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Arbeitnehmer so gesund wie nie

Niedrigster Krankenstand seit 1970. Arbeitsmarktexperten: Angst vor Jobverlust, geringere körperliche Belastung, mehr betriebliche Gesundheitsförderung.

16.01.2007 • 0 Kommentare

Jedes Jahr die gleiche Rekordmeldung: Der Krankenstand in den deutschen Betrieben erreicht ein historisches Tief. 2006 blieben die Arbeitnehmer durchschnittlich 3,29 Prozent ihrer vereinbarten Arbeitszeit krankheitsbedingt zu Hause. Das waren 7,2 Arbeitstage, wie die "Welt" unter Hinweis auf eine Statistik des Bundesgesundheitsministeriums berichtete. Seit sieben Jahren sinken die Fehlzeiten, ununterbrochen, in schöner Regelmäßigkeit.

Der Krankheitshäufigkeit der Beschäftigten ist bundesweit auf dem niedrigsten Stand seit 1990 angekommen. In den westlichen Ländern wurde die kleinste Quote seit Einführung der Lohnfortzahlung im Jahr 1970 erreicht. Um 20 Prozent verringerte sich die Zahl der Abwesenheitstage in den vergangenen zehn Jahren. Im Februar 2006 verzeichnete die Statistik mit 4,29 Prozent der Sollarbeitszeit den höchsten Krankenstand, während im Januar mit 2,53 Prozent der geringste Wert gezählt wurde.

Die Arbeitsmarktexperten liefern die immer gleichen Analysen für den konstanten Gesundheitszuwachs der arbeitenden Bevölkerung: Angst vor Jobverlust in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit und eine veränderte Beschäftigtenstruktur. Arbeit werde immer seltener von schwerer körperlicher Belastung geprägt. Viele Arbeitsplätze auf dem Bau und in der Industrie fielen weg. Gleichzeitig steige die Zahl der Mitarbeiter in Dienstsleistungsberufen. Auch der zunehmende Anteil von arbeitenden Frauen und Teilzeitarbeitern trage zum fallenden Krankenstand bei, so die Fachleute. Ein krankheitshemmender Einfluss sei auch der Zunahme der betrieblichen Gesundheitsförderung zuzuschreiben.

Peter Appuhn
physio.de

Bochum City und Herne

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