiber erwähnt ist der Gewinn unterm Strich gegen Null und sehr stark personenabhängig.
Im Grunde heißt Praxisverkauf einen Nachmieter suchen und Abnehmer für das Gebrauchtinventar. Für den Käufer heißt das viele Jahre in Knechtschaft* von 8-20 Uhr.
* gutes Geld für harte Arbeit
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• michael81
Man sollte, auch steuerlich, zwischen Praxiswert und Inventarwert unterscheiden. Wie vom Vorschreiber erwähnt ist der Gewinn unterm Strich gegen Null und sehr stark personenabhängig.
Im Grunde heißt Praxisverkauf einen Nachmieter suchen und Abnehmer für das Gebrauchtinventar. Für den Käufer heißt das viele Jahre in Knechtschaft* von 8-20 Uhr.
* gutes Geld für harte Arbeit
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tom1350 schrieb:
Man sollte, auch steuerlich, zwischen Praxiswert und Inventarwert unterscheiden. Wie vom Vorschreiber erwähnt ist der Gewinn unterm Strich gegen Null und sehr stark personenabhängig.
Im Grunde heißt Praxisverkauf einen Nachmieter suchen und Abnehmer für das Gebrauchtinventar. Für den Käufer heißt das viele Jahre in Knechtschaft* von 8-20 Uhr.
* gutes Geld für harte Arbeit
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Der Gewinn der Praxis ist üblicherweise das Einkommen des Praxisinhabers.
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Der Gewinn der Praxis ist üblicherweise das Einkommen des Praxisinhabers.
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Jannne schrieb:
Der Gewinn der Praxis ist üblicherweise das Einkommen des Praxisinhabers.
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Problem beschreiben
sonja846 schrieb:
Es gibt bei Praxisverkäufen schon einen Faktor, 1,63 vom letzten bzw. den letzen 3 Jahren Umsatz Plus Einrichtung und evtl. Personal. Es gibt auch Firmen die Praxen verkaufen, die wickeln dann alles ab. Auch hier gilt auf Seriösität achten.
Der Verkauf sollte langfristig geplant werden, mit Steuerberater oder Wirtschaftsprüfern und Vertragsrechtlern ins Gespräch gehen.
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Wie immer im Leben wenn es viele Meinungen zu einem Thema gibt, ist dies ein Indiz, dass noch niemand "den Königsweg" gefunden hat. Beim Thema "angemessener Praxispreis" lässt sich letztlich eigentlich nur eines mit Bestimmtheit sagen: "Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis."
Wem dies jetzt doch ein wenig zu dürftig sein sollte, dem seien hier ein paar "Richtlinien zur Preisfindung" an die Hand gegeben:
Vorweg: Wie bei jeder Verhandlung spielt die Psychologie eine große Rolle.
Auf Verkäuferseite handelt es sich bei der Praxis oft um dessen Lebenswerk, welches ja über Jahre "gutes Geld verdient hat". Gerne heben Verkäufer auch auf noch ungenutzte Entwicklungsmöglichkeiten ab, die sie in den Kaufpreis mit einfließen lassen. Was aber im Endeffekt nichts anderes heißt, als dass der Käufer für seine zukünftige Arbeit und Erfolg bezahlen soll.
Potenzielle Käufer sehen oft nur "die schöne, gut einführte Praxis" und lassen sich von der schnellen Möglichkeit eine eigene Praxis zu besitzen -ohne diese erst mühsam aufbauen zu müssen- blenden. Oder sie fürchten "über den Tisch gezogen zu werden" und misstrauen in ihrer Voreingenommenheit allen noch so fairen Angeboten.
Um das Thema nun einmal vom Kopf auf die Füße zu stellen, hier ein paar Grundüberlegungen die eventuell hilfreich sein könnten:
- • Grundsätzlich muss die Praxis dem neuen Inhaber so viel Gewinn nach Steuern erbringen, dass diese ihm den Kaufpreis in einem überschaubaren Zeitraum refinanziert.
=> Bei der Erörterung all dieser Fragen ist natürlich eine Vertraulichkeitsvereinbarung selbstredend!!• Gibt es Unterlagen (BWA, Jahresabschlüsse) aus den letzten drei Jahren zur Einsicht?
• Gewährt der Verkäufer Einblick in alle relevanten Verträge (Versicherungs-, Miet- und Pachtverträge)?
• Da in der Regel das Personal übernommen werden muss (§ 638a BGB), sollte auch die Belegschaft einer Analyse bezüglich Zugehörigkeit, Alter, Funktion, Gehalt, Sonderleistungen, Urlaubsansprüchen und Kündigungsfristen unterzogen werden.
• Wie stark ist die Patientenbindung an den Verkäufer?
• Wer sind die größten Wettbewerber vor Ort und was sind deren Stärken und Schwächen?
