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Wissenschaftskommunikation
Der Easiness-Effekt
Warum aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse nicht zu vereinfacht präsentiert werden dürfen.
25.04.2023 • 1 Kommentar

In Zeiten der Coronapandemie schwappte eine regelrechte Flut an Informationen über wissenschaftliche Erkenntnisse in die Allgemeinbevölkerung. Zahlreiche Formate gingen an den Start, aber auch bereits bestehende journalistische Angebote nahmen immer häufiger wissenschaftliche Themen auf. Manche besser, andere schlechter und einige sogar völlig verzerrt aufbereitet.

Landete man vor wenigen Jahren als KonsumentIn von Podcasts und Dokumentationen verschiedener WissenschaftlerInnen noch in der Nerd-Schublade, werden solche Formate heute immer beliebter. Sei es Astrophysik mit Harald Lesch, Chemie mit Mai Thi Nguyen-Kim oder der investigative Podcast „Quarks Science Cops“.

Für Zuhörer- und ZuschauerInnen ohne wissenschaftliche Vorbildung (Laien) ist es dabei besonders wichtig, dass die Inhalte verständlich und nicht unnötig kompliziert präsentiert werden. Doch kann eine zu vereinfachte Darstellung (EASINESS) vielleicht sogar gefährlich sein? Dieser Frage ging eine Forschungsgruppe der Uni Münster auf den Grund.

Potenzielle Gründe für Fehler
Laien neigen häufig dazu, eine absolute Entscheidung auf Basis wissenschaftsbezogener Informationen ziehen zu wollen. Beispielsweise wollen sie wissen, was sie essen sollten, um bestimmten Krankheiten vorzubeugen oder wo ihr Schmerz herkommt.

Die Wissenschaft in ihrer Gesamtheit bietet hierfür einen guten Ansatz, da sie ein Netzwerk an Aussagen liefert, die helfen, eine Schlussfolgerung zu ziehen. Hierbei ist es allerdings wichtig, den gesamten Kontext zu erfassen. „Unter den Bedingungen a, b, c, d und e wird der Rückenschmerz aufgrund von Problem X ausgelöst.“ Sind die Aussagen empirisch fundiert, können sie die Entscheidungsfindung unterstützen.

Diese Komplexität wird aber von Laien häufig nicht wahrgenommen. Und so kommt es dann zu einem Schlussfolgerungsfehler. Beispielsweise werden nur die Bedingungen (Symptome) a und b in einer Suchmaschine eingegeben. Die restlichen, für einen vollständigen Befund notwendigen Faktoren (c, d und e) bleiben außen vor.

BIN KRANK!
Hab meine Symptome gegoogelt.
Es gibt drei Möglichkeiten:
Pest, Borkenkäfer oder Zylinderkopfdichtung!

Dieses Meme grassiert seit vielen Jahren durch das Netz und spiegelt dabei genau das Problem wider. Reißt man Informationen aus dem Kontext, entstehen auch die falschen Entscheidungen daraus.

Abhängigkeit der Laien
Die Forschung macht täglich Fortschritte. Nicht selten sind neue Erkenntnisse dabei unvollständig, vorläufig oder provisorisch. Zudem sind sie komplex und immer im gesamten Kontext zu betrachten. Sogar WissenschaftlerInnen aus einer Disziplin zählen sich bei Informationen aus anderen Bereichen selbst eher zu den Laien. Beispielsweise merken die beiden Physiker Reinhard Remfort und Nicolas Wöhrl von „Methodisch Inkorrekt“ dies in ihrem Podcast an. Bei medizinischen Themen können sie zwar ihre grundlegenden wissenschaftlichen Fähigkeiten auf Studien anwenden – bei der letztlichen Schlussfolgerung halten sie sich allerdings zurück.

Somit sind Laien auf ExpertInnen angewiesen, die entsprechend gute Kommunikation beherrschen, um die komplexen Themen korrekt aufbereitet und verständlich darzustellen.

Darf‘s ein wenig mehr sein?
Seit mehr als zehn Jahren forscht Dr. Lisa Scharrer mit ihrem Team am Easiness-Effekt. Die Kernfrage ihrer bisherigen drei Veröffentlichungen war, ob der Grad der Vereinfachung von Informationen das Vertrauen in die ExpertInnen beeinflusst. Hierbei kam sie zum Ergebnis, dass ein einfaches Vokabular mit wenigen Fachbegriffen und die am stärksten vereinfachten Argumente das Vertrauen am meisten steigern. Doch dabei leidet die Richtigkeit der eigentlichen Schlussfolgerungen der Laien für ihren persönlichen Fall am meisten.

Werden die wissenschaftlichen Erkenntnisse in ihrer Komplexität tiefgreifender erläutert, sind die Laien hingegen weniger überzeugt, treffen aber die „besseren“ Entscheidungen.

Aktuellste Studie zum Thema
Mit einem neuen Design startete das Forschungsteam nun in eine weitere Phase zur gleichen Fragestellung. Hierfür nutzen sie aktuelle Artikel zu verschiedenen Themen, die jeweils in einer Laien- und einer Fachzeitschrift veröffentlicht wurden. Beispiele sind der Effekt von Salzkonsum auf das Herzinfarktrisiko, Ingwer gegen Muskelschmerzen oder Probiotika gegen Durchfall. Insgesamt wurden 16 Themen genutzt. Laienformate waren beispielsweise der Spiegel, Focus, Stern oder Bild. Fachzeitschriften waren Springer Medizin, das Ärzteblatt oder MMW-Fortschritte der Medizin.

In dieser Studie ging es nun vor allem darum, wie stark das Vertrauen in die eigene Urteilsfähigkeit beeinflusst wird. Auch hierbei zeigte sich wieder, dass extreme Vereinfachung und gewohntes Vokabular die größten Effekte auslösten.

Und wo ist nun das Problem?
Das Problem ist die entstehende Selbstüberschätzung von Laien. Sie ziehen dann kausale Fehlschlüsse und treffen so falsche Entscheidungen. Somit laufen sie entsprechend leicht in die Fänge von PseudowissenschaftlerInnen und Scharlatanen. Ein Beispiel ist die irreführende Werbung von Liebscher und Bracht, für die diese aktuell sogar erneut abgemahnt wurden. Doch ihre Followerzahlen sind erschütternd hoch.

Fazit
Der Easiness-Effekt hat große praktische Relevanz. Daher müssen vor allem WissenschaftskommunikatorInnen die Erkenntnisse besonders bedacht darstellen und verbreiten. Eine gute Mischung aus notwendiger Komplexität und gleichzeitige Leichtigkeit ist wichtig, um es verständlich zu machen. Eine perfekte Lösung hierfür gibt es leider bisher nicht. Die Auflistung von Limitationen kann hierbei allerdings ein Baustein sein. Gegen absichtliche Manipulation und Missbrauch hilft diese Herangehensweise dennoch nicht.

Martin Römhild / physio.de

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KommunikationStudie


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sam98
26.04.2023 10:27
Super Artikel, danke!
3

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• Friedrich Merz
• pt ani
• Mus Musculus
Super Artikel, danke!
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sam98 schrieb:

Super Artikel, danke!



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