Deine Aufgaben
Behandlung von Patient*innen in
Einzel- und Gruppentherapien
Einsatz und Entwicklung von
unterschiedlichen
Behandlungstechniken
Bewertung der Mobilität und des
Gesundheitszustands von
Patient*innen
Betreuung der Medizinischen
Trainingstherapie
Zusammenarbeit mit den Kolleg*innen
in unserem interdisziplinären Team
Das bringst du mit
Du überzeugst als menschliche und
teamfähige Persönlichkeit
Physiotherapeutische Ausbildung
oder Studium
Du willst als Einsteiger*in er...
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Warum Patientenleitline
Im Sommer 2021 wurde die erste S1-Leitlinie „Long/Post-COVID“ (PCS) der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) erstellt. Diese für Fachpersonen formulierte Version ist für Laien schwer verständlich und kann zu mehr Verwirrung statt Klärung führen. Daher wurde bereits mit der ersten Veröffentlichung eine Fassung in patientengerechter Sprache formuliert. Passend zur Aktualisierung der Fachleitlinie im Herbst 2022 erhält auch die Betroffenenversion eine zweite Auflage.
Erstellt von den Fachgesellschaften der ärztlichen Leitlinie soll diese Veröffentlichung in patientengerechter Sprache den Betroffenen, Angehörigen, nahestehenden und pflegenden Personen als Orientierung dienen.
Aufbau
Ein umfangreiches Inhaltsverzeichnis eröffnet die 55 Seiten lange Broschüre. So ist es den Betroffenen möglich, schnell die für sie relevanten Themen zu finden. Nach einer kurzen Erklärung, warum diese Patientenleitlinie erstellt wurde, folgen Beschreibungen und Definitionen, was Post- und Long-COVID bedeuten. Der größte Abschnitt wird dann den wesentlichen Beschwerden, deren Ursache und möglichen Therapiestrategien gewidmet. Auch Informationen zum Einfluss der Impfung werden aufgeführt.
Körperliche Einschränkungen
Fehlende Belastbarkeit und das Erschöpfungsphänomen „Fatigue“ sind die häufigsten Symptome des PCS. Das größte Problem der rehabilitativen Maßnahmen ist hierbei, dass ein ideales Maß an Belastung ermittelt werden muss. Dies gilt sowohl für körperliche wie auch kognitive Einschränkungen. Die bisher beste Strategie, um diesen „Sweetspot“ mit ausreichend hoher Belastung (ohne zu überfordern) zu ermitteln, scheint das „3P-Prinzip“ zu sein.
Die Neuentdeckung des eigenen Körpers scheint ebenfalls notwendig. So ist es möglich, das Aktivitäten wie Lesen oder Fernsehen, die vor der Erkrankung zur Entspannung beigetragen haben, nun viel mentale Energie kosten. Durch ein gezieltes Experimentieren (ausprobieren, beobachten, evaluieren) kann eine neue Balance gefunden werden.
3P-Prinzip
Pacing, Planen und Priorisieren sind die Inhalte des 3P-Prinzips. Das Ziel ist es, die verfügbare Belastbarkeit ideal für die Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit zu nutzen. Gleichzeitig soll das Risiko einer Verschlechterung durch Überlastung reduziert werden.
Pacing
Pacing ist ein bereits seit den 80er-Jahren etabliertes Vorgehen bei „Myalgischer Enzephalomyelitis und chronischen Fatigue Syndrom“ (ME/CFS). Es ist eine Methode des Energie- und Aktivitätsmanagements. Bei diesem vorgehen wird eine Belastung so intensiv und lange durchgeführt, bis sich ein deutliches Erschöpfungszeichen zeigt. Für die folgenden Belastungseinheiten wird die Intensität minimal reduziert. So ergibt sich ein ideales Maß der Anforderungen, wodurch es möglich ist, einen risikoarmen Trainingseffekt auszulösen.
Planen und Priorisieren
Planen und Priorisieren dienen der Einteilung der Kräfte im Tagesverlauf. Wie die Bezeichnungen selbst schon verraten, geht es darum, Aufgaben nach ihrer Wichtigkeit zu ordnen und diese über den Tag optimal zu verteilen. „Es kann zum Beispiel sinnvoll sein, den Zeitpunkt, an dem eine Aktivität ausgeführt wird, zu ändern (zum Beispiel etwas morgens erledigen, was man gewöhnlich am Nachmittag tut).“ Bei kognitiven Symptomen wird empfohlen, die Aktivitäten gut vorzubereiten. Beispielsweise das Schreiben eines Einkaufszettels.