• Wie hoch ist die Abhängigkeit von einzelnen Ärzten?
• Welche Investitionen zeichnen sich die nächsten Jahre ab?
Wenn sich beide einig sind
Haben sich Käufer und Verkäufer auf einen Preis geeinigt, gibt es für die Bezahlung dessen auch verschiedene Möglichkeiten. Im einfachsten Falle wird der gesamte Preis überwiesen, sobald alle Vertragsbedingungen erfüllt sind.
Allerdings kann es auch für beide Parteien interessant sein, dass ein Teil des Kaufpreises über ein Beratungshonorar - quasi als Ratenzahlung - abgegolten wird. Der Käufer könnte somit noch eine Zeit lang von dem Wissen und der Erfahrung des Vorbesitzers profitieren und für den Verkäufer könnte dies steuerlich interessant sein.
Abschließende Bemerkung
Bei all diesen betriebswirtschaftlichen Erwägungen noch eine alte fränkische Bauernweisheit zum Abschluss: "Mach mit niemanden Geschäfte, dem Du nicht ein Mindestmaß vertrauen kannst. Denn so wasserdicht kannst Du gar keinen Vertrag schließen!!!"
Aktuell zum Verkauf stehende Praxen finden Sie hier.
Friedrich Merz / physio.de
Praxisverkauf
Gibt es denn da Richtwert??
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Matthias Ertel schrieb:
Nach welchen Werten richtet sich denn nun der Preis beim Verkauf??
Gibt es denn da Richtwert??
Eben diesen "Richtwert" zu finden, das ist eben schwer.
Man könnte theoretisch den materiellen Wert aller Güter nehmen, die AFA Tabelle hinzuziehen und sagen X €.
Genauso könnte man sagen die immateriellen Werte (Stammkunden, Lage, besondere Räume, besondere Teams, etc) zählen zum Preis, also y €.
Letztendlich muss man im Gespräch zwischen Verkäufer, Käufer, Bank, Steuerberater, ....., zu einem Verhandlungsergebniss kommen, oder eben nicht.
So wie es im Artikel steht, Angebot und Nachfrage wird es richten.
Ein schönes Wochenende
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anker1972 schrieb:
Da hast du recht. Allerdings frage ich mich das Gleiche, wie Herr Ertel. Was will mir der Artikel sagen? Denn so allgemein, wie es hier steht, ist der Erkenntnisgewinn praktisch 0.
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nafets schrieb:
Doppel null
Weder der Stein der Erhellung noch wurde geschrieben, dass ds ud das hier alles fest so sei/ sein müsse oder dgl..
Eben Hinweise/ Gedanken/ Tipps usw., was zumindest bei Dir mittels 0- Erkenntnisgewinn ausging. Das mag bei Dir so sein.
Mir sagte und rechnete eine stark etablierte+ bekannte Therapeutenunternehmung mal in etwa, was vom Grundsatz so " allgemein " betrachtet wird:
2- facher Jahresgewinn, welcher sich nach etwa eben 2 Jahren "sicher " in der Amortisierung befinden muss. Alles andere sei schlicht und ergreifend Unsinn+ Verlust, der drastisch schlechten Bedingungen der Leistungserbringung wegen viel zu hohes Risiko. ( Akteure würden rundum bemitleidet werden, zuviel Familienzeitentzug und Co ohnehin Grundbedingung usw. Sozialhilfe sei teils eine solidere Einkommensquelle wenn der tatsähliche Aufwand betrachtet würde ).
Was sei dortbei Dein Erkenntnisgewinn bzw. kannst Du solche Information von Tragweite und Härte entsprechend würdigen ?
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webpt schrieb:
...Denn so allgemein, wie es hier steht, ist der Erkenntnisgewinn praktisch 0. ...
Weder der Stein der Erhellung noch wurde geschrieben, dass ds ud das hier alles fest so sei/ sein müsse oder dgl..
Eben Hinweise/ Gedanken/ Tipps usw., was zumindest bei Dir mittels 0- Erkenntnisgewinn ausging. Das mag bei Dir so sein.
Mir sagte und rechnete eine stark etablierte+ bekannte Therapeutenunternehmung mal in etwa, was vom Grundsatz so " allgemein " betrachtet wird:
2- facher Jahresgewinn, welcher sich nach etwa eben 2 Jahren "sicher " in der Amortisierung befinden muss. Alles andere sei schlicht und ergreifend Unsinn+ Verlust, der drastisch schlechten Bedingungen der Leistungserbringung wegen viel zu hohes Risiko. ( Akteure würden rundum bemitleidet werden, zuviel Familienzeitentzug und Co ohnehin Grundbedingung usw. Sozialhilfe sei teils eine solidere Einkommensquelle wenn der tatsähliche Aufwand betrachtet würde ).
Was sei dortbei Dein Erkenntnisgewinn bzw. kannst Du solche Information von Tragweite und Härte entsprechend würdigen ?
