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Leitlinien- und Therapietreue
Hürden bei der Versorgung von Achillessehnenbeschwerden
Untersuchung zur Leitlinientreue der TherapeutInnen und Adhärenz der PatientInnen
30.05.2024 • 0 Kommentare
Foto: OliveiraComunicacao • Lizenz: CC-BY •
Die Tendinopathie der Achillessehne ist eine häufige Erkrankung, die mit anhaltenden Schmerzen und Funktionsverlusten während der Belastung einhergeht. Dies kann zu Einschränkungen der Lebensqualität und Teilhabe an Alltagsaktivitäten führen. Darüber hinaus erhöht sich das Risiko für Depressionen und Angstzustände. Die Genesung kann teilweise sehr langwierig sein. Eine groß angelegte Beobachtungsstudie hat die Leitlinienadhärenz von TherapeutInnen erfasst und die Gründe untersucht, die zu einem vorzeitigen Behandlungsabbruch durch die PatientInnen führten.

Behandlungsempfehlungen
Zum aktuellen Zeitpunkt existieren zwei Leitlinien zur Versorgung der Achillodynie, eine aus den Niederlanden und eine aus den USA. Beide empfehlen eine gezielte Aufklärung der PatientInnen über die Pathophysiologie, die übliche Prognose und das Belastungsmanagement. Die empfohlene Intervention besteht aus einem schweren, progressiven Krafttraining der Wadenmuskulatur mit wenigen Wiederholungen und hohem Gewicht. Das Training sollte eher exzentrisch (heavy slow excentric) betont sein oder zumindest langsam (heavy slow resistance) durchgeführt werden. Passive Maßnahmen wie Stoßwellentherapie, manuelle Therapie, Friktion, Ultraschall, Nachtschienen oder Laser sollten in der Regel vermieden werden. Sie sollten nur in Ausnahmefällen angewendet werden, wenn die aktive Therapie in angemessener Intensität und Dauer keinen ausreichenden Erfolg erzielt hat. Gleiches gilt für Kinesio- und rigides Tapen.

Die Pathophysiologie
Aktuell geht man davon aus, dass eine Achillodynie (Achilles Tendinopathie), wie die Epikondylopathie, auf eine dekonditionierte Sehne zurückzuführen ist. Die Verluste der Zuglastfähigkeit und Elastizität führen zu einer überschießenden fibrinogenen Kollagenisierung des Gewebes.Die Symptome manifestieren sich üblicherweise etwa zwei bis sechs Zentimeter oberhalb der Sehneninsertion am Calcaneus.Dieser Bereich ist druckdolent und es lässt sich im Doppler-Ultraschall eine Einsprossung von Kapillaren in die Sehne (Neovaskularisierung) nachweisen.Im Sichtbefund und im normalen Ultraschall ist zudem eine übermäßige Kollagenisierung sichtbar.

Leitlinienadhärenz
Die 341 befragten PhysiotherapeutInnen stammten aus Australien, Kanada, Neuseeland, Großbritannien und den USA. Insgesamt war ihre Leitlinientreue – anhand ihrer eigenen Angaben – mit mehr als 94 Prozent sehr hoch. Beeindruckend, wenn man sich demgegenüber Studienergebnisse zur Adhärenz deutscher Physiotherapie betrachtet (siehe unsere Berichte hier und hier).

Da die Antworten in einer Befragung von TherapeutInnen nicht zwangsläufig die tatsächliche Praxis widerspiegeln, wurden zusätzlich 99 PatientInnen mit Achillodynie kontaktiert. Die Ergebnisse dieser Befragung bestätigten die Angaben der PhysiotherapeutInnen größtenteils. Nahezu alle erhielten die in den Leitlinien empfohlenen Übungsprogramme und Edukation. Allerdings wurden etwa der Hälfte der Betroffenen weitere Strategien offeriert, die eigentlich nur in Ausnahmefällen angewendet werden sollten.

Zwei Drittel der PatientInnen die ein gezieltes Eigenübungsprogramm erhielten, schätzten ihre eigene Therapietreue auf mehr als sieben von zehn Punkten. Zehn Punkte entspricht: ‚Ich habe alle Übungen wie vorgeschrieben durchgeführt‘.

Hürden
Laut den befragten TherapeutInnen ist eine zu geringe Eigenmotivation der PatientInnen immer eine Barriere in der Umsetzung der Eigenübungsprogramme. Außerdem spielen die psychische Belastbarkeit und die physischen (schmerzbedingten) Möglichkeiten eine große Rolle.

Die PatientInnen deklarieren hingegen die Umsetzbarkeit aufgrund von physischen Einschränkungen als den Hauptproblemfaktor. Diejenigen die das Programm äußert strikt durchführten, gaben an, dass sie ‚über die notwendigen Fähigkeiten verfügten‘ und ‚die Energie hatten, ein Übungsprogramm zu absolvieren‘. Diese Aussagen deuten auf die besondere Wichtigkeit edukativer Maßnahmen durch die TherapeutInnen hin.

Edukation
Bisherige Studien zur Prognose zeigen, dass die Genesung im Durchschnitt 82 Tage dauert, jedoch in manchen Fällen bis zu 479 Tage in Anspruch nehmen kann. Es ist wichtig, Patienten über den möglicherweise langwierigen Verlauf aufzuklären, da sie oft schnellere Erfolge wünschen. Dies ist einer der wichtigsten Bestandteile der edukativen Maßnahmen. Um die Betroffenen zum konsequenten Training zu bewegen, ist es essenziell, sie über den pathophysiologischen Mechanismus zu informieren. Außerdem sollte eine umfangreiche Erläuterung zur Gestaltung des Übungsprogramms gegeben werden. Es ist nicht nur wichtig, die Übungen zu zeigen und ihre Ausführung zu erklären, sondern auch die Akzeptanz von moderatem Schmerz zu fördern.

Die Eigenmotivation zu steigern, scheint durch die Aufklärung über die allgemein gute Prognose erreichbar zu sein. Die Zielsetzung der Therapie sollte dabei auf die Wiedererlangung der Funktionsfähigkeit und die Teilhabe am Alltag ausgerichtet sein. „Schmerzfreiheit“ als primäres Ziel kann vor allem bei längerem Verlauf eher demotivieren. Hierfür empfehlen sich Strategien aus der Motivierenden Gesprächsführung (Motivational Interviewing) und den Fokus der PatientInnen auf Funktion und Teilhabe zu lenken.

Fazit
International weisen fast alle TherapeutInnen eine hohe Leitlinienadhärenz bei Achillessehnenbeschwerden auf. Eine entsprechende Untersuchung in Deutschland fehlt hierzu. Der bestimmende Faktor der Therapietreue von PatientInnen ist die Eigenmotivation, die anhand der vorliegenden Daten allerdings daraus resultiert, dass die Aufklärung nicht immer intensiv genug stattfindet.

Martin Römhild B.Sc. / physio.de

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