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Eins, zwei, drei

Kinder mit Rechenschwäche lernen hüpfend Zahlen.

17.12.2014 • 2 Kommentare

Grundschüler mit Rechenschwäche haben oft Schwierigkeiten mit den einfachsten mathematischen Aufgaben. Am Leibniz-Institut für Wissensmedien Tübingen werden neue Förder-Methoden erprobt, bei denen Kinder auf einer digitalen Tanzmatte ihre Antwort hüpfen dürfen - mit erstaunlichem Ergebnis: Durch gezielte Bewegung werden einfache numerische Aufgaben besser gelernt.

In einem Projekt wurden Hilfsmittel wie die digitale Tanzmatte eingesetzt. Dabei handelt es sich um ein Eingabegerät, das ursprünglich für die Play-Station auf den Markt kam und seitdem auch für PCs verfügbar ist. Diese Matte besteht aus drei mal drei Feldern und wurde ursprünglich für Tanzspiele konzipiert. Die Eingabe erfolgt mit dem ganzen Körper durch Hüpfen auf unterschiedliche Felder. Ziel des Trainings ist es, die Verbindung zwischen Zahlen und Raum - den sogenannten mentalen Zahlenstrahl - durch gezielte Bewegung im Raum zu stärken.

Ein numerisches Training, in dem die Kinder sich auf der Tanzmatte bewegen, zeigte besonders bei einfachen Aufgaben - wie dem Vergleich der Größe zweier Zahlen oder einstelliger Addition - einen erhöhten Lernerfolg gegenüber einem Training derselben Aufgaben an einem PC. Bewegte numerische Trainings verbessern nicht nur das Zahlenverständnis von Kindern mit Rechenschwäche, sondern eröffnen ihnen darüber hinaus in einem spielerischen Ansatz einen positiven Zugang zum ungeliebten Unterrichtsfach Mathematik. Besonders Grundschüler mit Rechenschwäche profitieren von solchen Trainings, da sie oft Probleme mit einfachen Aufgaben haben. Numerische Fähigkeiten zählen jedoch nicht nur zu den Schlüssel-Kompetenzen für den Schulerfolg, sondern sind auch im Alltags- und Berufsleben von großer Bedeutung. So können fehlende mathematische Kompetenzen Folgen als Erwachsener haben, wenn beispielsweise die Dosierung eines Medikaments nicht richtig berechnet werden kann.

Der Ansatz bewegten Lernens von numerischem Grundlagenwissen wird am Leibniz-Institut für Wissensmedien in Kooperation mit dem Fachbereich Psychologie der Universität Tübingen unter der Leitung von Prof. Dr. Hans-Christoph Nürk seit mehreren Jahren erfolgreich erforscht.

NUR / physio.de

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