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Master of D... schrieb:
Hallo,
Eben diesen "Richtwert" zu finden, das ist eben schwer.
Man könnte theoretisch den materiellen Wert aller Güter nehmen, die AFA Tabelle hinzuziehen und sagen X €.
Genauso könnte man sagen die immateriellen Werte (Stammkunden, Lage, besondere Räume, besondere Teams, etc) zählen zum Preis, also y €.
Letztendlich muss man im Gespräch zwischen Verkäufer, Käufer, Bank, Steuerberater, ....., zu einem Verhandlungsergebniss kommen, oder eben nicht.
So wie es im Artikel steht, Angebot und Nachfrage wird es richten.
Ein schönes Wochenende
Der Verkauf sollte langfristig geplant werden, mit Steuerberater oder Wirtschaftsprüfern und Vertragsrechtlern ins Gespräch gehen.
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Die vorgeschlagene Bewertung entbehrt einfach jeglicher Grundlage und ist um Welten zu hoch. Wie leitest Du das denn ab?
Der Umsatz ist als Bewertungsgrundlage ziemlich schlecht geeignet. Die Kosten von Praxen sind sehr unterschiedlich, je nach Region, Miete, Personalkosten etc. Das darf man nicht außer Acht lassen.
Was zählt ist, was hinten rauskommt. Also der Gewinn nach Gehalt des Eigentümers. Den kann man dann mit Faktoren multiplizieren (üblicherweise 3 bis 6, je nach langfristiger Qualität und Stabilität des Konzepts). Damit spiegelt sich dann die Rendite auf das investierte Kapital des Käufers wieder. Wer mehr zahlt, wird sein Geld in der Regel nie wieder sehen.
Da die meisten Praxen nach einem angemessenen Eigentümergehalt nur 0-15% des Umsatzes als Gewinn haben, wird eine realistische Bewertung kaum höher als der Umsatz liegen - zumindest solange die Kassenvergütungen und damit die Gewinne (nach ebenfalls erwarteter Erhöhung der Personslkosten) nicht massiv steigen.
Ich kann da nur die Artikel aus dem physio.de Archiv empfehlen.
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PhysiOlympia schrieb:
Ich bin schon etwas verwundert, wie dieser alte Thread mit so einem Beitrag nach oben kommt.
Die vorgeschlagene Bewertung entbehrt einfach jeglicher Grundlage und ist um Welten zu hoch. Wie leitest Du das denn ab?
Der Umsatz ist als Bewertungsgrundlage ziemlich schlecht geeignet. Die Kosten von Praxen sind sehr unterschiedlich, je nach Region, Miete, Personalkosten etc. Das darf man nicht außer Acht lassen.
Was zählt ist, was hinten rauskommt. Also der Gewinn nach Gehalt des Eigentümers. Den kann man dann mit Faktoren multiplizieren (üblicherweise 3 bis 6, je nach langfristiger Qualität und Stabilität des Konzepts). Damit spiegelt sich dann die Rendite auf das investierte Kapital des Käufers wieder. Wer mehr zahlt, wird sein Geld in der Regel nie wieder sehen.
Da die meisten Praxen nach einem angemessenen Eigentümergehalt nur 0-15% des Umsatzes als Gewinn haben, wird eine realistische Bewertung kaum höher als der Umsatz liegen - zumindest solange die Kassenvergütungen und damit die Gewinne (nach ebenfalls erwarteter Erhöhung der Personslkosten) nicht massiv steigen.
Ich kann da nur die Artikel aus dem physio.de Archiv empfehlen.
Im Grunde heißt Praxisverkauf einen Nachmieter suchen und Abnehmer für das Gebrauchtinventar. Für den Käufer heißt das viele Jahre in Knechtschaft* von 8-20 Uhr.
* gutes Geld für harte Arbeit
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tom1350 schrieb:
Man sollte, auch steuerlich, zwischen Praxiswert und Inventarwert unterscheiden. Wie vom Vorschreiber erwähnt ist der Gewinn unterm Strich gegen Null und sehr stark personenabhängig.
Im Grunde heißt Praxisverkauf einen Nachmieter suchen und Abnehmer für das Gebrauchtinventar. Für den Käufer heißt das viele Jahre in Knechtschaft* von 8-20 Uhr.
* gutes Geld für harte Arbeit
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Jannne schrieb:
Der Gewinn der Praxis ist üblicherweise das Einkommen des Praxisinhabers.
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sonja846 schrieb:
Es gibt bei Praxisverkäufen schon einen Faktor, 1,63 vom letzten bzw. den letzen 3 Jahren Umsatz Plus Einrichtung und evtl. Personal. Es gibt auch Firmen die Praxen verkaufen, die wickeln dann alles ab. Auch hier gilt auf Seriösität achten.
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