Das 3P-Prinzip ist kein Therapiemittel, sondern vielmehr eine Strategie für den gesamten Tagesablauf der PatientInnen. Daher soll es den Betroffenen durch Edukation in der Behandlung beigebracht werden.
Weitere Hilfestellung
In den nächsten Abschnitten werden Fragen zu Atembeschwerden, Husten, Konzentrationsstörungen und potenziellen Herzerkrankungen geklärt. Häufig fällt der Hinweis der ausreichenden ärztlichen Abklärung bei eigenem Verdacht auf eine Störung. Aber auch schon erste Tipps zu möglichen Heilmittelleistungen wie Logopädie, Ergo- und Physiotherapie finden Erwähnung.
Die Inhalte zu Schmerzphänomenen zielen vorallem auf die primär durch COVID-19 ausgelösten Polyneuropathien ab. Aber auch das erneute Aufflammen bereits vorliegender chronischer Schmerzsyndrome wird beschrieben. Psychischen Beschwerden wie Traurigkeit und Sorgen werden drei Seiten der Leitlinie gewidmet. Zumeist wird hier auf andere Leitlinien zu den speziellen Krankheitsbildern verwiesen.
Rehabilitation
Die optimale Ressourcenverteilung ist bei der Versorgung von Long/Post-COVID besonders wichtig. Als Kernaussage findet sich hier im Abschnitt Rehabilitation der Satz: „Häufig sind zunächst ambulante Therapien und Eigenübungen wichtig!“ Die Heilmittelleistungen sollen auf das Erlernen von Selbstmanagement und Eigentraining ausgerichtet sein.
Teil- oder vollstationäre Rehabilitation kann in zwei Fällen indiziert sein. Als Anschlussheilbehandlung (AHB) bei krankenhaus- respektive intensivpflichtigen Verlauf oder bei unzureichenden ambulanten Therapieerfolg. Ebenfalls finden sich weitere Informationen zu Kostenträger, Dauer und Antragstellung.
Return to …
Auch der Frage zur Rückkehr in Arbeit und Sport wird sich in der Patientenleitlinie gewidmet. Darauf hinweisend, dass wissenschaftliche Untersuchungen bisher nur zu LeistungssportlerInnen vorliegen, lautet das Statement: „…nicht überanstrengen! Kürzere, aber häufigere körperliche Betätigungen im Wechsel mit Entspannungsübungen sind besser als lange Ausdaueraktivitäten.“
Das 3P-Prinzip greift auch hier. Die Planung des „Weges zurück“ sollte mit hausärztlicher Unterstützung durchgeführt werden. Themen sind hier die Festlegung realistischer Ziele, klare Vereinbarungen über Belastungsgrenzen und bereits zu Beginn fest eingeplante Kontrolluntersuchungen.
Selbsthilfe
Nach einem mehrseitigen Abschnitt mit Empfehlungen zur Eigentherapie werden die verschiedenen Selbsthilfegruppen aufgeführt. Der Verlinkung der umfangreich bebilderten WHO-Broschüre zur Selbstrehabilitation folgen viele weitere Links zu Patienteninformationen.
Fazit
Die hier vorliegende Patientenleitlinie besticht durch ihren Umfang und ihre verständliche Sprache. Eine S1-Leitlinie unterliegt naturgemäß deutlichen Limitationen. Allerdings ist die Klassifizierung in dem besonderen Fall dieser Veröffentlichung der Neuartigkeit der Erkrankung geschuldet. Langzeitbeobachtungen können nicht entstehen, wenn ein Krankheitsbild erst seit zwei bis drei Jahren bekannt ist. Doch diese Long-Term-FollowUps wären eine zwingende Vorgabe für eine höhere Klassifizierung einer Leitlinie.
Martin Römhild / physio.de
CoronaFatigueTherapieLeitlinie
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Die Leitlinien sind doch frei zugänglich unter Start | Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V.
Und hier wird doch auch sehr oft über neue Leitlinien berichtet.
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Tiefschwarz schrieb:
Kannst du das etwas genauer erläutern?
Die Leitlinien sind doch frei zugänglich unter Start | Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V.
Und hier wird doch auch sehr oft über neue Leitlinien berichtet.
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Problem beschreiben
kvet schrieb:
Was bringen die Leitlinien, wenn ich sie nie zu Gesicht bekomme?
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